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Inhalt dieser Seite:
- Beachten Sie bitte auch
unsere Seiten Rundfunkgeschichte
(von den Anfängen bis heute) und TELESAAR (der saarländische
TV-Sender)
- >
zu
unserer Seite 2b) Persönliche Erinnerungen
an Radio Saarbrücken
- Über die Orchester von
Radio Saarbrücken und ihre Leiter lesen Sie bitte auf unserer Seite
Radio-Orchester.
Buchempfehlung: Eine
Fundgrube für
Freunde des SR mit zahlreichen Bildern und Infos über Sendungen,
Mitarbeiter und Orte, auch aus den Anfangsjahren des Senders als Radio
Saarbrücken: Axel Buchholz,
Thomas Kleist. Fundstücke aus 60 Jahren Saarländischer Rundfunk. Mehr
dazu auf unserer Seite Buchbesprechungen
(dort das dritte Buch).
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1) Unser Heimatsender
an der Saar
Radio
Saarbrücken (RS) war Nachfolger des Reichssenders
Saarbrücken
und Vorläufer der SR-Hörfunkprogramme
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Nachdem
der seit 1935 bestehende Reichssender Saarbrücken mit dem Kriegsende im
März 1945 untergegangen war, entstand schon ein gutes Jahr später eine
neue Rundfunkstation im Saarland: Im März 1946 begann Radio
Saarbrücken von der Saarbrücker Wartburg aus mit seinem Programm.
Nach dem schrecklichen Krieg wurde es schnell zum Heimatsender
aller Saarländer. Sie lernten seine Sendungen und seine
SprecherInnen
im Laufe der Jahre schätzen und schlossen sie in ihr Herz. (Lesen
Sie dazu hier einen
SZ-Leserbrief von
Dr. H. Wilhelm.)
Die Sendeanstalt war - zum
Teil wohl gezwungenermaßen - von Anfang an ausgesprochen frankreich- und autonomiefreundlich ausgerichtet. Sie diente zunächst der
französischen Besatzungsmacht und ab Ende 1947 der Regierung Hoffmann
als Sprachrohr.
Ab
Oktober 1952 wurde der Sender (gemäß dem ersten saarländischen
Rundfunkgesetz vom Juli 1952) von der neu gegründeten "Saarländischer
Rundfunk GmbH" betrieben.
Einzelheiten
darüber finden Sie auf unserer Seite Rundfunkgeschichte.
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Nach
der Volksbefragung von 1955*) änderte sich die politische Linie der
Anstalt: sie war nun "deutschlandfreundlich". Als das Saarland am 1.
Januar 1957 als neues Land in die Bundesrepublik eingegliedert wurde,
ist das bisherige "Radio Saarbrücken" unter dem Namen "Saarländischer
Rundfunk" weitergeführt worden.
*) Über die Rolle des
Senders bei der Volksbefragung: siehe
hier.
Es
war aber kein grundlegender Neubeginn, denn im Großen und Ganzen wurden
die altbekannten Sendungen des bisherigen Senders zunächst fortgesetzt.
Man nahm zwar verschiedene Änderungen am Programm vor (besonders im
journalistischen Bereich), arbeitete und sendete aber mit denselben
Einrichtungen (erst 1961 erfolgte der Umzug aus der Wartburg zum
Halberg) und zum größten Teil mit denselben Mitarbeitern wie bisher
weiter.
Links:
Der erste Reportagewagen von Radio Saarbrücken (siehe auch weiter unten
im Abschnitt 12).
Die beiden Abbildungen
zeigen Bilder aus dem Jubiläumsteller von Horst Rehm.. - Mehr über Emblem, Auto und Jubiläumsteller:
siehe weiter unten auf dieser Seite!
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2) Das
Programm von
Radio Saarbrücken
a) Persönliche
Erinnerungen von Rainer
Freyer
Radio
Saarbrücken war der erste Rundfunksender, den ich in meinem jungen
Leben hörte, und ziemlich lange auch der einzige. Wir hatten in unserer
Wohnung in Neunkirchen am Hüttenberg ein Radio, das natürlich fast
immer auf Mittelwelle 211 Meter eingestellt war. Dort
lauschten wir unserem Heimatsender, der die wichtigsten Informationen
vom
Zeitgeschehen aus dem Saarland und aus aller Welt brachte. Außerdem
sendete
er über den ganzen Tag verteilt unterhaltsame "leichte" Musik, manchmal
auch klassische Stücke aus Oper und Operette. Nur gelegentlich stellten
wir den
Südwestfunk ein, und donnerstags abends hörten wir manchmal das
Wunschkonzert aus
München...
(Das Foto
zeigt unseren alten
Philips BF-510-A.)
Die ausführliche
Fortsetzung dieses Textes finden Sie hier auf unserer Seite
> Persönliche Erinnerungen
an Radio
Saarbrücken.
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b) Das Programmschema
Das
Programm der Rundfunksender war früher über die ganze Woche hinweg in
ein festes Schema eingebunden. Auch das Programm von Radio Saarbrücken
war von einer solchen strikten Struktur geprägt. Musik- und reine
Wortsendungen waren streng voneinander getrennt. Für jede Zielgruppe
unter
den Hörern gab es bestimmte Programme, die
sich immer an denselben Wochentagen zur gleichen Zeit an sie richteten.
So wusste
der Zuhörer immer genau, wann die von ihm bevorzugten Sendungen
ausgestrahlt wurden: Kinderfunk, Schulfunk, Landfunk, Kulturspiegel
usw. Es gab auch einen besonderen "Frauenfunk" (siehe z.B.
Zeitungsausschnitt rechts unter 18:40 Uhr).
Auch die verschiedenen Musiksparten hatten ihre festen Plätze im
Programm: Volksmusik, "leichte Musik", klassische Konzerte usw.
Zahlreiche
Sendungen wurden täglich zu bestimmten Zeiten ausgestrahlt. So kamen
z.B. die Nachrichten (noch lange nicht stündlich!) und "Die Stimme des
Tages" regelmäßig zu festen Uhrzeiten. Dasselbe galt für weitere in der
Saarstaat-Zeit sehr wichtige Sparten, z.B. Französischkurs (um 17.45)
und Kirchenfunk (verteilt über
den ganzen Tag: um 6.05, 8.45, 14.30 und 17.55 Uhr) - siehe rechts
im Montags-Programm aus der
SZ vom 25.7.1955.
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Die beiden Programmvorschauen
unten stammen aus dem Jahr 1946. Damals übernahm Radio
Saar-brücken noch einige Programm-Teile vom SWF.
(Mehr darüber in unserem
Kapitel Rundfunkgeschichte).
Damals gab es noch ziemlich
lange Sendepausen*) Sie dauerten werktags von 8:30 bis 12 Uhr und
von 14:10 bis 18:30, sonntags von 8:30 bis 9:30 Uhr und von 15:30 bis
17 Uhr. Am Sonntag Nachmittag gab es die Märchenstunde (15 bis
15:30), und an Wochentagen lief abends nach 19 Uhr die Sendung
*) Zu
Sendepausen siehe auch im
Abschnitt Pausenzeichen
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"Gute Nacht, liebe Kinder"
(siehe weiter unten im Abschnitt 4a -
Kinderfunk). - Um 20 Uhr kam eine 15-minütige Nachrichtensendung,
die später durch die "Stimme des Tages" ab 19:45 ersetzt wurde .
Rechts außen ein
Sonntagsprogramm von 1949 >
(aus HÖR ZU). Anstelle der
Sendung "Kunterbunt" kam später von 8:30 bis 9:15 "Der Bunte
Teller" mit Heinz Dützmann (s. auch unten im Abschnitt c unter A).
Von 13 bis 13:20 lief die Saarlandbrille. Damals gab es sonntags um 20:05 eine
öffentliche Quizveran- staltung mit Rudi Schmitthenner unter
dem Namen "Versuch dein
Glück". Sendepausen gab es 1949 an Sonntagen nicht mehr.
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Ein Sonntag im
November
1949 (aus HÖR ZU!):
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c) Namen
von Sendungen und Mitwirkenden
bei
Radio Saarbrücken
(Infos
über einzelne Sendungen erhalten Sie durch Anklicken
der
blauen Link!s)
A) SENDUNGEN:
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Guten Morgen, liebe Hörer
mit Ferdi Welter (werktags 6 - 8 Uhr) "Froh und frisch am Frühstückstisch“
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Froher Klang zur
Morgenstunde (sonntags)
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Der Bunte Teller (sonntags ab 8:30) - mehr dazu
siehe unter dieser Tabelle! *)
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Allerhand für Stadt und Land
s. Extra-Seite (mit
Hörproben!)
werktags 11-12 Uhr
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Nachrichten
(siehe
weiter unten, Abschnitt 4)
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Saarnachrichten
(siehe
unten, Abschnitt 4)
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Die
Saarlandbrille So, 13:00
(s. Extra-Seite
mit Hörproben!)
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Der Hörerbriefkasten
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Presseschau
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Mittagskonzert
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Märchenstunde (So 15
Uhr)
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Frauenfunk
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Die
Stimme des Tages Indikativ (Anhören!)
Näheres
zu der Sendung siehe unten im Abschnitt 4) - Nachrichten
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Sport und Musik
(Sportberichte und
"Tippreihe" Sport-Toto-/Lotto-Ergebnisse)
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Der runde Tisch
(werktags zwischen 19
und 19:30 Uhr)
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Die Mundartbühne
(Hörspiel, montags)
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Hörspielkrimi
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Gute Nacht, liebe Kinder
(werktags um 19 Uhr)
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Vom Telefon zum Mikrofon
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So lebt Frankreich
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Spreeb und Atzel
(Werbefunk) (Wiedemann/Weissenbach)
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Sendepausen
(Pausenzeichen)
siehe unten, im Abschnitt 9)
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Versuch dein Glück
(mit Rudi Schmitthenner)
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Von Mensch zu Mensch (mit
Alfred
Petto oder Johannes
Kirschweng)
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Wir lernen Französisch
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Heiteres aus der Saarheimat
Philatelistische
Neuigkeiten
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Genaue Zeitansage mit Lip
(Lip: ein franz.
Uhrenhersteller)
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Jugendfunk (mit Heinrich Kalbfuss; 1950-53, zweimal in der
Woche)
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Musik für alle
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Kirchenfunk
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*) Zur Sendung Der Bunte Teller mit Dr. Heinz Dützmann (sonntags
ab halb 9 auf MW, ab 1963 auch um 10 Uhr im 2. Programm):
Indikativ und Ansage zum "Bunten Teller" (Auszug aus dem Concerto for
Clarinet v. Artie Shaw; Sprecher: Heinz Dützmann):
Wir
versuchen schon seit langem herauszufinden, welches Orchester hier
spielt. Es war ziemlich sicher keine Aufnahme des Komponisten Artie
Shaw selbst mit seinem Orchester. Alle Nachfragen blieben bisher
ergebnislos. Vielleicht war es eine eigene Aufnahme von einem
SR-Orchester? Wer weiß es? >
Kontakt. Heinz Dützmann hatte nach einer
Mitteilung seiner Witwe einige Jahre nach seinem Tod leider alle seine SR-Aufnahmen gelöscht,
nachdem er in den Ruhestand gegangen war.
