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Amateurfunk in der Saarstaat-Zeit

 

 (von Rainer Freyer, DL8EJ)             

 Internationaler Landeskenner war für die Saar (von 1950 - 1957): 9S4     

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Hinweis 1) Das Thema Amateurfunk ist hier in unserem Kapitel POST angesiedelt, weil die Funklizenzen in allen Ländern der Erde von der jeweiligen Postverwaltung vergeben werden; im Saarland also von der Post Saar

Hinweis 2) Amateurfunk ist nicht zu verwechseln mit CB-Funk ("Jedermann-Funk"). Wer mehr über den Amateurfunk im Allgemeinen wissen will, schaue bitte auf den Seiten des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) nach: http://www.darc.de. Ich bin selbst seit 1960 lizenzierter Funkamateur und Inhaber des Rufzeichens DL 8 EJ: Zuerst war ich Mitglied im DARC-Ortsverband Neunkirchen (Q03). Seit meinem Umzug nach Riegelsberg gehöre ich dem OV Illingen (Q 13) des DARC an. Dieser hat auch eine eigene Homepage: http://ov-q13.de.

 

Eine Bitte: Wer hat noch weiteres Material über den Amateurfunk in der Saarstaat-Zeit (von 1945 bis 1959)? Wir würden z.B. gerne eine 9S4-Lizenzurkunde abbilden oder andere amtliche Dokumente von damals (Namen können auf Wunsch geschwärzt werden!) sowie weitere Fotos von AFu-Stationen in den 50er-Jahren - bitte >Kontakt

 


Die Geschichte des Amateurfunks im Nachkriegs-Saarland

 

Wir berichten hier über das Hoffen auf und den Kampf um die Zulassung des privaten Funkens im Saarland mit einer Amateurfunklizenz, die Entstehung eines Vereins (KWACS), den eigenen Präfix (oder Landeskenner)  9S4  ab 1951 für das Saarland, das bis zum 31. März 1957 auch als eigenes DXCC-Land galt und vieles mehr, was über dieses Thema zu sagen ist.

 

Amateurfunk gab es in Deutschland und in vielen Ländern der Welt auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg, und zwar schon von den 1930er-Jahren an. Auch im heutigen Saarland gab es damals schon Funkamateure. Sie verwendeten damals die Präfixe D4, K4, TS4 und AZ4 (mehr darüber finden Sie auf der Internet-Seite www.lesnouvellesdx).

Nach dem Krieg war Zivilisten in Deutschland - und natürlich auch im Saarland - jeglicher Funkbetrieb zunächst untersagt, und es schien illusorisch zu glauben, Funkamateure könnten innerhalb kurzer Zeit wieder Sendelizenzen erhalten.

 

Aber es hat dann doch nicht so sehr lange gedauert, bis dieser Traum Wirklichkeit wurde. In der Bundesrepublik durften lizenzierte Amateure schon ab Ende März 1949 wieder offiziell funken. Für die Rufzeichen wurde dort zunächst der Präfix DL verwendet (danach auch DJ, später noch weitere).

 

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Das Foto zeigt Walter Fuhrmann (9S4CS) bei sich zu Hause

in Dudweiler an seiner selbstgebauten Amateurfunkstation.


Im Saarland mussten die Funkbegeisterten allerdings etwa anderthalb Jahre länger warten als in der BRD. Denn erst am 4. April 1951 wurde vom Landtag des Saarlandes das Gesetz über den Amateurfunk verkündet, u
nd damit war dieser auch im Saarland wieder zugelassen.

 

 

Von nun an konnte man nach Bestehen der vorgeschriebenen Prüfung bei der Post Saar eine Amateurfunk-Lizenz erhalten und mit einem saarländischen Rufzeichen "in die Luft gehen" (also senden und empfangen), welches mit 9S4 begann. Dies war der offizielle weltweit gültige Landeskenner für unser teil- autonomes Saarland, und es galt auch als DXCC-Land.

