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Saarländische Kinos

 

 


 

Auf dieser Seite stellen wir Lichtspielhäuser vor, die in der Zeit des autonomen Saarstaats in Betrieb waren; teilweise auch ihre Vorgänger- und Nachfolger-Kinos. Die Seite wird ständig erweitert. Dabei sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen! Vielleicht können Sie mit Infos und/oder Bildern von saarländischen Kinos aus den 40er-, 50er- und frühen 60er-Jahren zum Ausbau der Seite beitragen? Bitte melden Sie sich: > Kontakt

 

Auf unserer Seite Kino im Saarland nach 1945 finden Sie allgemeine Informationen zum Kinowesen in der Saarstaat-Zeit.


Einige Filmstars besuchten das Saarland und traten dort in Kinos auf, um neue Filme vorzustellen: siehe unsere Seite Starbesuche!

Bitte beachten: Die Aufstellung aller Kinos der Saarstaatzeit beginnt mit den Lichtspielhäusern in Saarbrücken in alphabetischer Reihenfolge der Kino-Namen. Anschließend  folgen die Saarbrücker Stadtteile Brebach, Burbach und St. Arnual  und danach kommen, ebenfalls alphabetisch sortiert, die anderen saarländischen Orte von Altenkessel bis Wiebelskirchen. 

Dabei geht es im Einzelnen bisher um folgende Gemeinden (ein Klick führt Sie direkt zum gesuchten Ort!):

Altenkessel  -  Altenwald  -  Beckingen  -  Besseringen  -  Bexbach  -  Bildstock  -  Bischmisheim  -  Blieskastel  -  Bosen  -  Bous -

Brebach  -  Brotdorf  -  Burbach  -  Differten  -  Dillingen  -  Dudweiler  -  Elversberg Ensdorf  -  Ensheim Eppelborn - Fischbach -  Fraulautern  -  Friedrichsthal  -  Gersweiler  -  Gonnesweiler  -  Göttelborn  -  Großrosseln  -  Güdingen  - Hanweiler -

Herrensohr  -  Heusweiler  -  Holz  -   Homburg  -  Hostenbach  -  Illingen  -  Klarenthal  -  Kleinblittersdorf  -  Köllerbach  -

Landsweiler-Reden  -  Lauterbach  - Lebach  -   Limbach  -  Losheim  -  Ludweiler  -  Marpingen  -  Merchweiler  -  Merzig  -

Mettlach  - Namborn  - Neunkirchen  - Nohfelden  -  Nonnweiler  -  Nunkirchen  -  Ottweiler  -  Püttlingen  -  Quierschied  - 

Rehlingen  - Riegelsberg  - Roden  - Rohrbach  -  Saal  -  Saarbrücken  -  Saarlouis  -  Schaffhausen  -  Schiffweiler  -  Schmelz  -

Siersburg  - Sötern  -  Spiesen  -  St. Arnual  - St. Ingbert  -  St. Wendel  -  Scheidt  -  Sulzbach  - Theley  -  Tholey  -  Urexweiler   Völklingen  -  Wadern  -  Wadgassen  -  Weiskirchen  -  Wellesweiler  -  Wemmetsweiler  -  Wiebelskirchen  

 

 

SAARBRÜCKEN    (die anderen saarländischen Orte folgen unterhalb der Saarbrücker Kinos!)

 

Die Saarbrücker Kinos sind nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge gelistet.

Die Lichtspielhäuser der Saarbrücker Stadtteile  Brebach, Burbach und St. Arnual sind unterhalb der Innenstadt-Kinos aufgeführt.

 

 

achteinhalb - Kino 8 1/2

 

Das "kino achteinhalb" wurde erst Ende der Achtzigerjahre im "Kultur- und Werkhof" Nauwieser Straße 19 gegründet.

 

 

Apollo-Filmbühne  (vom Ende der 40er- bis in die 80er-Jahre)

 

Das Bild links zeigt das frühere Apollo-Theater, das sich von 1924 bis 1944 in der Kohlwaagstraße 4 befunden und 960 Zuschauern Platz geboten hatte.

Die Apollo-Filmbühne wurde kurz nach dem Krieg im Hafenviertel eröffnet. 1952 zog sie in die Eisenbahnstraße 31 um und verfügte dort über 392 Sitzplätze. Ihr Inhaber war Ingenieur Erwin Keck, der technische Direktor der Saarländischen Film-Vertriebs-GmbH, Warndtstraße.

 

In den 70er-Jahren soll das Apollo nur noch ein Porno-Kino gewesen sein. Seine Räumlichkeiten wurden Ende der 80er Jahre von der daneben ansässigen Saarbrücker Zeitung (SZ) übernommen und umgebaut. Intern wird das Gebäude unter SZ-Mitarbeitern immer noch "Apollo-Haus" genannt. Heute befindet sich darin das Forum der SZ, in dem Veranstaltungen stattfinden.

Das Bild hat der Fotograf Walter Barbian etwa 1952/53 vor der Metzgerei Konrad in der Eisenbahnstraße 29 aufgenommen. Dabei ging es ihm sicher mehr um das Pferdefuhrwerk und die Passantin, die mit einem Polizisten plaudert. Aber im Hintergrund sieht man oben rechts die ersten Buchstaben des Kino-Namens Apollo und durch die Arkaden hindurch einen Teil der Programmtafel mit den Worten "Mittwoch: ...Gräfin" und "Samstag: Casablanca mit Ingrid Bergmann".

 Fotos: Bild oben links aus einer Postkarte von 1924 (von der Website http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Saarbr%C3%BCcken_Apollo-Theater)

 Rechts oben: Eisenbahnstr. 29-31, 1953: Foto: Walter Barbian © https://www.saarlandarchiv-walter-barbian.eu

 

Camera  (von 1959 bis 1999)

 

 

Dieses beliebte Saarbrücker Filmkunsttheater wurde nacheinander an verschiedenen Orten der Stadt betrieben.

 

Einen ausführlichen Bildbericht über die Camera finden Sie >auf dieser Extraseite!

 

Foto: die Camera in der Ludwigstraße 59 in Malstatt 1959

 

Capitol-Theater:  siehe am Ende des Saarbrücker Teils, hinter Burbach und Brebach unter "St. Arnual"

 

 

City-Kino (von 1957 bis 1977 - oder länger?)

 

am St. Johanner Markt (heute: Am Stiefel) 2, Ecke Fröschengasse (das Kino ist ganz rechts im Bild)

 

Das kleine "City-Kino" befand sich im Gebäude der heutigen Gasthausbrauerei Stiefelbräu. Sein Besitzer war von 1957 bis 1977 der gelernte Werbegrafiker und Kinoplakatmaler Albert Thäder [1]. Es hatte 210 Sitzplätze und zeigte meist so genannte "B-Filme". In den 60er-Jahren wurde es oft schon am frühen Nachmittag aufgesucht, gerne auch von Studenten und älteren Schülern. Dort liefen dann meist billige "heiße Sexstreifen" (nach damaliger Auffassung; die sogenannte "sexuelle Revolution" nahm ja gerade erst ihren Anfang...).

[1] Siehe: Historisches Museum Saar (Hrsg.). Mehr als nur Reklame. Saarbrücken 1995, S. 173.  -   Foto rechts : Fritz Schuck

Zusatz-Info von Stefan Oemisch: Später war das City ein reines Porno-Kino. Aber Ende der sechziger Jahre zog mit dem "Theater im Stiefel" die Kultur ein: die Theatergruppe "Überzwerg" begeisterte ihr junges Publikum, und so mancher Vertreter der saarländischen Prominenz saß dort auf dem "Saarbrücker Sofa", und in "Lola's Bistro" wurden die Gäste des Max Ophüls Wettbewerbs bewirtet.

 

 

GLORIA-Palast

 

Trierer Str. 42, Ecke St.Johanner Straße  

(Kino von ca. 1931 bis 1984)  

 

Dieses Kino wurde etwa 1931 eröffnet. 1944 musste es wegen starker Kriegsschäden geschlossen werden.

 

Bald wurde es wieder hergerichtet und war ab 1952 wieder in Betrieb (siehe Foto rechts von Paul Hartmann); Inhaber war Ernst Gill. Es verfügte über einen riesengroßen Saal und war das größte Kino der Stadt. 1956 wurde es umgebaut. Seitdem verfügte der Gloria-Palast über 1050 Plätze und eine riesige Leinwand. Aus Anlass seiner Neu-Eröffnung lief der Kurt-Hoffmann-Film "Heute heiratet mein Mann"; dabei waren die Haupdarstellerin Liselotte Pulver und der Regisseur persönlich anwesend.

 

Zuschauerraum und Eingangshalle des Gloria-Palasts 1952

Diese zwei Fotos sind aus: 5 Jahre Bauen an der Saar. Saarbrücken 1952

 

Bilder rechts und rechts darunter:

 

So sieht das GLORIA seit Mitte der 50er-Jahre nach der Fertigstellung des Gebäudes aus, das seit 1952 (siehe Bild weiter oben) noch aufgestockt wurde. Es befindet sich in der Trierer Straße 42 an der Ecke zur St. Johanner Straße (die links im Bild abzweigt), gegenüber dem alten Postgebäude, welches rechts außerhalb des Bildes steht (es diente ab 2014 einige Jahre lang als Ausweich-Sitz des saarländischen Kultusministeriums).

  

Das Foto rechts und die beiden Bilder unten wurden am 6. Juni 1956 aufgenommen. In jener Woche lief dort gerade der deutsche Heimatfilm "Ferien in Tirol" mit Hans Söhnker, Michael Ande, Beppo Brem u.a.

 

 

Der Gloria-Filmpalast 1956. Links ein Blick ins Innere; rechts der Platz vor dem Kinoeingang, mit Feuermelder und Verkehrswegweisern. - Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass auf diesen beiden Fotos fast nur Männer zu sehen sind. Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (M.A.N. AG) führte an jenem 6. Juni 1956 in einer Matineevorstellung ihren Farbfilm "Auf Schritt und Tritt" für geladene Geschäftsfreunde vor. In diesem Werbefilm wurden auf unterhaltsame Weise sämtliche Produkte von M.A.N. vorgestellt. (Fotos: Ferdi Kleineick)

 

Spätere Entwicklung des Hauses:

Es wurde Ende 1984 als Kino geschlossen. Danach eröffnete in dem Gebäude eine Großraum-Diskothek unter dem Namen "Gloria". Nach 1991 hieß sie X-Dream und von 1996 bis 2016 N8werk (ein Foto davon ist auf unserer Seite Orte und Gebäude unter Nr. 4 zu sehen). 2017 wurde sie nach einem Umbau als "Gloria Stages" wieder eröffnet.

 

 

 

Johannishof - Filmtheater   (Mainzer Straße 30; Kinobetrieb von 1945 bis 1948)

 

 

    

 

Bereits am 16. Oktober 1945 wurde im Johannishof unter der Regie der französischen Besatzungsmacht das erste Kino in Saarbrücken nach dem Krieg eröffnet [1]. Einige Zeit danach öffnete als zweites Haus das Kino in der Wartburg seine Pforten (siehe weiter unten).

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[1] Siehe: Trautes, Hans. Erinnerungen an Saarbrücken während des zweiten Weltkrieges 1939 - 1945. Saarbrücken 1974, Seite 142.


Das Filmtheater Johannishof bot etwa 1000 Zuschauern Platz. Als sich danach mehrere andere große Filmhäuser in Saarbrücken etabliert hatten, wurde das Kino im Johannishof schon 1948 wieder geschlossen, weil der große Saal als Raum für große Bälle und Versammlungen gebraucht wurde. Es gab dort aber auch danach gelegentlich noch offentliche Filmvorführungen.

 

 

Das Foto oben links zeigt den Johannishof beim 6. Landesparteitag der CVP von 1955, also sieben Jahre nach seiner Zeit als Kino.

(Foto: Stadtarchiv Saarbrücken)

 

 

Kammerlichtspiele,  Dudweilerstraße 4

 

 

(Das Kino existierte von 1918 bis 1944, also vor der Saarstaatzeit)

 

In der Dudweilerstraße 4 wurde früher ein Lichtspielhaus unter dem Namen "Kammerlichtspiele" betrieben. Es hatte 679 Sitzplätze und gehörte zur Ufa. Das Kino war 1918 eröffnet und 1944 geschlossen worden.

