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Schwimmsport
im Saarland: Teil b) SV 08
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Zum Thema Schwimmen finden
Sie derzeit drei Seiten auf Saar-Nostalgie:
a) Strandfeste in den 50er-Jahren
b)
Der Schwimmverein SV 08 Saarbrücken
(diese Seite) c) Freibäder
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b) Der
Schwimmverein 08 Saarbrücken (SV
08)
1) Vorgeschichte (1906
bis 1945):
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Als 1906 in der Saarbrücker
Richard-Wagner-Straße das Kaiser-Friedrich-Bad
eröffnet wurde (das spätere Stadtbad St. Johann), entstand die Idee,
einen Schwimmverein zu gründen. Nach zwei Jahren wurde das Vorhaben
umgesetzt und der SV 08 gegründet. 1. Vorsitzender wurde Wilhelm
Bächle, und der Verein trat dem Deutschen Schwimmverband bei. Die
Schwimmer
trainierten in der Halle, oder im Sommer in der Saar. Die besten nahmen
an Schwimmfesten in Mannheim, Kaiserslautern oder Neustadt
teil.
1912
fand ein Nationales Stromschwimmen in Saarbrücken statt, bei dem fast
alle Langstrecken- schwimmer Süddeutschlands dabei waren. Kurz vor dem
1. Weltkrieg wurde im damals neu eröffneten Deutschmühlenbad
(es war bis 1988 dort, wo sich heute das Calypso-Bad befindet) ein Gaufest
statt, und der Verein erhielt den
ehrenvollen Auftrag, die Offiziere und Mannschaften für die 1916 in
Berlin stattfindende Olympiade auszubilden.
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Nach dem Ersten Weltkrieg wurden regionale und
nationale Schwimmfeste ausgerichtet. 1926 beschloss man, das
in Saargemünd ankernde alte Saarschiff "Zutrauen“ zu
kaufen (siehe Bild rechts), um es mit
unermüdlichem Fleiß so herzurichten,
dass schon im selben Jahr am Saarbrücker Staden ein Strandfest
veranstaltet werden konnte.
Im Jubiläums-Jahr 1928 wurde
die neue große Halle des Kaiser- Friedrich-Bades
in Saarbrücken eingeweiht, und im August fand wieder ein großes
Strandfest mit 8 bis
10.000 Zuschauern statt.
Erst ab 1929 wurden auch
Damen in den Verein
aufgenommen, der schon im Jahr 1930
über 120 Mitglieder zählte.
Da die alte „Zutrauen“ den Anforderungen des immer stärker
werdenden Vereinsbetriebs nicht
mehr standhielt, schaffte man im September 1932 das von der Firma Stahlbau
Seibert neu gebaute Schiff "Vaterland" an. Wie ihre
Vorgängerin wurde die
„Vaterland“ zum Mittelpunkt des sportlichen und gesellschaftlichen
Vereinslebens.
Sie erlebte
von Sommer zu Sommer die schönen und fröhlichen Strandfeste, die im
Laufe
der Zeit solche Ausmaße annahmen, dass sie nicht mehr nur eine
Vereins-Angelegenheit waren, sondern die Allgemeinheit und die Stadt
selbst betraf.
Von 1936 an erlebte der
Verein eine Blütezeit mit vielen sportlichen Erfolgen der Schwimmer,
Wasserballer und Turmspringer. 1937 wurde Kurt Lücke 1.
Vorsitzender des SV 08, und er blieb es bis 1941.
Das 14. Strandfest rund um
die „Vaterland“
Ende Juli des Jahres 1939 war ein letzter Höhepunkt mit
wasser- akrobatischen Vorführungen, bevor der 2. Weltkrieg begann. Die
„Vaterland“ ereilte wenige Wochen danach das gleiche Schicksal wie alle
anderen Saarschiffe und Kähne: sie wurde von deutschen Pionieren
gesprengt.
Danach kamen für den
Schwimmverein 08 die bitteren
Kriegsjahre und damit auch das vorläufige Ende der beliebten
Strandfeste rund um das Schwimmschiff.
In den Jahren 1942 und 43 wurde die „Vaterland“ in Luisenthal instand
gesetzt und an ihrem alten Liegeplatz wieder vertäut. Vor allem die
Jugend nutzte sofort wieder „ihr“ Schwimmschiff. 1942 wurde Kaspar
Bock
erster Vorsitzender des Vereins. Im Vorkriegsjahr 1944 erlosch das
Vereinsleben jedoch
vollständig, und nach dem Krieg musste man den Tod vieler Freunde und
Mitglieder beklagen.
