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Ludwig
"Louis" Ring
Der
saarländische Grafiker entwarf vier
Sondermarken
der Saar-Post für die Saarmesse
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Briefmarken-Übersichtsseite
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Ludwig
"Louis" Ring lebte von 1929 bis 2005. In seiner
Jugend absolvierte er eine solide Ausbildung
an der Meisterschule des Deutschen Handwerks
in Kaiserslautern. 1948 gehörte er zu den
Gründern des Saarändischen
Gestaltungskreises, aus welchem später die Saarmesse GmbH hervorging.
Sein
Sohn, Dr. Tom Ring (Niederwürzbach),
erzählt, dass der Vater als junger Grafiker
davon träumte, irgendwann einmal an einem
Zeichentrickfilm von Walt Disney in
Hollywood mitzuarbeiten. Dazu kam es aber
nicht. Er blieb im Saarland und machte hier
eine tolle Karriere. Der Sohn bewunderte
den Vater, der morgens bis elf Uhr schlief
und danach bis zum nächsten Morgen um fünf
Uhr arbeitete. Er habe diese Angewohnheit
damit begründet, dass er nachts die meiste
Ruhe zum Arbeiten habe, weil dann das
Telefon nicht klingele.
Seinen
Durchbruch als Grafiker erlebte er 1960, als
er die berühmt gewordenen DFG-Maskottchen "Michel und Marianne"
(siehe
Foto ganz oben rechts) für einen Plakatwettbewerb der
Stadt Saarbrücken erfand. Anschließend machte er sich
selbstständig und gründete seine Firma "Ring-Film".
Deren Sitz
befand sich in der Saarbrücker Winterbergstraße. Danach
war Ring nicht nur als Grafiker, sondern
auch als Ideengeber, Regisseur und Produzent
von Werbefilmen tätig. Er arbeitete unter
anderem für den Saarländischen Rundfunk, den
Karstadt-Konzern, Peugeot, Karlsberg,
Neufang, Neckermann & Reisen usw.
Aber
auch schon in
den 50er-Jahren konnte Ludwig Ring große Erfolge
als Grafiker im Saarland verbuchen. Unter
anderem entwarf er vier Briefmarken
für die Post- und Telegraphenverwaltung
des Saarlandes; alle vier waren Sondermarken
anlässlich der Saarmesse.
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Bild oben:
Die neun Saar-Messe-Marken von 1951 bis 59 auf
einem Blatt. Vier davon hat Louis Ring entworfen:
1950 schloss die Saarmesse
GmbH als privater Träger einen
Kooperationsvertrag mit der Stadt Saarbrücken und
führte die
erste Saarmesse durch. Der Vertrag sah vor, dass die
Stadt Saarbrücken das Gelände stellte und für die
umgebende Infrastruktur zuständig war. Die Saarmesse
GmbH finanzierte den Bau und die Unterhaltung der
Messehallen und konzipierte und führte auf eigenes
Risiko die Messeveranstaltungen durch. Auf der seit
1953 "Internationale
Saarmesse" genannten
jährlichen Veranstaltung präsentieren die
Baubranche, der Sektor Innenausbau mit Klima,
Heizung, Sanitär und Möbel sowie die Nahrungs- und
Genussmittelindustrie der Region ihre Produkte.
Über die Geschichte der Saarmesse siehe unter: http://www.memotransfront.uni-saarland.de/saarmesse.shtml
Ab 1951 brachte die saarländische
Postverwaltung jedes Jahr eine Sondermarke zur
Saarmesse
heraus. Auf einem Gedenkblatt von 1959 (siehe oben!)
sind alle neun Marken abgebildet. Louis Ring hat die
Entwürfe für vier aufeinanderfolgende
Saarmesse-Marken geschaffen, nämlich für diejenigen
von 1953, 1954, 1955 und 1956. Die Entwürfe für die
davor verausgabten ersten beiden
Saar-Messe-Briefmarken stammten von F.Tschersovsky
(1951) und von H. Bur (1952), die der letzten
Ausgaben von F. L. Schmidt (1957), H. Mees (1958)
und P. Mylo (1959).