Zum Bild rechts: Der Film "Das Erbe in Pretoria" mit Paul Henckels und Charlotte Susa war 1934 gedreht worden.

 

Auf dem dritten Bild in unserem Abschnitt über das Union-Theater (UT, siehe weiter unten!) sieht man hinter der Straßenbahn den Eingang zu dem früheren UFA-Palast. Darüber kann man einen an der Hauswand aufgemalten Hinweis auf die Kammerlichtspiele lesen. Wenn man von dort aus die Bahnhofstraße überquerte, sah man dieses Kino im zweiten Haus auf der linken Seite der Dudweilerstraße.

 

 

Kammer-Li ("Kammer-Lichtspiele im Europahaus"), Dudweilerstraße (nach der Saarstaatzeit: von 1960 bis Ende 1979)

   

 

Das Kammer-Li befand sich im "Europahaus", das die Adresse "Bahnhofstraße 38" trägt. Dieser Gebäudekomplex beginnt mit dem Haus an der Ecke Bahnhofstr./Dudweilerstraße (früher Radio Krüsmann) und zieht sich in der Dudweilerstraße hin bis zu der Einmündung Birnengässchen. Kurz vor dieser Einmündung befand sich der Eingang zum Kammer-Li. Es war in der 1. Etage eingerichtet, und man erreichte es von der Straße aus über eine innen gelegene Treppe. Heute ist dort ein Spielcasino. Einige Häuser weiter war damals, im Haus Dudweilerstraße 10, das "Café Wien" von Georg Zeitz.

 

Das Kino verfügte über 155 Sitzplätze mit Hochpolstern. Die Eröffnungsvorstellung fand Weihnachten 1960 statt. Die Projektoren mit Xenon-Lampen stammten von Ernemann, die zunächst einkanalige Lichttonausrüstung kam von Siemens-Klangfilm, Verstärker und Lautsprecher waren von Philips. Betrieben wurde das Kino von der "G.-G. Filmtheater Betriebs-GmbH" mit Geschäftsführer Heinrich Gard, später von der "Saarfilm-Verleih-Agentur und Filmtheaterbetriebe" (kurz Saarfilm-Agentur).

 

Betreiber und Geschäftsführer des Kammer-Li hatten mit ihrer Filmauswahl eine anspruchsvolle Programmgestaltung zum Ziel. Es gab wöchentlich bis zu 35 Vorstellungen, darunter auch eine Spätvorstellung.

 

1974 brachte die Saarfilm-Agentur das Kammer-Li zusammen mit der schon 1972 von der Familie Theis übernommenen camera (>siehe hier!) in die neu gegründete "Studio-Kino GmbH" ein. Als Konsequenz dieses Zusammenschlusses gingen in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre die Projektoren des Kammer-Li aber recht schnell für immer aus.  

Foto oben: Kinoeingang Ende der 70er-Jahre (Foto: Paul Hartung) - Eintrittskarten oben rechts: Rainer Reeb

Metropol  (siehe weiter unten, unter Saarbrücken-Burbach!)

 

 

Passage-Kino, Bahnhofstr. 82/84 (seit 1951)

In der Bahnhofstraße am Eingang zur Passagestraße gelegen, heute direkt neben dem Passage-Kaufhaus (später PEKA, heute Galeria Kaufhof), war das Passage-Kino nach seiner Eröffnung 1951 mit 900 Plätzen eines der größten Premieren-Kinos im südwestdeutschen Raum. Sein Architekt war Karl Kremer. Leiter des Kinos war Theaterdirektor Hippolyt Philipp, Vorstand der Passage-Kino-AG hieß Karl A. Jung.

Fotos:

rechts:SaarfilmGmbH aus: http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title= Saarbrücken_Passage. -  Bild unten aus: Fünf Jahre Bauen an der Saar, Sonderausgabe des "Bau-Anzeiger für das Saarland", Saarbr. 1952

 

 

 

Kommentar unserer Ald Schwaduddel zum Bild links: Ach, die schönen Schaufenster am Eingang zum PK-Kino! Wie oft habe ich davor gestanden, kümmerlich angezogen mit Bluse, Rock, Kniestrümpfen und Sandalen, und davon geträumt, wie es wohl ist, wenn man sich so schöne Sachen kaufen kann... wie man sich in so etwas fühlen mag? Die "Rue" - wie meine Eltern damals noch zur Bahnhofstraße sagten - war erst halb oder provisorisch wiederaufgebaut! Zum Träumen hatte man wirklich nur das Kino, die Realität war nicht sehr ermunternd.
 

Bei der Einweihung des Passagekinos am 18. Dezember 1951 (siehe Bild unten) waren auch Johannes Hoffmann und Gilbert Grandval zugegen. Gezeigt wurde der Film "Hoffmanns Erzählungen" (nach der Operette von Jacques Offenbach). Das Geländer, das links zu sehen ist, trennte die oberen (Logen-)Plätze von dem Treppenaufgang ab, über den man vom Eingang aus zum Kinosaal hinaufkam.


 

Saarbrücker Zeitung vom 18.12.1951              

Man könnte vielleicht mit zwei Sprechblasen erklären, warum JoHo und Grandval so herzlich lachen:

Grandval: "Welchen Film zeigen sie eigentlich heute Abend?"
Hoffmann: "Na was denn schon, natürlich Hoffmanns Erzählungen!"
-siehe Plakat links!

 

Foto oben: Stadtarchiv Saarbrücken; Zeitungsausschnitte: Landesarchiv Saarland

 

Rastpfuhl-Lichtspiele

 

Dieses Kino stand Am Rastpfuhl 4 seit spätestens 1952. Es war im Haus der Gaststätte "Zum Rastpfuhl" untergebracht. Deren Inhaberin war Luise Holzwarth; im Volksmund wurde die Gaststätte daher 'es Luis' genannt. Das Kino firmierte anfangs auch unter dem Namen "Fox-Lichtspiele". Diese Bezeichnung wurde später jedoch nicht mehr verwendet, vermutlich wegen der Verwechslungsgefahr mit der Vox-Filmbühne in der Hohenzollernstraße (vormals Warndtstraße) 45.

 

Als das Rastpfuhl-Kino Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre geschlossen wurde, konnte man seine Klappsitze für 5,- DM das Stück kaufen. Nach der Schließung des Kinos wurden in dem Saal noch bis mindestens in die 1990er Jahre hinein Veranstaltungen abgehalten. Nach entsprechenden Umbauten dienen die Räume heute als Wohnungen. Danke an Stefan Oemisch, 64390 Erzhausen, für einige Infos zu diesem Kino.

  

 

 Rex-Lichtspiele  (siehe unten, unter Saarbrücken-Burbach!)

 

 

Roxy-Kino (bis ca. 2003)

 

Dieses Kino war in der Bahnhofstraße 109 im ersten Stock untergebracht, gegenüber dem heutigen C&A. Anfangs wurden dort "normale" Filme gezeigt, später jedoch nur noch Pornos. Es wurde wohl erst nach der Saarstaatzeit eröffnet und etwa 2002/3 geschlossen.

[Info von Stefan Oemisch, 64390 Erzhausen]

 

 

Saar-Theater Brebach (siehe unten, unter Saarbrücken-Brebach!)

 

 

Scala - Filmpalast

 

(von 1951 bis 2005; seit 2006: camera zwo - das arthouse kino)

 

1951 eröffnete in Saarbrücken, Futterstr. 5 bis 7, das damals größte Kino im südwest- deutschen Raum: der Scala-Filmpalast. Er verfügte über 1360 Sitzplätze. Architekt war Bernhard Schultheis. Die Leinwand war anfangs noch winzig klein im Verhältnis zu der Größe des Saales.

Ein erster Umbau teilte das Kino in den 70er-Jahren in drei Säle. 1981 wurde es in ein Kinocenter mit sechs Sälen umgebaut.

Ende 2005 hat man den Scala-Filmpalast geschlossen, um ihn am 5. Januar 2006 unter dem Namen "camera zwo - das arthouse kino" mit geänderter program- matischer Ausrichtung wieder neu zu eröffnen.  (Infos aus: https://www.camerazwo.de/)

 

Die Schwarz/Weiß-Bilder wurden in den Jahren 1951/52 aufgenommen.

(Fotos aus "5 Jahre Bauen an der Saar", Saarbrücken 1952).

Bild oben links: Der Eingang zum Kino in der Futterstraße; oben rechts: Der Treppenaufgang zum Kinosaal.

Bild unten: Der Zuschauerraum des Scala-Kinos. Die Leinwand war damals natürlich noch im Format 4:3. - Bild links: Werbung für das Scala-Filmtheater

 

 

 

Diese beiden Fotos aus den späten 50er-Jahren haben wir mit freundlicher Genehmigung der Website https://www.camerazwo.de/unterseite/SS137/Nostalgie entnommen.

 

 

TIVO-Lichtspiele und  

 

TIVOLI-Filmtheater (in Malstatt)

 

 

1)  Von 1919 (oder erst 1929?) bis 1944 befanden sich am Malstatter Markt (am Ende der Stromstraße) die TIVO- bzw. Tivoli-Lichtspiele. Die Adresse war Breite Straße 2/4 (von 1935 bis 1945 hieß die Straße Jakob-Johannes-Straße). Das Kino verfügte über 643 Plätze, Besitzer war Anton Haaßer. Es wurde nach dem Krieg wohl nicht wieder eröffnet.

 

2)  Am 1. Oktober 1955 eröffnete auf dem Rastpfuhl am Pariser Platz das TIVOLI-Filmtheater. Seine Anschrift lautete Rheinstraße 29, der Betreiber hieß Jacques Giachino. Es befand sich im ersten Stock des Gebäudes und bot 536 Besuchern Platz. Gleich in den ersten Wochen liefen dort einige berühmte Filme.

 

 

In einer Tageszeitung wurde das von dem Architekten Gütler neu erbaute Theater anlässlich seiner Eröffnung gelobt als "eines der schönsten und modernsten unter den rund 150 Theatern des Saarlandes". Der Autor des Artikels äußerte u.a. die Forderung, dass in Saarbücken "endlich der hohen Belastung durch Lustbarkeits- und Produktionssteuer ein Riegel vorgeschoben werden" müsste.

 

(Eine Kopie dieses Zeitungsberichts von 1955 liegt uns vor, Datum und Quelle sind leider unbekannt.)

 

Das Kino wechselte schon Ende der 50er-Jahre den Besitzer und wurde von einer „Ann Maschauer“ übernommen.

Infos zu diesem Text vom Landesarchiv Saarbrücken und St.Oemisch, 64390 Erzhausen

 

Die nebenstehende Anzeige aus dem Kinoteil der Saarbrücker Zeitung vom Juli 1956 zeigte das Programm des TIVOLI an; in jener Woche lief z.B. in der Spätvorstellung der Film "Die Caine war ihr Schicksal".

Das Foto oben war in der darunter zitierten Tageszeitung von 1955 abgebildet.

 

 

Union-Theater (U.T.), Dudweilerstr. 2 (im Abschnitt zwischen Saar und Bahnhofstr.); von 1935 bis 1944: UFA-Filmpalast

An der Ecke Dudweiler Straße/Berliner Promenade befindet sich heute das Saar Center, in dem auch die modernen UT-Kinos untergebracht sind. An dieser Stelle stand bereits seit 1922 der UFA-Filmpalast bzw. UFA-Palast mit 1500 Plätzen.

 


 

Auf der Vorkriegs-Luftaufnahme unten ist halblinks dieser Palast mit dem runden Dach zu sehen. Unten rechts steht in der Dudweiler Straße eine Straßenbahn kurz vor der Kreuzung mit der Bahnhofstraße; ganz links oben sieht man Schiffe auf der Saar.

Foto v. 1932; © Landesbildstelle Saarland im LPM  

Zur Eröffnung des U.T. im Jahr 1949 wurde das "Walt Disney-Farbfilmwunder" 'Schneewittchen und die 7 Zwerge' gespielt.

(Siehe Bild links; aus: Schleiden, "Saarbrücken so wie es war 2", Droste Verlag.)  

