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Die
saarländische Fußball-
Nationalmannschaft
(von 1950 bis 1956)
|
|
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>
zum Anhang zu dieser Seite: alle
44
Nationalspieler der SFB-Auswahl
finden
Sie auf unserer Seite Fußballnationalmannschaft
2
> zum
Gesamt - Inhaltsverzeichnis unseres
SPORT-Kapitels
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Das
damals
(teil-)autonome Saarland verfügte von 1950 bis 1956
auch über eine
eigene Fußball-Nationalmannschaft.
Sie war die
Auswahl des Saarländischen
Fußballbundes (SFB), der am 25. Juli 1948 in Sulzbach gegründet wurde.
Dessen erster Präsident hieß Willy Koch.
Als der SFB ein
knappes Jahr später den Versuch
unternahm, in den Französischen Fußball-Verband
(FFF)
integriert zu werden, wurde der entsprechende Antrag
am 17. Juli 1949
vom FFF mit deutlicher Zweidrittelmehrheit abgelehnt.
So blieb der
Fußball des autonomen Saarlands selbstständig, obwohl
der 1. FC
Saarbrücken zeitweise auch in der französischen 2.
Liga und in der
bundesdeutschen Oberliga Südwest spielte (siehe auf unserer Seite zum 1. FC Saarbrücken).
Die
kurze
Geschichte der saarländischen Nationalmannschaft war
eng mit der des 1. FC
Saarbrücken
verbunden, da dieser regelmäßig die meisten
seiner Akteure als Nationalspieler abstellen
musste. Es waren
aber auch Spieler von Borussia Neunkirchen, vom SV Saar 05 sowie dem SV Sankt
Ingbert 1945,
ASC
Dudweiler und FC Ensdorf in der Nationalmannschaft
vertreten. Diese spielte insgesamt 19-mal gegen
Ländermannschaften aus aller
Welt. Darunter waren vier Ausscheidungsspiele zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 und fünfzehn Freundschaftsspiele. Alle elf
Heimspiele davon trug die Saarauswahl im Saarbrücker Ludwigsparkstadion aus. Sie gewann
sechs der 19
Spiele, zehn verlor sie, und drei Partien endeten
unentschieden.
Am 14. Mai 1950
wurde Hermann
Neuberger zum Nachfolger des ersten Präsidenten
Willy Koch gewählt. Dank
Neubergers geschickter Vermittlung gelang es dem
Saarland, noch vor der
Bundesrepublik ein eigenständiges Mitglied des Weltfußballverbandes
FIFA zu werden,
und zwar schon am 12. Juni 1950; der deutsche DFB
wurde erst im Herbst
desselben Jahres wieder in die FIFA aufgenommen.
Trainer der Saarauswahl
war zunächst Auguste
(Gustl) Jordan. Ihm folgte im Jahre 1952 Helmut
Schön, der
spätere langjährige und erfolgreiche Trainer der
deutschen
Nationalmannschaft.
Das
Foto
zeigt den Saar-Trainer Helmut Schön (links)
zusammen mit Sepp Herberger im
Ludwigsparkstadion. (Foto: Ferdi Hartung)
|
Die
Garnituren der
saarländischen Nationalmannschaft bestanden
(nach der Erinnerung
von Herbert Binkert auf Anfrage im Sommer
2009) aus weißen
Hosen, hellblauen Trikots und
(wahrscheinlich) blau-weißen
Strümpfen. Unsere Frage, ob er heute
vielleicht noch Teile seiner
damaligen Garnitur besitze, verneinte
Binkert: "Der Platzwart achtete
damals immer peinlich genau darauf, dass
keiner der Spieler eine Hose
oder ein Trikot vom Platz mit nach Hause
nahm."
Abb.
links: Auf der
Vorderseite der Trikots war dieses
rautenförmige Abzeichen mit dem
"SFB"-Logo aufgenäht.
|
Vor ihren
Spielen hielt sich
die saarländische Nationalmannschaft im Rahmen eines Kurztrainingslagers
häufig in Weiskirchen auf, ebenso wie der 1.
