oben

 

A) Die Wartburg, 1927/28 als evangelisches Gemeindehaus erbaut

 

Hinweis: Die Aufnahmen der Wartburg im Teil A) zeigen das Gebäude von der Rückseite (Bühnenhaus), also vom Hessenweg aus gesehen; Bilder der Vorderfront (in der Nauwieser Straße; seit 1951 heißt sie Martin-Luther-Straße) sehen Sie unten im Teil B).

 

 

< Sie macht schon einen recht trutzigen Eindruck, die Wartburg in Saar- brücken, die 1927/28

als Gemeindehaus

für die damals finanziell gut ausgestattete evangelische Kirchen- gemeinde St. Johann errrichtet wurde.

 

Erbauer war der Architekt Rudolf Seifert (Foto oben rechts). Die Wartburg stand im östlichen Teil der Nauwieser Straße, der seit 1951 Martin-Luther-Straße heißt.

 

Fotos: Das Gebäude vom Hessenweg aus gesehen. Das Bild links zeigt es etwa 1949 (Foto: Stadtarchiv Saarbr.) -  Kleines Bild unten: So sieht es heute aus. (Foto: R. Freyer, 2010)

Die Wartburg war ein typisches Beispiel für den Kunst- und Architekturstil, der in den 20er und 30er-Jahren von Frankreich aus unter dem Begriff "Art-Déco" in die ganze Welt ging. Damit trat er die Nachfolge des damals bereits abgeklungenen Jugendstils an und wurde zum Stil der "goldenen 20er-Jahre". Er zeichnete sich durch geometrische Strukturen und stilisierte natürlicheFormen aus. Ein typisches Beispiel dafür ist der rückwärtige Teil der Wartburg, also das Bühnenhaus (zum heutigen Hessenweg hin gelegen und auf den Fotos oben im Vordergrund zu sehen), mit seinen senkrechten und waagerechten geraden Linien, die im Laufe der Zeit leider fast gänzlich Opfer der verschiedenen Renovierungen des Gebäudes geworden sind (kleines Farbfoto rechts). Auch die Gestaltung des großen Festsaales weist Züge des Art-Déco-Stils auf; ein Beispiel dafür ist die große Leuchte über der Bühne (siehe auf den Innenaufnahmen weiter unten!).

 

 

Die Bauherren verliehen dem Gemeindehaus den Namen "Wartburg" in Erinnerung an die Wartburg in Eisenach, Thüringen, auf welcher der Reformator Martin Luther 1521/22 Zuflucht gesucht und das neue Testament ins Deutsche übersetzt hatte. Der Saarbrücker Pfarrer Wilhelm Reichard schrieb dazu in der Festschrift zur Einweihung der Wartburg "Wir dachten an die Wartburg als an die sagenumwobene, mit deutscher Geschichte und Kultur verknüpfte romantische Feste." Ein weiterer Grund für die Namensgebung sei die Tatsache gewesen, dass das Saarbrücker Gebäude "wie ein steingewordener Ausdruck trotziger Kraft" in den Himmel ragte und mit seinem "gewaltigen Saalbau" und den "burgartigen, zinnengekrönten Formen seines Bühnenhauses" wie eine Burg erschien [1].

 

Da die Gemeinde sehr viele Mitglieder hatte und einen großen Saal benötigte, wurde das Gebäude mit einem großzügig bemessenen Festsaal ausgestattet, der viele Jahre lang der weitaus größte Veranstaltungssaal im ganzen Saargebiet war (siehe Fotos weiter unten!). Er fasste 1400 bis 1700 Personen.

 

Die Wartburg wurde am 11. November 1928 in feierlich-kirchlichem Rahmen eingeweiht, etwa gleichzeitig mit der Versöhnungskirche in Völklingen. Beide Gebäude tragen in ihrer ursprüng- lichen Baugestalt und Nutzung "einer vom Nationalismus durchdrungenen Glaubensidee Rechnung" [2].

 

[1] W. Reichard: Festschrift zur Vollendung und Einweihung des Ev. Gemeindehauses     "Wartburg" Saarbrücken-St.Johann. Saarbr., 1928.