 

Zur Geschichte des U.T.:  Der Filmpalast am Anfang der Dudweiler Straße wurde 1922 im Auftrag von John Davidson von den Saarbrücker Architekten Brugger und Seifert als großangelegter Kuppelbau geplant und von der Firma Dyckerhoff und Widmann erstellt. Am 20.9.1922 wurde darin das "U.T." (Union-Theater) eröffnet. Es fasste ca. 1500 Personen. Der Eröffnungsfilm war „Das Weib des Pharao" von Ernst Lubitsch. Nach dem Anschluss ans Deutsche Reich (1935) benannte man das Kino in UFA-Filmpalast um. Kurz vor Kriegsende wurde der Bau - wahrscheinlich bei dem verheerenden Bombenangriff vom 5. Oktober 1944 - völlig zerstört.

 

Nach dem Krieg wurde 1949 an dieser Stelle das neue Union-Theater (UT) eingeweiht. Peter Hellbrück aus Wellesweiler hatte bis 1944 drei Kinos besessen, die ebenfalls im Krieg zerstört wurden (Zentraltheater in Pirmasens, Walhalla-Theater in Neunkirchen und Zentral-Theater in der Saarbrücker Hafenstraße). Schon im Mai 1945 begann er auf eigene Faust und auf eigene Rechnung mit dem Wiederaufbau des UFA-Palastes in Saarbrücken an der alten Stelle.

 

Nachdem die Franzosen das Saarland im Juni 1945 in ihre Besatzungszone übernommen hatten, bestellten sie Max Bernheim zum Sequesterverwalter der saarländischen Kinos. Dieser wollte nun aber den UFA-Palast in eigener Regie aufbauen und begann, Hellbrück zu bedrängen. Johannes Hoffmann und Wirtschaftsminister Dr. Franz Singer ermutigten ihn jedoch zum Weiterbau, damit dem Saargebiet diese wichtige Kulturstätte wiedergegeben werden konnte.

 

Daraufhin brachte Bernheim die Angelegenheit vor Gericht, es kam aber zu keiner Entscheidung. Im November 1949 wurde der von Peter Hellbrück inzwischen fertiggestellte Filmpalast kurz vor seiner geplanten Eröffnung von der Polizei gesperrt.

 

Das Kino wurde bald danach trotzdem eröffnet, allerdings nicht von Hellbrück, sondern durch das Vermögens-Kontrollamt des Saarlandes. Es wurde in die Regie des "Saarländischen Filmvertriebs" übergeben, deren Teilhaber Johannes Hoffmann, Franz Singer, der Sequester-Generaldirektor Frédéric Schlachter und der Fraktionsvorsitzende der CVP, Erwin Müller waren. Hellbrück kämpfte weiter um sein Recht, aber vergebens. Denn er hatte zwar von den Besatzungsbehörden und der Stadt Saarbrücken das Wiederaufbaurecht und wohl auch ein Vorkaufsrecht erworben, besaß aber keinen gültigen Pachtvertrag. Diesen hätte er mit dem Rechtsnachfolger der UFA abschließen müssen. Sogar der Landtag konnte ihm nicht helfen. Im Mai 1950 wurde ihm "bestenfalls eine Abfindung" in Aussicht gestellt.

 

Bis dahin hatte der UFA-Filmpalast seinen Betreibern schon rund 35 Millionen Franken eingespielt, von denen nach Abzug von Lizenzen und Vorführkosten allerdings nur etwa 8 Millionen als Gewinn vor Steuern übrig blieben.

 

Diese Vorgänge hat das Magazin DER SPIEGEL schon am 22.6.1950 unter der Überschrift "Fängt an zu stinken" sehr ausführlich und kritisch geschildert [1]. Der Spiegel veröffentlichte von 1948 bis 1955 immer wieder Beiträge, in denen es wirkliche oder angebliche Ungerechtigkeiten im teilautonomen Saarstaat - oft übertrieben heftig - anprangerte. In diesem Fall wurde die Rolle der Saar-Regierung offensichtlich wesentlich negativer dargestellt, als sie in Wirklichkeit war. - Wir hatten den obigen Abschnitt über den UFA-Palast zunächst nur anhand des genannten Spiegel-Artikels erstellt. Aufgrund neuerer Recherchen in Unterlagen des Landesarchivs haben wir ihn im April 2016 teilweise abgeändert und damit wirklichkeitsgetreuer gestaltet. (Vielen Dank an Dr. Paul Burgard vom LA!) 

 

 

Volksbühne der Arbeiterwohlfahrt GmbH, Warndtstraße 45 (es wurde später in VOX-Kino umbenannt)

 

Schon 1934 wurden in der Hohenzollernstraße 45 im Festsaal der Arbeiter-Wohlfahrt ("A.W.-Festssal") Tonfilm-Vorführungen angeboten.

 

Nach dem Krieg richtete die VOX GmbH im Haus der Arbeiterwohlfahrt wieder ein Kino ein. Es bot zunächst 274, später 450 Zuschauern Platz und trug den Namen "Volksbühne der Arbeiterwohlfahrt" oder "Volksbühne Warndtstraße" [1]; Geschäftsführer war Karl Heinz Pether. Es wurde später in VOX-Kino umbenannt. Ab 1961 trug es den Namen "Filmbühne" und existierte mindestens bis 1969. (Quellen: Adressbücher der Stadt Saarbrücken, Film- und Kino-Adressbuch)

[1] Die Hohenzollernstraße hieß von 1946 bis 1957 Warndtstraße, siehe unsere Seite Straßennamen.- Wer weiß mehr über dieses Kino?

  Bitte melden Sie sich unter  >Kontakt  

 

Volkshaus Lichtspiele  (siehe unten unter Saarbrücken-Burbach!)

 

 

VOX  Warndtstraße   (siehe oben unter Volksbühne!)  

 


 

 

Wartburg-Lichtspiele

 


 

Nauwieser Straße 75 (nach Straßenum- benennung 1951: Martin-Luther-Straße 12)

 

 

Der große Saal der Wartburg wurde vom 30. November 1945 bis 1952 auch als Kino genutzt. Zusammen mit dem Filmtheater im Johannishof waren dies die beiden ersten Kinos, die in Saarbrücken nach dem Krieg eröffnet wurden.

 

 

Die Wartburg war schon 1928 als Gemeindehaus der Kirchengemeinde Sankt Johann erbaut worden. Ab 1946 diente sie auch als Funkhaus für Radio Saarbrücken. Ihr riesiger Festsaal wurde vom Rundfunk als Sendesaal genutzt, bot aber auch zahlreichen anderen Veranstaltungen Platz.

 

 

 

Die Wartburg-Lichtspiele verfügten über etwa 1230 Sitzplätze. Inhaber der Wartburg war die Saarfilm-G.m.b.H.

 

Als ihr Betreiber fungierte zunächst Jakob Krämer, später Benno Schallert.

 

(Foto links oben: Stadtarchiv Saarbrücken, rechts: oben und hier links: Kinowerbungen 1950)

 

Bitte beachten Sie auch unsere Seite über die Wartburg mit ausführlicher Beschreibung des Gebäudes und seiner vielfältigen Nutzung. 

 


 

 

SAARBRÜCKEN - BREBACH


Saar-Theater
ab 1949  (von 1936 bis 1943: Westmark-Lichtspiele), Riesenstraße 40 (Text und Bilder: Manfred Hahn) 

   

Das einzige Kino Brebachs verfügte bis 1957 über 500 Plätze, danach über 483, ab 1959 431 und ab 1960 über 448 Plätze.Das einzige Kino Brebachs verfügte bis 1957 über 500 Plätze, danach über 483, ab 1959 431 und ab 1960 über 448 Plätze.

 

Leider liegt uns kein Foto vom Saar-Theater unter diesem Namen vor. Können Sie helfen?

 

Die Westmark-Lichtspiele wurden von 1936 bis 1943 von Fritz Bach in der Riesenstraße 13 betrieben. Er baute einen dort bestehenden Tanzsaal um, der auch schon als Theater und als Turnsaal gedient hatte. Das Kino verfügte zunächst über 500 Plätze und eine Loge im ersten Stock. In den Folgejahren wurde die Platzkapazität zweimal verringert. Die Leinwand soll 12 Meter breit gewesen sein.

 

Nach dem Krieg ging es ab 1949 weiter. Das Saar-Theater, wie es Bach nun nannte, war weit über Brebach hinaus eine Institution. Das Kinderkino am Sonntag Nachmittag und die Spätvorstellungen am Wochenende lockten Scharen von Besuchern an. War abends Programmwechsel, so kam es regelmäßig zu Verkehrsstaus in Brebach. Während die 500 Besucher der ersten Vorstellung den Kinosaal über den Nebeneingang verließen, warteten schon weitere 500 Zuschauer an der Kasse auf ihren Einlass. Die Straßenbahn soll sogar Sonderfahrten zum Kino eingerichtet haben.

 

Ab Anfang der 60er-Jahre nahm Fritz Bach Kontakt mit einer Mannheimer Filmverleihfirma auf, die italienischsprachige, später auch türkische Filme im Angebot hatte. Das Saar-Theater dürfte das erste saarländische Kino gewesen sein, das reine Gastarbeitervorstellungen mit Filmen in Originalsprache über die Leinwand flimmern ließ.

 

Im Januar 1974 fiel der letzte Vorhang. Die Ölpreise waren in kurzer Zeit so stark angestiegen, dass man den Saal nicht mehr heizen konnte.

 


 

 

SAARBRÜCKEN - BURBACH
 

Volkshaus-Lichtspiele,  Metropol (Hochstraße 104), REX (Jakobstraße), Capitol (Serriger Straße), Tivoli (Rheinstr. 29)

 

       

 

- Die Volkshaus-Lichtspiele in Burbach eröffneten am 3. Oktober 1946 als drittes Kino in Saarbrücken nach dem Krieg; davor gab es hier schon den Johannishof und die Wartburg. Die Volkshaus-Lichtspiele verfügten über 462 Plätze; an anderer Stelle wird die Zahl 800 genannt. Der Standort war in der Aachener Straße 32 (laut Adressbuch von 1956).

 

- Das Metropol-Theater Burbach (517 Plätze) hatte seinen Betrieb bereits 1910 in der Jakobstraße 10 eröffnet. Als Anschrift war im Saarbrücker Adressbuch von 1934 "Wilhelmstraße 15" eingetragen. Inhaber war Fritz Gard. Seit seiner Wiederöffnung zu Anfang der 50er-Jahre in der Hochstraße 104 wurde dort ein Ernemann-Projektor verwendet; ein Foto davon finden Sie hier auf unserer Seite "Kino in der Saarstaatzeit".

 

- Die Rex-Lichtspiele Burbach befanden sich in der Jakobstraße 2. Sie verfügten über 350 Plätze; Inhaber war ebenfalls Fritz Gard. Die Farbbilder zeigen das Gebäude heute. (Fotos: Ernst Becker 2016)

 

 

Ernst Becker arbeitete häufig aushilfsweise im Rex als Vorführer (der dort fest angestellte Vorführer hieß Helmut Adam). Becker erzählt: Der runde Torbogen rechts im Bild war der Kinoeingang mit Kasse; durch die feuerfeste Tür daneben kam man zum Vorführraum. Dort standen zwei Maschinen der Fa. Ernemann vom Typ 2 (alte Modelle). Die Überblendung von dem einen zum anderen Projektor geschah mit den Feuerschutzklappen; das sind - grob gesagt - die Klappen, die das Lampenhaus des Projektors von seinem Bildfenster trennen. Der Ton wurde separat umgeschaltet, und zwar mit einem Schalter, der über dem Klangfilmverstärker zwischen den beiden Maschinen an der Wand hing. Es musste alles sehr rasch geschehen, denn der Zuschauer sollte ja den Übergang von dem einen zum anderen Projektor möglichst überhaupt nicht mitbekommen. - (Wenn Sie mehr über die Projektionstechnik der 50er-Jahre erfahren möchten, klicken Sie bitte hier!).

 

Hinweis von Hans-Peter Mensch: Das Kino wurde wohl irgendwann in den frühen 70er- Jahren geschlossen. Um 1974/75 diente der leere Kinosaal als Lager für die Fa. Wigesa (Trifelsstraße).