Das Foto oben zeigt eine
Vereinsschwimmstunde im Kaiser-Friedrich-Bad 1933.
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2) von 1948 bis 1960
Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges war
an sportliche Aktivitäten zunächst nicht zu denken. Die heimkehrenden
Vereinsmitglieder sagten, sie wollten niemals mehr einer Partei oder
einem Verein angehören. Als dann im Ufa-Keller der Omni-Sportverein
gegründet wurde, schloss sich ihm der SV 08 an. Aber mit Hilfe des
Landessportverbandes stellte man
sich
schon
bald wieder auf eigene Füße. Im ersten Vorstand des wiedergegründeten
Vereins wurde 1948 Kaspar Bock als erster Vorsitzender
bestätigt, und Kurt Lücke wurde zum zweiten Vorsitzenden
gewählt (mehr über diese beiden Personen finden Sie weiter unten
auf dieser Seite!)
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Das Vereinsheim des SV
08 war immer ein Schiff: anfangs die 'Zutrauen' (siehe oben),
und seit 1932 die 'Vaterland' (Bild rechts).
Aber diese war kurz vor dem Kriegsende zum zweiten Mal auf den Grund
der Saar versenkt worden. Nach dem Abzug der Amerikaner aus Saarbrücken
ging man daran, sie mit Unterstützung der franzö- sischen
Militärregierung und der Stadt zu heben und
zu renovieren.
Sie war
im Originalzustand 38,5 m lang und 5 m breit bei einer Gesamthöhe von
2,5 m. Der eiserne Schiffsrumpf wog 30,5 Tonnen, der Holzaufbau 7
Tonnen. Das Schiff war für eine Belastung von 970 Personen berechnet
worden. Nach seiner
Wiederherstellung sollte es nun wieder viele Jahre lang dem SV 08
Saarbrücken als sportliche und gesellschaftliche Heimat dienen.
Es wurde
auch als Lebensrettungsstation registriert.
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Schon im Jahr 1947
gelang es Kaspar Bock durch seinen unermüdlichen aktiven
Einsatz, die über Saarbrücken hinaus beliebten Strandfeste
wieder aufleben zu lassen. Das Schwimmschiff "Vaterland“ wurde erneut
zum Dreh- und Angelpunkt aller wassersportlichen Darbietungen. - Auf
dem Bild unten sehen wir die Wasserballer des Vereins im Jahr 1949.
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In den frühen 50erJahren
begann sich eine zunehmende
Verschmutzung der Saar bemerkbar zu machen. Trotzdem gelang es dem
Verein, die Mitgliederzahl auf dem hohem Stand von weit über 1200 zu
halten. 1951 wurden 50 Mitglieder,
die schon fast ein Menschenalter dem Verein angehörten, mit der
'silbernen
Ehrennadel' auf der Vaterland ausgezeichnet.
Beliebt waren über viele
Jahre hinweg die Faschingsveranstaltungen
für die Erwachsenen. Sie fanden zunächst auf dem Schiff unter dem Motto
„Karneval an Bord“ statt, später auch im Großen Saal des Johannishofs. Man nahm sogar (zum Beispiel 1955) mit
großem Erfolg am Saarbrücker Rosenmontagszug teil. Für
die Kinder wurde jedes Jahr vom Verein das große Kindermaskentreiben
veranstaltet. Um
den Nachwuchs kümmerte dieser sich auch in anderen Bereichen: Er
veranstaltete Fahrten für die Kleinen zu Baggerseen
oder zu anderen Schwimmstätten, und zum Ende jedes Jahres organisierte
man
regelmäßig eine Kinderweihnachtsfeier.
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Erich Hoer war
Mitte der 50er-Jahre als Vereins- und Landestrainer für große
schwimmerische Leistungen von SV 08-Mitgliedern und anderen
verantwortlich. Die Mitglieder nannten ihn den "Chef". Einige seiner
Erfolge:
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Richard Schillo schwamm
saarländischen Rekord über 100 m Brust in 1:16,1.
Dieter Ratering stellte einen
Rekord über 1500 m Kraul in 22:02,8 auf.