Über den Moderator selbst
berichtet ein Zeitzeuge: "Im
Gedächtnis sind mir die Sendungen von Dr. Heinz Dützmann am
Sonntagmorgen geblieben. Er war ein steter Begleiter unserer Familie
zur Kaffeezeit. Dr. Dützmann war ein begeisterter Vogelkundler und
erkundete mit dem Mikrofon u.a. Vogelstimmen in freier Natur, die er in
seiner Sendung zu Gehör
brachte. Er liebte auch Oper und Opernsänger. Er brachte zum Beispiel
das berühmte Postillon-Lied aus der Oper "Der Postillon von Lonjumeau"
immer wieder zu Gehör und verglich dabei die Stimmen von Helge
Rosvaenge und Josef Schmidt mit moderneren Versionen. Ein besonders
liebenswerter Moderator." (Hans Peter Annen, St. Augustin)
---------------------------
Zum Bild rechts:
Schon
von 1947 an wurde an jedem Dienstag die Sendung "Philatelistische
Neuigkeiten" ausgestrahlt, um eifrige Briefmarkensammler über
die
neuesten Markenausgaben zu informieren.
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B)
MITWIRKENDE bei Radio Saarbrücken:
SPRECHER/innen:
Hinweis: Die
Namen und ggfls. Sterbejahre weiterer SR-SprecherInnen (auch aus
späteren Jahren) finden Sie auf der Seite Rundfunkgeschichte im
Abschnitt 4. - Fotos
von Sprechern sehen Sie hier weiter unten und auf der Seite Radio-Erinnerungen.
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Ferdi Welter (schon
seit 1935 beim Reichssender Saarbrücken)
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Dr. Heinz
Dützmann
Der Bunte Teller, Reportagen
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Luitpold Ganther
Sprecher und Tenorsänger
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Fritz und Gerdi Weißenbach Fritz seit 1936 beim
Saar-Radio.
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Franz Duhr
Walter Fürsattel
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Lothar Rollauer
Paul Heinen
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Nestor Xaidis
Günter Stutz
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Werner Dorow, Klaus Greinke Luitpold Ganther
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De Zick, de Zack unn's Marieche
(Saarlandbrille)
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Otto Karl (O.K.) Müller
&
Christa Adomeit
(Eheleute)
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Margot Schönberger
&
Victor Lenz (Eheleute)
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Rudi Schmitthenner (Quiz-
und andere öffenliche Sendungen)
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Werner Wiedemann, Hildegard
Puth (Sprecher der Radioreklame)
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Albert C. Weiland
(Sprecher &
Oberspielleiter)
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Brigitte Dryander
Martha Nikodemus
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Josef Reichert
(Heimatfunk und
Chormusik)
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ORCHESTERLEITER:
(siehe auch unsere
Seite Radio-Orchester!)
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Dr. Rudolf Michl
Leiter des
Sinfonieorchesters
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Karl Ristenpart
(Kammerorchester des SR)
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August Antoni (Radio-
Unterhaltungsorchester)
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Wolfgang Kowatsch (= Johnny Kowa):
Halberger Musikanten
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Rudi Braun - Musette
Ensemble
(er spielte auch im Café
Kreimer in Neunkirchen)
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Heinz Gebhard
(Radio- Tanz- & Unterhaltungsorch., später unt. Edmund
Kasper
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Manfred Minnich
(Leiter vom Tanzorchester
Sbr. bis 1964, danach:
Eberhard Pokorny
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WEITERE:
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Kinderfunk: Tante
Käthe, Tante Hilde (Hermann), Tante Christa (Frischkorn)
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Der Märchenonkel
(Werner Jakobi)
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Sportreporter: Charly Scholz, Rudi Michel,
Jupp Hoppen
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Karl Pastowsky
(Zeitfunkreporter)
Heinrich Kalbfuss
(Jugendfunk)
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Johannes Kirschweng
(religiöse Sendungen)
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Anne-Lise Ollendorff
(Frauenfunk u.a.)
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Pierre Séguy (Sendeleiter
von Radio Saarbrücken)
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Wilm ten Haaf
Oberspielleiter (1950 -
1952)
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Ernst Becker, Karl
Fischer u.v.a. (Tontechniker)
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Ilse Laudenklos geb.
Schwickerath (Cutterin/Tontechnikerin)
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Hinweis: Der damals
bekannte und beliebte Josef Pelz von Felinau war manchmal
auch über Radio
Saarbrücken zu hören; er war aber kein ständiger Sprecher des Senders.
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3) Das Funkhaus
von Radio Saarbrücken war die
Wartburg
in der damaligen
Nauwieser Straße
(heute heißt sie Martin-Luther-Straße).
Zur Saarbrücker Wartburg
finden Sie
hier eine ausführliche
eigene Seite mit vielen Fotos, Berichten und Erläuterungen
über das Gebäude und
seine vielfältige Nutzung.
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4) "Beim
Gongschlag ist es 7 Uhr. Sie hören Nachrichten."
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Eine der wichtigsten Sendungen im Radio stellen die
Nachrichten dar. Heute kommen sie meist alle halbe
Stunde, in den frühen
Radio-Jahren hörte man sie viel seltener, bei Radio Saarbrücken
höchstens
neunmal am Tag. Die Meldungen kamen fix und fertig zum Vorlesen aus der
Nach- richtenredaktion auf den Tisch des Sprechers.
Auf diesem befanden sich das Mikrofon
(wenn es nicht von der Decke herunterhing), die Räuspertaste
(mit ihrer Hilfe können die Sprecher kurzzeitig ihr Mikrofon stumm
schalten, wenn
sie sich räuspern oder husten müssen), oft ein Wörterbuch (zum
eventuellen
Nachschlagen schwieriger Ausdrücke oder Namen) und der Gong zum
Ansagen der genauen Zeit.
Dieser wurde anfangs von Hand
geschlagen, wie es auf dem Foto links zu sehen ist. Später war es ein
elektromechanischer Gong, der
auf Knopfdruck ausgelöst wurde; heute gibt es dafür meist
Zeitzeichentöne oder Jingles. - Kleine Glosse zum Gong:
Weil Ferdi Welter in seiner Frühsendung allzu häufig auch
mitten in
der Sendestunde zur Zeitansage den Gong betätigte, wurde er von der
Sendeleitung nach einigen Jahren gebeten, dafür ein kleines
Handglöckchen zu verwenden (siehe auch unsere
Seite "Radio-Erinnerungen" neben
dem 7. Bild von oben).
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Auf dem Foto links sehen
wir einen (von uns noch nicht identifizierten) Sprecher mit dem Handgong. Das Bild oben
rechts zeigt Klaus
Greinke. Er las
Nachrichten, moderierte manchmal
Sendungen und wirkte auch in Hörspielen
und Sketchen mit.
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Gretl Palm begann als Nachrichtensprecherin bei Radio
Saarbrücken schon kurz nach der Wieder- aufnahme der Sendungen nach dem
Krieg.
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Auch Walter Fürsattel (unten) und Otto Karl
(O.K.) Müller (rechts) lasen bereits bei Radio Saarbrücken Nachrichten. (3
Fotos aus den 60ern)
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O.K. Müller arbeitete auch bei Telesaar und später beim SR- Fernsehen. Er war mit Christa Adomeit
verheiratet.
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Die Stimme des Tages war
eine tägliche 20 bis 30-Minuten-Sendung mit Meldungen, Kommentaren,
Berichten, Reportagen und Interviews; sie lief bis Ende 1963. Mitte der
50er-Jahre brachte Radio Saarbrücken täglich etwa 115 Minuten
Nachrichten, beinahe genauso viel wie der Südwestfunk - obwohl
unserem Sender nur etwa halb so viel Personal zur Verfügung stand wie
dem SWF.
Die Erkennungsmelodie (das "Intro") zur Stimme
des Tages können Sie hier hören: Indikativ
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Links: vier Sprecher aus
dem
Team der "Stimme des
Tages"
v.l.n.r.:
Nestor Xaidis
Albert Arthur Müller
Günter Stutz und
Theo Schulte
Bild rechts: Martha Nikodemus
Sie war bereits beim Reichs-
sender Saarbrücken tätig.
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Auf dem Foto links ist Albert Arthur Müller im Sprecherstudio zu sehen, ebenfalls mit dem
handbedienten Gong (wie im Bild oben, zu Beginn dieses
Abschnitts 4).
Bild rechts: Waltraud Margraf, Sprecherin am Saarbrücker
Sender von 1936 bis 1977.
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Als Nachrichtenagentur war anfangs nur die Agence
France Presse (AFP) zugelassen.
Der Leiter ihres Saarbrücker Büros bildete auch die Zensur-Instanz von
Radio Saarbrücken.
Die
Nachrichten aus Saarbrücken waren sachlich, aber auch kritisch, solange
es um ausländische Politik ging. Sobald über die Politik der
französischen oder der saarländischen Regierung berichtet wurde,
waren sie jedoch bedingungslos regierungsfreundlich. Sie gaben kritik-
und kommentarlos den Standpunkt des Hoffmann-Regimes wieder. Denn im
Saarländischen Rundfunkgesetz von 1952 war festgeschrieben worden, dass
keine Sendung die in der Verfassung vorgesehene Staatsordnung gefährden
dürfe (§ 4.6). Wichtigste Aufgabe der Mitabeiter des
Nachrichtendienstes war dementsprechend die kompromisslose
Unterstützung der Ziele von Staat und Regierung.
Ein Wort zu den
verschiedenen Mikrofonen,
die auf den Bildern oben zu sehen sind: Die großen röhrenförmigen
Gebilde waren sogenannte "Neumann-Flaschen". Georg
Neumann hatte sein Kondensator-Mikrofon
M 1-1 schon
in den 30er
Jahren gebaut. Es wurde bis in die
60er-Jahre im Rundfunk eingesetzt. Sein Innenleben bestand aus der
Mikrofonkapsel, einer Röhre, einem Übertrager (Trafo) und einigen
anderen Bauteilen. Das Ganze wog etwa anderthalb Kilogramm. Dazu kamen
bei Portabelbetrieb noch die Batterien. Es gab auch von anderen Firmen
Mikrofone, die der Neumann-Flasche fast aufs Haar glichen.
Wahrscheinlich sind einige der oben abgebildeten solche
"Fremdfabrikate". - Die kleineren, moderneren Mikrofone auf den Bildern
oben waren vom Typ Sennheiser
MD 421. Dieses dynamische Tauchspulenmikrofon wurde erst in den
60er-Jahren eingeführt.
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Der "AKTUELLE DIENST"
war bei Radio Saarbrücken noch recht langsam...
Eine
Unterbrechung des laufenden Programms zwecks sofortiger Übermittlung
aktueller Meldungen - so etwas war damals bei Radio Saarbrücken (und
wohl ebenso bei den anderen deutschen Sendern) undenkbar. Auch nicht
bei Sendungen mit Live-Moderation. Erst nachdem man die Sendestruktur
des ersten SR-Hörfunkprogramms ab 1964 umgestellt hatte (siehe
unsere
Seite Rundfunkgeschichte, Abschnitt 4
im 2. Absatz), wurden
brisante Meldungen mit einem Jingle
angekündigt und ins laufende
Programm eingestreut: "SR1 - Aktueller Dienst". In der Zeit davor gab
es so etwas im Saar-Radio nicht. Der französische Sender Europe No. 1 war in dieser Beziehung viel
fortschrittlicher. Dort nannte man solche ins
laufende Programm eingeblendete kurze Nachrichtenmeldungen "Flash“.
Daran erinnerte sich Ferdinand
Kleineick wie folgt:
Früher hörte ich neben
Radio Saarbrücken gerne auch den Sender Europe
No. 1 auf Langewelle, vor allem wegen der flotteren Musik.
Eines Morgens [es war der 9. Oktober 1958] kam
dort plötzlich die Nachricht: "Le Pape est mort." Papst Pius XII war in
Castelgandolfo gestorben. Als ich zu Radio Saarbrücken
umschaltete, um mir Näheres darüber auf unserem
Heimatsender in Deutsch anzuhören, lief dort das übliche, wie immer
"heitere" Programm ganz normal weiter. Es dauerte eine halbe Ewigkeit,
wohl über eine Stunde, bis die laufende Sendung plötzlich und
unvermittelt abgebrochen wurde. Zunächst kam das Pausenzeichen, und
dann hörte man eine geraume Zeit lang nur getragene Orgelmusik. Eine
Ansage mit einer Begründung dafür erfolgte zunächst nicht. Erst zur
vollen Stunde, als die regulären Nachrichten
kamen,
erfuhren dann auch die Hörer von Radio Saarbrücken, dass der Papst
gestorben
war. Man hatte wohl so lange gebraucht, um darauf reagieren zu können.