FC Saarbrücken.
Logiert wurde dort im Hotel Hofhaus Antz.
Freundschaftsspiele
vor
der WM
Ihr
erstes
Länderspiel trug
die Saarlandauswahl am 22.
November 1950
gegen die B-Mannschaft
der
Schweiz
aus. Es endete mit
einem 5:3
Sieg
für die Saarländer. Das
allererste Tor für die saarländische
Nationalmannschaft schoss Karl
Berg (1. FCS). Herbert Martin
(vom FC 1912 Ensdorf, später
ging er zum 1. FCS) und Erich Leibenguth
(Borussia Neunkirchen)
schossen später je zwei Tore. Insgesamt gab es
vor der Fußball-WM
folgende sechs Freundschaftsspiele (siehe
Tabelle rechts):
|
|
22.11.1950
Saarland
5:3
Schweiz
B
27.05.1951
Saarland
3:2
Österreich
B
15.09.1951
Schweiz
B
2:5
Saarland
14.10.1951
Österreich
B
4:1
Saarland
20.04.1952
Saarland
0:1
Frankreich
B
05.10.1952
Frankreich
B 1:3
Saarland
|
Fazit:
Die Saarländer
gewannen vier und verloren zwei dieser Spiele.
Gesamt-Torverhältnis:
17:13 zugunsten der Saar.
|
Ausscheidungsspiele
zur
Fußball-Weltmeisterschaft 1954
(Hinweis:
In
diesem Kapitel steht "Deutschland" als Kurzname für
die Mannschaft der
Bundesrepublik Deutschland.)
Zu
einer
Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1950 in
Brasilien konnte
die saarländische Nationalmannschaft noch nicht
zugelassen werden, weil das
Saarland erst Mitte 1950 in die FIFA
aufgenommen wurde (siehe
oben).
1953/54
nahm
sie als eine von 34 Mannschaften aus aller
Welt an der Vorrunde zur
WM 1954 in der Schweiz teil. Die
Zusammensetzung der Gruppen wurde
nicht durch das Los ermittelt, wie es heute
üblich ist, sondern von der
FIFA festgelegt.So spielte die Saar in der
Gruppe 1 mit Deutschland und Norwegen.
Die
Tabelle
rechts zeigt die Ergebnisse der sechs Gruppen-
spiele dieser
Qualifikationsrunde.
|
Die
Spiele der Saar-Nationalmannschaft sind hier
in grüner Farbe:
24.06.1953 Norwegen
2:3
Saarland
(in Oslo)
19.08.1953
Norwegen 1:1
Deutschland (in
Oslo)
11.10.1953
Deutschland 3:0 Saarland
(in
Stuttgart)
08.11.1953
Saarland 0:0
Norwegen
(in Saarbrücken)
22.11.1953
Deutschland 5:1
Norwegen
(in Hamburg)
28.03.1954 Saarland
1:3
Deutschland
(in Saarbrücken)
|
Fazit:
Von
den vier Spielen mit Saar-Beteiligung
gewannen die Saarländer eines, sie verloren
zwei und spielten einmal
unentschieden.
Das Gesamt-Torverhältnis betrug 8:4 zu
Ungunsten des Saarlandes.
|
Die
WM-Ausscheidungsspiele
der Saarländer im Einzelnen:
1)
Norwegen
- Saarland: 2:3
Die
Qualifikation
begann am 24. Juni 1953 mit einem Paukenschlag: In
Oslo
lag das Saarland bereits nach etwa einer Viertelstunde
mit 0:2 zurück
und spielte praktisch nur noch mit 10 Akteuren, weil
Trainer Helmut
Schön wegen einer Verletzung die zur damaligen Zeit
einzige erlaubte
Auswechslung bereits nach fünf Minuten vornehmen
musste (Berg für
Philippi) und Theo(dor)
Puff in der zehnten
Minute plötzlich
humpelte
(Wadenbeinbruch?) und nur noch stark geschwächt und
unter
Schmerzen weiterspielen konnte. Kurt Clemens, der zu jener Zeit beim FC
Nancy spielte [er
hieß ab 1967 "AS" Nancy], kurbelte das Spiel der
Saar-Elf
unermüdlich an, und am Ende hatten er und seine
Mitstreiter die Partie
gedreht und mit 2:3 gewonnen. Die
Torschützen für die Saar waren Herbert Binkert
(16. Min.), Werner
Otto (30.) und Gerhard Siedl (52.)