[2] http://www.memotransfront.uni-saarland.de/sakralbauten.shtml.

    Die Wartburg im Jahr 1928, von der    Nauwieser Straße aus gesehen


 

 

1928:  Bilder aus der Wartburg  kurz vor ihrer Einweihung

 

Unten: Blick von der Mittelempore auf die Bühne. Rechts: Die Mittelempore im großen Festsaal. Das Farbfoto links darunter zeigt die Wandelhalle der Wartburg.

(Bilder von 1928: Fotograf L. Werner; Stadtarchiv Saarbrücken)

 

 

 

 

1935: Stimmenauszählung der Volksabstimmung am 13. Januar

 

Vom 13. bis 15. Januar 1935 wurden die Stimmzettel der Volksabstimmung in der Wartburg ausgezählt. Unter strenger Bewachung durch internationale Polizeieinheiten wurden die versiegelten Abstimmungsurnen aus allen saarländischen Gemeinden am Abend des 13. Januar 1935 in den Festsaal der Wartburg gebracht und an den folgenden Tagen dort gezählt.

 

Das Abstimmungsergebnis verkündete am 15. Januar um neun Uhr morgens der schwedische Präsident der Regierungskommission, Rohde. Dieses Ereignis übertrug der Reichsrundfunk direkt aus der Wartburg. Zur Erinnerung daran wurde später im Eingangsbereich der Wartburg eine Tafel aufgehängt (s. Bild). Nachdem 2. Weltkrieg ließen die Franzosen sie entfernen, weil sie an die Volksabstimmung erinnerte, die 1935 zur Rückkehr der Saar zum Deutschen Reich geführt hatte.

 

Nach der Volksbefragung im Oktober 1955 beschloss der Saarbrücker Stadtrat in seiner Sitzung vom 30.10.1956, die Tafel wieder anzubringen und am 13. Januar 1957 einzuweihen [1]. Sie ist noch heute dort zu sehen; an der Wand gegenüber der Tafel ist auch ein altes Foto des großen Festsaals angebracht. Es findet sich dortaber heute kein Hinweis auf die spätere Verwendung der Wartburg als Funkhaus von Radio Saarbrücken.

[1] Stadtratsbeschluss vom 30.10.1956 (Stadtarchiv Saarbrücken)

Foto: R. Freyer, 2008

1935 bis 1944: Nutzung der Wartburg durch den Reichssender Saarbrücken

 

 

Nach dem Anschluss des Saargebiets an das Deutsche Reich feierte man am 4. Dezember 1935 im großen Saal der Wartburg die Eröffnung des Reichssenders Saarbrücken.

 

Danach wurden bis zum Krieg zahlreiche größere Aufführungen im Wartburgsaal veranstaltet und im Radio übertragen. Es gab volkstümliche Programme (z.B. "Sperlings Bunte Bühne", die häufig sogar im ganzen Reich ausgestrahlt wurde), aber auch Sinfonie-Konzerte des Rundfunkorchesters.

 

Die eigentlichen Studios des Reichssenders waren aber in anderen Gebäuden der Stadt untergebracht - siehe auf unserer Seite Rundfunkgeschichte im Abschnitt 1). (Foto: Stadtarchiv Saarbrücken)

 

Hinweis: Sender und Antennen des Reichssenders Saarbrücken befanden sich nicht in der Hauptstadt, sondern standen zunächst für kurze Zeit in Altenkessel und ab Dezember 1935 in Heusweiler (Einzelheiten dazu auf unserer Seite über den Mittelwellen-Sender Heusweiler!)

 

 

B) Die Saarbrücker Wartburg nach dem 2. Weltkrieg

 

Die Wartburg wurde im Krieg stark beschädigt. 1945 übernahm sie die französische Militärregie- rung, um sie notdürftig zu reparieren. Die evang. Kirchengemeinde konnte sie zwar weiterhin als ihr Gemeindehaus mitbenutzen, im großen Festsaal wurden aber schon am 30. November 1945 die Wartburg-Lichtspiele eingerichtet. Dies war damit (nach dem Kino im Johannishof) das zweite Lichtspielhaus der Stadt nach dem Krieg (mehr dazu auf unserer Kino-Seite).