 

- Das Tivolo Burbach war ab 1955 in der Rheinstraße 29 in Betrieb (laut Kinowiki sowie Telefonbuch von 1955).

 

- Vor dem Krieg wurde in dem Stadtteil noch ein weiteres Kino betrieben, und zwar von 1928 bis 1944/45 in der heutigen Serriger Straße 17, damals Stockgasse, unter dem Namen Capitol Burbach. Inhaberin sollen zunächst Anny Bolz (die Witwe von Fritz Bolz) und später Engelbert und Auguste Gard gewesen sein. Laut Angaben in "kinowiki" haben es Fritz und Heinrich Gard 1960 in der Serriger Straße 20/22 wieder eröffnet.

 


 

SAARBRÜCKEN - ST. ARNUAL

 

Capitol-Theater St. Arnual / später Bali-Kino

 

 

Das Capitol-Lichtspieltheater in der Saargemünder Straße 179 in Saarbrücken-St. Arnual erscheint zum ersten Mal im Adressbuch von 1929/1930. In demjenigen von 1936 wird als Inhaberin Anny Bolz genannt. Danach hat es wahrscheinlich Hugo Großkopf gehört, der es - vermutlich 1937/38 - an Fritz und Valentin Maul übergab. Von ihnen übernahm 1939 Willi Schmeer das Lichtspieltheater Capitol; es befand sich zu dieser Zeit in der Bruchstraße 26/28, einer Nebenstraße der Saargemünder Straße.

 

 SZ-Anzeige von 1954

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Capitol laut Gewerbekartei seinen Betrieb im Oktober 1949 in der Saargemünder Str. 179 unter der Leitung von Willi Schmeer wieder auf. Das Kino verfügte damals zunächst über 500, nach 1957 über 490 Plätze und wurde im Februar 1963 geschlossen.

 

Danach wurde in dem Gebäude bis in die 80er-Jahre hinein das Bali-Kino betrieben (siehe Bilder), und zwar von Günther Thierfelder und Roland Cron. Das Kino muss Anfang der 1970er Jahre von der Saargemünder Straße 179a in die Talstraße verlegt worden sein.

 

Zum Foto oben rechts: Links von der Gaststätte biegt die Saargemünder Straße nach einigen Häusern rechts zum St. Arnualer Markt ab; geradeaus geht die Straße als Bruchstraße weiter.  (Fotos: Hans-Jürgen Hartmann)

 

Einige Infos zu der Geschichte des Kinos haben wir vom Stadtarchiv Saarbrücken und von Stefan Oemisch, 64390 Erzhausen, erhalten sowie den kinowiki-Seiten entnommen (siehe ganz unten im Link-Verzeichnis!)


 

Ab hier folgen die weiteren saarländischen Städte und Gemeinden in alphabetischer Reihenfolge:

 


 

ALTENKESSEL

 

Das Union-Theater war in der Alleestraße 8. Es verfügte über 320 Plätze. Inhaberin: Stella Bliemeister. - Nachdem das Kino geschlossen worden war, war dort zuerst ein Gottlieb-Laden, danach ein Plus und später ein KIK. Heute steht das Gebäude seit Jahren leer. Die alte Kinoklause gibt es aber immer noch, sie heißt jetzt "Musik-Kneipe Knegges". (Danke für Infos an Dorothea Koch über facebook).

 


 

ALTENWALD: Lichtspiele Altenwald, später Union-Theater (UT Altenwald)

 

Schon ab 1920 entstand dieses Kino mit 350 Plätzen unter dem Namen Licht- spiele Altenwald, Hauptstraße 99. Eigentümer war Fritz Theisinger. Ab 1934 befand es sich in der Grubenstraße 6 und verfügte nunmehr über 450 Plätze. Im Krieg wurde das Kino 1944 durch Bombentreffer zerstört.

 

Ab 1949 hat man es wieder errichtet, und 1950 eröffnete es in der Grubenstraße 6 unter dem Namen Union-Theater Altenwald mit 438 Sitzplätzen neu. Inhaber war zunächst wieder Fritz Theisinger. 1957 leitete es eine Frau Jank. 1958 wurde es Teil der "Capitol-Lichtspiele Wiebelskirchen und Union-Theater Altenwald GmbH" unter Geschäftsführer Fritz Theisinger. Otto Breitzke führte das UT-Kino bis Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er Jahre in eigener Verantwortung. 2014 wurde das Haus an die Stadt Sulzbach verkauft, die es 2016 abgerissen hat.

Zu dem Bild: Das UT-Kino befand sich in dem zweiten Haus von links, rechts neben ASKO. Das "UT"-Emblem ist über den Eingangstüren zu erkennen. Foto: Werner Klee.; Quellen: Peter Theisinger und Otto Breitzke

 

Persönliche Erinnerungen an das UT-Altenwald der 50er-Jahre:

Gerd Pannhausen erinnert sich gerne an das Kino seiner Kinderzeit. Sonntags um 15:30 Uhr gab es die Jugendvorstellung für 50 Frs. auf allen Plätzen (Loge war allerdings gesperrt). Heißbegehrt war die erste Reihe im (echten) Sperrsitz, da hatte man eine ungehinderte Sicht über die Parkettsitze hinweg auf die Leinwand.

 

Am liebsten schauten wir uns Cowboyfilme an, z.B. diejenigen mit Hopalong Cassidy. Weitere Hits waren Piraten-, Abenteuer-, Tarzan-, Mantel und Degen- oder Märchenfilme. Wirwaren damals ja nicht wählerisch, andere Kinovorstellungen waren für uns tabu, und so freuten wir uns schon die ganze Woche auf die Sonntagnachmittags-Vorstellung. Dabei wurde unsere Vorfreude meist durch unseren selbstherrlichen Kaplan B. etwas getrübt. Um 14 Uhr war Christenlehre angesagt; sie dauerte normal eine Stunde - kein Problem. Aber wenn es ihm einfiel, hängte er einfach noch eine Art Andacht an, und dann wurde es knapp, denn nach 15:30 Uhr wurde im Kino niemand mehr eingelassen. Fehlte man allerdings in der Kirche, gab es in der nächsten Stunde "Haue".

 


 


BECKINGEN                  

Tal-Lichtspiele                                                

 

Sie waren in der Mühlenbachstraße und verfügten über 450 Sitzplätze. Der in dem Zeitungsausschnitt oben (von 1951) angekündigte US-amerikanische Film "Es tanzt die Göttin" (Originaltitel "Cover Girl") war aus dem Jahr 1944.

 

Lichtspiele Engstler  - wer hat Angaben von oder Erinnerungen an dieses Kino?

 


 


BESSERINGEN

 

Lido-Lichtspiele  (erbaut von August Welsch siehe auch unter Mettlach!)

 

Norbert Pesi berichtet uns:

August Welsch war Präsident (den genauen Titel weiß ich jetzt nicht mehr) der saarländischen Filmtheater… Sein „Lido“ war eines der ersten oder sogar das erste Kino im Saarland, das in den 50ern mit CinemaScope und Mehrkanalton ausgerüstet wurde (Projektoren von Philips).

 

Der Eröffnungsfilm war übrigens - für mich als Kind damals ganz vorne an der Leinwand, 2. Platz oder so - "Das Gewand" („The Robe“) von Henry Koster, der erste abendfüllende Spielfilm in Cinemascope. Er hat mich ungeheuer beeindruckt, ich kann mich noch an die Szene erinnern, in der die Streitwagen und Pferde "über die Kamera" gelaufen sind. Dazu gab’s damals bei uns in Besseringen noch eine Story: Zwei etwas ältere Mädels aus dem Ort, beide mit Vornamen Katherina oder Käthe, haben sich den Film angeschaut (war ja auch was mit der Bibel und so …). Während besagter Szene soll die eine laut vernehmlich im ganzen Kino - was ich aber jetzt nicht mehr so recht glauben kann, da gerade hierbei ein ziemliches Getöse war, und das auch noch in Stereo – ziemlich beeindruckt zu der anderen gesagt haben: „Kätt, Kätt, kòmm, mer gehn hääm.“

 


 

BEXBACH   

 

a) Kino Bender  (es hieß eigentlich Union-Filmtheater, wurde aber in der Bevölkerung nach dessen Besitzer Bender genannt.)

 

Dieses Kino gab es bereits vor dem 2. Weltkrieg. Es befand sich in Mittelbexbach im Hinterhof des „Gasthauses Bender“ in der Hauptstraße (heute Rathausstraße). 1970 wurde das Anwesen verkauft, das Kino geschlossen und das Gebäude abgerissen.

 

b) Die Lichtburg  (Mittelbexbach)

befand sich in der Niederbexbacherstraße 3. Ihr Inhaber war anfangs Wilhelm Licht, später Bernhard Hennes (im Volksmund "Hennes Berndche" genannt). Das Kino soll um 1950 eröffnet worden sein und damals bis zu 480 Zuschauern Platz geboten haben.

 

Foto: Sammlung Theis

 

Das Kino wurde von Hennes wohl Anfang der Sechzigerjahre aufgegeben. Ein neuer Betreiber hat es nach recht kurzer Zeit wieder eröffnet. Im Mai 1984 fand die letzte Vorstellung statt mit dem James-Bond-Film "Sag niemals nie". (Danke für einige Infos an Herbert Fell)


c) Capitol-Lichtspiele  in Oberbexbach (300 Plätze)

 

siehe Bild rechts  (Fotograf unbekannt)

 

Der Besitzer der „Lichtburg“ in Mittelbexbach, Bernhard Hennes, besaß noch ein weiteres Kino: das Capitol. Es stand in der Hauptstraße 17 in Oberbexbach („Schmidde-Berch“).

 

Dieses Kino wurde 1949 eröffnet. Es verfügte über 270 Plätze,

ab 1957 (wahrscheinlich nach einem Umbau) über 253 Klappsitze

Im Telefonbuch von 1955 ist als Inhaberin des Capitol die Wwe. Maria Hennes geführt.

Das Kino gab es dort bis mindestens 1962.
(Infos von Dieter Berger, Oberbexbach, und Kino-Wiki)

Das Bild rechts vom Eingangsbereich des Capitol ist aus dem Jahr 1950. Der gerade dort gezeigte bundesdeutsche Film "Dieser Mann gehört mir" mit Winnie Markus, Gustaf Fröhlich und Heidemarie Hatheyer entstand 1949/50.

     


 

BILDSTOCK

 

Hoferkopf-Lichtspiele:  

 

Geschäftsführer war der Saarbrücker Theaterbesitzer Fritz Gard. Er leitete auch das Metropol-Theater und die Rex-Lichtspiele in Burbach sowie das Palasttheater in Friedrichsthal.

 


 

 

BISCHMISHEIM

 

Odeon-Filmtheater

 

Die Familie Raquot soll schon vor dem Zweiten Weltkrieg die Lichtspiele in der Kreuzstraße betrieben haben. Nach dem Krieg eröffnete Erna Raquot 1949 das Odeon-Filmtheater an zentraler Stelle, wahrscheinlich Am Sportplatz. Es bot 1950 etwa 260 und 1960 maximal 287 Besuchern Platz. Anfang der 60er-Jahre wurde es geschlossen. Heute befinden sich in dem umgebauten Gebäude eine Gaststätte und Wohnungen. 

Wer hat noch Infos und evtl. Bilder von dem Kino? >Kontakt

 



BLIESKASTEL

 

 

Hier gab es die  Park-Lichtspiele  (ohne Bild)

 

und die  Lichtpiele Schützen-Höhe   >>>

 

 

Wer kann etwas über diese Kinos erzählen oder hat

noch weitere Fotos davon? >Kontakt

 

Blieskastel

                        Bild oben: vielen Dank an Raphael Petri       


 

BOUS

Das Thema "Kino" war in Bous seit jeher eng mit der Familie Martin verbunden. Schon vor 1924 wurden im Saal des Petrihofs Stummfilme gezeigt.

 

Union-Theater  

 

1924 errichtete Peter Martin, der Großvater des heutigen Bouser Kinobesitzers, in der Kirchstraße 42 das erste "richtige" Kino der Gemeinde, nämlich das Union-Theater (UT).