Da es in unserem kleinen Staat - im Gegensatz zu größeren Ländern wie Deutschland, England oder Frankreich - nur wenige Funkamateure gab, waren Funkverbindungen mit einem saarländischen OM (= Old Man, eine weltweit gebrauchte Bezeichnung für Funkamateure) in allen Ländern der Erde sehr begehrt, denn jeder wollte gerne möglichst viele und besonders auch "seltene", also meist kleine Länder mit wenigen Funkamateuren erreichen.


 9S4 DB an seiner home-made (= selbstgebauten) Station   

 

Die meisten Funkgeräte der OMs stammten in der damaligen Zeit entweder noch aus den Vorkriegsjahren oder wurden aus Funkstationen der Kriegszeit zusammengebastelt bzw. mit vorhandenen oder gekauften Bauteilen selbst erstellt.

 

Schon vor dem  2. Weltkrieg waren die Funkamateure des damaligen Saargebiets im "Saar-Radio-Club" organisiert. Als dessen Nachfolge- Organisation wurde am 19. April 1951 mit der Veröffentlichung seiner Satzung der Kurzwellen-Amateur-Club-Saar (KWACS) gegründet  (mehr über diesen Verein lesen Sie weiter unten im Abschnitt 2). Dessen erste ordentliche Mitgliederversammlung fand am 9. Juni 1951 in Saarbrücken statt, und die stimmberechtigten Mitglieder wählten dort einen Clubvorstand. Kurz danach gründeten sich in Saarbrücken sowie in St.Ingbert und Neunkirchen, etwas später auch in Mettlach die ersten Ortsverbände des KWACS.

 

Drei Monate nach dem "Politischen Anschluss" des Saarlandes an die Bundesrepublik (am 1.1.1957) wurden die bisherigen 9S4-Calls der saarländischen Funkamateure zum 31. März 1957 gegen bundesdeutsche Rufzeichen aus dem bisher dort noch nicht verwendeten DL8-Block getauscht, wobei der bisherige Suffix (die letzten zwei Buchstaben) bestehen blieb. So wurde z.B. aus  9S4 DQ  jetzt  DL8 DQ.

 

Über die umfangreichen und schwierigen Bemühungen um diesen Neuanfang des Amateurfunks im Saarland kurz nach dem 2. Weltkrieg berichtet ein interessanter Artikel aus der Zeitschrift "Rundfunk- und Elektrotechnik" von 1949, den Sie hier auf dieser Seite ganz unten   (unterhalb unserer QSL-Karten-Auswahl) lesen können.

 

1) Mein eigener Weg zum Funkamateur in der Saarstaatzeit

 

Ich bin seit 1960 lizenzierter Funkamateur, mein Rufzeichen ist DL8 EJ (ich bin derzeit aber nicht QRV, also nicht aktiv). Weil ich vorher noch unter 18 Jahre alt war, konnte ich leider die Lizenz nicht früher erwerben, um so noch in den 'Genuss' eines saarländischen 9S4-Calls zu kommen. Ich hatte zwar schon früh angefangen, mich für Amateurfunk zu interessieren und hätte mit meinen bis dahin erworbenen Kenntnissen spätestens mit 16 oder 17 Jahren meine "Lizenz machen" können, aber die Bestimmungen wurden - leider - sehr streng gehandhabt, und so musste ich warten, bis ich 18 war. (Heute ist kein Mindestalter mehr vorgeschrieben).

 

Und so war bei mir das Interessse am "Funken" geweckt worden: Als ich 1953 - als Elfjähriger - mehrere Wochen wegen einer schweren Gelenk- Entzündung in der Kinderklinik auf dem Kohlhof (bei Neunkirchen) zubringen musste, brachte mir meine liebe Mutti manchmal ein Heft der Jugendzeitschrift "RASSELBANDE" mit. In einem dieser Hefte entdeckte ich eines Tages einen Bericht, der mich elektrisierte. Er handelte von Funkamateuren und beschrieb ausführlich deren wunderschönes Hobby. Von da an ließ mich dieses Thema nicht mehr los. Einige Jahre lang träumte ich davon, selbst einmal auf Kurzwelle mit Freunden in aller Welt "funken" zu können. Ich kannte aber zunächst niemanden, der mir sagen konnte, was man bei uns im Saarland tun musste, um Funkamateur zu werden. 