Seit vielen Jahren
sieht es damit beim SR natürlich ganz anders aus. Aber der Privatsender
Europe No. 1 verfügte offensichtlich schon in den 50er-Jahren über
einen gut funktionierenden "Aktuellen Dienst"... (siehe zu diesem Sender unsere Seite Europe Nr. 1!)
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Bildnachweise zu diesem
Abschnitt 4): Das Bild
ganz oben mit dem Gong ist aus: Regierung des Saarlandes, "Worüber
niemand spricht", Saarbrücken 1951. Das Foto mit den vier "Stimme des
Tages"-Sprechern aus: Unser Sender an der Saar. Das Bild von M.
Nikodemus: Foto Hartung, Saarbrücken. Das Foto von Albert Arthur
Müller: Landesarchiv Saarbrücken, LA
B2482-A-11; Waltraud Margraf aus: 25 Jahre SR, Saarbrücken
[1971]. Die übrigen Aufnahmen: Saarländischer Rundfunk, Saarbrücken.
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Die
politische Redaktion von Radio Saarbrücken, 1955
Rudolf Hochgrebe, Leiter der Ostredaktion im
Nachrichtendienst, schaut im Fernschreiber nach,
ob wichtige Meldungen für die 'Stimme des Tages' angekommen sind.
Foto: Sammlung Karl
Höchst, SR.
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Bild
links: (v.l.n.r.) stehend: (unbekannt), Walter Reuter, Theo Matissek,
Heinz Dittmann, Charly Scholz, Rudolf Zeisberger, Ernst Wagner, Dieter
Konrad; sitzend: Ursula Fischer, Irmgard Siewert, Emmi Haberstroh,
Berta Apfelbaum, Lulu Konz, Erika Schädler, Martha Heinz.
Foto: Sammlung Lulu
Konz, SR.
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5) Kinderfunk: Märchenonkel - Tante Käthe -
Tante Hilde - Tante Christa
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Eine wichtige Sparte im
Programm von Radio Saarbrücken war der Kinderfunk.
Jeden Sonntag Nachmittag war den Kindern ab 15 Uhr eine eigene Sendung
gewidmet, die von den "Funk-Kindern" und einer Märchentante gestaltet
wurde. In den ersten Jahren war es "Tante Käthe", später "Tante Hilde" (Hilde
Hermann, siehe Foto links)
und dann "Tante Christa" (Frischkorn). Die Sendung trug den
Namen "Märchenstunde".
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Die
beiden Bilder oben sind dem Buch "Tante Hilde erzählt Märchen"
entnommen (Editions du Rhin, Strasbourg-Schiltigheim, ohne Jahr,
wahrscheinlich um 1950.
Ich
selbst verfolgte in dieser Zeit an jeden Sonntag Nachmittag – während
meine Eltern auf dem Sofa in unserem Wohnzimmer unten am Hüttenberg in
Neunkirchen ihr Mittagsschläfchen hielten – in der Küche die Märchenstunde mit Tante Hilde und
den Radiokindern.
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"Tante
Käthe" war schon vor 1945 beim Reichssender Saarbrücken die
Märchentante. Ernst Becker erinnert sich, dass die Kinder sie damals
mit "Heil Hitler, Tante Käthe!" begrüßten.
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<< Es gab aber dann doch ein Bild
von ihm! (siehe Text oben, aus der saarl.
Illus)
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Auf Radio Saarbrücken kam werktags jeden Abend um 7 Uhr die
Sendung "Gute Nacht, liebe Kinder" mit dem Märchenonkel (siehe
Bild oben links und, in etwas späteren Jahren mit Bart, im Bild hier
rechts, oben in der Mitte). Viele
Jahre lang hatte Werner Jakobi diese Rolle übernommen. Er las den Kleinen draußen in Stadt und Land
immer ein Märchen
oder eine andere
spannende oder lustige Geschichte vor.
Auf
diesem Bild aus der Weihnachtszeit sehen wir in der obersten Reihe
rechts neben dem Märchenonkel "die Tante Christa" (Christa Frischkorn, Dritte
von rechts) sowie die "Fernsehsternchen" (das Foto entstand
wahrscheinlich im TELESAAR-Studio
in der Richard-
Wagner-Straße).
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Bei
einem öffentlichen Konzert von Radio Saarbrücken trat hier,
wahrscheinlich in Neunkirchen oder Wiebelskirchen, ein Kinderchor in
einem öffentlichen Konzert auf.
Ganz rechts ist
der Chorleiter, Fritz Kunkel, zu sehen, der auch als Organist in der
Neunkircher Christuskirche fungierte.
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6) Der Werbefunk
von Radio Saarbrücken hieß "Radio-Reklame"
Da
das Gebührenaufkommen des Saar-Senders aufgrund seines ziemlich kleinen
Einzugsgebiets recht niedrig war, musste man versuchen, es mit Hilfe
von Werbeeinnahmen aufzustocken. RIAS Berlin hatte bereits am
1. Februar 1948 als
erster Nachkriegssender auf deutschem Gebiet mit der Ausstrahlung von
Rundfunkwerbung begonnen.
Radio Saarbrücken
nahm als zweite deutschsprachige Radiostation am 8. August 1948
Werbefunksendungen in sein Programm auf. Am selben Tag wurde die
Sendeleistung des Heusweiler Mittelwellensenders
von bisher 2 auf 20 kW erhöht. Die Wirkung der ersten Reklamesendungen
von Radio Saarbrücken war umwerfend: Bei einigen Firmen stieg der
Umsatz unmittelbar nach Beginn ihrer Werbeausstrahlungen
im Radio
auf das Doppelte an, andere kamen mit der Produktion ihrer Waren nicht
mehr nach.
Anfangs
hatte die Rundfunkverwaltung die gesamte Abwicklung der Radiowerbung an
drei Werbefirmen übertragen; unter ihnen war auch die SARAG. Da diese
aber wenig Interesse am Aufbau der Werbung im Rundfunk an den Tag
legten, übernahm der Rundfunk nach einem Jahr das Werbebüro wieder in
eigene Regie. Vom 10. März 1950 an wurde die Werbung im Saar-Radio
ausschließlich von der 1949 gegründeten Radio-Reklame GmbH vermarktet,
an deren Kapital Radio Saarbrücken zu 95% beteiligt war. Daraufhin
stiegen die Werbeeinnahmen von knapp 13 Mio. Franken in 1949 auf über
36 Mio. Frs. im Jahr 1950 an. [1]
Der Luxemburger Camillo
Felgen war
etwa zwei Jahre lang (bis April 1958) Produktionsleiter der Saarbrücker
Radio-Reklame (danach ging er zu Radio Luxemburg als Leiter der
Sendungen in deutscher Sprache, aus denen bald die "Fröhlichen Wellen
von RTL" wurden).
Hier können Sie Camillos Stimme hören (RTL-Stationsansage):
Aus der Radio-Reklame von Radio
Saarbrücken ging später die Werbefunk Saar GmbH (WFS) hervor,
die seit dem 17. Oktober 1957 eine hundertprozentige Tochter des
Saarländischen Rundfunks ist und heute noch besteht.
Lange Zeit wurden die Werbespotsim
Radio nur innerhalb von eigens als Reklamesendungen gekennzeichneten
Programmen der Rundfunk-Werbegesellschaften ausgestrahlt. In
Saarbrücken gestaltete die Radio-Reklame (später Werbefunk Saar) bis
1963 täglich drei Sendestunden mit eigenem Programm, und
zwar eine morgens
früh
von 7 bis 8 (anfangs "Werbekaleidoskop", dann "Froher Klang zur
Morgenstunde" und später "Froh in den Tag hinein" mit Wolfgang
Gretscher), die nächste am späten Vormittag von 11 bis 12 Uhr in der
werktäglichen Sendung "Allerhand für Stadt und Land" (siehe unten und auf
unserer Seite über Die Weissenbachs), sowie abends zwischen 18 und 19 Uhr. Die gesamte
Werbung
eines Tages wurde damals auf diese drei Sendungen konzentriert, die
natürlich auch Musik und Moderation
enthielten. Mit der Eröffnung der Europawelle Saar 1964 endete diese
Praxis: Die Werbespots wurden von nun an als so genannte Streuwerbung
über den ganzen Tag verteilt (mehr
dazu finden Sie hier.)
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[1]
Berwanger, Dietrich. Massenkommunikation und Politik im Saarland
1945-1959. Ein Beitrag zur Untersuchung 'publizistischer Kontrolle'.
München, 1969, S. 101 f.
|
In die Sendestunden der Radioreklame
fügte man außer einzelnen Werbespots schon sehr früh auch kurze (etwa 2
bis 5 Minuten lange) Sendungen ein, die jeweils von einer bestimmten
Firma gesponsert waren. Sie sollten für deren Produkte werben, aber
auch unterhalten oder belehren. Manche wurden an jedem Werktag, andere
nur an bestimmten
Wochentagen immer zu derselben Zeit mit einer neuen Folge ausgestrahlt.
Dabei umrahmte die Werbung für ein bestimmtes Produkt kurze
redaktionelle Beiträge. Diese boten meist nützliche Tipps für die
kochende, putzende oder schneidernde Hausfrau an, wie z.B. bei der
Sendung "Bummeln Sie mit? Sie meinen wohin? Endstation Gebrüder
Sinn". Gebr. Sinn war ein Wäsche- und Modegeschäft in Saarbrücken
und Neunkirchen (viel
später
hieß es Sinn-Leffers). Moderatorin
der Sendung war Hildegard Puth,
die wie viele andere Sprecher und Mitarbeiter auch nach der
"Radio-Saarbrücken"-Zeit noch beim SR tätig war. Mindestens bis in die
70er-Jahre hinein präsentierte sie z.B. auch eine mehrminütige
Werbesendung mit dem Titel "Lesieur gibt Auskunft". Darin
stellte sie z.B. Kochrezepte mit Lesieur-Öl vor und gab den Hörerinnen
"en passant" ein paar Tipps für Haushalt und Familie - siehe auch den folgenden Text!
Unglaublicher Tonband -
Fund! Sven Haarmann (Bonn)
stieß 1995 in einem Altenheim, in dem er als "Zivi" arbeitete, auf eine
Kiste mit alten Tonbändern und
überspielte sie auf eine Audiokassette (MC), um sie sich später in
Ruhe anhören zu können.
Da er noch recht jung war und auch nicht im Saarland lebte, konnte er
sich zunächst keinen Reim auf die Herkunft der Aufnahmen machen. An
eine Suche im Internet war
damals noch
nicht zu denken, doch als ihm kürzlich die Kassette wieder in die Hände
fiel, stellte er fest, dass von seiner inzwischen nahezu gänzlich
gelöschten Tonbandüberspielung noch ein siebenminütiges Fragment
erhalten geblieben war. Nun forschte er im Netz nach den Begriffen
"Gebr. Sinn", "Hildegard" und "Saarbrücken", die er aus den Aufnahmen
heraushören konnte. Dabei wurde er von Google sofort auf diejenige
Seite von Saar-Nostalgie geführt,
die Sie jetzt gerade lesen; denn hier kommen diese Begriffe ja bereits
seit einigen Jahren vor. Er schrieb mir als dem Webmaster eine Mail,
und ich erklärte ihm, was es damit auf sich hat. Daraufhin zauberte er
aus den "vergammelten" alten Tonbandfragmenten mit viel Geduld und
technischem Aufwand zwei digitale Dateien, die er uns dann zur
Verfügung stellte.