(Foto Sammlung Theis, Völklingen)

 

Nach dem Krieg eröffnete er es 1949 wieder. Später wurde das Gebäude zum Sitz verschiedener kleiner Firmen und Lagerhallen. Nach 1978 befand sich darin ein Getränkemarkt, und heute ist dort die Gaststätte "Zum Fränzje".

Thalia-Lichtspiele  

 

Nach zahlreichen Umbauten und Renovierungen finden heute 141 Besucher auf bequemen Sesseln in diesem modernen Kino Platz. Es ist noch heute in Betrieb.

 

Das Bild zeigt das Thalia in Bous im Jahr 1957

 

(Foto: Dirk Theobald)

 

(Die Bous--Texte enthalten Infos von den Websites http://www.kino-bous.de  und http://www.zumfraenzje.de/geschichte.htm.)  

 

Metropol-Lichtspiele Bous  - wer weiß Näheres über dieses Kino? >Kontakt

 


 

Kinos in der Umgebung von Bous:

 

Elm-Knausholz:  Lichtspiele Elm-Knausholz                      Hostenbach:       Roxi-Lichtspiele  (oder Roxy ?)

 

Griesborn:          Filmbühne Griesborn (Inh. Fritz Groß)              Schaffhausen:    Hier betrieb Franz Braun ein Kino

 


BROTDORF  

 

 

 

 

Die Geschwister Enzweiler führten von 1950 an Filme im Germania-Saal in Merzig-Brotdorf vor. Ihr Kino verfügte zunächst über 250, ab 1952 über 300 Plätze.

 

Am Pfingstmontag 1958 eröffneten sie in der Provinzialstraße 15 ein neues Kino, das Scala-Theater. Die architektonische Planung lag in Händen des Düsseldorfer Architekten Hans Nehaus; die Bauleitung und technische Beratung erfolgten durch Albert Enzweiler, der damals in Duisburg-Hamborn drei Kinos besaß.

 

Im Scala-Theater Brotdorf wurden 428 Sitze der

Firma Schröder & Henzelmann (Bad Oeynhausen) eingebaut; davon waren 68 gepolstert. Die technische Einrichtung übernahm die Firma Siemens & Halske, Saarbrücken. Die Kinomaschinen vom Typ Victoria 4 hatte die Firma Cinemeccanica in Mailand gebaut.  -

In dem Theater konnte man damals Normal-, Breitwand- und Cinemascope-Filme zeigen. Es wurde 1979 geschlossen (nach http://www.allekinos.com/saarland.htm).

Dieser Text enthält Angaben aus Kinowiki und Recherchen von Karl Presser. Foto mit freundlicher Genehmigung von der Homepage des SPD-Ortsvereins Brotdorf:

http://www.merzig-brotdorf.de    


DILLINGEN 

 

 

Alhambra-Theater

 

In der Hüttenwerkstraße 26/28 wurde 1917 das "Kinematographen-Theater Helios" gegründet. 1928 entstand dann dort das Alhambra. Nach dem Krieg wurde es 1949 wieder eröffnet. Sein Verwalter war zunächst Henry Marx, ab 1953 die "Vereinigte Filmtheater Hermann Märzen oHG". Das Alhambra verfügte anfangs über 420, später über 475 Plätze.

 

Es war mindestens bis 1971 in Betrieb, zeigte allerdings in den späteren Jahren nicht mehr die "großen" Filme, sondern eher Kung-Fu-Filme und Klamotten wie "Schulmädchen Report". Das Kino hatte eine sehr beeindruckende dunkelgraue Art-Déco Fassade mit hohen spitzen Winkeln. Mit dieser Art von "Gothik"-Stil war es eigentlich der perfekte Ort für die Horrorfilme der 30er- bis 50er-Jahre. Nach seiner Schließung stand das Kino lange Zeit leer.

 

Unser Bild zeigt die Villa Alhambra in heutiger Zeit. (Foto: Lokilech unter GNU-Lizenz für freie Dokumentation (von wikipedia)

 

Apollo-Theater, Hüttenwerkstr. 15, Inhaber Günther Holbach, Geschäftsführer Lothar Holbach. Es bot bis zu 300 Zuschauern Platz.

 

Europa-Palast (H. Märzen oHG) - seit 1951


In späteren Jahren liefen dort die großen Kassenschlager, wie z.B. James Bond-Filme, "Krieg der Sterne" oder auch Disney-Filme.

 

Scala-Lichtspiele  ab 1960

 

Im Scala wurden die Filme gezeigt, die möglicherweise für den Europa-Palast nicht interessant genug waren. Ich habe dort als Teenager und eifriger Kinogänger z.B. "2001-Odyssee im Weltraum" gesehen und auch die erste Verfilmung von "Herr der Ringe", aber auch "The Fog" von Carpenter.

 

Einige Bemerkungen über die Kinos hat uns Gabriel Peifer mitgeteilt, der bis 1981 in Dillingen lebte.

Wir haben bisher keine weiteren Informationen über die Dillinger Kinos der Saarstaatzeit. Können Sie mit Infos oder Fotos helfen?>Kontakt

 


 

DUDWEILER

 

 

 

Die Gemeinde Dudweiler wurde damals als "größtes Dorf Europas" bezeichnet, bis sie 1974 anlässlich der Gebietsreform zu einem Stadtteil Saarbrückens wurde. In Dudweiler gab es in den 50er-Jahren folgende Kinos:

 

  

 

1) Union Theater ("UT-Kino") (Foto links)

 

Dieses Kino befand sich in der Trierer Straße 7. Es wurde 1935 eröffnet und ging nach dem Krieg an Weihnachten 1946 wieder in Betrieb.

 

1956 erfolgte eine Modernisierung mit einer Cinemascope-Leinwand. 1980 ist es geschlossen worden.

 

Das Bild zeigt das UT-Kino in der Vorkriegs-Zeit: Der Film "Wie der Hase läuft" war von 1937.

(Foto: Bildarchiv Stadtbezirk Dudweiler)

 

 

2) Zentral-Theater

 

Saarbrücker Str. 235

 

Das Zentral-Theater wurde etwa 1910 eröffnet. 1959 hat man es nach einem Gebäudebrand renoviert, und 1986 wurde es geschlossen.

 

Nassauer-Hof-Theater Dudweiler (NHT)

 

und  Scala-Lichtspiele       

 

 

Seit 1920 wurden die "Lichtspiele Nassauer Hof" in der Saarbrücker Straße betrieben. Nach dem Krieg eröffnete Elisa Weber das Kino 1949 wieder neu. Nach ihrem Tod führten es die Erben von 1956 an unter dem alten Namen "Nassauer-Hof-Theater" (NHT) weiter. Das Kino verfügte in dieser Zeit über etwas mehr als 400 Sitzplätze. In späteren Jahren war rechts davon, zwei Häuser weiter, das Scala-Kino.

 

Der Fotoausschnitt rechts zeigt das NHT im Juli 1959. Es lag zwischen der Volksbank und dem "Nordsee"-Laden. (Das vollständige Foto sehen Sie hier unten.)

 


Auf diesem Bild sieht man einen größeren Abschnitt der Saarbrücker Straße in Dudweiler mit dem NHT-Kino und der "Nordsee".

Dieses Foto zeigt das spätere Scala-Kino. Sein Eingang befand sich rechts neben dem Fischladen.

(Fotos: Bildarchiv Stadtbezirk Dudweiler)

(zu Herrensohr:  siehe weiter unten, hinter Hanweiler)

 


DÜPPENWEILER:   LICHTSPIELE   250 Plätze

 

EINÖD:   Saar- Lichtspiele   240  Plätze



 

ELVERSBERG

 

Die Gemeinde Elversberg

verfügte nach dem Krieg über zwei Kinos:


 

LICHTSPIELE  ELVERSBERG

 

(Elversberger Lichtspiele):  390 Plätze

und ein Kino namens  CORSO

 

(Mitteilung von Günter Klein, Riegelsberg, 2016)  Das Bild rechts unten haben wir von Martin Schneider, Merchweiler, erhalten: Werbung von 1949.


 

ENSDORF -  Glückauf-Lichtspiele -  500 Plätze


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ENSHEIM 

 

Lichtspielhaus

 

Inhaber soll laut Kinowiki Hermann Gorges (Spitalstraße 4) gewesen sein, und das Kino soll an vier Tagen in der Woche Filme gezeigt und 240 bis 300 Zuschauern Platz geboten haben.

 

Zentral-Theater, Hauptstraße 47; Inhaber Kohl

 

Wer hat noch Erinnerungen oder Bilder von Ensheimer Kinos? > Kontakt

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EPPELBORN

 

Im Oktober 1955 wurden in Eppelborn die

 

Union-Lichtpiele  mit 360 Plätzen

 

als GmbH eröffnet. Geschäftsführer war Herbert Frech, Eppelborn.  Quelle: Handelsregistereintrag (siehe rechts!)

 

Wer hat noch Erinnerungen oder Bilder vom Eppelborner Kino? > Kontakt

 


 

FISCHBACH

 

Hier gab es ein Union-Theater mit 350 Sitzplätzen, das in der Quierschieder Straße 75 angesiedelt war. Die ersten Filmvorführungen sollen dort Anfang der 30er-Jahre begonnen haben. Das Kino gehörte ab 1937 Peter Wagner und später Willi und Olga Zeiler. Diese gaben es 1966 wegen der stark zurückgegangenen Besucherzahlen auf.

 

Wer hat noch Erinnerungen oder Bilder vom Fischbacher Kino? > Kontakt

 

Fraulautern   (siehe unter Saarlouis!)

 


 

FRIEDRICHSTHAL  

 

 

Palast-Theater Friedrichsthal - 500 Plätze

 

Zeitungs-Inserat von 1951:

 

Geschäftsführer der Palasttheater-GmbH war der Saarbrücker Theaterbesitzer Fritz Gard, der auch das Metropol-Theater und die Rex-Lichtspiele in Burbach sowie die Hoferkopf-Lichtspiele in Bildstock leitete.

 

Das Haus in Friedrichsthal wurde 1975 von der Familie Haas im Zuge einer Versteigerung erworben. Seit 30.11.1973 existierte bereits ein Pachtvertrag mit den Vorbesitzern, der zum 31.12.1984 gekündigt wurde. In der Zwischenzeit wurde das Haus von Fritz Theisinger und in der Folge von dessen Sohn Heinz Theisinger geführt.

 

FÜRTH Ostertal-Lichtspiele  - 300 Plätze

 


 

 

GERSWEILER:   Union-Lichtspiele, Hauptstraße 66, Inhaber: Charles Volz. 400 Plätze

                                                           (Angaben aus http://filmtheater.square7.ch/wiki)                                                                                 

 


      

GÖTTELBORN

 

 

Die Turm-Lichtspiele

 

in Göttelborn wurden am 11. Januar 1958 im Tanzsaal der Gaststätte von Mathias Kort eröffnet, blieben aber nur wenige Jahre in Betrieb. Ab 1975 war in dem Gebäude eine Diskothek.

 

Mathias Kort wurde immer "Stoppe Matz" genannt, obwohl sein Familienname nicht "Kork[-stopfen]" lautete, sondern "Kort".

 

(Vielen Dank für die Infos an Martin Schneider, 66589 Merchweiler)

Wer hat noch weitere Erinnerungen oder vielleicht Bilder vom Kino in Göttelborn? > Kontakt

Zündholz-Etikett als Werbefläche für Kino und Gaststätte "Zum Stoppe Matz" in Göttelborn

(viele andere Zündholz-Etiketten finden Sie auf unserer Seite Zündholzfabrik)


 GRIESBORN:  Lichtspiele  370 Plätze


      

GROSSROSSELN

 

Thomas Pelt berichtet nach Aussagen seiner Großmutter: Das erste Kino in Großrosseln wurde bis zum 2. Weltkrieg an der Gasse zum Kloster betrieben. Nach dem Krieg fand dann der Kinobetrieb in der Warndtburg statt. Über diese berichtet uns Roland Haubenthal:

Warndtburg-Lichtspiele Inhaber: E. Rösler, Großrosseln, Emmersweilerstr. 2; spielte an 7 Tagen/Woche und hatte 520 Plätze.