 

Es fanden auch größere Veranstaltungen aller Art dort statt, wie zum Beispiel die erste öffentliche Nachkriegsversammlung der saarländischen Sozialdemokraten im Januar 1946. Auch die Oper des stark zerstörten Stadttheaters führte anfangs einige Vorstellungen in der Wartburg auf.

 

Diese beiden Fotos von 1951 bzw. 2010 zeigen die Wartburg von der Martin-Luther-Straße aus gesehen. In dieser Perspektive lässt sie ihre riesigen Ausmaße nur erahnen: Das Gebäude erstreckt sich von der Martin-Luther-Straße aus bis zum Hessenweg.

 

Foto links: Stadtarchiv Saarbrücken; Foto rechts: R. Freyer

 

Die Wartburg wird zum Funkhaus von Radio Saarbrücken

 

Die französische Besatzungsmacht wollte in Saarbrücken einen Radiosender zur Verfügung haben, der sie bei der Durchsetzung ihrer Ziele im Saarland unterstützen sollte. Und so gab es am 17. März 1946 in der Wartburg gut 10 Jahre nach der Einweihung des bisherigen Reichssenders eine erneute feierliche Eröffnung (s. Bild >>)

 

Der neue Sender trug den Namen Radio Saarbrücken. Die Wartburg wurde zum Sitz und Funkhaus des Senders, welcher ihren Festsaal (Bild unten) als Großen Sendesaal verwendete. Daneben richtete er verschiedene Studios ein, die er zu unterschiedlichen Zwecken benutzte:

 

- Sprecherstudios für Wortsendungen, besonders die Nachrichten, "Die Stimme des Tages", religiöse Sendungen, Frauen- und Kinderfunk, die Saarlandbrille u.v.m.

- Sendesäle, die für Proben und Aufnahmen der verschiedenen Orchester verwendet wurden.

 

Mehr über die Entwicklung des Rundfunks an der Saar im Allgemeinen und über Radio Saarbrücken im Besonderen finden Sie auf unseren Seiten Rundfunkgeschichte und Radio Saarbrücken.

 

Bild rechts: Plakat zur Sender-Eröffnung in der Wartburg am 17. März 1946

(Stadtarchiv Saarbrücken)

 

 

Die "Umwidmung" der Wartburg...

 

 

... nach dem Krieg zuerst in ein Kino und dann in ein Funkhaus löste bei ihrer Eigentümerin, der evangelischen Kirchengemeinde St. Johann, keine Freude aus.

 

In der Festschrift "375 Jahre evangelische Kirche an der Saar" von 1950 [1] beklagt sie sich zunächst über diese Entwicklung, freut sich dann aber über die Einigung bezüglich eines Mietvertrages mit dem Sender  (siehe rechts):

 

Bilder und weitere Informationen aus der Funkhaus-Zeit der Wartburg

finden Sie weiter unten.

 

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[1] Superintendent Wilhelm Engel, Dirmingen. 375 Jahre evangelische Kirche an der Saar. 1950. Seite 67

   

 

Ansicht eines Literaten über die Wartburg kurz nach dem Krieg

 

In seinem autobiographischen Roman "La troisième personne" [1] beschreibt François-Régis Bastide (er stammte aus Biarritz) die Wartburg, so wie er sie Ende 1945 bei seiner Ankunft in Saarbrücken vorfand, als er dort eine Stelle im Informationsbüro der französischen Militär-Regierung einnahm (siehe auch auf unserer Seite Radio Saarbrücken im Abschnitt 8 Pausenzeichen, Fußnote 1).

 

Er schreibt dort über die Wartburg auf Seite 139ff (deutsche Übersetzung von Rainer Freyer):

 

"Die Wartburg in Saarbrücken ist ein riesiges Gebäude aus roten Steinen, dessen Architektur ziemlich afrikanisch anmutet. Sie überschaut ein Stadtviertel mit kleinen sumpfigen Schrebergärten, und man weiß nicht genau, ob sie ein Kino, eine Kathedrale, ein Museum, ein Spielkasino oder ein Hallenschwimmbad ist. Vor den Bombenangriffen war sie nur ein kleiner friedlicher Ort für protestantische Sozialarbeit. In dem großen Saal, der 1200 Personen fasst, wurden die Stimmzettel des 13. Januar 1935 ausgezählt, durch die die Saarländer zu ihrer geliebten deutschen Nation zurückkehrten, wobei 5 % der Stimmen (aus purer Höflichkeit) dem beschützenden Frankreich zugestanden wurden.

