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Sport
als Mittel der Politik
"Sportpolitik ist zweckorientiertes
Handeln zur Gestaltung des öffentlichen Lebens.
Sie stützt sich auf Machtstrukturen und erstrebt
die Teilhabe an ideellen und materiellen Gütern."
[1]
Die
Förderung des Sports war zur Zeit des "Saar-Staats"
ein wichtiges Mittel der saarländischen Regierung
und des französischen Hohen Kommissars, um die von
ihnen gewünschte Autonomie des Landes und seine
Verbundenheit mit Frankreich zu fördern und
gegenüber dem Ausland zu demonstrieren. So war es
möglich, dass dieser Zeitabschnitt die "bedeutsamste
Sportepoche des Landes" darstellte, "die
faszinierendste Epoche regionaler Sportgeschichte",
wie es Dr. W. Harres formuliert.
Schwierige
Forschung über die Sportpolitik
Dr. Harres
konnte seine Dissertation über das Thema
"Sportpolitik an der Saar 1945 - 1957", die er
später auch als Buch herausgebracht hat [1], erst
Mitte der 90er Jahre fertigstellen, nachdem die für
Archivalien obligatorischen Sperrfristen abgelaufen
waren. Erst danach war es ihm möglich, in
ausländischen Archiven zu recherchieren, um das im
Saarland nur äußerst lückenhaft vorhandene
Schriftgut zu ergänzen. Der Grund für diesen mageren
Bestand an Quellenmaterial über den saarländischen
Sport in jener Zeit lag zum einen darin, dass die
Sportverbände diejenigen Schriftstücke, die zu einer
lückenlosen Doku- mentation notwendig gewesen wären,
lediglich unvollkommen oder überhaupt nicht
aufbewahrt hatten. Zum anderen wurden nach der
Volksbefragung 1955 sämtliche sportpolitischen
Zeitdokumente konsequent ausgemustert, weil sie
damals, nach der erfolgten Kursänderung, wohl als
stark belastend empfunden wurden. Dieser "Säuberung"
fielen auch insbesondere Dokumente über den
Anschluss der saarländischen Sportvereine und
-verbände an die französischen Sportverbände in den
späten 40er Jahren zum Opfer.
Foto:
Landesarchiv Saarbrücken, Turnarchiv Braunshausen
Lenkte
der Fußball die Politik? :-)
1952 und 1953
wurde der 1. FC Saarbrücken Vizemeister in der
bundesdeutschen Oberliga Südwest. Auch in den
folgenden Jahren war er dort immer eine der besten
fünf Mannschaften. Die saarländische
Fußball-Nationalmannschaft schlug sich wacker in der
Qualifikation zur Weltmeisterschaft und hätte
beinahe sogar die deutsche Mannschaft besiegt (siehe
Seite Nationalmannschaft).
Deswegen
schreibt Armin Heinen im Hinblick auf das Scheitern
der Politik Frankreichs im Saarland bei der
Volksbefragung 1955 augenzwinkernd: "Wollten wir die
politischen Konsequenzen aufzeigen und wären wir
bereit, den Sachverhalt bewusst überspitzt zu
formulieren, wir würden behaupten: Frankreich
scheiterte im Saarland nicht wegen der
diplomatischen Niederlagen, nicht wegen einzelner
Benachteiligungen im wirtschaftlichen Bereich;
Paris verlor die Saar durch den Fußball." [2]
[1]
Wolfgang Harres. Sportpolitik an der Saar 1945 -
1957.
Saarbrücken, 1997. Zugl.: Saarbrücken, Univ., Diss.,
1996.
[2] Heinen,
Armin. Saarjahre. Politik und Wirtschaft im
Saarland 1945-1955. (HMRG. Historische
Mitteilungen. Im Auftrage der
Ranke-Gesellschaft,
herausgegeben von Michael Salewski und Jürgen
Elvert. Beiheft 19.) Stuttgart, 1996.
Seite 239.
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bearbeitet am 14.5.2020
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