 

Das Kino befand sich zunächst in der Ortsmitte direkt am Anfang der Emmersweilerstraße. Nach den heutigen Gegebenheiten stand es direkt an der Straße auf der Parkfläche zwischen Sparkasse und dem jetzigen Rewe-Markt.

 

An die frühere Nutzung des Hauses als Kino kann ich mich selbst (Jahrgang 1965) nicht erinnern. Zu meiner Grundschulzeit in den frühen siebziger Jahren war in dem Gebäude eine Näherei untergebracht. Ab etwa 1975 wurde es durch die Gemeinde zur Kulturhalle umgebaut und bis zum Neubau der Rosseltalhalle (2005) als solche genutzt. Anschließend ist das frühere Kino-Gebäude zusammen mit den benachbarten Häuser in der Emmersweiler- und Bahnhofstraße im Zuge der Neugestaltung des Ortskerns abgerissen worden.

 

Ich habe keine Informationen darüber, bis zu welchem Jahr dieses Kino betrieben wurde. Erinnern kann ich mich aber an das "neue" Kino, welches sich als Anbau hinter dem Gasthaus Rupp am Marktplatz befand (schräg gegenüber dem oben beschriebenen). Der gesamte Gebäudekomplex wurde durch einen Brand um 1970 zerstört. Die Ruine stand noch bis in die 1980er-Jahre mitten im Ort. Sie wurde im Rahmen der Neugestaltung der Kirchtreppe abgerissen.

 

Wer hat noch weitere Erinnerungen oder vielleicht Bilder von den Kinos in Großrosseln? > Kontakt

 


 

GÜDINGEN:  Saar-Lichtspiele (oder Saar-Theater) Kanalstr. 8; 350 Plätze (Angaben aus http://filmtheater.square7.ch/wiki)



 

 

HANWEILER: Lichtspiele (oder Cinéma) Hanweiler

 

Saargemünder Straße 1, wahrscheinlich im Gebäude der Gaststätte Butterbach; 300 Plätze

 

Bild links:  Der britische Film 'Die Madonna der sieben Monde'  wurde 1945 gedreht. 'Die  goldene Stadt'' mit Paul Klinger, Rudolf Prack und Kristina Söderbaum stammte aus dem Jahr 1942. - (Vielen Dank an Jacques Pfend und Holger Baltes für die Abbildungen!) 

 

Ein weiteres Kino war in der Saargemünder Straße 103 im Rückgebäude zwischen der Nr. 101 und 103 in Hanweiler. Es war mindestens bis Ende der 1970er-Jahre in Betrieb. Der Pächter war ein Herr Schwander, der aus Brebach stammte. (Mitteilung von Thomas Umbach)

 

In kinowiki wird für das Jahr 1952 noch ein weiteres Kino ohne Namensangabe in der Saargemünder Straße 23 in Hanweiler genannt.

Vielleicht wissen ältere Hanweiler Einwohner noch mehr darüber? >Kontakt

 

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HEILIGENWALD:  Union-Theater  345 Plätze


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HERRENSOHR

 

Astra-Kino, Rosenstraße (hinter Gasthaus Hessenberg)

 

Union-Theater, Talstraße 1, Inhaber: Rudolf Wunn, Dudweiler, Rathausstraße 24. 150 Plätze

                                                                                      (Angaben aus http://filmtheater.square7.ch/wiki)

 

Zentralkino, Talstraße (neben Gasthaus Lisch)


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HEUSWEILER

 

 

Film-Theater Heusweiler,  Saarlouiser Straße 27. 300 Plätze. Inhaber von 1952 bis heute: Leo Schönhofen.

c

Das Filmtheater Heusweiler hat eine lange Geschichte. Unterhalb der Stelle, an der heute das Kino steht, wurde schon 1904 ein großer Veranstaltungs-Saal mit einer Gastwirtschaft errichtet. 1927 bauten die Großeltern des heutigen Kinobesitzers Leo Schönhofen diesen Saal zu einem Kino um. Leos Eltern erstellten 1949 neben diesem Kino einen Neubau, in dem sie das heute noch bestehende Kino einrichteten. Dessen Leitung liegt seit Dezember 1952 in den Händen von Leo Schönhofen.

 

Von den über zweihundert Kinos, die es in den "goldenen Kinozeiten" der 50er-Jahre im Saarland gab, hat das Heusweiler Kino als eines der wenigen Einzelkinos bis heute überlebt. Dazu haben sicher die angenehme Gemütlichkeit des Saales sowie die später eingebaute moderne Technik beigetragen.

 

Heute verfügt das Kino über 136 bequeme Sessel mit Tischen, auf denen man bequem seine Getränke abstellen kann. Mit 2 Projektoren werden die Filme auf die 8 Meter breite und 3,5 m hohe Leinwand, die noch heute - wie früher - vor und nach der Vorstellung von einem Vorhang verdeckt wird. Schönhofen zeigt nur ausgesuchte und meist anspruchsvolle Filme, mit denen er seine Besucher seit Jahrzehnten bestens unterhält.

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HILBRINGEN:   Saargau-Lichtspiele  320 Plätze


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HOLZ:     Corona-Lichtspiele  -  300 Plätze. - Wir suchen weitere Infos und/oder Fotos vom Kino in Holz >Kontakt


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HOMBURG  von Helmut Feß, Homburg

 

Die Homburger Kinos waren immer sehr eng mit der Familie Schröer (1927-1993) verbunden und somit stark ineinander verwoben.

 

A) Vor dem 2. Weltkrieg  

 

Das erste Homburger Kino wurde schon 1912 in der Eisenbahn- straße 10½ eingerichtet. Es führte von Anfang an den Namen

 

1) Central-Kino

 

Für 1918 wird als Betreiber des Kinos Louis Breunig aus Zweibrücken angegeben. Es hatte 300 Plätze; 1920 soll es nur 227 Plätze gehabt haben. Vorstellungen gab es am Sonnabend, Sonntag und Montag. Ab 1921 bot es ein tägliches Programm. Foto: In diesem 1907 erbauten Gebäude (ehem. Kaufhaus Lachner, später Hägin - s. Bild; heute CB-Boutique) befand sich das Central-Kino.

 

 

3) Das Palast-Theater 540 Plätze

 

wurde zum Ende der Zwanzigerjahre in der Kaiserstraße eröffnet. (Bild links: heutige Ansicht des Gebäudes)

              

 

2) Das Union-Theater (Bild oben) - 200 Pätze

 

entstand 1928 in der Luitpoldstraße Nr. 49 in Homburg-Erbach. Mit der Eingemeindung der Steuergemeinde Erbach-Reiskirchen am 1. April 1936 in die Stadt Homburg bekam dieses Kino den Namen Union-Theater Homburg-Nord. Mit zunehmender Kriegswucht schwand das Interesse der Menschen am Kinobesuch.

 

B) Nach dem Kriegsende (1945)

 

Erst nach dem Ende des Krieges gewannen Kinofilme wieder mehr an Bedeutung und Aufmerksamkeit. Wer es sich leisten konnte, kaufte sich eine Dauerkarte mit Sitzplatzreservierung (Bsp. s. Abbildung).

 

Heinz Schröer betrieb die drei Kinos aus der Vorkriegszeit (Central, Palast und Union, siehe oben) unter dem Namen „Vereinigte Lichtspiele“ weiter. 1952 baute er das Eden-Theater in der Zweibrücker Straße 21 mit großem Saal und Balkonloge.

 

1958 entstand im Stadtteil Erbach gleich hinter der Bahnbrücke der Neubau des Resi-Theaters. Es verfügte 1961 über eine Bestuhlung von 560 Plätzen, teilweise mit Hochpolster. Besondere Filme wurden separat im Film-Studio über dem Kinoeingang gezeigt. Dort gab es Platz für 142 Personen. 1960 wurde das Union-Theater in der Dürerstraße 103 (früher Luitpoldstraße) geschlossen.

 

Heinz Schröer brachte seine ‚Vereinigten Lichtspiele‘ bild- und tontechnisch immer auf den neuesten Stand. Doch das Kino konnte trotz technischer Aufrüstung die Massen in Konkurrenz mit dem Fernsehen kaum mehr „elektrisieren“. 1971 wurde das Palast-Theater, 1978 das Resi Theater geschlossen. Das Gebäude des letzteren stand seitdem leer. Ende 2018 konnte man in der Presse lesen, dass das verfallene Resi-Kino in der Homburger Dürerstraße zu einer Moschee und „offenen Begegnungsstätte“ umgebaut werden sollte.

 

Der ehemals 606 Personen fassende Saal des Eden-Kinos wurde 1981 umgebaut, sodass dort vier kleinere Filmsäle entstanden (siehe Bild unten!). Ende 1992 übernahm Ronald Ohl diesen Filmtheaterbetrieb.

 

Seitdem verfügte Homburg nur noch, modern ausgedrückt, über ein Cine-House mit vier Kinos, die zwischen 114 und 211 Plätze anbieten. In neuerer Zeit wurden alle Kinos mit modernster Digitaltechnik für Ton und Projektion auf große Bildwände umgestellt. Seit 2010 können auch 3D-Filme gezeigt werden. Im Mai 2014 übernahm Andreas Simon mit der CinemAS-Group aus Neunkirchen das Homburger Eden-Cinehouse.

 

Bild rechts: Das Eden-Cinehouse im Jahr 2016 in Homburg,

Zweibrücker Straße.

 

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Text und Bildmaterial: Helmut Feß

 

 

Quellen: Gespräch mit Siegfried Scherer am 24.7.2015;

http://www.allekinos.com/saarland.htm
http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Film-_und_Kino-Adressbuch;

http://eden-homburg.de;

Stadtarchiv Homburg

 


 

Hühnerfeld  -  siehe unter Sulzbach!


Hülzweiler:  -  Apollo-Theater  250 Plätze

Hüttersdorf: - Union-Theater


 

ILLINGEN

 

In Illingen gab es seit 1932 zwei Kinos. Das Union-Theater

besteht heute noch.

 

Union-Theater

 

Dieses Kino wurde 1932 in der Rosenthalstraße 5 eröffnet. Von

1952 an befand es sich in der Hauptstraße 91; heute ist es in

der Hauptstraße 88.

 

Neues Theater

 

Das Neue Theater öffnete 1932 in der Hauptstraße 71 und bot 416 Zuschauern Platz. Inhaber war Richard Kolz aus Illingen.

In den 1970er-Jahren wurde das Kino geschlossen

 

(Mitteilungen zu den Illinger Kinos von Martin Schneider, Merchweiler).

 

Wer hat noch weitere Infos oder Fotos dazu? >Kontakt


KIRKEL:  hier gab es ein Filmtheater  mit 280 Plätzen

 

KLARENTHAL

 

Filmtheater Klarenthal

 

Es befand sich in der Hauptstraße 44. Der Inhaber hieß Werner Schilz.

 

Vielen Dank an Uwe Grewelding für seine Mitteilung über dieses Kino und den Ausschnitt (unten) aus einem Briefumschlag!

 

 

Bericht über die Eröffnung im Juli 1948

(aus der SZ vom 3. Juli 1948; danke an Torsten Gatzke!)

Hat jemand weitere Infos oder sogar ein Foto von dem Kino? >Kontakt



KLEINBLITTERSDORF

 

(Hanweiler siehe unter Hanweiler!)                                                   Wir suchen nach weiteren Infos über diese Kinos! >Kontakt

 

Dom-Theater (bzw. Dom-Lichtspiele), Alte Kirche 1, Platz für 275 Zuschauer.

 

Dieses Kino wurde ab 1931 betrieben von Fritz Bach (der auch die Westmark-Lichtspiele, später Saar-Theater genannt, in Brebach leitete).

 

Die Grenzland - LS (Lichtspiele), Brückenstr. 11, verfügten über 510 Sitzplätze; das Kino wurde 1979 geschlossen.

 


 

LLERBACH   

 

Das Burg-Theater Köllerbach  befand sich in der Bahnhofstraße 25 und bot 400 Zuschauern Platz.


 

KÖRPRICH 

 

Hier gab es die  Union-Lichtspiele  mit 200 Plätzen.


 

LANDSWEILER bei Lebach

 

Das  Urania  (Central)  war von 1919 an in der Kaiser-Wilhelm-Straße 2. Es hatte 360 Plätze.

Wie lange es in Betrieb war, wissen wir leider nicht.