Das Ergebnis können Sie sich
hier anhören; siehe rechts >>
Hildegard Puth spricht ihre
Hörerschaft nur mit "meine Damen" an; die Herren lässt sie unerwähnt.
In der Lesieur-Öl-Sendung,
die Sie hier rechts anklicken können, gibt sie u.a. Ratschläge dafür,
wie man zu einer neue Brille oder einer Wundstarrkrampf-Impfung
kommen konnten. Die Gebrüder-Sinn-Sendung kam immer freitags.
In der hier wiedergegebenen Folge ermuntert
sie ihre Hörerinnen zu einer Schlank- heits- und/ oder Schönheitskur
und weist auf einen Malwettbewerb der Fa. Sinn
und dem "Helanca-Dienst" hin. Dabei nennt sie als Abgabetermin den 25.
März, leider aber nicht das Jahr. Sicher erinnern sich ältere
Saar-Nostalgie-Besucher an die vertraute Stimme von Hildegard Puth und
an die Erkennungsmelodien.
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Dieses Foto
zeigt Hildegard Puth mit Ferdi Welter bei einer Modenschau von Autohaus
Dechent und Kaufhaus Gebr. Sinn mit dem Titel "Mode und Auto".
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Hildegard Puth:
"Bummeln Sie mit? Sie
meinen wohin? Endstation Gebr. Sinn" und "Lesieur gibt Auskunft" - Zum
Anhören bitte klicken:
Gebr. Sinn (4 min.)
Lesieur-Öl (3:11 min.)
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Anmerkung:
Es sind einige Nebengeräusche zu hören (z.B. Türenklappen und
Flugzeuglärm), weil die Tonbandüberspielung nicht mit einem
Verbindungskabel, sondern über ein Mikrofon erfolgte. - Wir sagen Sven
Haarmann ganz herzlichen Dank für seine Neugier auf die Herkunft der
gefundenen Aufnahmen und für die Mühe, die er sich mit der
Bearbeitung
gemacht hat.
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Zu
Weihnachten hat sie in einigen Jahren auf Anfrage Plätzchenrezepte mit
guten Wünschen und ihrer Unterschrift an die Hörer verschickt (Bild links).
Rechts: Ausschnitt aus
einem kürzlich bei ebay ersteigerten Brief von 1951 an ihre
Privatadresse.
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Ernst
Becker kannte Hildegard Puth persönlich aus der Wartburg und vom
Halberg. Er sagt, sie sei eine gebürtige Luxemburgerin gewesen und
beschreibt sie als zierliche und sehr liebenswerte Person. Sie starb im Juni 2016
im Alter von 81 Jahren.
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Die morgendliche Vorschau auf
das Abendprogramm des saarländischen Fernsehsenders Telesaar wurde auf Radio Saarbrücken meist ebenfalls von
Hildegard Puth vorgetragen.
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Eine andere kurze Werbefunk-Sendung hieß "Dop und Döpchen"; es war eine Art
Comic-Serie für Kinder und Erwachsene. Werner Wiedemann (Bild rechts) und
ein kleiner Junge spielten kurze Szenen und machten dabei Werbung für
ein damals auch im Saarland erhältliches französisches Haarwaschmittel,
nämlich "Shampooing DOP" (Abb. links). Viele Jahre lang lief
eine weitere Sendung ähnlicher Machart: Es war eine Serie der
Radioreklame, die werktags immer gegen 18:40 Uhr auf Radio Saarbrücken
zu hören war und in der für das Spülmittel Pril geworben
wurde. Ihr
Titel war "Pops tönende Abenteuer",
und es ging um die berühmte Pril-Ente, die in den Sendungen einen
Detektiv darstellte. In der dazu gehörigen Werbung wurde anhand einer
echten Ente, die mit einer Prise Pril im Wasser unterging, die Sache
mit dem "entspannten Wasser" erklärt. Zum Beginn der Sendung hörte man
ein Türknarren, danach einige Schüsse und dann den eindringlichen, lang
gezogenen Ruf der Ente: "Priiiil, Priiiil,
Priiiil, Priiiil".
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Eine der meist gehörten
werktäglichen Sendungen im saarländischen Radio war über mehrere
Jahrzehnte hinweg "Allerhand für Stadt und Land". Sie
dauerte eine Stunde lang und gehörte ebenfalls zum Programm des
Werbefunks. Sie lief von 1949 bis 1976 (27 Jahre lang!) über 7000 Mal,
immer von 11 bis 12 Uhr.
Moderiert wurde sie von
Gerdi und Fritz Weissenbach. Die Texte zu den Sendungen schrieb
u.a. der saarländische Autor Gerhard Bungert (von ihm stammt auch der Text unserer Seite Literaturszene).
Viele Einzelheiten über
die Weissenbachs und ihre Sendungen
finden Sie
auf unserer Extraseite 'Die
Radio-Familie Fritz und Gerdi Weissenbach'.
(Foto rechts: Landesarchiv
Saarbrücken, Weissenbach-90)
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7) Programmzeitschriften
Es gab zwei saarländische
Programm- zeitschriften für Radio und Fernsehen: Eine von ihnen hieß
bis zum 23.10.1951 "Tele
Bild und Funk", dann wurde sie umbenannt in "TELE Bild mit Radio".
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Sie
erschien im Saarbrücker "West-Ost-Verlag". Nach der Rückgliederung
1957/59 wurde sie bald eingestellt, weil sie der Übermacht der
zahlreichen Programmzeitschriften aus der Bundesrepublik nicht
gewachsen war. (Näheres dazu auf der Seite Tag X, ganz unten.)
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Auch davor schon konnte
man an den Kiosken im Saarland die großen deutschen Radio- und
Fernseh-Zeitschriften wie Hören und Sehen und HÖR ZU!
kaufen (siehe linkes Foto!).
[Außer
der TELE
Bild gab es noch zwei andere
saarländische Zeitschriften: "Zeit im
Bild" und "ILLUS
- Illustrierte des Saarlandes".]
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Foto oben, Hefte (und Teppichboden):
Thomas Maus, Urexweiler. - Rechts abgebildet: Dr. Rudolf Michl
(siehe unsere Seite über die SR-Orchester!)
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Die andere saarländische
Programm-Zeitschrift
erschien von 1948
bis 1951
und trug den Namen funkwoche:
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8) Hörerpost
Natürlich erhielt eine
beliebte Rundfunkstation wie Radio Saarbrücken zahlreiche Hörerpost,
wie z.B. diesen Brief (Poststempel vom 3.11.1949), mit dem eine Hörerin
aus Nohfelden beim "Kreuzworträtsel-Spiel" mitmachen und gewinnen
wollte. Die Anschrift "Nauwieserstraße" bezieht sich auf die
Saarbrücker Wartburg, in der das Funkhaus des Senders untergebracht
war.
Die
verwendete Briefmarke ist die 15-Franken- Sondermarke "Universität des
Saarlandes" aus dem Jahr 1949 (Michel-Nr. 264). (Hier finden Sie
alles über die Saar-Briefmarken.)
Der Scan dieses
Briefumschlags wurde zur Verwendung auf dieser Homepage
freundlicherweise zur Verfügung gestellt von www.philafriend1.de. Dort findet man philatelistische Belege aller
Art.
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9) Antwortkarten von Radio
Saarbrücken
auf Hörberichte
Bei fast jeder
Rundfunkstation der Welt freut man sich über "technische Hörerpost",
weil diese ihnen Hinweise auf die Reichweite und die technische
Qualität ihrer Sendungen gibt. Viele Menschen haben es sich zum Hobby
gemacht, Radiostationen aus aller Welt mit ihren Empfangsgeräten auf
den Rundfunkwellen zu suchen, zu identifizieren und dem betreffenden
Sender Empfangs- berichte zu schreiben, mit Angaben über die empfangene
Station, ihre Frequenz und Feldstärke sowie Details zur eigenen
Empfangsausrüstung (Gerät, Antenne, usw.). Solche Wellenjäger oder
"DXer" (DX = Distance unknown, meist verwendet für "große Entfernung")
schicken ihre Berichte nicht nur an Kurzwellenstationen, die man
weltweit empfangen kann, sondern auch an Lang- und Mittelwellensender,
die ebenfalls für Hörberichte dankbar sind. Als Bestätigung antworten
die Rundfunkstationen meist mit vorgedruckten QSL- Karten, die eine Art
Visitenkarte der Sender darstellen und von vielen Wellenjägern
gesammelt werden. Es gibt auch Kurzwellenhörer-Clubs, in denen man
seine Erfahrungen austauschen kann. Die größte bundesdeutsche
Vereinigung ist die ADDX, die über die weltweit größte Sammlung von
Rundfunk-QSL-Karten-Scans verfügt.
Auch Radio Saarbrücken
hat solche Bestätigungskarten für Hörberichte verschickt. Zwei davon
wurden uns freundlicherweise von der ADDX zur Verfügung gestellt.
Auf der oberen Karte
stehen unter "THE SAAR" die Worte "The coal land" (schwach lesbar). Diese Karte stammt aus dem Jahr 1953. Die untere Karte
ist 1957 versandt worden. (Abbildungen:
ADDX-Bildarchiv, www.addx.de)
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Wer in diesem (wohl privaten) Verein
Mitglied war, konnte bei den Reparaturkosten seines Radios Geld sparen.
(Zeitungsanzeige aus der Sammlung von
Thomas Maus, Urexweiler)
10) Die Pausenzeichen der
Saar-Sender
Zur
Einführung: Früher sendeten die Rundfunkstationen nicht, wie heute
zumeist, "pausenlos" 24 Stunden am Tag durch. So entstanden Sendepausen,
meist in der Nacht zwischen 23 (oder 24) und 6 Uhr, oft aber auch am
Vormittag, z.B. von 9 bis 11 Uhr, und am Nachmittag zwischen 14 und 17
Uhr.
Der Hochfrequenzträger wurde dabei meist abgeschaltet, um Strom zu
sparen;
außerdem konnten
in dieser Zeit die
Sendeanlagen gewartet werden.
Einige
Minuten vor dem erneuten Programmbeginn wurde der Sender wieder
eingeschaltet, damit die Hörer ihr Radiogerät auf seine Frequenz
einstellen konnten. Dazu sendete jede Station ihr eigenes
Pausenzeichen (PZ) in
Abständen von einigen Sekunden mehrmals hintereinander, bis das
Programm begann. Auch kurz vor Beginn einer neuen Sendestunde
hörte man oft das PZ, wenn die Sendung davor nicht ganz bis zum Ende
der Stunde gedauert hatte. In späterer Zeit spielte man stattdessen
(meist Instrumental-)Musik und blendete sie "kurz vor voll" aus.
Nach
dem Sendeschluss ließ man den Hochfrequenzträger des Senders meist noch
einige Minuten stehen und sendete dabei wiederum das Pausenzeichen.
Heute hört man diese Tonfolgen nur noch ganz selten. Manche
Kurzwellensender mit internationalem Programm
(wie z.B. Radio Vatikan) spielen (bzw. spielten) oft während der
gesamten Sendepause, also manchmal stundenlang, ihr PZ ab.
A) Das Pausenzeichen des
Reichssenders Saarbrücken (1935 bis 1945)
bestand aus den ersten vier
Tönen des Steigerliedes ("Glück
auf, Glück auf"). Da aber gerade die Volksabstimmung vom 13. Januar
1935 und der Anschluss des Saargebiets an das Deutsche Reich Hitlers
vollzogen worden waren, sollte das PZ wohl eher auf den neuen Text zu
derselben Melodie erinnern, den H. M. Lux 1920 geschrieben hatte: "Deutsch
ist
die Saar"
(siehe hier
auf der Seite Namen, Flaggen, Wappen, Hymnen).