Dieser Saal hat eine wunderbare Akustik. Die politischen Reden, die lutherischen Predigten, die Chöre und Orchester haben die Schönheitsfehler ausgebügelt, die der Architekt so breit über sein Werk verstreut hat: Die Töne und die Stimmen haben die Wände geputzt und die Decken mit einer wundersamen Patina überzogen, sie haben die Unebenheiten geglättet und die Unschönheiten ausgeglichen, um einen Tempel des vollkommenen Klangs zu schaffen. Die Bomben und Geschütze haben die Wartburg verschont [2], während sie die gesamte übrige Umgebung zerstörten. (...)  

Da der Saal gut beschützt war, wird er dem ganzen Saarland als künstlerisches Zentrum dienen, bis das Theater wieder aufgebaut ist. Diese Tatsache hält aber natürlich keinesfalls die kurzerhand neu organisierten politischen Parteien davon ab, sich dort jeden Sonntag vor den Gottesdiensten prächtigen Rededuellen hinzugeben. Das Wort geht dem Gebet voraus. Das Gebet der Musik."

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[1] François-Régis Bastide. La Troisième Personne. Mulhouse, Paris, Lausanne 1948.

[2] Diese Aussage des Autors steht im Widerspruch zu derjenigen in dem gelb unterlegten Textausschnitt etwas weiter oben im 2. Satz, in dem es heißt:  "... aus dem Kriege mit schwersten Beschädigungen herausgerettet..."

 

 

Die Sendestudios von Radio Saarbrücken in der Wartburg  (Nach Erinnerungen von Ernst Becker, 2015)

 

Radio Saarbrücken hatte in der Wartburg sechs Studios zur Verfügung, von denen fünf für die laufenden Sendungen und für die Produktion verwendet wurden:

 

Studio 1

 

war der Große Sendesaal. Man benutzte ihn für öffentliche Veranstaltungen und für Orchesteraufnahmen. Sonntags vormittags wurden die technischen Einrichtungen auch als Sendestudio verwendet, z.B. für Schallplattenkonzerte.

Studio 2

Aufnahmen von Wort- und Gemischtproduktionen, wie Kabarettsendungen u.ä. So war z.B. A.C. Weiland häufig hier tätig.

Studio 3

 

 

Allgemeinproduktion: hier wurde "alles Mögliche" aufgenommen, z.B. Zeitfunksendungen. Außerdem diente es ab 1953 als Studio für die ersten eigenen Sendungen des UKW-Programms von Radio Saarbrücken ("2. Programm"); dieses zog später um ins Studio 26 (siehe weiter unten!).

Studio 4

Hörspielstudio

Studio 5

(keine Funktion)

Studio 6

Hier waren die beiden Abhör- oder Cuträume 6 und 7 untergebracht. Sie wurden u.a. für Überspielungen aller Art benutzt.

Studio 26

 

Dieses Studio beherbergte das UKW-Programm von Radio Saarbrücken ("2. Programm"), nachdem es aus dem Studio 3 ausgezogen war. Es befand sich ebenfalls in der Martin-Luther-Straße, aber in einem Haus weiter oberhalb der Wartburg.

 

 

1961 erfolgte der Umzug des Funkhauses ins Schloss Halberg

 

Nachdem der Saarländische Rundfunk am 1. Mai 1959 in die ARD aufgenommen worden war (siehe hier auf der Seite Rundfunkgeschichte) erwies sich die Wartburg als immer weniger geeignet für den Betrieb eines Funkhauses. Sie war z.B. nicht genügend schalldicht: Wenn eine Straßenbahn oder ein großer Lkw durch die Nauwieser Straße fuhr, musste man die Produktion in den Tonstudios unterbrechen.