Foto
rechts:
Ministerpräsident Johannes Hoffmann überreicht
dem
norwegischen
Spielführer als saarländisches Symbol eine
Grubenlampe.
Links
neben ihm ist Herrmann Neuberger zu
sehen,
der
damals Präsident des SFB war. (Foto: LA Saarbrücken)
|
<
Die
saarländische Mannschaft
vor
ihrem
Sieg im ersten WM-Qualifikationsspiel
gegen Norwegen am 24. Juni
1953 in Oslo.
Obere
Reihe
(v.l.n.r.): Waldemar Philippi, Werner
Otto, Peter Momber, Karl
Schirra, Herbert Martin, Herbert Binkert,
Kurt Clemens.
Untere
Reihe:
Albert Keck, Theodor Puff, Erwin Strempel,
Gerhard Siedl.
Fast
alle
Spieler waren vom 1.FCS, außer Siedl und
Schirra (Borussia Neunkirchen)
sowie Clemens (FC Nancy, ab 1953 SV Saar
05).
(Foto:
Ferdi
Hartung)
|
|
Nachdem
Deutschland in seinem ersten Gruppenspiel am
19. August 1953 in Oslo
gegen die Norweger nur 1:1 gespielt hatte,
stand das Saarland nun auf
Tabellenplatz 1 dieser Gruppe.
2)
Deutschland
- Saarland: 3:0
Am
11.
Oktober 1953 folgte das erste
Qualifikationsspiel zwischen der
Saarlandauswahl und der deutschen
Mannschaft. Es fand im Stuttgarter
Neckarstadion vor etwa 55.000 Zuschauern
statt. Vor dem Spiel hatte Sepp
Herberger seine Mannen davor gewarnt,
die Saarländer zu
unterschätzen. "Das
Saarland-Spiel
wird
kein Spaziergang", soll er ihnen
eingetrichtert haben. Und
tatsächlich zeigten Helmut
Schöns Schützlinge in diesem Spiel eine
beachtliche Leistung, verloren
aber schließlich doch 3:0. Die deutschen Torschützen
waren
Max Morlock (2x) und Horst Schade.
Das
Bild rechts zeigt einen
speziell zu diesem Spiel gefertigten
SFB-Wimpel.
(Foto:
DFB-Archiv)
3)
Saarland
- Norwegen: 0:0
Das
zweite
Ausscheidungsspiel zwischen den Saarländern
und den Norwegern am
8.11.1953 in Saarbrücken endete vor
40.000 Zuschauern mit einem
torlosen Unentschieden. Kurz darauf, am
22.11.1953, besiegte die
deutsche Nationalelf in Hamburg die Norweger
mit 5:1 Toren.
|
|
4)
Saarland - Deutschland: 1:3
|
Herbert
Martin
verwandelt
einen Elfmeter
und
erzielt
so das einzige Tor für die Saar.
|
Dieses
letzte und für eine
mögliche Teilnahme an der WM entscheidende
Qualifikationsspiel der
Gruppe fand am
28. März 1954
im Saarbrücker Ludwigsparkstadion statt.
Dies
bedeutete für unser kleines Land ein sportliches
Highlight, wie es danach niemals
wieder erreicht wurde. Auf dem
Stadionheft lautete die Titelzeile: "Größter
Fußball-Festtag an der
Saar". In Saarbrücken herrschte der
Ausnahmezustand. Am Bahnhof
liefen zahlreiche Sonderzüge ein. Insgesamt
53.000 Zuschauer sahen sich
dieses wichtige Ausscheidungsspiel an.