[1]
Leider
gibt es keine Tonaufnahme von diesem PZ; es wurde damals wahrscheinlich
auf einer Wachswalze gespeichert und abgespielt; Tonbandgeräte waren
gerade erst entwickelt worden und deshalb noch sehr teuer und selten.
Noten
und Text zum Reichssender-Pausenzeichen wurden kurz nach dem Anschluss
der Saar an das Hitler-Reich für einige Zeit auch als Zudruck zu einem
Saarbrücker Poststempel verwendet: |
|
Interessant
ist, dass das ab 1956 im 1. Programm des SR verwendete Pausenzeichen
aus einem anderen Teil desselben Liedes bestand (siehe weiter unten in Abschnitt C); dabei wurde aber eher wieder auf den
ursprünglichen Text des "Steigerlieds" angespielt.
---------------------------------
[1]
Info und Bild oben aus: Alexander Schum. Der Saarländische Rundfunk.
In: Das
Saarland. Ein Beitrag zur Entwicklung des jüngsten Bundeslandes in
Politik, Kultur, und Wirtschaft. Hgg. von Klaus Altmeyer, Jakon
Szliska, Werner Veauthier, Peter Weiant. Verlag "Die Mitte"
Saarbrücken, 1958. Seite 287.
B) Das Pausenzeichen
von Radio Saarbrücken (1946 bis 1956)
war vom Ende der 40er-Jahre
bis März 1956 die Melodie der ersten Zeile des bekannten alten
Volkslieds "Kein schöner Land in dieser Zeit". Es wurde
wahrscheinlich auf einer Celesta gespielt, einem
Tasten-Instrument, das wie ein Glockenspiel oder ein Vibraphon
klingt (siehe Bild unten). Es gibt Hinweise auf den möglichen
Bearbeiter und die Aufnahme
dieses PZ. [1]
< So hörte sich das Pausenzeichen von Radio Saarbrücken von 1946 bis
1956 an.
Man
kann vermuten, dass die Wahl gerade dieses Liedes als Pausenzeichen
Ausdruck der Absichten der Landesregierung war, die anfangs weniger auf
eine europäische Ausrichtung des Saarlandes als auf seine Autonomie
gerichtet waren: "Kein schöner Land in dieser Zeit". [Siehe dazu Schmidt, Robert H.: Saarpolitik 1945
- 1957,
Band 2 (Berlin, 1960) im Vorwort, Seite VII]
Zur Erinnerung an die alte
Volksweise hier ihr vollständiger Text:
(1) Kein schöner Land in
dieser Zeit
als hier das uns´re weit und breit
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendszeit
|
(2) Da haben wir so manche
Stund´
gesessen da in froher Rund
Und taten singen
die Lieder klingen
im Eichengrund
|
(3) Daß wir uns hier in
diesem Tal
noch treffen so viel hundertmal
Gott mag es schenken
Gott mag es lenken
Er hat die Gnad
|
(4) Nun Brüder eine gute
Nacht
der Herr im hohen Himmel wacht
in seiner Güte
uns zu behüten
ist Er bedacht
|
Das Foto zeigt eine
Celesta, die der Stetson University gehört.
Fotograf Gregory Maxwell.
Foto lizenziert unter der GNU-Lizenz (siehe dazu auf
unserer Seite Kontakt unter Rechtliche Hinweise, Abschnitt 2c).
______________________
[1] Zur Entstehung des ersten Pausenzeichens von
Radio Saarbrücken:
François-Régis Bastide nahm Ende 1945 in Saarbrücken eine Stelle im
Informationsbüro der französischen Militärregierung an und kümmerte
sich unter anderem darum,
für den Rundfunk wieder
ein Sinfonieorchester aufzubauen. [Er beschrieb auch die Saarbrücker
Wartburg; siehe unsere Seite Wartburg unter B) im Abschnitt "Über die Qualitäten der Wartburg"].
In seinem Roman "La Fantaisie du Voyageur" (Paris 1976)
schreibt Bastide über seine Tätigkeit nach der Ankunft in Saarbrücken;
in der Romanübersetzung von Eugen Helmlé und
Alfred Diwersy unter dem Titel "Wandererfantasie" (Blieskastel 2006)
findet sich diese Textstelle
auf S.179f:
"Zuerst
fing ich an, das Erkennungszeichen
von Radio Saarbrücken auszuarbeiten. Ich glaubte, das sei ganz einfach.
Eine Unterbrechung zwischen den Meldungen. Ich brauchte Wochen, um
etwas zu finden, was zugleich Bergarbeiter-
und Kohlenlied, Hoffnungslied, Frankreich und Sehnsucht nach
Deutschland war, was zu vergessen ich
mich hütete. Ich nahm
alles
selbst
auf, die rechte Hand am Celesta, die linke am Klavier, und beim Mischen
fügte ich noch einige Paukenschläge hinzu. Es machte mir sehr viel
Spaß, ebenso dem Tontechniker, der noch nie so etwas gemacht hatte, er
fand, dass es etwas zu modern sei. Da unsere saarländischen Programme
sehr kurz waren, wurde jedesmal, wenn es nichts anderes gab, meine
kleine Saarmusik gesendet. Es kam vor, dass ich sie mir zu Hause so
lange anhörte, wie sie gespielt wurde. Dieses unbewegte Herunterleiern
des
immer gleichen gling glang gling bumm versetzte mich in die stupideste
Extase, aber ich war glücklich."
Da
Bastide Ende 1946 nach Saarbrücken kam, dürfte sich die von ihm
geschilderte Episode 1946 oder 1947 abgespielt haben. Die Beschreibung
des von ihm bearbeiteten Stücks passt aber nicht zu dem im ersten
Pausenzeichen verarbeiteten
Lied "Kein schöner Land...", denn darin ist zwar eine Celesta
zu hören, aber
es gibt keine Paukenschläge,
und es ist eigentlich
auch kein "Bergarbeiter- und Kohlenlied". Als ein
solches könnte man eher das PZ mit dem Beginn des Steigerlieds
bezeichnen; aber dieses wurde erst etwa 1956 geschaffen (siehe oben
unter C). Vielleicht spielte Bastide die Erinnerung einen Streich,
als er über dieses Thema (erst 1976!) in seinem Roman schrieb. Oder
er hat ein wenig "phantasiert", wie es der Titel seines Werks ja auch
andeutet...
C) Das Pausenzeichen
des Saarländischen Rundfunks ab März 1956
bestand aus der Melodie zur
zweiten Zeile des Steigerlieds "Glück auf, der Steiger kommt".
Der Text dieser Zeile lautete "... und er hat sein helles Licht bei der
Nacht..." Damit wollte der SR wohl die Verbundenheit unseres Landes mit
dem Bergbau herausstellen. (Den
vollständigen Text dieses Liedes finden Sie hier.)
Das PZ wurde bearbeitet von
dem Komponisten Heinrich
Konietzky [siehe SR-Info 2/2012, Seite 30] und zweistimmig auf zwei Hörnern eingespielt,
wahrscheinlich einem Wald- und einem Flügelhorn.
< Das
Steigerlied-Pausenzeichen
des SR ab 1956 (bis in die 90er-Jahre)
Vom 11.
März 1956 an
wurde dieses PZ im ersten Hörfunk-Programm des Saarländischen Rundfunks
eingesetzt. Gleichzeitig änderte man den bisherigen
Stationsnamen "Radio Saarbrücken" in "Saarländischer Rundfunk - 1.
Programm" um; ab 1964 lautete er "SR 1 - Europawelle Saar".
Dasselbe
PZ wurde auch im 3. Hörfunkprogramm gespielt, das ab 1964 als "3.
Programm" ausgestrahlt und am 7. Januar 1980 in "SR 3 Saarlandwelle"
umbenannt wurde.
Es
erklang auch im Deutschen Fernsehen der ARD und im 3. Fernsehprogramm
Südwest 3 während der Umschaltpausen vor TV-Beiträgen des SR, sowie im
SR-TV-Regionalprogramm und als Begleitton zum Stationsdia des SR. Nach 1986 wurde es nur
noch sehr selten gespielt.
D) Pausenzeichen-Variante
für das 2. Hörfunkprogramm des SR
Das
2. Programm von Radio Saarbrücken startete bereits 1953. Erst einige
Jahre danach (wohl frühestens 1956) erhielt es auch ein eigenes
Pausenzeichen. Dessen Melodie war dieselbe wie diejenige des PZ für das
1. Programm,wurde aber mit anderen Instrumenten und etwas schneller
gespielt:
<
Pausenzeichen
des 2. Programms
des
SR, ab 1967 "Studiowelle Saar". Instrumente: Querflöte und Klarinette
(oder Fagott?)
E) Zwei bisher
unbekannte (?) Pausenzeichen (PZ)
2012 sind im SR-Archiv zwei
weitere PZ entdeckt worden, die möglicherweise "Vorläufer" der
ersten PZ waren:
< mögliches
Pausenzeichen für
Radio Saarbrücken von 1946 (?)
< mögliches
Pausenzeichen für Radio Saarbrücken von 1946/47 (?)
Das zweite PZ ist dem
Hauptmotiv des Vorspiels zur Oper Tiefland von Eugen d'Albert
entnommen, die
nach der Erinnerung unseres Lesers Peter Annen seinerzeit sehr populär
war und in den 60ern auch am damaligen Stadttheater in Saarbrücken
aufgeführt wurde.
Alle bisher befragten
"Radio-Kenner" kennen diese beiden PZ aber nicht. Deshalb fragen wir
unsere Leser:
Haben Sie eine
dieser beiden Melodien irgendwann einmal als PZ im Radio gehört? (>Kontakt)
______________________________
Weitere ausführliche Infos
über die Pausenzeichen des SR finden Sie auf diesen beiden Seiten der Website
des SR: Seite 1 / Seite
2
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11) Das Emblem von Radio Saarbrücken
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Das Emblem (oder Logo) von
Radio Saarbrücken wurde z.B. auf Fahrzeugen, Briefbögen oder
Werbeträgern verwendet.
Es existierte in verschiedenen
Ausführungen, in weißer Schrift auf dunklem Hintergrund oder umgekehrt,
selten auch farbig wie hier im ersten und im letzten Bild.
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Das obige Logo wurde
einem alten Briefkopf des Senders entnommen. Es hat fünf
"Funkwellenkreise", die in dieser Ausführung aber teilweise beschnitten
sind.
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Dies war eine
Plakattafel, die in der Nähe eines Veranstaltungsorts aufgestellt war.
Hier sind die fünf Wellenkreise fast ganz zu sehen.
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Oben: Diese Studie des
Emblems wurde 2007 von Günter Hesler, Graveurmeister i.R.,
Wiebelskirchen, gezeichnet.
Das
Emblem auf dem Foto oben links war an einem Übertragungswagen von Radio
Saarbrücken angebracht. Es verfügte nur über vier Wellenkreise.
< Dagegen
hat das Logo hier links sogar sieben (Halb-)kreise.
Es war auf der
Bestätigungskarte des Senders für Empfangs- berichte (QSL-Karten)
abgebildet (s. oben im Abschnitt 9).
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Das Emblem mit Eindruck "Radio
Sarrebruck" stammt aus einer Werbeanzeige in einer französischen
Zeitschrift von 1950; der untere Teil des Emblems ist durch ein Foto
der Antennenzuleitungen am Heusweiler Sender abgedeckt.
Bild rechts: Emblem mit
Saar-Wappen und "SR" (für 'Saarländischer Rundfunk') sowie sechs
Halbkreisen.
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Emblem auf dem
Jubiläumsteller (siehe weiter unten)
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Alle bisher bekannten Ü-Wagen und
Reportagenwagen aus den ersten Jahrzehnten des Saar- Rundfunks (darunter
Fahrzeuge der Marken DeSoto, Peugeot und
Renault) sowie die Reporter der damaligen Zeit (Charly
Scholz, Wilhelm
Diederich usw.) sehen Sie auf unserer Extra-Seite >Reporter und
Übertragungswagen.