Die 4 x 100 m Lagenstaffel mit Kugler,
Schillo, K.-H. Ratering und G.Mascetti schwamm ebenfalls
neuen Rekord, und zwar in 4:55,7.
Gudrun Scheel und Helmuth Bock
waren herausragende Athleten
im Schmetterlingsschwimmen .
Volker Luley kraulte die 100 m in
1:05,5.
Marga Müller gewann 1953 bei den Weltspielen der
Studenten in Dortmund die Goldmedaille.
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1955: Richard Schillo,
Norbert Kugler, Dieter Ratering und Georg Mascetti
Erich Hoer
war es auch, der Georg ("Schorsch") Mascetti als
einzigen Schwimmer der Saar-Mannschaft auf eine mögliche Teilnahme an
der Olympiade in Helsinki 1952 vorbereitete.
Er sollte über
400 und 1500 m Freistil antreten. Leider war Mascetti in Helsinki schon
beim 400-m-Kraulschwimmen in so schlechter Form, dass er auf die 1500 m
verzichtete.
Auch Norbert Kugler
(siehe auch hier ganz unten) wollte
gerne in der saarländischen Mannschaft an den Olympischen Spielen in
Helsinki teilnehmen. Er war 1948 mit elf Jahren dem Schwimmverein 08
beigetreten. Schon vier Jahre später schwamm er über 50 Meter
Rückenkraul französischen Altersklassenrekord. Für Olympia war er aber
1952 noch zu jung: 16 war das Mindestalter, und deshalb
durfte der 15-jährige Kugler nur als Gast an den Olympischen Spielen
teilnehmen. (Mehr über N. Kugler lesen Sie ganz unten!)
Etwa seit 1950 setzte sich der
Vorstand des SV 08 vehement
für die Wiederinstandsetzung des Kaiser-Friedrich-Bades ein. 1954 war es
so weit: Das Hallenbad wurde unter dem Namen "Stadtbad" neu
eröffnet. Nun unterbreitete der Verein den Vorschlag, es durch eine
zweite Halle zu ergänzen,
um dem riesigen Andrang der Bevölkerung
gerecht zu werden. Man musste aber noch bis 1960 auf die
Eröffnung der zweiten Schwimmhalle im Stadtbad warten.
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Das Strandfest brach 1955 in Bezug auf
die Zuschauerzahl alle bisherigen Rekorde (Fotos s. hier!).
1956 erzielten einige Mitglieder
wieder große Erfolge:
Richard Schillo schwamm
saarländischen Rekord über
100 m Brust in 1:16,1.
Dieter Ratering brach den Rekord
über 1500 m Kraul in 22:02,8.
4 x 100 m Lagenstaffel mit D.
Ratering, Sommerlade, Bock und Luley in 5:19,7
Weitere Zeiten: Gudrun Scheel
100
m Schmettern in 1:33,9.
Bernd Sommerlade 200
m Brust in 3:01,9
Helmuth Bock 100
m Schmettern in 1:28,0
Volker Luley 100
m Kraul in 1:05,5
Für all diese Leistungen zeichnete
wiederum "Chef" Erich Hoer als Trainer verantwortlich.
Das Foto zeigt Helmuth
Bock, Georg Mascetti und Dieter Ratering 1956.
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1957: Nach
der Einngliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik wählte der
Verein Fritz Eggers zu seinem Zweiten
Vorsitzenden. Er wurde auch Dritter bei den Deutschen
Schwimm-Meisterschaften in Landshut.