Die
Saarländer
hatten ja nach ihrem 3:2-Sieg im ersten
Spiel
in Oslo am 8.11.1953 in Saarbrücken den
Norwegern ein
0:0 - Unentschieden
abgetrotzt. Ihr erstes Spiel gegen die
deutsche Auswahl hatten sie zwar
(am 11.10.1953 in Stuttgart; siehe oben)
mit 3:0 verloren, aber
wenn sie in diesem
zweiten Spiel gegen Deutschland am 28. März
1954 gewonnen oder auch nur
ein Unentschieden erreicht hätten, wären
beide Mannschaften punktgleich
gewesen und hätten im Pariser Parc des
Princes ein
Entscheidungsspiel um den Gruppensieg und
damit um die Teilnahme an der
Endrunde austragen müssen. Dann
hätten die Saarländer tatsächlich die
Chance gehabt, die bundesdeutsche
Mannschaft aus dem Rennen zu werfen. Und
das
"Wunder von Bern" hätte für die Deutschen nicht
stattgefunden...
Aber
es kam
anders: Das
Saarland verlor dieses Heimspiel gegen
Deutschland mit 1:3. Trotzdem
meinte damals z.B. der Trainer der
ungarischen Mannschaft, die
Saarauswahl sei in diesem Spiel "die klar
bessere Mannschaft" gewesen.
So aber wurden die Deutschen Gruppensieger
und die Saarländer immerhin Gruppenzweite
vor den Norwegern. Doch damit war für sie
der Traum, als
Saar-Mannschaft an einer
Weltmeisterschafts-Endrunde teilnehmen zu
können, für immer ausgeträumt...
|
Bei
diesem letzten
Ausscheidungsspiel der Gruppe hatten die
Verantwortlichen übrigens
darauf verzichtetet, die Nationalhymnen der
beiden Gegner im Stadion
abzuspielen, um die Emotionen nicht noch
mehr überschwappen zu lassen.
Fotos
oben
und rechts: Ferdi Hartung
-----------------------------------
Bild
rechts: Im Qualifikationsspiel
der Saar-
Mannschaft gegen Deutschland im
Ludwigspark- Stadion kämpft sich
Max Morlock
durch die Abwehr der Saarländer hindurch
und schießt den Ball zum 2:0
für die bundesdeutsche Auswahl ins Netz.
Die saarländischen
Abwehrspieler Waldemar Philippi
(links
vorm Tor), Nickel Biewer
(rechts) sowie
Torwart Erwin Strempel
haben keine Chance.
|
|
So
sah die
Eintrittskarte zu diesem Spiel aus:
|
|
|
Die
Saarländische
Post legte eine Sonderpostkarte aus Anlass
dieses
wichtigen Ausscheidungsspiels auf. (Foto:
Landesarchiv Sbr.)
|
Hinweis
zum
Eintrittspreis: gemäß dem Wechselkurs von 1954 (100
Frs.= ca. 82
Pfennig) entsprachen 210 Frs. ca.1,72 DM (heute 0,88
€)
Die Abschlusstabelle
der Qualifikationsgruppe 1 in der
Fußball-Weltmeisterschaft 1954
sah
folgendermaßen aus:
|
Platz
|
Land
|
Tore
|
Punkte
|
1
|
Deutschland
|
12
: 3
|
7
: 1
|
2
|
Saarland
|
4
: 8
|
3
: 5
|
3
|
Norwegen
|
4
: 9
|
2
: 6
|
|
Damit
waren das
Saarland und Norwegen ausgeschieden,
aber die
Deutschen
hatten das Endspiel erreicht.
|
Es wurde am 4. Juli1954 in Bern
(Schweiz) ausgetragen:
Deutschland gewann 3:2 gegen Ungarn und wurde damit
zum ersten Mal Weltmeister.