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13) Das "Gute-Nacht-Lied" von Radio Saarbrücken
wurde jeden Abend zum Sendeschluss gespielt, berichtet Alfred Schmidt († 2015) aus Scheidt. Es
wurde gesungen von der hervorragenden Koloratursängerin Irene Abs, die u. a. auch im Stadttheater Saarbrücken auftrat und dort
z. B. die Königin der Nacht gesungen hatte, und einem kleinen Chor, in
dem auch Alfred Schmidt mitsang. Bei der Aufnahme des Liedes in der
Wartburg oblag Dr. Rudolf
Michl die
musikalische Leitung. Nach einiger Zeit war das Tonband so schlecht
geworden, dass es fast nicht mehr gespielt werden konnte. Daraufhin
nahm Rudolf Michl das Stück mit derselben Besetzung noch einmal auf. Es
ist aber heute leider verschollen, auch im SR-Archiv gibt es leider
keine Aufnahme mehr davon. Irene Abs musste aus gesundheitlichen
Gründen früh von der Bühne abtreten.
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Noten und Text waren
erschienen bei der Edition Schneider, St. Ingbert.
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Hier der Text aus dem
Notenblatt:
Gute Nacht, gute Nacht
allen Müden sei's
gebracht.
Neigt der Tag sich still
zu Ende
ruhen alle fleiß'gen
Hände
bis der Morgen neu
erwacht.
Geh zur Ruh, geh zur
Ruh,
schließ die müden Augen
zu.
Wem die Sorge raubt den
Frieden
sei ein schöner Traum
beschieden.
Schlummert bis der Tag
erwacht!
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Im Notenblatt ist zwar
vermerkt "Dichter unbekannt", aber der Text ähnelt stark dem
eines Liedes aus dem Jahr 1815 mit dem Titel "Gute Nacht allen Müden"
(siehe rechts). Die erste Strophe hat genau denselben Text, die zweite
enthält Teile aus den übrigen drei Strophen des alten Liedes.
Als Dichter dieser alten
Fassung werden verschiedene Autoren genannt: Otto (oder Ludwig) Körner,
(geb. 1791) und Jakob Lorber (1800 bis 1864).
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Der Text des Liedes aus
Gute Nacht!
Allen Müden
sei's gebracht!
Neigt der Tag
sich still zum Ende,
Ruhen alle
fleiß'gen Hände,
Bis der Morgen
neu erwacht.
Gute Nacht!
Geht zur Ruh!
Schließt die
müden Augen zu!
Stiller wird es
auf den Straßen,
Und den Wächter hört man blasen,
Und die Nacht ruft allen zu:
Geht zur Ruh!
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dem neunzehnten Jahrhundert:
Schlummert süß!
Träumt euch euer
Paradies!
Wem die Liebe
raubt den Frieden,
Sei ein schöner
Traum beschieden,
Als ob Liebchen
ihn begrüß.
Schlummer süß!
Gute Nacht!
Schlummert, bis
der Tag erwacht,
Schlummert, bis
der neue Morgen
Kommt mit Seinen
neuen Sorgen,
Ohne Furcht, der
Vater wacht!
Gute Nacht!
|
Thomas Maus aus
Urexweiler hat die unten abgebildeten Noten in ein Programm eingegeben,
das daraus eine midi-Datei mit der Melodie des Gute-Nacht-Lieds
produzierte. Diese können Sie sich anhören, wenn Sie hier auf den
Lautsprecher klicken:
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14)
Radio-Jubiläumsteller von 1985
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Diesen Jubiläumsteller hat
der Saarländische Künstler
Horst Rehm [1]1985 entworfen.
Er wurde von Heinrich
Porzellan/Villeroy & Boch für den SR in einer limitierten Auflage
von 2000 Stück gefertigt und eine Zeit lang bei SR am Markt verkauft.
[1] Mehr über Horst Rehm gibt es demnächst auf
Saar-Nostalgie
im Kapitel Produkte und
Werbung.
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15) Verschiedene Ereignisse
a) 1949 in Rohrbach: Werbung fürs Radiohören
Bei dem Festumzug "100 Jahre selbständige (sic!)
Gemeinde Rohrbach" am 4. September 1949 fuhr dieser Wagen mit und machte
Reklame für JOBA-Radios (siehe Seite Radiogeräte). Der Chef der Firma, Josef Bayer, sitzt im linken Foto auf
der Ladefläche (mit Sonnenbrille und weißem Hemd). Die Aufschriften auf dem Wagen lauten: Bilder
links und unten: "Radio
hören... heißt doppelt leben." -- "Mit Lip ist es genau ... 15 Uhr!" (Lip war eine französische
Uhrenmarke, für die mit diesen Worten eine Zeitlang bei der Zeitansage
Werbung gemacht wurde.) -- "Versuch dein Glück" / "Der runde Tisch" / "Die
Saarlandbrille"
(Namen von drei beliebten Sendungen von Radio Saarbrücken). Rechtes
Bild: "Früher: Radiohören ein Sport -
Heute: ohne Radio? - ein Leben auf dem Mond." (Damals lag der Beginn
regelmäßiger Rundfunksendungen in Deutschland gerade erst etwa 25 Jahre
zurück!). Fotos:
Karl Abel, Rohrbach.
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b) Sendung
"Auf Biegen und Brechen"
hieß
eine Ringsendung, die als Wettbewerb zwischen mehreren Radiosendern
ausgetragen wurde. Lesen Sie mehr darüber in dem
Zeitschriftenausschnitt unten.
Das Foto zeigt einige der
Mitarbeiter von Radio Saarbrücken bei dieser Sendung:
Links im Bild (mit der
Brille) Emil Zalud, er war
sehr wahrscheinlich der
verantwortliche Redakteur. Daneben der damalige Abteilungsleiter
Unterhaltung Walter Fourmann,
am Magnetophonbandgerät die damals bei Radio Saarbrücken als Cutterin
beschäftigte Irma Müller. Ganz rechts schaut mit der Nasenspitze Alfred
Zerndt als Leiter vom Dienst
ins Bild. Dahinter sehen wir den Toningenieur Ernst Becker und
ganz im Hintergrund den Aufsichts-Ingenieur Erich Engel (er war
schon bei der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft tätig).
Zeitschriftenausschnitt
und Personenbestimmung: Ernst Becker, Heckendalheim
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Hinweis zu dem Tonbandgerät: 2014
schrieb Carsten D. Brinck zu diesem Foto folgende Mitteilung: "Die
Magnetophonband-Aufzeichnungs-Maschine im Vordergrund des Bildes müsste
eine AEG T9 von 1949 sein." Der damalige Toningenieur Ernst Becker
erinnert sich aber, dass bei Radio Saarbrücken und später beim SR nicht
die T9, sondern die ähnlich aussehende AEG Telefunken M5 (gebaut ab
1954) verwendet wurde, später
auch die M10 (ab 1960) und nach 1970 die M15.
Auf http://www.tonbandmuseum.info/aeg-t9.html
gibt es Bilder dieser Maschinen zu sehen.
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Weitere
Mitarbeiter, die an der Sendung teilnahmen, v.l.: Theo Schulte, Werner
Wiedemann, Wolfgang Schenck, Annemarie Burger, Carla Best, Ingeborg
Thomas, Margot Schönberger, Gerd Güth, Fred Braun.
Foto: Gerd Güth
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Hinweis: Auf
unserer Seite Rundfunkgeschichte
finden Sie alles über die Entwicklung des
Saar-Rundfunks,
und zwar von den Anfängen an (1935
-
Reichssender Saarbrücken)
über die Zeit von Radio Saarbrücken
bis
zu der
Zeit nach 1959
(Saarländischer
Rundfunk).
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16)
Interessanter
und manchmal amüsanter Briefwechsel
zwischen Ministerpräsident Johannes
Hoffmann und Radio Saarbrücken
(Hervorhebungen
durch Fettdruck wurden von uns vorgenommen.)
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1) 1949
Joh. Hoffmann regt sich über eine Werbung am Pfingstsonntag auf:
Der Generaldirektor von
Radio Saarbrücken schreibt am 8. Juni 1949 an Johannes Hoffmann:
Sehr geehrter Herr
Ministerpräsident!
Ich sehe mich veranlasst, Sie
von einem Vorfall in Kenntnis zu setzen, der sich am vergangenen
Sonntag (Pfingstsonntag) ereignet hat.
Um 20:02 Uhr rief ein
Unbekannter den diensttuenden Leiter vom Dienst an und gab sich für den
Herrn Ministerpräsident aus. Es ist mir tatsächlich etwas peinlich,
Ihnen den wortgetreuen Inhalt seines Anrufes wiedergeben zu müssen,
denn er bediente sich gewisser Ausdrücke, die ein zivilisierter Mensch
in seinem Wortschatz nicht besitzen oder zumindest nicht anwenden
sollte.
Nachstehend der Wortlaut des
Anrufs: "Hier der Ministerpräsident. Wer ist bei Radio Saarbrücken für
die Reklame verantwortlich?"
Darauf der Leiter vom Dienst:
"Das ist eine Verwaltungsangelegenheit, für die der Herr
Generaldirektor zuständig ist."
Der Anrufer: "Das ist ein
Scheißdreck! Wie kommen Sie dazu, an einem hohen Feiertag eine solche
Reklame in Ihr Programm aufzunehmen! Wenn ihr Generaldirektor nichts
anderes fertig bringt, dann soll er seinen Laden zumachen!"
Diese Unterredung hat sich
leider im Hause herumgesprochen und konnte leider nur ein schlechtes
Licht auf Ihre hochgeschätzte Persönlichkeit werfen. Ich fühlte mich
daher verpflichtet, diesen äußerst unangebrachten Scherz aufzudecken
und zu erklären, dass der Wortlaut dieses Anrufes allein klar und
deutlich durchblicken lässt, dass es sich lediglich um einen
bedauerlichen Missbrauch Ihres Namens handelte.
Der Anruf erscheint im
Übrigen von vornherein unbegründet, da es sich um die Forville-Reklame-Durchsage
des Namenstages um 19:59 Uhr
handelte, denn erstens erfolgte diese Reklame in vollkommen dezenter
Weise - und zwar wurden nach der Jupiter-Sinfonie vier Pausezeichen
gegeben, um die Reklame von der vorhergehenden Sendung ordnungsgemäß zu
trennen - und zweitens beruht die in Frage kommende Reklame auf einem
auf lange Sicht abgeschlossenen Vertrage, der natürlich auch an
Feiertagen eingehalten werden muss.
Mit dem Ausdruck
vorzüglichster Hochachtung!
Losson, Generaldirektor.
Antwort des Ministerpräsidenten:
Sehr geehrter Herr
Generaldirektor!
Ich wundere mich über die
Naivität Ihres Schreibens vom 8. ds. Mts. Wenn Sie sich noch hinter
peinlichen Gefühlen verstecken wollen, um den "wortgetreuen Inhalt"
meines Anrufes wiederzugeben, so kann ich darüber nur lachen.
Belehrungen von Ihnen, welcher Ausdrücke sich ein zivilisierter Mensch
zu bedienen hat, muss ich zurückweisen. Der Ausdruck, den ich für diese
schmutzige Geschäftsreklame gebraucht habe, trifft die Sache haargenau.
Der Anrufer war ich
tatsächlich selbst, und ich glaube nicht, dass Sie das ehrlich
bezweifelt haben. Nur hat sich die Unterredung nicht so abgespielt, wie
Sie sie in Ihrem Schreiben wiedergeben.