Mit etwa 14 Jahren suchte ich häufig aus Neugier nach fernen Rundfunk-Sendern auf der Skala unseres Familienradios (siehe Bild >) zu Hause in Neunkirchen. Dabei entdeckte ich einmal auf Kurzwelle im 40-m-Band einige Funkamateure, die sich miteinander unterhielten, und zwar nicht im direkten Zwiegespräch, sondern abwechselnd, also mit "Mikrofonübergabe". Von da an drehte ich oft an unserem Radio, um mitzulauschen. (Für technisch "Bewanderte": das war damals noch gut möglich, weil ja noch nicht in SSB, sondern nur in AM gesendet wurde - neben CW natürlich.)

 

Im Februar 1957 hörte ich dort plötzlich einen OM (= Old Man: so nennen sich die Funkamateure untereinander, selbst wenn sie noch jung sind), der als sein Rufzeichen 9S4 CH und als Vornamen 'Herbert' angab. Sein QTH (Wohnort) war St. Wendel - das lag ja nicht weit von Neunkirchen!  Wie elektrisiert schrieb ich ihm voller Hoffnung einen Brief, ohne seine genaue Adresse zu kennen ("An die Amateurfunkstation 9S4 CH, Herbert in St. Wendel"). Die Saar-Postler waren findig, und mein Schreiben kam tatsächlich bei ihm an: Einige Tage später brachte mir unser Briefträger einen Antwort-Brief von Herbert Bubel, und ich hielt damit seine QSL-Karte in Händen - es war die allererste in meinem Leben (siehe Abbildung weiter oben über dem Foto von unserem damaligen Radioapparat!).

 

In einem netten Begleitschreiben beantwortete er meine wichtigsten Fragen zum Amateurfunk und teilte mir die Adresse eines Funkfreundes in meinem Wohnort Neunkirchen mit. Es war  9S4 DB, Wilhelm Ruth, genannt Bill. Mit viel Herz- klopfen wagte ich eines Tages, an seiner Haustür in der Wellesweiler Straße zu klingeln, und ich war überrascht über den überaus freundlichen Empfang. Bill zeigte mir alles, was mich interessierte: seine Funkgeräte, seine Antenne und seine Morsetaste. Da er als Tastfunker bei der Polizei arbeitete (auf dem Bild links ist er an der saarländischen Polizei-Funkstation DHL 27 in Bischmisheim zu sehen), zog er diese Betriebsart auch im Hobby vor.

Aber er hatte zu Hause natürlich auch irgendwo ein Mikrofon stehen, um damit Funkverkehr "in Telefonie", also in gesprochener Sprache, zu betreiben. Von da an verbrachte ich mehrere Jahre lang an vielen Tagen nach Schule und Hausaufgaben zahlreiche interessante und lehrreiche Stunden als Zuhörer bei ihm und seiner Frau (sie hatten drei kleine Kinder) in ihrer Wohnung.

 

"Bill" (Willi Ruth) an der Clubstation DL Ø NK   

des Ortsverbands Neunkirchen   

Schon bald begann Willi Ruth damit, einigen anderen jungen interessierten Funkfreunden und mir in privaten Kursen all das beizubringen, was man über den Amateurfunk wissen musste. Wir lernten bei ihm außerdem "Funktechnik" und "CW" (das ist die Abkürzung für Tastfunk mit Morsezeichen). Schon von 1951 an konnten Funkamateure eine offizielle Amateurfunklizenz von der Saar-Post erhalten (die damals bei uns dafür zuständig war; ab 1957 war es dann auch im Saarland die Deutsche Bundespost). Dazu musste man in einer Prüfung mindestens 60 Morse-Zeichen pro Minute fehlerfrei hören und mit der Taste geben können und außerdem fundierte Kenntnisse in der Elektro- und Funktechnik und in den einschlägigen Gesetzen und Vorschriften nachweisen.