 


LANDSWEILER-REDEN

 

 

Urania-Theater, Hauptstraße 2  (410 Plätze; mit Urania-Schenke;

Inh.: Frau Karl Wagner)                                                                        Werbung von 1949  >  
 


 

LAUTERBACH im Warndt 

 

 

 

Der Ort hatte in den 50er-Jahren noch weniger als 2.500 Einwohner. Aber es gab bereits seit 1928 dort ein Kino: 

 

das Union befand sich in der Hauptstraße 282 und wies, bezogen auf die Einwohnerzahl, rekordverdächtige 239 bis 260 Plätze auf. Zeitzeugen berichten, dass die kleine schwarze Tür, die links im Bild zu sehen ist, der Eingang zum Kino war.

 

Die Kinomaschinen stammten von der AEG, die bis ins Jahr 1944 entsprechende Ausrüstungen gefertigt hatte. Johann Detemple betrieb nicht nur das Kino, sondern nebenan auch eine Gaststätte. Diese und das Kino waren bei den Einwohnern so beliebt, daß sie beim Besuch des Lokals gerne auch noch ein Kino-Abonnement abschlossen. Der Betrieb des Union Lauterbach endete im Jahr 1960. Text: Karl Presser. Foto: Detemple, Festschrift 300 Jahre Lauterbach, 2007

Lauterbach


LEBACH  

 

Das Filmtheater Lebach wurde 1929 als "Tonfilmtheater Zur Post" gegründet und bot damals 250 Besuchern Platz.

Am 19. Februar 1954 wurde es nach den Wirren des 2. Weltkriegs wieder eröffnet. Inhaber in den 50er-Jahren: Herr Tschott, Tholeyer Straße 22.Als ersten Film zeigte man "Die Christel von der Post" mit Ilse Werner und Wolf Albach-Retty. Neben dem großen Kino gab es in einem "Kleinen Saal" manchmal Sondervorstellungen.

 

Heute befindet sich in der Tholeyer Str. 18 das City Filmstudio Lebach

 

Landsweiler:  siehe weiter oben unter Landsweiler bei Lebach.


LIMBACH  bei Homburg:  Filmbühne  (Inhaber: Walter Leibrock)

 

LIMBACH  bei Lebach:  -  Lichtspiele zur Linde   -  Wer hat weitere Infos zu den Kinos in Limbach? > Kontakt

 


 

LOSHEIM

 

Die Lichtspiele Losheim wurden1957 in der Saarbrücker Straße 16 eröffnet. Sie boten 350 Zuschauern Platz.

 

Im März 2016 begannen die Filmfreunde Losheim e.V. damit, das Kino wieder zu betreiben.

 

Wer kann uns weitere Infos zu dem Kino in den 50er-/60er-Jahren mitteilen? > Kontakt

 


 

LUDWEILER  

 

 



In Ludweiler gab es in den 50er-Jahren ein Kino in der jetzigen Völklinger Straße mit

 

dem Namen Warndt-Theater (oder auch Warndt-Lichtspiele?). 300 Plätze

 

Es befand sich in einem Anbau des Evangelischen Gemeindehauses in Ludweiler (heute befindet sich in dem Gebäude eine Pizzeria). (Text&Bilder: Torsten Gatzke, Ludw.)

 


MARPINGEN  -  Union-Theater   280 Plätze

 

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MERCHWEILER  

 

Schon 1906 führte der Wirt Peter Jochum im Merchweiler Kaisersaal kinematografische Vorstellungen des Deutschen

Flottenvereins durch.

 

Von 1920 bis 1931 wurden dort die Kaisersaal-Lichtspiele und von 1932 bis 1934 das Tonfilm-Theater  Kaisersaal betrieben.

 

Von 1928 bis mindestens 1930 war in der Illinger Straße 5 das Union-Theater in Betrieb.

1930 wurden die Schwan - Lichtspiele gegründet.

 

Sie befanden sich in der heutigen Hauptstraße 84 (bis 1934 hieß sie Kaiserstraße, danach Straße des 13. Januar und von 1949 bis 1955 Freiheitsstraße). Sie verfügten über 384 Plätze.

Die Betreiber der Kinos waren:

von 1931 bis 1932 Wilhelm Baltes, ab1933 Willy Wunderlich, von 1950 bis 1960 Anni Wunderlich, 1971 Rudolf Gerber und von 1972 bis 1973 Karl Wagner und sein Sohn Manfred aus Schiffweiler (die beiden führten auch das Urania-Theater in Landsweiler und den Film-Verleih Saar in Saarbrücken.

 

Die Schwan-Lichtspiele waren anfangs ein Saalkino und später ein Lichtspieltheater mit fester Bestuhlung. Sie wurden 1973 geschlossen.

 

 

Diese Anzeige ist aus der Saarstaatzeit.

Infos von Martin Schneider, Merchweiler

 


 

MERZIG

 

Eden-Theater

 

Es verfügte über 420 Plätze, später 530.

Verwalterin war  Margarete Seiler.

 

 

Saalbau-Lichtspiele

 

Inhaberin war seit 1949 Anna Holbach  (Merzig).

Das Kino hatte 640 Sitzplätze.

 

 

Odeon  (Dieses Kino wurde erst nach der Saarstaat-Zeit eröffnet.)

 

Wir suchen weitere Infos und Fotos von Merziger Kinos! >Kontakt

    Saarbrücker Zeitung, Kreisanzeiger für Merzig und Wadern v. 21.9.1954


 

METTLACH  (siehe auch unter Besseringen)

 

Turm-Lichtspiele:

 

230 bzw. 245Plätze; Inhaber: zunächst August Welsch; er stammte aus Besseringen, wo er auch die dortigen Lido-Lichtspiele aufgebaut hatte. Später wurden die Mettlacher Turm-Lichtspiele von Hans Engstier aus Beckingen geleitet.

 

Wir suchen weitere Infos und/oder Fotos von Mettlacher Kinos! >Kontakt

 


 

 NALBACH

 

Gloria-Lichtspiele

 

1953 eröffnete Rudi Dräger in der Hubertusstraße 79 ein Filmtheater; von 1955 an nannte es sich "Lichtspiele" und ab 1958 schließlich Gloria-Lichtspiele. 1960 lautete die Anschrift  Hubertusstr. 87. Das Kino verfügte über 300, ab 1957 über 400 Plätze.

 

Wir suchen ein Foto von diesem Nalbacher Kino! (>Kontakt)

 


NAMBORN  

 

Das "Kino beim Harry in Namborn" war Jahrzehnte lang der Treffpunkt für den Austausch von Neuigkeiten. Denn der Kinosaal war direkt an die Traditionsgastwirtschaft "Zum Harry" angebaut. Harry Johann führte über Jahrzehnte hinweg Lokal und Kino im Familienbetrieb.

Das Foto rechts ist von 1960. Am 35-mm-Kinoprojektor arbeitet der Vorführer Alwin Johann; er war Harrys Sohn.

 

Das Bild links zeigt Margit Johann mit ihrem Neffen Silvio Sartorius vor den doppelten Pendeltüren des Kinos.

 

Links hängen die Plakate der gerade aktuellen Filme an der Wand. Das Foto wurde um 1961 aufgenommen. Heute besteht das Kino-Gebäude noch immer, aber es sind Wohnungen darin eingebaut worden, und die Gastwirtschaft steht leer.



      (Vielen Dank für Bilder und Infos an Joachim Ferrang!)

ghg
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NEUNKIRCHEN  

   

 

 

Unser Kino-Weg durch Neunkirchen führt uns von der Oberstadt (Scheib) bis hinunter zur Bliesbrücke in der Bahnhofstraße. Herzlichen Dank an Horst Schwenk, Neunkirchen, der uns mehrere der hier gezeigten Bilder zur Verfügung gestellt hat.

 

Vorbemerkungen: Schon von 1917 bis 1933 war in Neunkirchen das Photophon-Theater in der Stummstraße 10 bzw. 12 in Betrieb.

Die meisten Lichtspielhäuser hatte Neunkirchen im Jahr 1948: sieben Kinos mit insgesamt 4000 Plätzen.

(Zu den Kinos in der Umgebung von Neunkirchen siehe weiter unten, unter der Corona-Filmbühne.)  

Scheiber Kammerlichtspiele

 

Dieses Kino gehörte Martha und Ludwig Roth. Es war in der Steinwaldstraße 64 und verfügte über 240 Sitzplätze. Im Krieg blieb es von Zerstörungen verschont und konnte deshalb als erstes Lichtspielhaus in Neunkirchen nach dem Krieg bereits am 20. Dezember 1945 wieder eröffnet werden. Man spielte den Film "Der Majoratsherr" mit Willy Birgel von 1943/44. Roth schloss das Kino im November 1950, weil er sich  um die Eröffnung des neuen "Burgtheaters" (siehe etwas weiter unten!) kümmern musste. Auf der Scheib ging es 1951 weiter unter der Leitung von Willi Horst und 1954 unter Heinz Schröer. Danach wurde der Raum wieder als Tanzsaal genutzt.

 

Am Tag der Aufnahme dieses Fotos    

zeigte man den Film "Paganini"    

von 1947 mit Stewart Granger.   

 

  

 

Kino in der Hohlstraße

 

Zeitweise wurde der Saal der Gaststätte Vogel

(später Gasthof Fritz Schmidt, siehe Foto)

in der Hohlstraße 21 auch als Kino genutzt.

Burgtheater,  Oberer Markt 6

 

Schon vor dem Krieg wollten Martha und Ludwig Roth ihre Scheiber Kammerlichtspiele (siehe etwas weiter oben!) näher ans Zentrum der Stadt verlegen, am liebsten an den Oberen Markt. Die Pläne dafür waren schon fertig, als im Krieg eine Brandbombe das Vorhaben vereitelte.

 

Erst Mitte 1950 konnte man mit dem Bau des neuen "Burgtheaters" beginnen. Architekt Fuchs aus Dudweiler konzipierte das Kino als Rundbau mit Galerie; die Innenwände waren ganz mit Samt überzogen. Das Kino verfügte über 574 (später 710) Sitzplätze. Die Premiere erfolgte am 6. Januar 1951 mit dem Film "Das doppelte Lottchen" (nach Erich Kästner). In den folgenden Jahren kamen auch häufig bundesdeutsche und internationale Stars zu Gastspielen ins Burgtheater. Sohn Dieter Roth ging seinem Vater zur Hand, bis dieser das Kino in den 80er-Jahren an die Saarfilm-Theaterbetriebe von Heinrich Gard verkaufte.

Das Bild des noch unverputzten Burgtheater-Gebäudes ist aus den 50er-Jahren; rechts sieht man das Haus mit dem Burgkeller (Gastwirt- schaft). Im Kino lief am Tag der Fotoaufnahme der US-Film "Der Himmel voller Geigen" aus dem Jahr 1946. Vor dem Kino stehen ein Crèmeschnittchen (mit OE-Nummer) und ein VW Käfer.

 

Das Kino gegen Ende der 60er. Am Dach ist inzwischen das BT-Emblem angebracht worden; der Burgkeller wurde aufgestockt.

  Blick in den Eingangsbereich des Kinos. Man spielte gerade den

  Film "Saison in Salzburg" mit Hannerl Matz aus dem Jahr 1952.

 

Bei der Erstaufführung der "Czardas-Fürstin" (Film von 1951) war der Eingang zum Kino, wie so oft, passend dekoriert, und Marika Rökk war persönlich im Burgtheater anwesend. Auf dessen Bühne traten auch außerhalb von Filmpremieren häufig bekannte Künstler "live" auf, u.v.a. Caterina Valente (siehe unsere Seite Star-Besuche!)

"Neues Theater" bzw. Neues Lichtspieltheater" (ab 1949; von 1940 bis 1944: "Walhalla-Lichtspiele")

 

 

In der früheren Gartenstraße stand seit 1892 das Neunkirchener "Gesellenhaus" (siehe Foto links!). Es wurde 1935 durch die Nazis enteignet und der Familie Masson zugesprochen, die hier nun das "Gasthaus Masson" betrieb. Die Straße wurde umbenannt und hieß bis nach dem Krieg Franz-Hellinger-Straße.