Der
SFB
hatte die Spieler der Saarmannschaft allesamt dazu
eingeladen, das
Spiel in Bern live von der Zuschauer- Tribüne aus
mitzuerleben. Ihre Enttäuschung
über
das Ausscheiden bei der Qualifikation war längst
überwunden.
Herbert Binkert sagte später, die Saarländer hätten
als Teilnehmer am
Endspiel "im Leben nicht die Chance gehabt, da zu
bestehen wie die
Deutschen". So drückten sie ihren bundesdeutschen Freunden
die Daumen und
jubelten ihnen voller Begeisterung zu. Die
Freude über den Sieg der deutschen Mannschaft gegen
Ungarn war an der
Saar nicht weniger groß als in der Bundesrepublik. Man
hörte viele
Saarländer sogar jubeln: "Wir sind Weltmeister!"
Ihre pro-
deutsche Begeisterung
war so groß,
dass sie bei der saarländischen Regierung Missfallen
erregte. Dies
führte u.a. dazu, dass
in saarländischen
Kinos bei den
Wochenschau-Berichten über das Endspiel alle Szenen
herausgeschnitten werden mussten, in denen die
deutsche Nationalhymne
zu hören war.
Weil
das
Endspiel nicht
im
saarländischen Fernsehen TELESAAR übertragen
wurde, hatten
findige Fußballbegeisterte noch rechtzeitig vor dem
Spiel an
verschiedenen höher gelegenen Stellen im Saarland
Fernseh-Hochantennen
aufgebaut, um die Übertragung von einem der um das
Saarland herum
liegenden Südwestfunk-Sender empfangen zu können (>mehr
darüber
im Abschnitt 3 auf unserer Seite TELESAAR).
Da es in den
Privatwohnungen bei uns noch nicht viele Fernsehgeräte
gab, schauten
sich zahlreiche Menschen das Spiel in einer der
Gaststätten an, in
denen es an jenem Tag im TV gezeigt wurde, und die
deswegen übervoll
waren. Andere drängten sich dicht vor den
Schaufenstern der
Radiogeschäfte, in denen ein Fernsehgerät aufgebaut
war und der Ton
über einen Außenlautsprecher nach draußen übertragen
wurde.
Auch
der
Verfasser dieser Zeilen, damals zwölf Jahre alt,
drückte sich an
einem jener Läden die Nase platt; es war am oberen
Hüttenberg in
Neunkirchen. Die - für mich - "doppelte Sensation"
wollte ich mir nicht
entgehen lassen: Deutschland im Endspiel und die
erste Fernseh-Live-
Sendung meines Lebens; wir hatten wegen Geldmangels
damals natürlich
noch keinen eigenen Fernsehapparat in unserer
Wohnung!
Obwohl
die
Saar bei der WM-Qualifikation ausgeschieden war,
zählte diese
Epoche zu den absoluten Höhepunkten in der kurzen
Fußballgeschichte des
"Saarstaats".
Freundschaftsspiele
der
Nationalmannschaft nach der Weltmeisterschaft
Nach der WM
ging es für die Saar-Auswahl noch mit einer
Reihe von Freundschaftsspielen weiter,
bevor der SFB (Saarländischer
Fußballbund) im Jahre 1956 in
sein deutsches Pendant, nämlich den DFB,
eingeordnet wurde.