 

Wenn man mit ausländischen OMs (Funkamateuren) reden will, muss man Englisch oder manchmal auch Französisch sprechen können. Bill beherrschte diese Sprachen zu seinem Leidwesen kaum, und so war er fast nur mit der Morsetaste (also "in CW") aktiv. Dazu benötigt man nicht unbedingt Fremd-

sprachen, weil es für fast alle wichtigen Begriffe und Angaben internationale Abkürzungen gibt. Ab und zu durften mein Freund Werner Weber (er erhielt später das Rufzeichen DL8 EM) und ich  Bill beim "QSO-Fahren" (also Funken) an seiner Station helfen, da wir ja beide am Gymnasium Englisch lernten.

Das waren für uns die Höhepunkte unserer damaligen Jugendzeit! So lernten wir von ihm alles, was wir für die Vorbereitung auf die Prüfung wissen mussten, durch die wir nach Erreichen des erforderlichen Alters eine Afu-Lizenz erhalten konnten. Damals galt noch die Regel, dass man dafür mindestens 18 Jahre alt sein musste; heute gibt es sie nicht mehr. Zunächst hielt Willi Ruth die Kurse für uns und einige andere Interessierte bei sich zu Hause im Wohnzimmer seiner Familie ab, etwas später fanden sie im Neunkirchener OV (Ortsverband) des KWACS (siehe weiter unten im Abschnitt 2!) statt. Bill war zu dessen OVV (Ortsverbands-Vorsitzenden) gewählt worden.

1960 habe ich dann, endlich alt genug, meine Afu-Prüfung bei der Deutschen Bundespost ablegen können (welche ja 1957 bei uns die Saar-Post abgelöst hatte). Am 22. Mai bekam ich pünktlich zu meinem 18. Geburtstag die lang ersehnte Lizenz-Urkunde. Eigentlich hätte ich gerne noch ein 9S4-Call (Call = Rufzeichen) bekommen, aber dafür war ich damals leider (?) zu jung. So erhielt ich nun das Rufzeichen DL8 EJ.

 

Von da an war ich für viele Jahrzehnte eifrigst auf allen Kurzwellenbändern aktiv, am Tag und besonders auch nachts, um nach fernen und seltenen Ländern ("DX") in allen Erdteilen Ausschau zu halten (dies gerne auch auf den 'niedrigen' Bändern 40 und 80 Meter). Viel Mühe, aber auch viel Spaß hat mir natürlich der Selbstbau meiner ersten Geräte gemacht und vor allem das Aufbauen und Ausprobieren von Antennen verschiedener Art für alle Frequenz-Bänder. Ich besitze die Lizenz heute noch, bin aber seit 2008 nicht mehr qrv (das bedeutet funkbereit): Meine Sendeantennen sind abgebaut, und meine ganze Freizeit gehört nun dieser Saar-Nostalgie-Website. Mein Transceiver ist aber in meinem Funkzimmer immer noch vorhanden; manchmal höre ich noch ein wenig mit...

Hier arbeite ich in den frühen 60er-Jahren an einer

  Fieldday-Station des OV Neunkirchen.

Auf dem Bild rechts sehen wir Alfred Schütz (9S4 DH), an seiner Amateurfunkstation. Er wohnte in Saarbrücken und war bis zu der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Schatzmeister des KWACS (mehr zu dem Verein im nachfolgenden Abschnitt 2). Seine QSL-Karte ist ganz unten auf dieser Seite abgebildet.

(Foto: Helmut Schütz, Saarbrücken)                                

Das Bild unten zeigt 9S4 AD an seiner Station, die er auf einer Ausstellung aufgebaut hatte (es war wahrscheinlich im Blumengarten zu Bexbach). Oben rechts in dem Bild ist auf einem Poster zu lesen:

KW-Sender 9S4 AD, Bernd Dittmar, Friedrichsthal, Leistung 100 W, Telefonie [also Sprechfunk], Reichweite 20 000 km [das entspricht etwa dem halben Erdumfang, bedeutet also "weltweit"].