 

Ab 1958 wurde das neue Funkhaus auf dem Halberg gebaut, und 1961 zog der Saarländische Rundfunk dort ein; Stichtag war der 4. 9. 1961. Der Sendername lautete nun nicht mehr "Radio Saarbrücken", sondern "Saarländischer Rundfunk, 1. bzw. 2. Programm".

Nur Hörspiele wurden noch einige Monate lang in der Wartburg produziert, bis die neuen Hörspielstudios auf dem Halberg fertiggestellt waren.

 

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Fotos von und aus der Wartburg, während diese als Funkhaus von Radio Saarbrücken fungierte


Im Hinterhof der Wartburg warten ein kleiner Renault Juvaquatre und der große Übertragungswagen des SR, ein

Saurer 3 CT, auf ihren Einsatz

 

(siehe dazu auch auf unserer Seite

2 c) Reporter und Übertragungswagen im Abschnitt  C) Die Übertragungswagen unseres Senders;

8. bis 10. Bild)


 

Da der große Festsaal des urspünglichen Gemeindehauses eine wunderschöne Bühne und Platz für etwa 1500 Zuschauer hatte, eignete er sich hervorragend für die vielen öffentlichen Veranstaltungen des jungen Senders. Und so wurde er zum großen Sendesaal von Radio Saarbrücken.

 

Generaldirektor Losson und seine Mitarbeiter (ca. 1950)

 

V.l.n.r.:

Jean-Bernard Schiff, Leiter der literarischen Abteilung;

Edwin Müller, Verwaltungsdirektor;

Gérard Losson, Generaldirektor;

Pierre Séguy, Sendeleiter;

Harald Boeckmann, Chefredakteur;

Dr. Rudolf Michl, Musikalischer Oberleiter

 

 

Blicke in die verschiedenen Studios, Aufnahme- und Technikräume des Funkhauses in der Wartburg

 

Radio Saarbrücken war schon in den frühen 1950er-Jahren "ein bestens ausgestattetes Unternehmen mit fünf vollständig ausgerüsteten Studios, Zehntausenden von Schallplatten und Bändern und über 200 fest angestellten Mitarbeitern."  (Website des SR , 2012)

 

Die folgenden Bilder bieten einen Einblick in die Einrichtungen des Funkhauses in der Wartburg.

 

Die ersten zehn Fotos sind der Broschüre "DREI JAHRE RADIO SAARBRÜCKEN" entnommen (Saarbrücken 1949; Landesarchiv Saarbrücken, B2482-A). Die Beschreibungen sind von Ernst Becker, Heckendalheim, der damals Toningenieur in der Wartburg und später auch auf dem Halberg war. Er hat auch die letzten neun Fotos dieser Reihe beigesteuert.

 

Steuerpult im zentralen Schaltraum des Funkhauses

Studio III: Sprecherraum für Nachrichten und Wortsendungen

 

 

  Regieraum1: Das linke Fenster zeigt  zum Großen Sendesaal (Studio 1),

  das rechte zum Sprecherraum.

 

Studio 3

Hörspielstudio 4

 

  Vorne zwei Magnetophonband-Geräte, hinten zwei tragbare Verstärker

Fernschreibraum der Nachrichtenredaktion

 

 

  Oben: Das Schallplatten- und Magnetophonband-Archiv des Senders

  Links: Studio 1: Sprecherraum, z.B. für die Nachrichten (Handgong!)

 

Sendepult im Regieraum zum Sprecherstudio "Regie 8". Fritz Lukas, einer der Tontechniker, steuert eine laufende Sendung aus.

 

           

Bild links: Sprecherraum Regie 8  -   Bilder Mitte u. re: Einige Mitglieder des technischen Personals auf der Wartburg (sie waren später auch auf dem Halberg tätig):  Abteilungsleiter Studiotechnik Max Dietz, Aufsichts-Ingenieur Erich Engel und Fritz Lukas / Fritz Lukas und Ernst Becker

 

 Links: Ernst Becker aus Heckendalheim war Toningenieur bei Radio Saarbrücken. Im Bild rechts sehen wir Else Buchholz und Fritz Lukas.