Folgende
neun
Freundschafts-Länderspiele trug die
Saar-Nationalmannschaft nach
der WM aus:
05.06.1954:
26.09.1954:
17.10.1954:
01.05.1955:
09.10.1955:
16.11.1955:
01.05.1956:
03.06.1956:
06.06.1956:
|
Saarland
Saarland
Frankreich B
Portugal B
Saarland
Saarland
Saarland
Saarland
Holland
|
1:7
1:5
4:1
6:1
7:5
1:2
1:1
0:0
3:2
|
Uruguay (siehe
rechts)
Jugoslawien
Saarland
(in Lyon)
Saarland
(in Lissabon)
Frankreich B
Holland
Schweiz
Portugal B
Saarland (in
Amsterdam)
|
|
|
Das
Freundschaftsspiel
gegen Uruguay im Ludwigsparkstadion am
5.6.1954
verlor die Saar-Auswahl mit 1:7. Die
meisten Mitspieler stammten vom
1.FCS, und fünf weitere waren von Borussia
Neunkirchen (Emser, Jirasek,
Schirra, Siedl und Sippel). Zum
Balleinwurf bei diesem Spiel: siehe
Abb. unten links! (Abb.
oben: aus dem offiz. Programm des SFB
zum Spiel am 5. Juni 1954)
|
Fazit
dieser Spiele:
Die
Saar gewann eines und
verlor sechs davon, ein Spiel endete
unentschieden.
Gesamt-Torverhältnis: 15:28 zu Ungunsten der
Saar.
|
Wie
man an den Ergebnissen sieht, konnte sich
die
Mannschaft bei den Spielen nach der WM nur
selten durchsetzen. Ein
Höhepunkt war aber der torreiche 7:5 Erfolg
über die zweite Garnitur
der Franzosen am 9. Oktober 1955 (also zwei Wochen vor der Volksabstimmung
im Saarland). 25.000 Zuschauer wohnten diesem Spiel im Saarbrücker
Ludwigsparkstadion bei.
|
Bei
den 19
Spielen der saarländischen
Fußball-Nationalmannschaft wurden insgesamt
42 Spieler eingesetzt. Die meisten Spiele
davon (nämlich 18) absolvierte Waldemar
Philippi vom 1. FC Saarbrücken - nur
gegen Uruguay war er nicht
dabei (vielleicht deshalb die hohe
Niederlage von 1:7 ?). Er galt Anfang der fünziger Jahre als bester deutscher
Abwehrspieler. Die meisten Tore
schossen Herbert Binkert und Herbert
Martin (beide vom 1. FC
Saarbrücken): Sie trafen
je sechsmal. Binkert absolvierte 12 Spiele,
Martin 17. Und Erich
Leibenguth von
Borussia Neunkirchen traf in fünf Spielen
fünfmal - siehe
auch in der Liste ganz unten auf dieser Seite!.
Die
letzten beiden Torschützen der
Saarauswahl waren Heinz Vollmar vom
SV 1945 St. Ingbert und Karl
Ringel von Borussia Neunkirchen. Sie
schossen die beiden Gegentore
bei der 2:3 - Niederlage am 6. Juni 1956
gegen Holland in Amsterdam.
Das Foto rechts zeigt Ringel, wie er in
diesem Spiel das allerletzte
Tor einer saarländischen
Fußball-Nationalmannschaft schießt.
|
(Foto:
Sammlung Michael
Mühlen)
|
|
|
Zum Foto
links:
Manchmal wurde der Ball sogar von einem
Flugzeug aus ins
Spielfeld eingeworfen, so wie hier bei dem
Länderspiel Saarland
gegen Uruguay am 5. Juni 1954 im Ludwigspark. Der
Pilot Paul Wittrin steuerte die
75-PS-Piper SL-AAK mit der
Karlsberg-Werbung.
(Mehr
über das Spiel:
siehe hier weiter oben; mehr über
saarlän- dische Flugzeuge: siehe auf
unserer Seite Flugverkehr!)
(Foto: Landesarchiv
Saarbrücken, Licht-4)
___________
Zu
dem Bild
unten: Der TINTENFISCH brachte seine
eigene Interpretation zum
Balleinwurf von einem Flugzeug aus. Die
Spieler werfen sich aus Angst
zu Boden, der Trainer tadelt: "Ihr
Feiglinge, ihr tut ja gerade so, als
wärs ein Kasten Bier, was er
runterschmeißt!!" Diese Karikatur von Bob
Strauch erschien anlässlich des Spieles
der Schweiz gegen die
saarländische Nationalmannschaft am 22.