Dies sind
die vier Marken, die Louis Ring entworfen hat:
Saarmesse 1953, 1954, 1955 und 1956:
Philatelistische
Beschreibung der Marken:
1953: Mi.
Nr. 341,
Stich Gandon, Sc., gedruckt in Stichtiefdruck von
der Staatsdruckerei Paris in Bogen zu 25 Marken,
Zähnung K 13, Größe: 22x36 mm, Ersttag 23. März
1953. Farbe: ultramarin. Das Bild zeigt das
Saarmessezeichen von 1953, in dem eine Nadel die aus
Papierfähnchen bestehenden Buchstaben SM
zusammenhält. Auflage 1,5 Mill. Stück, gültig bis
31.3.1955.
1954: Mi.
Nr. 348,
Stich Dufresne, Sc., gedruckt in Stichtiefdruck von
der Staatsdruckerei Paris in Bogen zu 25 Marken,
Zähnung K 13, Größe: 22x35 mm, Ersttag 10. April
1954. Farbe: smaragdgrün. Das Bild zeigt einen
Ausschnitt aus dem Messegelände mit einem Brunnen im
Vordergrund und der Saarmessefahne auf dem Dach, im
Hintergrund sind die rauchenden Schornsteine der
Burbacher Hütte zu sehen. Auflage 1,5 Mill. Stück,
gültig bis 30.4.1956.
1955: Mi.
Nr. 359,
gedruckt in Rastertiefdruck von der Druckerei
Helio-Vaugirard, Paris, in Bogen zu 50 Marken,
Zähnung K 13 ½,
Größe: 20x36 mm, Ersttag 18. April 1955, mehrfarbig.
Im Bild sind neben der Fahne der Saarmesse
diejenigen von England, der Schweiz, der
Bundesrepublik und des Saarlandes zu sehen. Auflage
1 Mill. Stück, gültig bis 30.6.1957.
1956: Mi.
Nr. 368,
gedruckt in Rastertiefdruck auf gestrichenem
Faserpapier von der Druckerei Courvoisier S.A. (La
Chaux-de-Fonds, Schweiz), Bogen zu 25 Marken,
Zähnung K 11 3/4, Größe: 22x37,5 mm, Ersttag 14.
April 1956. Farben: bräunlich-karmin und gelbgrün.
Im Bild sieht man Symbole der saarländischen
Industrie und das Saarmessezeichen. Auflage 1 Mill.
Stück, gültig bis 30.6.57.
Der Nennwert
aller vier Marken beträgt je 15 Franken.
Am unteren
rechten Rand der Marken wurde bis 1955 der Name des
Entwerfers abgedruckt:
Saarmesse-Marke
1954
Als
die zweite von Louis Ring entworfene
Saarmesse-Marke herausgegeben wurde,
erschien der nebenstehende kurze Bericht
darüber in einer saarländischen
Illustrierten.
Das
Foto zeigt den Künstler vor einer der
Saar-Messe-Hallen, die er als Muster für
seinen Entwurf benutzt hatte. In der
Gegenüberstellung mit der daneben
abgebildeten Marke kann man einen
Vergleich zwischen Realität und Kunstwerk
ziehen.
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Plattenfehler
bei der
von Louis Ring entworfenen Saarmesse-Marke 1955
Für diese
Marke werden im Michel Spezial-Katalog drei
verschiedene Plattenfehler gelistet:
Plf.
I: 1 in 1955 mit Serife (Feld 7)
Plf.
II: 1 in 1955 mit zweitem Anstrich (Feld 4)
Plf. III: Punkt unter dem Entwerfernamen
(Feld 26)
Ministerblocks: Saarmesse-Marken von 1954, 1955 und 1956
Die saarländische Post- und
Telegraphenverwaltung ließ für alle herausgegebenen
Marken sogenannte "Ministerblocks" herstellen. Die
Auflagen betrugen zwischen 100 und 289 Stück. Die
Ausführung war unterschiedlich.