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In diesem Jahr fiel erstmals das Strandfest aus:
Wegen schmutzigen und verseuchten Wassers wurde ein "Allgemeines
Badeverbot in
der Saar" verhängt. So
ging dem SV 08 durch die zunehmende Verschmutzung der Saareine
wichtige Geldquelle verloren, und er kam in arge finanzielle
Schwierigkeiten. Die Unterhaltungskosten für die „Vaterland“ konnte der
Verein nicht mehr tragen. Schweren Herzens musste das Schwimmschiff als
Vereinsstätte aufgegeben werden. Damit endete ein
wichtiger Abschnitt im Vereinsleben des SV 08 Saarbrücken. Das Schiff
wechselte hiernach einige Male den Besitzer und fand einen neuen
Ankerplatz an der Wilhelm-Heinrich-Brücke (seit Mai 2011 bei der Alten
Brücke). Die „Vaterland“ beherbergt bis heute unter dem Namen
"Schwimmschif"“ ein renommiertes Restaurant. (Bild links, Foto: R. Freyer, 2008)
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Im Jubiläumsjahr 1958
wurden 51 Siege, 32 zweite Plätze und 24 dritte Plätze erreicht, und
zwar bei den Süddeutschen und den Südwest-Saar-Meisterschaften sowie in
wichtigen Prüfungswett- kämpfen. Die
Kunstschwimmerinnen erzielten zwei zweite Plätze bei den
Südwest-Saar-Kunst- schwimm-Meisterschaften. Der Verein berichtete:
„Alles, was Rang und Namen hatte im deutschen
Schwimmsport, war nach Saarbrücken gekommen: Angefangen von Wiltrud
Urselmann,
der sagenhaften Brustschwimmerin jener Tage bis hin zu Ekkehard Miersch
aus
Heidelberg. Dazu die stärksten Wasserballmannschaften Deutschlands und
Frankreichs: Rote Erde Hamm und Strasbourg. Die Kunstspringer der
deutschen Kernmannschaft
sowie die
Kunstschwimmerinnen „Flamingos“ aus Mannheim erfreuten die zahlreichen
Zuschauer im ausverkauften Saarbrücker Stadtbad mit ihren Darbietungen.
Ein
Clubkampf zwischen Mulhouse, Bonn, Völklingen und dem SV 08 ließ auch
auf
regionaler Ebene die Spannung nicht sinken. Trainer Erich Hoer hatte
seine
Mannschaft genau zum richtigen Zeitpunkt topfit gemacht.“
1959 öffnete das "Totobad"
(Schwarzenbergbad)
seine Toren (siehe auch unsere Seite über die saarländischen Freibäder unter
Saarbrücken!). Hans Glücklich,
Tibor Sugar, Helmuth Bock und Werner Ratering stellten
dort über 4 x 100 m Schmettern
einen Saarrekord in 5:12,8 auf. Die Senioren des Vereins erzielten bei
den Deutschen Bestenkämpfen durch Lu Arbogast eine deutsche
Vizemeisterschaft und durch Sigi Knobel einen dritten Platz
über 50 m Freistil.
1960 wurde
endlich die zweite Schwimmhalle im Stadtbad eröffnet. Im
Schwarzenbergbad fand ein Demonstrationsschwimmfest statt mit 1000
Kindern am Start. Werner Ratering stand mit seiner Zeit von
1:10,4 über 100 m Schmettern im Rampenlicht. Man führte auch eine erste
Parisfahrt zum SCUF (Universitäts-Sportverein) durch, und die
Wasserballer erreichten den 2. Platz in der SSB-Runde (Saarländischer
Schwimmbund).
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3) Wichtige
Persönlichkeiten des SV 08 in den 40er- und 50er-Jahren
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Kaspar Bock
Wenn
man heute noch Leute auf Kaspar Bock vom Schwimmverein 08 anspricht,
antworten viele mit dem Satz "Ach, bei dem habe ich doch Schwimmen
gelernt“. In der Tat hat er vielen Hunderten von Jungen und Mädchen das
Schwimmen beigebracht und mit seinem unermüdlichen Engagement den
Verein geprägt. Er war ein Pionier im saarländischen Schwimmsport.
Seine
Arbeit im Verein, die Strandfeste an der Saar (das halbe Saarland war
dort anzutreffen), das Stromschwimmen von Saargemünd nach Saarbrücken,
seine Aktivitäten auf dem Schwimmschiff und im Kaiser-Friedrich-Bad
sind unvergesslich. Kaspar Bock war langjähriger 1. Vorsitzender des SV
08, nämlich von 1942 bis 1961; er starb 1964.
Über Kaspar Bocks Art, in
der Zeit um 1950 Schwimmunterricht auf dem Schwimmschiff zu erteilen,
lesen Sie bitte den Bericht unserer
"Ald Schwaduddel".
(Quelle zum Text rechts:
Saarländische Zeitschrift Illus
Nr. 4 von 1951, Seite 14)
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Kurt Lücke (Bild rechts)
Der
Ehrenvorsitzende des Saarländischen Schwimmbundes (SSB), der sich zeit
seines Lebens bis zu seinem Tode im Jahre 1975 für das Schwimmgeschehen
an der Saar engagiert hatte, trat 1912 in „seinen“ SV 08 Saarbrücken
ein; ihm fühlte er sich stets besonders verbunden. In den Jahren 1937 –
1941 führte er den Verein als 1. Vorsitzender.