November 1950.
|
Kurz
vor der Angliederung des
Saarlandes an die BRD wurde der
Saarländische Fußballbund SFB am 28. Juli
1956 wieder als Landesverband
in den Deutschen Fußballbund (DFB)
aufgenommen. Seitdem trägt er (bis
heute) den Namen "Saarländischer Fußball-Verband"
(SFV). Helmut
Schön wurde Assistent des bundes- deutschen
Nationaltrainers Sepp Herberger und
später dessen Nachfolger. Hermann Neuberger bekleidete ab 1975 das Amt des DFB-Präsidenten.
(Foto der
Nadel: Mario Blaumeiser)
__________________________________
Die B-Auswahl
der Nationalmannschaft
Es
ist wenig bekannt, dass
die saarländische Nationalmannschaft auch
eine B-Auswahl
hatte. Sie spielte am 1.
Mai 1955 (zeitgleich mit dem Spiel der
saarländischen A-Mannschaft in
Lissabon) als Saarland B gegen
Holland B
im
Neunkircher
Ellenfeldstadion und gewann bei 4500
Besuchern mit 4:2.
Diese
Partie war aber wohl
das einzige Länderspiel der B-Auswahl
gewesen.
(Mitteilung von
Michael Mühlen, Trier)
|
|
Alle Spieler
der
Saar-Nationalmannschaft (sortiert
nach
der Häufigkeit ihrer Einsätze)
Ausführlichere
Aufstellung
aller Spieler der Nationalmannschaft: siehe
hier im Anhang zu dieser Seite!
Nr.
|
Name
|
V
*)
|
Einsätze
|
Tore
|
|
Nr.
|
Name
|
V
|
Einsätze
|
Tore
|
|
Nr.
|
Name
|
V
|
Einsätze
|
Tore
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1
|
Waldemar_Philippi
|
A
|
18
|
0
|
|
15
|
Karl
Schirra
|
B A
|
6
|
0
|
|
29
|
Herman
Monter
|
C
|
2
|
0
|
2
|
Herbert
Martin
|
A
|
17
|
6
|
|
16
|
Gerd
Lauck
|
B
|
5
|
0
|
|
30
|
Karl
Ringel
|
B
|
2
|
3
|
3
|
Gerhard
Siedl
|
B, A
|
16
|
4
|
|
17
|
Erich Leibenguth
|
B
|
5
|
5
|
|
31
|
Günter
Herrmann
|
D
|
2
|
0
|
4
|
Erwin
Strempel
|
A, B
|
14
|
0
|
|
18
|
Peter
Krieger
|
A
|
4
|
1
|
|
32
|
Dieter
Honnecker
|
C
|
2
|
0
|
5
|
Herbert
Binkert
|
A
|
12
|
6
|
|
19
|
Willi
Sippel
|
B
|
4
|
0
|
|
33
|
Vladislav
Jirasek
|
B
|
1
|
|
6
|
Theodor
Puff
|
A
|
12
|
0
|
|
20
|
Heinz
Vollmar
|
F
|
4
|
4
|
|
34
|
Horst
Klauck
|
A
|
1
|
|
7
|
Nikolaus
Biewer
|
A
|
11
|
0
|
|
21
|
Horst_Borcherding
|
C
|
3
|
0
|
|
35
|
Karlheinz Kunkel
|
E
|
1
|
|
8
|
Kurt
Clemens
|
**)
|
10
|
0
|
|
22
|
Werner
Emser
|
B
|
3
|
1
|
|
36
|
Hans
Neuerburg
|
D
|
1
|
|
9
|
Albert
Keck
|
A
|
10
|
0
|
|
23
|
Ewald
Follmann
|
B
|
3
|
1
|
|
37
|
R.