9S4DH

  

 


Hans Sperling (9S4 BY, links) und ich "in action"

an der Clubstation des OV Neunkirchen

 

2) Der KWACS (Kurzwellen-Amateur-Club Saar)

 

Der KWACS bestand von 1951 bis 1959. Er war das saarländische "Pendant" zum bundesdeutschen DARC (Deutscher Amateur-Radio- Club), der ja heute noch besteht (siehe https://www.darc.de/home/).

 

Willi Ruth (Bill, 9S4DB) war der Vorsitzende des OV Neunkirchen, dessen Clubheim sich zunächst am Unteren Markt befand (dort, wo heute die Filiale der Volksbank ist); später war es schräg gegenüber des heutigen Corona-Hochhauses, siehe Farbfoto rechts: links der Blies sind die Ausläufer des Eisenwerks zu erkennen; rechts im Bild ein Stück der Bliesbrücke und das Ende der Bahnhofstraße mit einem Teil des Postgebäudes. Das Clublokal befand sich in dem braunen Haus in der Bildmitte  (es ist schon seit vielen Jahren  abgerissen), und zwar in dem Raum ganz links, fast über der Blies.

      (Foto-Copyright: Landesbildstelle Saarland im LPM 0000895803)

 

 

Dort kamen die Mitglieder des OV Neunkirchen zu ihren OV-Abenden zusammen. Bill und andere lizenzierte OMs hielten Kurse für Anfänger zur Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung ab. - Es gab auch noch sechs weitere Ortsverbände im KWACS (siehe übernächste Tabelle!).

Der Ortsverband Saarbrücken hatte sein Clublokal im dortigen Echelmeyerpark (an der Schumannstraße).

 

Vorsitzende des KWACS:   1951-53: Meyer-Buchardt, 9S4AZ

1953-55: OM Franke, 9S4AK

 1955-57: Otto Sailer, 9S4AJ  

                                           1957/58: Rudolf Bluel, 9S4AL        

1958/59: Alfons Ettelbrück, DL8CD 

  1960/62: Schöneberger DL8DF

 

Der KWACS umfasste folgende 7 Ortsverbände:

gegründet:

Ortsverbandsvorsitzende:                                                     

DOK
 (ab 1959):

Ortsverband Saarbrücken

19. 4.1951

Alfons Ettelbrück, 9S4CD, ab 1958  Robert Heinz, DL8DG

Q01

Ortsverband St. Ingbert

 

19. 4.1951

Otto Sailer, 9S4AJ, ab 1955:  Rudolf Rees, 9S4BZ,

ab 1957: Viktor Labutka, DL8AM

Q02

Ortsverband Neunkirchen

19. 4.1951

Wilhelm Ruth, 9S4DB,  ab 1960  Hans Sperling, DL8BY

Q03

Ortsverband Mettlach

19. 4.1951

Werner Winter, 9S4AU,  ab 1960  Alois Baltes, DL8AE

Q04

Ortsverband Völklingen

19. 4.1951

Karl-Heinz Felten, 9S4BO

Q05

Ortsverband Schmelz

        1959

Arnold Ewen

Q06

Ortsverband Homburg

        1959

Heinz Müller, DL8CX

Q07

Nach der Saarstaatzeit neu gegründete saarländ. Ortsverbände: 1965 Sulzbach-Fischbachtal Q08; 1972 Saarlouis Q09; St.Wendel Q10

 

Als Beispiel für die Entstehung eines Ortsverbands im K.W.A.C.S können Sie über die Gründung des OV Völklingen (später Q05) im Jahr 1957 auf folgender Website nachlesen: https://www.darc.de/der-club/distrikte/q/ortsverbaende/05/historie/

 