1948,
nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, war er
Gründungsmitglied des Saarländischen Schwimmbundes, in dem er fortan
als Präsident die Interessen der Saarschwimmer in un- unterbrochener
Reihenfolge über 20 Jahre lang vertrat, bis 1967 eine tückische
Krankheit seinen Tatendrang bremste.
Bis
zur Niederlegung seines Amtes 1969 führte sein Stellvertreter und
Nachfolger Norbert Kugler (s.u.) bereits die Amtsgeschäfte; die
Generalversammlung des Verbandes wählte ihn aufgrund seiner Verdienste
einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.
Von
1953 bis 1959 war er auch Präsident des Landessportverbandes für das
Saarland, und damit oberster Repräsentant und Lenker des Saarsports und
Vorgänger von Hermann Neuberger. Beruflich wechselte er danach von der
freien Wirtschaft in die Position eines Hauptgeschäftsführers des
Landessportverbandes
(LSVS). Als Vertreter der Wassersport treibenden Verbände in der
Sportplanungskommission nahm er entscheidenden Einfluss auf die
Errichtung vieler Hallenbäder im Saarland (Saarbrücken, Neunkirchen,
Völklingen, St. Ingbert u.a.). Insbesondere der Bau des Totobades in
Saarbrücken ist seinem Einsatz zu verdanken.
1955
verpflichtete er den späteren Initiator und sportlichen Leiter der
'DSV-Schule Max Ritter' und Cheftrainer des Deutschen Schwimm-
Verbandes
Horst Planert als Trainer und legte damit den Grundstein für den
späteren sportlichen Aufschwung der Saarschwimmer.
Norbert Kugler
war
1948 als elfjähriger Nachwuchsschwimmer dem SV 08 beigetreten und
zählte seit 1950 über 15 Jahre lang zu den besten Athleten über das
Saarland hinaus. Mitte der fünfziger Jahre hielt er vorübergehend
Saarlandrekorde auf sechs verschiedenen Strecken. Er nahm an zwei
Studentenweltmeisterschaften teil und gewann zahlreiche Saarlandrekorde
und Südwestdeutsche
Meisterschaften.
1955
wurde Norbert Kugler als französischer Hochschul- und
Universitätsmeister geehrt. Die Urkunde zu dieser hohen Auszeichnung
überreichte ihm
Gilbert Grandval.
Kugler blieb dem Schwimmsport sein Leben lang
verbunden. Ab 1969 war er für 35
Jahre
erster Vorsitzender des Saarländischen Schwimm- Bundes (SSB); und noch
heute ist er dessen Ehrenpräsident. Mit
fast 80 Jahren ist er immer noch unvermindert Denker und Lenker im
Schwimmsport.
Der Verein bis heute:
Auch
in den folgenden Jahren ist der SV 08 ein sehr aktiver
und erfolgreicher Schwimmverein geblieben. Er hat z. Zt. etwa 450
Mitglieder. 2008 feierte er sein 100-jähriges Bestehen. Erster
Vorsitzender ist Ernst Gilcher. Die Mitglieder können in
folgenden Gruppen am Training teilnehmen: Schwimmen (Kinder,
Sportgruppe, Masters [= Senioren], "Freie Gruppe") und Wasserball.
Trainiert werden Anfänger in der Kirchberg- und Dellengartenschule,
alle anderen Gruppen im Calypso-Bad. Weitere Auskünfte über www.sv08.de
|
Text: Rainer
Freyer, unter Verwendung von Inhalten und Textauszügen der Jubiläumsschrift
(mit freundlicher Genehmigung von deren Redaktionsleiter): Ernst
Gilcher.
100 Jahre Schwimmverein 08 Saarbrücken e.V. Saarbrücken, August 2008.
Alle Fotos: Schwimmverein
08 Saarbrücken. Die meisten Bilder sind auch in der oben genannten
Schrift abgebildet. Diese können Sie unter der URL http://www.sv08.de/bilder/imtext/general/100JahreSV08-kl.pdf
vollständig als pdf-Datei einsehen.
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Diese Seite wurde
begonnen am 2.6.2011, zuletzt geändert am 4.10.2020
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