Niederkirchner
|
C
|
1
|
1
|
10
|
Peter
Momber
|
A
|
10
|
1
|
|
24
|
Franz
Immig
|
A
|
3
|
0
|
|
38
|
Werner
Prauss
|
G
|
1
|
|
11
|
Karl
Berg
|
A
|
9
|
1
|
|
25
|
Heinz
Schussig
|
C
|
3
|
0
|
|
39
|
Walter
Riedschy
|
C
|
1
|
|
12
|
Fritz
Altmeyer
|
C
|
6
|
3
|
|
26
|
Hans
Bild
|
B
|
2
|
0
|
|
40
|
Heinrich
Schmidt
|
A
|
1
|
|
13
|
Jakob
Balzert
|
A
|
6
|
0
|
|
27
|
Manfred
Ebert
|
A
|
2
|
0
|
|
41
|
Erwin
Wilhelm
|
B
|
1
|
|
14
|
Werner
Otto
|
A
|
6
|
1
|
|
28
|
Helmut
Fottner
|
C
|
2
|
0
|
|
42
|
Ernst
Zägel
|
A
|
1
|
|
*) in Spalte V
=
Vereinszugehörigkeit bedeutet:
|
A =
1. FC Saarbrücken |
D =
Sportfreunde 05 Sbr |
G = SC Herrensohr |
|
B = Borussia
Neunkirchen |
E = ASC Dudweiler
|
|
|
C = Saar 05
Saarbrücken |
F = SV St. Ingbert 1945 |
|
**) Kurt
Clemens
spielte zunächst beim 1. FCS, dann beim FC Nancy und
schließlich bei
Saar 05.
|
Der Inhalt
dieser Tabelle
wurde zusammengestellt von Michael Mühlen (muehlen.trier@freenet.de) für die Rec.Sport.Soccer
Statistics Foundation.
Die
Original-Tabelle in englischer Sprache und mit
zusätzlicher Angabe des
jeweils ersten und letzten Einsatzes der einzelnen
Spieler ist zu
finden auf der Website http://www.rsssf.com/miscellaneous/saar-recintlp.html
Noch
ausführlicher (und in deutscher
Sprache) haben
wir eine
ähnliche Aufstellung in unserem Anhang
zu dieser Seite
mit dem
Namen >
Die
44
Nationalspieler des SFB
(mit ihren Geburts- und Todesdaten).
Vielen Dank
an Stefan Haas für
einige Recherchen und Textteile zu dieser Seite.
Quellen,
Literaturangaben
und Links:
Dieter
Gräbner
und Ferdi Hartung. Foto: Hartung. Das Beste
aus 50
Jahren Sportfotografie. Saarbrücken, 2007.
Saarländischer
Fußballverband
(Hrsg.): Saarfußball 5 Jahre in der FIFA.
Festschrift. Saarbrücken, ca. 1955. Reproduktion:
Merzig, 1981.
Pierre
Lafranchi.
Der saarländische Fußball von 1947 bis 1952 -
Gegenspieler
der Diplomatie. In: Von der
Stunde 0 zum `Tag X,
das
Saarland
1945-59.
Katalog zur Ausstellung
des Regionalgeschichtl. Museums im Saarbrücker
Schloss. Saarbrücken
1990. S. 121
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Saarländische_Fußballnationalmannschaft
Deutscher
Fußball-Bund
(DFB). DFB-Archiv. Das Objekt des Monats
Juli 2009: http://www.dfb.de/index.php?id=508786
Saarkicker
(Zeitschrift)
- verschiedene Ausgaben
RSSSF-Archiv:
Alle 19
Spiele der Saar-Nationalmannschaft mit
Spielorten, Mannschaftsaufstellungen (einschl.
Auswechslungen) und
Torschützen
finden sich im
RSSSF-Archiv, Abteilung Saarland, unter
http://www.rsssf.com/tabless/saar-intres.html
(s.
auch die Angaben
unter obiger
Tabelle).
>
Zu
unserer
Seite
2 über die Fußball-Nationalmannschaft:
Die
44
Nationalspieler
des SFB mit
Geburts- und
Sterbedaten
|