Laut Michel
Deutschland-Spezial-Katalog wurden bei den Ausgaben
der französischen Staatsdruckerei und der
Druckerei Vaugirard die Marken direkt auf
einen etwa 13 x 15 oder 10 x 13 cm großen dünnen,
weißen Karton gedruckt (wie in dem Block rechts). Courvoisier
dagegen druckte für die Herstellung der
Ministerblocks ganze Markenbögen, schnitt sie
auseinander und klebte dann die geschnittenen, also
ungezähnten Marken in die Mitte der Kartons ein.
Der rechts
abgebildete Ministerblock der französischen
Staatsdruckerei mit der direkt aufgedruckten
Saarmesse- Marke von 1954 ist etwa 10 x 13 cm groß.
Unten steht rechts neben einer dreiteiligen
Ausstanzung die Aufschrift "Atelier de Fabrication
des Timbres-Poste. PARIS".
Bild links:
Ausschnitt aus dem Ministerblock mit der
Saarmesse-Marke von 1955, der von Vaugirard gedruckt
wurde. Hier ist die Marke (entgegen den Angaben im
Michel-Spezial-Katalog über Vaugirard-Blocks) aber
nicht direkt auf den Karton gedruckt, sondern wie
bei den Courvoisier-Blocks auf den Karton
aufgeklebt.
Der unten
rechts ebenfalls als Ausschnitt abgebildete Block
trägt die Saarmesse-Marke von 1956. Anlässlich
dieses vierten von der Post- und
Telegraphenverwaltung angenommenen Markenentwurfs
von Louis Ring hatte ihm deren Direktor einen Block
der Größe 10,5 x 14,7 cm zugeschickt, auf dem ein
ungezähntes Stück seiner 1956er Saarmesse-Marke auf
einem gelblichen Karton mit Reliefprägung aufgeklebt
war, wie bei Courvoisier-Blocks üblich. - Die beiden
Ausschnitte zeigen die Marken vergrößert; darunter
befindet sich das Begleitschreiben des Direktors zur
1956er Marke.
Weitere
Briefmarkenentwürfe von Louis Ring und anderen
saarländischen Grafikern und Zeichnern
Nach 1956 hat
Louis Ring noch weitere Entwürfe für
Briefmarken erstellt, mit denen er aber keinen
Erfolg bei der Ausgabebehörde mehr hatte. Auch
andere Zeichner haben ihre Vorschläge dort
eingereicht, z. B. Fritz
Ludwig Schmidt,
der bei insgesamt etwa zehn Saarmarken erfolgreich
war. Als Beispiele folgen hier die Entwürfe dieser
beiden Zeichner für drei Briefmarken der Jahre 1957
und 1958 und die schließlich zur Ausgabe gekommenen
Marken.
Nicht angenommene
Entwürfe von Ludwig "Louis" Ring
und Fritz Ludwig Schmidt:
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Verausgabte Marken:
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1)
Saarmesse 1957:
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Entwurf
von Ludwig Ring
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1.
Entwurf von F.L.Schmidt
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2.
Entwurf v. F.L.Schmidt:
Mi.
400
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2)
Saarmesse 1958:
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Entwurf
von Ludwig Ring
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1.
Entwurf von F.L.Schmidt
|
2.
Entwurf von F.L.Schmidt
|
Mi.
435, Entwurf: H. Mees
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3) 50 Jahre Großstadt
Saarbrücken 1959:
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1.
Entwurf von Ludwig Ring
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2.
Entwurf von Ludwig Ring
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1.
Entwurf von F.L.Schmidt
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Mi.
446, Entwurf: F.L. Schmidt
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Weitere
Entwürfe von F.L.Schmidt:
Ersttagsbriefe
und -karten
sowie
Sonderstempel
zum
Thema Saarmesse
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