 Ernst Becker hat uns diese Fotos aus dem Funkhaus Wartburg zur Verfügung gestellt.            

 

Die Technikerin im Bild links sitzt zwischen Bandmaschinen, Plattenspielern und anderen technischen Geräten. Das Bild rechts zeigt den Regieraum zum Studio 2. Links eine Bandmaschine; darüber sieht man ein Fenster zum Hof. Rechts das Regiepult mit den Reglern, durch die Glasscheibe dahinter hatte man Sichtverbindung zum Studio.

 

 

Das Bild oben rechts zeigt die Schallplatten-Abspielgeräte in der Senderegie 8 der Wartburg.

 

Bild oben links:

Hier wurde ein Jahreswechsel im Regieraum direkt an einem Studio-Plattenspieler gefeiert.

 

Die Personen waren, v.l.n.r.: Rosel Wack, Uschi Eich, Waltraud Margraf, fast verdeckt vom LVD Fritz Müller; der blonde Lockenschopf gehörte Marliese Mathis, hier umarmt von Josef Becker

 

 

Abbildung rechts: Marcel Morscheidt hatte zuerst ein Speiselokal in Merlebach (Frankreich) geleitet und dann das Funkhaus-Restaurant

in der Wartburg übernommen. Hier kamen Feinschmecker auf ihre Kosten.

 


 

 

C)  Öffentliche Veranstaltungen in der Wartburg

 

 

Opern- und Operettenaufführungen sowie Ballet-Abende lockten während und nach der Saarstaatzeit das Publikum ebenfalls in die Wartburg. Beim Dreimäderlhaus (Bild links) sind die Preise in Mark angegeben; demnach fand die Veranstaltung 1946/47 statt (vor der Einführung des Franken). Auch die Aufforderung "Sammelt Bucheckern!" weist auf die frühe Nachkriegszeit hin.

 

 

Die Operette "Ein Walzertraum" von Oscar Straus wurde im August 1946 dreimal in der Wartburg und einmal in Saarlouis aufgeführt:

 

 

Künstlerische Leitung: Paul Maquaire; Saarländische Chöre unter Hans Gillessen, Orchester von Radio Saarbrücken unter Dr. Rudolf Michel

     (Programm aus dem Bestand des Heimatmuseums Wellesweiler, M.J. Licht)    

 

Andere Orchester, Bands und Ensembles traten in der Wartburg auf.

 

Hier zwei Beispiele aus 1958 und 1960  (Fotos: Walter Gehring)

 

 

         

 

Ein Zeitzeuge berichtet, dass er eines Tages Lionel Hampton bei einem Jazz-Konzert in der Wartburg erlebt hat. Als dieser auf dem Vibrafon spielte, kletterte er plötzlich auf sein Instrument, um von dort aus in gebückter Stellung weiterzuspielen. (Wolfram Grundhoff, 3.6.16)

 

 

 

Inhalt des Kapitels RADIO UND FERNSEHEN:

 

1)  Geschichte des Rundfunks im Saarland (von 1929 bis 1959 und später)

  

2)  Radio Saarbrücken:

 

     a)  Radio Saarbrücken - der Heimatsender der Saarländer

     b)  Radio-Erinnerungen

     c)  Reporter und Übertragungswagen

     d)  Die Familie Weissenbach  (die beliebten Moderatoren Gerdi und Fritz)

     e)  Die Saarlandbrille  (beliebte Sonntagssendung mit "Zick, Zack & Marieche")     

      f)  Die Wartburg (das Funkhaus von Radio Saarbrücken)

     g)  Die Orchester der Saarbrücker Radiosender

     h)  Der Mittelwellen-Sender Heusweiler

      i)  Bilder vom Heusweiler Sender

 

3)  Fernsehen im Saarland der 50er Jahre: Von TELESAAR zum SR-Fernsehen

 

4)  Europe 1

     a)  Der private französische Langwellensender Europe No 1     

     b)  Die Antennen-Anlage von Europe 1 - Mastbruch 2012

  

5)  Radio- und Fernsehgeräte aus saarländischer Produktion

 

Diese Seite wurde erstellt am 28.01.2010. Zuletzt bearbeitet am 18.07.2020

 

 

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