Ihr Schreiben beweist mir,
dass Sie gar kein Gefühl für die Beleidigung haben, die in der
schmutzigen Reklame, die ich nicht allein, sondern die gesamte
Bevölkerung ablehnt, zum Ausdruck kommt. Es hat gar keinen Zweck, sich
weiter darüber mit Ihnen zu unterhalten. Die Proteste gegen die
Geschmacklosigkeit und Unverschämtheit türmen sich bei mir zu Bergen.
Ich habe deshalb am vergangenen Sonntag zum ersten Mal Gelegenheit
genommen, selbst einen persönlichen Eindruck zu erhalten und kann die
Empörung, die in der christlichen Bevölkerung des Saarlandes über
diesen Missbrauch der Heiligenlegende zu Reklamezwecken herrscht, nicht
nur verstehen, sondern teile sie. Und das hat mich zu meinem Anruf
veranlasst, der natürlich entsprechend scharf war, aber von dem
Dienstleiter offenbar genauso unlogisch und verzerrt Ihnen
wiedergegeben wurde, wie manche Leistungen des Radios bei anderen
Berichterstattungen.
Ich schäme mich, es überhaupt
nötig zu haben, dem Generaldirektor des saarländischen Rundfunks erst
die Geschmacklosigkeit und Widerwärtigkeit dieser Reklame
auseinandersetzen zu müssen. Wenn diese Reklame nicht bald abgestoppt
wird, werden Sie einen Sturm im Saarland erleben, der Ihnen Hören und
Sehen vergehen lässt.
Hochachtungsvoll,
Johannes Hoffmann
Quelle
für diese Schreiben: Landesarchiv Saarbrücken, StV 2025
Anmerkung: Leider
wissen wir nicht genau, was JoHo und die von ihm als Mit-Protestierende
genannten Hörer an dieser Reklame so empört haben könnte
(vielleicht war es nur die Tatsache, dass am Pfingstsonntag überhaupt
Werbung gesendet wurde?). Nach dem Text seines Briefes müsste die
kirchliche Bedeutung des Pfingstfests in irgendeiner Weise
mit den
FORVIL-Produkten in Zusammenhang gebracht worden
sein. Dies veranlasste JoHo wohl zu der Formulierung "Missbrauch der Heiligenlegende zu
Reklamezwecken".
Hinweis: Die französische Firma FORVIL war aus der Firma
FORVAL hervorgegangen
und stellte damals u.a. Haarwaschmittel und parfümierte Brillantine her
(heute würde man sagen: Haarfestiger oder Gel) (danke
an Jan Müller für die Info über die Firma!).
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2) 1948:
JoHo beschwert sich bei Radio Saarbrücken über "Zotereien" im Radio
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a) Ein empörter Radiohörer, Franz XXX,
Regierungsrat,
schreibt an JoHo am 12. 1.1948:
Betrifft: Nachrichtensendung des Rundfunks Saarbrücken
vom 12. Januar 1947, 3/4 7 Uhr.
Der Rundfunk Saarbrücken
brachte heute früh in den Frühnachrichten eine Meldung, in der die
Stellungnahme eines katholischen Bischofs in England über die Ansicht der katholischen Kirche in der Frage von Schutzmitteln im
ehelichen Geschlechtsverkehr behandelt worden ist. Zu dieser Zeit haben
meine Frau und meine beiden schulpflichtigen Jungen im Alter von 13 und
11 Jahren mitgehört. Mein ältester Junge von 13 Jahren hat sofort an
mich die Frage gerichtet, wie er das verstehen solle. Meine Frau wurde
vom Schamgefühl erfasst und hat das Zimmer verlassen. Sie war
jedenfalls über diese Durchsage empört, zumal wir gerade dabei sind,
unsere Kinder auf anständige Art aufzuklären, es aber nicht dulden
können, dass eine weitere damit zusammenhängende Frage in diesem Alter
mit ihnen erörtert wird.
Ich erhebe gegen diese
Durchsage den schärfsten Protest und bitte, sich über den genauen
Wortlaut der Durchsage zu unterrichten.
XXX, Regierungsrat.
__________________________________________________________
b) Joho
schreibt an Generaldirektor Losson am 12 Januar 1948:
Wie mir mitgeteilt wird,
brachte der Rundfunk Saarbrücken heute früh in den Nachrichten - 6.45
Uhr - eine Meldung, in der die Stellungnahme eines katholischen
Bischofs in England über die Ansicht der katholischen Kirche in der Anwendung
von Schutzmitteln im ehelichen Geschlechtsverkehr behandelt wurde.
Von Hörern dieser Sendung
werden mir Proteste entrüstet zugesandt. Ebenso mehren sich ständig die
Klagen darüber, dass gewisse Herren den Rundfunk anscheinend dazu
benutzen, mit Hilfe von Zotereien
billige Effekthascherei zu
betreiben.
Über alle diese Dinge wird
demnächst - und hoffentlich sehr bald - im Verwaltungsrat deutlich
gesprochen werden. Ich bitte Sie, schon jetzt mir den genauen Wortlaut
der Meldung des heutigen Frühachrichtendienstes, die ich eben
charakterisierte, zu übermitteln, damit ich mir selbst ein Bild machen
kann.
An der berechtigten
Entrüstung der Zeugen, die diese Sendung hörten, zu zweifeln, habe ich
keinen Anlass.
Mit vorzüglicher Hochachtung,
Hoffmann.
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c) Der Generaldirektor antwortet Joho am 13.1.48:
Sehr geehrter Herr
Ministerpräsident!
Ich bestätige hiermit den
Erhalt ihres werten Schreibens vom 11.1.48. Was die Meldung über die
Äußerungen eines katholischen Bischofs von England angeht, so ist dies
eine alte Geschichte, von der sämtliche Zeitungen schon gesprochen
haben und an die Sie sich selbst vielleicht erinnern.
Ein englischer Ehegatte hat
sich an das englische Oberhaus gewandt, um seine Ehe für ungültig
erklären zu lassen mit der Begründung, dass seine Frau es ablehne,
Kinder zu gebären. Dieser Antrag wurde vom Oberhaus abgelehnt mit der
Begründung, dass der eigentliche Zweck der Ehe nicht die Erzeugung von
Kindern sei, sondern das Zusammenleben der Eheleute. Daraufhin wandte
sich der unglückliche Ehemann an das katholische Episkopat von England,
und die Nachricht, die wir am 12.1.48 durchgegeben haben, ist die
Antwort des Kardinal GRIFFIN, des katholischen Bischofs von
Westminster. Die Meldung lautet folgendermaßen:
London: Kardinal Griffin, der katholische Bischof von
Westminster, beantwortet in einer Rede die vom englischen Oberhaus
gestellte Frage, ob eine Ehe
nichtig erklärt werden dürfte,
weil der Ehegatte beim ehelichen Verkehr Schutzmittel benutzt hatte.
Der Kardinal erklärte, dass die Zeugung von Kindern und deren Erziehung
das erste Ziel der Ehe sei. Nach katholischer Auffassung sei eine Ehe
nicht beendet, wenn in den gegenseitigen Beziehungen von einem
ungewöhnlichen Verhalten die Rede ist. Nur wenn die Ehegatten die
Erfüllung ihrer Pflichten ablehnen, kann eine Ehe als nichtig erklärt
werden. Es ist sehr schwer zu beweisen, dass eine Ehe nicht vollendet
ist, weil Schutzmittel benutzt wurden. In dem Fall, in dem das Oberhaus
eine Entscheidung zu treffen hatte, stand die Erfüllung der Ehe sowohl
vom physischen als auch vom moralischen Standpunkt aus in Frage.
Vor allem aber hat die Kirche
niemals das Recht des Staates, die Ehe zu scheiden oder zu annullieren,
anerkannt.
Von meinem Standpunkt aus kann ich die Empörung
unserer Hörer von Radio Saarbrücken kaum verstehen. Es handelt sich
hier sicher nicht um eine Meldung über eine schmutzige Angelegenheit,
sondern vielmehr um eine Stellungnahme des höchsten katholischen
Geistlichen in England gegenüber einem moralischen Problem.
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Lesen Sie in der Spalte rechts die
Antwort des Generaldirektors!
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Quelle für diese
Schreiben: Landesarchiv Saarbrücken, StV 2025
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3) 1951:
Joho wünscht tägliches Ave Maria zum Programmbeginn
von
Radio Saarbrücken:
Es
folgt ein Schreiben des Generaldirektors von Radio Saarbrücken (es
müsste Gérard Losson gewesen sein) vom 5.11.1951, der sich auf einen
besonderen Programmvorschlag für den Sender bezieht. Er kam von
Johannes Hoffmann, der ja ein gläubiger Christ katholischen Glaubens
war.
--------------------------------------------------------------
Sehr verehrter Herr Ministerpräsident!
Herr Generaldirektor Schlachter hat mir zur
Kenntnis gebracht, dass Sie den Wunsch ausgesprochen haben, Radio
Saarbrücken möge jeden Abend seine Sendungen mit einem Ave Maria
beginnen.
Ich bin gerne bereit, diesem Vorschlag zu
entsprechen, obwohl mir von Seiten meiner Programmdirektion
vorausgesagt wird, dass eine derartige Neuerung in evangelischen
Kreisen unerfreuliche Reaktionen hervorrufen würde.
Wir sind nun daran, eine Anzahl von Melodien zu
sammeln, da es ja nicht möglich wäre, jeden Abend dieselbe zu spielen
und werden ab Montag, den 12.11.51 um 17.40 Uhr mit dem von Ihnen
gewünschten Auftakt des Abendprogramms beginnen.
Genehmigen, Sie, Herr Ministerpräsident, den
Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung!
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Zur Erläuterung: Zu
dieser Zeit gab es bei Radio Saarbrücken nachmittags noch eine Sendepause,
die z.B. im November 1951 immer um 17:40 Uhr endete. JoHos Wunsch wurde
erfüllt: Kurz nach dem Eingang seines Schreibens begann der Sender
damit, nach der Sendepause ein Ave Maria zu spielen.
Aber damit nicht genug: Auf
seinen Wunsch hin wurde später jeden Werktag um 17:55 ein Angelus(-läuten
und/oder -gebet) gesendet (siehe oben auf dieser Seite, Abschnitt
2b in der Programmvorschau vom 25. Juli 1955).
________________________________________________________________
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5) 1948:
Sprache auf Briefen von Radio Saarbrücken -
Deutsch oder Französisch? (27. Dezember 1948)
Joho schreibt an die
Direktion von Radio Saarbrücken
Sie haben mir ihre Weihnachts- und Neujahrswünsche zwar in deutscher
Sprache, aber auf einem Briefbogen mit französischem Vordruck
übermittelt.
Ich wäre dankbar, von Ihnen
zu erfahren, ob Sie nur französische oder auch deutsche besitzen, da
ich mir schlecht vorstellen kann, dass Radio Saarbrücken sich immer in
französischer Sprache an die Saarländer wenden wird.
Mit vorzüglichen Grüßen
Johannes Hoffmann
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6) 1948:
SPS klagt über
missverständliche Berichterstattung:
Die SPS-Landtagsfraktion
schreibt an Joho am 7.1.1948:
Landtagsgebäude
Saarbrücken
Hochverehrter
Herr Ministerpräsident!
Die
Landtagsfraktion der Sozialdemokratischen Partei Saar gibt sich die
Ehre, Ihnen, Herr Ministerpräsident, folgendes vorzutragen:
In
letzter Zeit konnte wiederholt festgestellt werden, dass durch das
Radio Saarbrücken Sendungen von hochpolitischer Bedeutung bekannt
gegeben worden sind, die entweder unklar oder gar sinnentstellt waren.
Diese Meldungen führen nicht nur in den Kreisen der Saarbevölkerung zu
Missverständnissen und unliebsamen Diskussionen, sondern sind auch dazu
angetan, im Ausland völlig unrichtige und irreführende Pressemeldungen
auszulösen.