Nach der Eingliederung des Saarlandes in die Deutsche Bundesrepublik im Jahr 1957 (als Folge der Volksbefragung von 1955 - siehe dazu unsere Seite Ergebnisse und Folgen) wurden die vorhandenen saarländischen in bundesdeutsche Lizenzen umgewandelt und die bisherigen 9S4-Rufzeichen auf das bundesdeutsche System umgestellt. Dabei wurde einfach "9S4" durch "DL8" ersetzt, die Suffixe sind beibehalten worden (also z.B. aus 9S4 AX wurde DL8 AX). Auch alle neu lizenzierten OMs erhielten im Saarland nun Rufzeichen aus dem DL8-Block, der mehrere Jahre lang zunächst für unser Bundesland reserviert war. Die KWACS-Ortsverbände wurden zu OVs des DARC.

 

       

Bild links (am Tisch im Clublokal des OV Neunkirchen; v.l.n.r.): Hans Sperling (9S4 BY), Jakob Bettinger (DL8CI), Horst Koch (DL8 AY), Herbert Bubel (9S4CH) und Viktor Labutka (9S4 AM).  -  Mittleres Foto: Herbert Bubel (9S4 CH). - Bild rechts: Hermann Bentz (9S4 DQ)

Kurzwellenhörer (die [noch] keine Sendelizenz haben) verfolgen auf ihren Empfangsgeräten den Funkverkehr von Amateurfunkstationen und schicken diesen dann per Post oder über die QSL-Vermittlung eine SWL-Karte ("Hörerkarte") mit den Daten der gehörten Sendungen, um von ihnen daraufhin eine QSL-Karte zur Bestätigung zu erhalten.

 

Eigenen Funkverkehr darf man aktiv erst ausüben, wenn man nach einer Prüfung durch die Post eine Amateurfunklizenz erworben hat.

 

Bild rechts: Mit einer solchen Urkunde wurde 1952 vom Vorstand des KWACS einem damals 22 Jahre alten Kurzwellenhörer (oder "SWL" = Short- Wave-Listener) die Empfangs-Stations--Nummer 9S4-029 verliehen.

(Herzlichen Dank an Nina Stüber für den Scan dieser Urkunde)

 

3) Die saarländische QSL-Karten-Vermittlung für Amateurfunk-Stationen:

     

Funkamateure bestätigen einander ihre gehabten Funkkontakte mit einer so genannten "QSL-Karte", die sie entweder direkt per Post senden (dies tun sie wegen der hohen Portogebühren aber recht selten), oder - für sie kostenlos... ↗

 

... über das QSL-Büro, welches der lokale Amateurfunk-Verband oder -Verein betreibt, dem die meisten OMs angehören. Im Saarland war dies das "QSL-Bureau des KWACS" mit dem Postfach 310 in Saarbücken.

Abb. oben: Diesen Stempel mit dem jeweils aktuellen Eingangsdatum

trugen die von unserem  QSL-Büro vermittelten Karten auf ihrer Rückseite.

 

 

4) Einige QSL-Karten der 9S4-Funkamateure in der Saarstaatzeit:

 

Abbildungen verkleinert; normal etwa Postkartengröße. - Die meisten dieser OMs sind leider inzwischen verstorben.

     

 

    ac  

 

    

 

      9s4ak   9s4ar         

 

                  9s4 be                          

 

               9s4bw    

              

 

       9s4dh  bbb
 

     

Vorder- und Rückseite einer QSL von 9S4DQ

 

     

 

     Einige dieser QSLs sind auch zu sehen auf:

     http://lesnouvellesdx.fr/galerie/galerie2.php?page=deletqsl&pfx=9S4&indic=0

 

 Es folgt ein Ausschnitt aus der Zeitschrift "Rundfunk- und Elektrotechnik" vom 5. Juni 1949, der die Problematik bei der Zulassung des Amateurfunks im Saarstaat behandelt. (2. Jahrgang v. 5. Juni 1949, S. 6).  (Danke an Michael John aus Holz für die Überlassung dieses Dokuments)

 

 


Diese Seite wurde begonnen 2008  und zuletzt bearbeitet am 6.3.2021

 

 

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