Wir
erlauben uns hierbei an die jüngsten sinnentstellenden Radiomeldungen
über die äußerst wichtigen Verhandlungen in Paris und die damit
verbundene Ernennung des Herrn Gouverneur Grandval zum Hohen Kommissar
zu erinnern, die Ihnen, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, zur
sofortigen Berichtigung am Radio Saarbrücken Veranlassung gaben. Laut
unseren Feststellungen handelt es sich bei dem betreffenden Sprecher um
einen Herrn Ullmann.
Wir
gehen wohl nicht fehl in der Annahme, Herr Ministerpräsident, dass auch
Sie von der Notwendigkeit überzeugt sind, einen solchen Sprecher
umgehend von seiner Funktion zu suspendieren.
Genehmigen
Sie, Herr Ministerpräsident, den Ausdruck unserer vorzüglichsten
Hochachtung.
Joho
schreibt dazu an Generaldirektor Losson am 11.1.48:
Was die Kommentierung unserer Pariser
Besprechung durch Radio Saarbrücken angeht, so scheint es mir doch,
dass die Information des Rundfunks über diese Dinge in der Bevölkerung
ein falsches Bild der Beurteilung geschaffen hat. Das geht u.a. auch
daraus hervor, dass die Fraktion des Landtags der Sozialdemokratischen
Partei mir ihren einstimmigen Beschluss mitgeteilt hat, wonach sie die
sofortige Abberufung des Herrn Ullmann mit diesen Radiomeldungen über
die Pariser Besprechungen begründet. Ich lasse Ihnen eine Abschrift des
Schreibens zu Ihrer Information als Anlage zugehen.
Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass in einer so
politisch wichtigen Frage der Rundfunk ruhig im Interesse einer
richtigen Berichterstattung auf eine überstürzte zeitliche Aktualität
verzichten sollte.
__________________________________________________
|
4) 1952:
Immer wieder Schalt-Pannen im Radio wegen schlampiger Arbeit beim
Post-Verstärkeramt
Der Generaldirektor von Radio
Saarbrücken schreibt an JoHo am 9.1.1952:
Betr.: Rundfunk-Verstärkeramt
bei der Post- und Telegrafenverwaltung des Saarlandes
Sehr verehrter Herr
Ministerpräsident!
In einem bis jetzt
unbeantworteten Schreiben vom 16.6.51 hatte ich die Ehre, Ihnen die
Missstände darzulegen, die sich für Radio Saarbrücken aus der
Beibehaltung des Rundfunk-Verstärkeramtes bei der saarländischen Post-
und Telegrafenverwaltung ergaben. Mit Rücksicht auf die Tatsache, dass
dieses Verstärkeramt der Rundfunkverwaltung unnötige Kosten auferlegte
und nur eine zusätzliche Störungsquelle darstellte, bat ich Sie, bei
sämtlichen inländischen Übertragungen das Verstärkeramt auszustellen.
Ein erneuter Vorfall zwingt
mich, auf diesen Antrag zurückzukommen mit der dringenden Bitte, ihm so
bald wie möglich stattzugeben. Ich hatte schon einmal Gelegenheit,
Ihnen mündlich darüber zu berichten, dass während der Saardebatte im
Bundeshaus am 31.5.1951 durch eine Fehlschaltung im Verstärkeramt eine
Erklärung von Bundeskanzler Dr. Adenauer über die Antenne von Radio
Saarbrücken ging. Ein ähnliches Missgeschick ereignete sich am Sonntag,
den 6.1.1952, wo eine erneute Fehlschaltung zur Folge hatte, dass zwei
Sportreportagen - die eine vom Kieselhumes, die andere vom Ellenfeld -
miteinander verwechselt wurden, wodurch in der Hörerschaft
selbstverständlich die größte Verwirrung entstand.
Die saarländische
Rundfunkverwaltung ist nicht gewillt, von der Öffentlichkeit die
Verantwortung dieser fahrlässigen Arbeitsweise, auf die sie nicht den
geringsten Einfluss hat, zu tragen. Sollten sich ähnliche Vorfälle in
der nächsten Zeit wiederholen, so würde ich veranlassen, dass den
Hörern genau auseinandergesetzt wird, wo der Fehler solcher Störungen
zu suchen ist.
Genehmigen Sie mir, sehr
verehrter Herr Ministerpräsident, den Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung!
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(Lesen Sie bitte oben in der
rechten Spalte weiter!)
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Quelle für diese
Schreiben: Landesarchiv Saarbrücken, StV 2025
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17) Radio Saarbrücken und die Volksbefragung 1955
|
a) Die Heimatbundparteien planten, am Abstimmungstag die Programmkabel zwischen
Funkhaus Saarbrücken und Sender Heusweiler zu kappen.
Der
Ausgang der Volksbefragung über das Saarstatut war bis zur Auszählung
der Stimmen völlig offen. Es gab ja damals noch keine Prognosen und
auch keine Hochrechnungen. Für den Fall, dass eine der beiden Seiten
einen klaren Sieg davontragen würde, wurden keine größeren
Komplikationen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse erwartet. Aber wenn
das Ergebnis sehr knapp ausfallen würde, z. B. 52 % Nein und 48% Ja
(oder umgekehrt), wurde befürchtet, dass es möglicherweise zu einer
unübersichtlichen Lage kommen könnte. Es hätte Demonstrationen und
Krawalle geben können. Diese Bedenken bestanden offenbar auf beiden
Seiten. Im Keller der französischen Botschaft soll eine komplette
Kompanie der französischen Gendarmerie in Bereitschaft gestanden haben,
um bei eventuellen Unruhen einzugreifen.
Die
Heimatbundparteien hatten dagegen etwas anderes vorbereitet. Im Falle
eines knappen Ergebnisses wollte man das Zuspielkabel für das Programm
von Radio Saarbrücken sprengen. Dieses war durch den Wald zwischen
Saarbrücken und Riegelsberg entlang der Straßenbahnschienen bis
Heusweiler verlegt. Danach sollte direkt am Sender mit Hilfe von
eingeweihten Technikern und Sprechern ein Notprogramm mit
Schallplattenmusik und neutraler Berichterstattung ausgestrahlt werden.
Die Vorbereitungen zu dem Coup waren schon getroffen, das Bohrloch
gegraben und das nötige Personal am oder in der Nähe des Senders
postiert. Das Ganze wurde sehr diskret vorbereitet, nicht einmal die
Vorsitzenden der deutschfreundlichen Parteien waren informiert, weil
man Angst hatte, dass sie sich in der hitzigen Atmosphäre des
Abstimmungskampfs verplappern könnten.
Da das Ergebnis aber sehr
eindeutig ausfiel und Joho unmittelbar nach der Bekanntgabe zurücktrat,
konnte der gesamte Plan fallen gelassen werden, und alles lief den
bekannten ruhigen Gang.
(Infos
zu diesem Text stammen
u.a. aus dem Buch: Gerhard Franz: Der Sieg der Neinsager. Saarbrücken
2005.)
b)
23.10.1955: Was geschah am Abend der Volksbefragung (und
danach) im Radio?
Radio
Saarbrücken gab die Ergebnisse der Stimmenauszählung bekannt, und fast
alle saarländischen Familien verfolgten diese Sendung mit Hochspannung.
W.Reinert erzählt darüber in seinem Roman "Der Dicke muss weg" auf
Seite 199:
"... wurde die Sendung
unterbochen. »Achtung, Achtung. Hier ist der Wahlsonderdienst. Wir
bringen Wahlergebnisse.« Der Sprecher von Radio Saarbrücken begann
seine Durchsage. (...) Jetzt drang die Nachricht in alle Häuser: Das
Statut ist abgelehnt."
Die Ansager verlasen zunächst
die Ergebnisse aus den kleineren Gemeinden, zum Schluss folgten die
Städte. Etwa gegen 1 Uhr stand das vorläufige Endergebnis fest (siehe
Seite Ergebnisse!)
In den Nachrichten
wurde noch in der Nacht verkündet, dass Johannes Hoffmann
als Reaktion auf die Ablehnung des Saarstatuts mit sofortiger Wirkung
als Ministerpräsident zurückgetreten war. Kurz danach wurde im Radio bekannt
gegeben, dass am darauffolgenden Montag an allen saarländischen Schulen
schulfrei sei.
Nach der Volksbefragung
wurde das Programm von Radio Saarbrücken von heute auf morgen teilweise
geändert. So entfiel z. B.
unmittelbar nach dem Abstimmungstag plötzlich und ohne Ankündigung die
überaus beliebte allsonntägliche "Saarlandbrille". Der
Grund lag darin, dass auch in der Saarlandbrille politisiert worden
war, und jetzt, nach der Ablehnung des Saarstatuts, war die Grundlage
für die bisherigen Sticheleien gegen die Neinsager nicht mehr
vorhanden, und man antwortete - mit Schweigen. Die meisten anderen
Sendungen blieben jedoch weiter im Programm, so auch die Stimme des
Tages, Schulfunk- und kirchliche Sendungen, der "Bunte Teller", die
Hörspiele oder auch "Allerhand für Stadt und Land".
Mehr über die Folgen der Volksbefragung
1955 lesen Sie hier.
|
Quellen und weitere Literaturangaben:
Clemens Zimmermann/Rainer
Hudemann/Michael Kuderna (Hrsg.). Medienlandschaft
Saar von 1945 bis in die Gegenwart. Band 1 bis 3. München
2010.
Fritz Raff, Axel Buchholz, Hrsg.: Geschichte und
Geschichten des Senders an der Saar - 50 Jahre Saarländischer Rundfunk.
Freiburg, Basel, Wien 2007. In dieser
hervorragenden Chronik des Rundfunks an der Saar finden sich unzählige
Fakten und Geschichten über das Saar-Radio von den Anfängen bis 2007
sowie zahlreiche Fotos und Abbildungen aus diesem Zeitraum.
Saarländischer Rundfunk,
Hrsg. Unser Sender an der Saar. 50 Jahre Rundfunk im Saarland. Text:
Hans Bünte. Saarbrücken 1985.
Klaus Altmeyer. 25 Jahre
Saarländischer Rundfunk - Die Entwicklung seit Wiederbeginn.
Saarbrücken 1971.
Heribert Schwan. Der
Rundfunk als Instrument der Politik im Saarland 1945 - 1955. Berlin
1974.
Rainer Hudemann unter
Mitarbeit von Marcus Hahn, Gerhild Krebs und Johannes Großmann, Hrsg.: Stätten
grenzüberschreitender Erinnerung –
Spuren der Vernetzung des Saar-Lor-Lux-Raumes im 19. und 20.
Jahrhundert. Lieux de la mémoire transfrontalière – Traces et réseaux
dans l’espace Sarre-Lor-Lux aux 19e et 20e siècles, Saarbrücken
2002, 3., technisch überarbeitete Auflage 2009. Publiziert als CD-ROM
sowie im Internet unter www.memotransfront.uni-saarland.de
- Der Artikel über den Saarländischen Rundfunk ist unter folgender URL
zu erreichen: http://www.memotransfront.uni-saarland.de/saarlaendischer_rundfunk.shtml
Die Tondokumente
wurden der Doppel-CD "Radio an der Saar 1935-1995. Ein Querschnitt
durch 60 Jahre Programmgeschichte" entnommen (Saarländischer Rundfunk
Saarbrücken. 1995.) (Eine bezahlte Lizenz zur Verwendung des
GEMA-Repertoires
auf dieser Website liegt vor.)
Zeitgenössische
Originaldokumente: Landesarchiv Saarbrücken. Detaillierte
Angaben dazu finden Sie an den jeweiligen Stellen.
|
Diese Seite wurde 2007
begonnen und zuletzt bearbeitet am 9.6.2020
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