 

Am 2. Juni 1940 richtete Peter Hellbrück [1] aus Wemmetsweiler in dem Gebäude ein Kino ein. Seine Walhalla-Lichtspiele boten bis zu 600 Besuchern Platz. Am 30. Juni 1944 wurde das Haus völlig ausgebombt.

 

1949 eröffnete die Witwe Maria Masson in demselben Haus wieder ein Kino und nannte es Neues Theater. Es verfügte über 400 Sitzplätze. Im Telefonbuch von 1955 ist es als Neues Lichtspieltheater eingetragen. 1961/62 wurde an der Stelle dieses alten Gebäudes das Kolpinghaus errichtet; die Gartenstraße erhielt nun den neuen Namen Adolf-Kolping-Straße.

 

(Hinweis: Zu den Straßenumbenennungen siehe unsere Tabelle im unteren Teil der Seite Straßennamen!).

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[1] Mehr über P. Hellbrück siehe weiter oben beim Saarbrücker UT-Kino

Der obige Text enthält Angaben und ein Foto von der Website  http://filmtheater.square7.ch/wiki/index.php?title=Neunkirchen_Walhalla-Theater

 

 

Eden-Kino,  Hüttenbergstraße 23

 

 

Das Eden-Kino (ganz rechts in dem Bild oben von 1952) war 1932 gegründet worden und im Besitz der Eden-Lichtspielgesellschaft m.b.H. Es brannte im Krieg völlig aus und wurde 1949 nach Plänen des Architekten Sattler aus Dudweiler wieder aufgebaut. Zur Eröffnung am 9. Dezember lief ein damals brandneuer UFA-Film mit Willy Fritsch mit dem Titel "Derby".

 

Das neue Kino verfügte über 554 Sitzplätze (später 650) und gehörte Hilde Ball; erster Geschäftsführer nach dem Krieg war der Kaufmann Willi Horst. 1951 gründeten die beiden zusammen mit Dr. Weber die Eden-Lichtspiele GmbH.

 

1953 übernahm der Dekorateur Erich Sommer die Theaterleitung. Er führte von da an das Haus zusammen mit seiner Frau Margret und war ab 1961 auch sein Inhaber. Später wurde der Kinoname in "Neues Eden Kino" geändert (siehe Bild rechts); Foto: R. Freyer 2015

 

Ende Juli 2017 wurde das Neunkircher Eden-Kino geschlossen.

 

 

Central-Kino, Pasteurstraße 2

 

Das Central öffnete am 27. Juni 1947 seine Pforten und war von Anfang an für seine besondere Programm-Auswahl bekannt. Man zeigte in der Hauptsache französische und amerikanische Kriminal-, Western- und Abenteuerfilme. Deshalb war es vor allem bei jungen männlichen Zuschauern äußerst beliebt und allgemein als "Revolverkino" bekannt. Hier liefen z.B. auch die ersten James-Bond-Filme. Es war nicht sehr groß und fasste 420 Zuschauer. Inhaber und Betreiber war Josef Hassdenteufel aus Ottweiler, genannt "de Sepp". Er war auch der Wirt der Central-Gaststätte (auf dem Bild links neben dem Kino zu sehen).

 

Kurz bevor das Gebäude wegen der Erweiterung des Neunkircher Kaufhauses ("NK", heute Galeria Kaufhof) abgerissen wurde, musste das Kino - sehr zum Leidwesen seiner vielen Fans - am 31. Oktober 1964 geschlossen werden.

 

Corona Lichtspiele / Filmbühne  Bahnhofstraße 51/53 

 

Bild links, in den

50er-Jahren: Im Vordergrund sieht man einen Teil der Bliesbrücke. Nach links geht es in die Bahnhofstraße und nach rechts zum Stumm-Denkmal. Ganz links im Bild ist die damalige Geschäftsstelle von VfB Borussia Neunkirchen zu erkennen, daneben war die "Corona- Klause" (hier in der Bildmitte).Das Foto rechts zeigt den Eingang des frühe-ren Kinos heute.

Im Bild oben sehen wir links die Saarfahne wehen. Über die Blies führte in der frühen Nachkriegszeit eine hölzerne Behelfsbrücke. Wenn man am Kino vorbei etwas weiter nach rechts ging und dann nach links in die Lindenallee einbog, kam man zu dem besonders bei der Neunkircher Jugend so beliebten Eiscafé Bertram (mehr dazu siehe hier auf unserer Sonderseite "Bertram"!). Es musste allerdings für den Neubau des Corona-Hochhauses abgerissen werden, welches im September 1956 fertiggestellt wurde; das Kino ist aber in dieses neue Gebäude integriert worden.

 

Das Corona-Kino war schon 1903 an derselben Stelle eröffnet worden. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschädigten feindliche Bomben das Gebäude mehrfach stark, und am 15. März 1945 wurde das Vorderhaus zerstört. Den intakt gebliebenen Kino-Saal nutzten die Neunkirchener nach dem Krieg aber noch für Tanzveranstaltungen. Im Sommer 1949 ist das Kino wieder aufgebaut und am 3. Dezember neu eröffnet worden. Es bot 688 Zuschauern Platz, und von 1953 an trug es den Namen Corona Filmbühne.

 

Es wurde von einer GmbH betrieben, welcher Hans Wachter aus Wiebelskirchen sowie Leopold und Ernst Gill aus Dillingen bzw. Saarlouis angehörten. Die Brüder Gill besaßen mehrere Kinos im Saarland. Ernst Gill war auch Mit-Gesellschafter der Saar-Film-Union (über diese lesen Sie bitte auf unsererer Seite Kino in der Saarstaatzeit!) - Als Mitte der 50er-Jahre der Bau des Corona-Hochhauses begann, wurde das Kino in dieses integriert.

 

2008 wurde es geschlossen, aber noch heute kann man sein früheres Aussehen dort nachempfinden (siehe Bild oben rechts, es ist von etwa 2018). Die letzte Betreiberin des Kinos, Irene Holbach, zog 2008 mit ihrem gesamten Equipment aus dem Corona in Neunkirchen nach Völklingen um und in das dortige Residenzkino ein, musste aber auch hier nach vier Jahren schon wieder schließen (siehe hier weiter unten, im letzten Absatz über die Völklinger Kinos!).

 


 

Kinos in der Umgebung von Neunkirchen:

 

Elversberg und Spiesen:  siehe weiter oben unter Elversberg

 

Landsweiler-Reden: siehe oben unter Landsweiler-Reden

 

Wellesweiler:  siehe weiter unten bei Wellesweiler

 

Wiebelskirchen:  siehe unter Wiebelskirchen

 


 

NOHFELDEN und Umgebung (Bosen, Gonnesweiler, Sötern)

 

Die Nohfelder Lichtspiele

 

wurden schon 1926 eröffnet. Sie waren in der Hauptstraße 79 und verfügten über 250 Sitzplätze.

 

Burgtheater - es soll in der Hauptstraße 78 gewesen sein.

 

 

Bosen:  Bosener Lichtspiele  und  Filmbühne Bosen

 

 

Gonnesweiler:  Nahetal-Lichtspiele

 

In Gonnesweiler (gehört heute zu Nohfelden) gab es im Hotel Gierend ein Kino mit wahrscheinlich etwa 250 Sitzen. Es war eine Kombination aus Tanzlokal und Kino.

 

Armin Flackus aus Ottweiler berichtet: 2015 war ich in dem Hotel (es stand damals unter Zwangsverwaltung der Bank). Der Vorführraum mit den mönströsen Filmmaschinen ist noch vorhanden, ebenso liegen noch Filme herum. Ich denke, dass es dort so in den 60er-Jahren losging. Vielleicht wissen ja die Nordsaarländer etwas darüber?  (>Kontakt)

 

 

Sötern:  Lichtspiele Sötern

 


 

NONNWEILER:  Central-Filmtheater

 

 

Der Urgroßvater des heutigen Kinobetreibers Andreas Lauer betrieb seit 1823 in der Ortsmitte von Nonnweiler eine Gastwirtschaft (früher "Restaurant zu Post", heute "Bistro Central") bis in die 1930-er-Jahre u.a. eine Gastwirtschaft mit Tanzsaal, in dem auch Filmvorführungen stattfanden. Während des Krieges diente er als Lager für Soldaten der Wehrmacht, bis er 1944 bei einem schweren Luftangriff auf das Eisenbahnviadukt von Nonnweiler zerstört wurde. Nach dem Krieg baute Sohn Wilhelm Lauer den Saal in veränderter Form wieder auf und nutzte ihn für die gleichen Zwecke wie vor dem Krieg. So fanden unter anderem wöchentliche Filmvorführungen eines Wanderkinos statt, und er diente als Heimstätte des 1954 gegründeten Karnevalsvereins.

 

Als jedoch Anfang der fünfziger Jahre im Nachbarort Otzenhausen die Familie Regel ein stationäres Kino eröffnete, musste das Wanderkino seinen Spielbetrieb in Nonnweiler einstellen, da es nur 3 km vom Otzenhausener Kino entfernt war. Wilhelm Lauer fasste den Entschluss, seinen Saal ebenfalls in ein Kino umzubauen. Die dazu nötige behördliche Genehmigung wurde ihm jedoch verweigert, da zu dieser Zeit im Saarland noch keine Gewerbefreiheit herrschte und die Errichtung eines Kinos strengen Auflagen unterlag. Durch den im Ort aufkommenden Fremdenverkehr beflügelt, ließ er von seinem Vorhaben aber nicht ab und führte gegen das Kultusministerium des Saarlandes Klage am Oberverwaltungsgericht in Saarlouis. Überraschend gewann er "im Namen des saarländischen Volkes" diesen Prozess und erhielt so die Erlaubnis zum Bau eines Kinos.

 

Die Eröffnung folgte im Oktober 1956 mit dem Film "Die Kirschen in Nachbars Garten". Lauer führte das Kino gemeinsam mit Sohn Erich und Tochter Carla. In den sechziger Jahren fand dort z.B. eine Veranstaltung mit dem Altmeister der Fernsehunterhaltung Peter Frankenfeld statt. Auch der Entfesselungskünstler Moretti gab einen Auftritt. Seit Ende der siebziger Jahre führt Andreas Lauer mit Unterstützung seines Vaters und seiner beiden Geschwister Roland und Elke die Geschicke des Kinos.

 

      

Bilder und Infos zu obigem Text wurden mit freundlicher Genehmigung durch Andreas Lauer der Website Kino in Nonnweiler entnommen.


NUNKIRCHEN:  Urania-Lichtspiele

 

Dieses Kino befand sich inmitten des Dorfes, in der Hauptstraße 160. Es verfügte über 260 Klappsitze und wurde betrieben von Hans Salm, zusammen mit seinem Vater. Letzterer malte die großen breiten Kino-Plakate immer selbst.

 

 

In dem Gebäude, in dem sich das Urania-Kino befand, war vorher ein Tanzsaal, der in den 50er-Jahren zu einem Lichtspielhaus umgebaut wurde. Dieses bestand aus einem großen Saal mit ebenem, nicht ansteigendem Boden und einem Balkon. Daneben befand sich die dazugehörige Gaststätte, die von Frau Hilde Salm (geb. Thome) geführt wurde und auch deren Namen trug - siehe rechts im Foto oben.

 

 

 Die beiden Projektoren des Kinos

 

Der Karl-May-Film "Winnetou Teil 3" kam 1965 heraus.

 

Bald darauf lief er u.a. auch in den Urania-Lichtspielen Nunkirchen.

 

(Fotos und Infos: Rolf Hans Müller)


OBERTHAL:  Odeon-Lichtspiele

 

 

OTTWEILER 

 

Astra Theater

 

Es wurde 1932 eröffnet und hat 348 Besuchern Platz geboten. Es war dort, wo heute die Kreissparkasse ist: in der Wilhelm-Heinrich-Straße 39/41. Inhaberin soll eine Familie Herrich gewesen sein. Im 2. Weltkrieg wurde es zerbombt, nach dem Krieg hat man es wieder neu aufgebaut.

 

Union Kino  

 

Dieses Kino soll die Familie Sick betrieben haben (201 Sitze). Es muss in der Brunnenstraße oder in der näheren Umgebung derselben gewesen sein.

(Vielen Dank für Auskünfte an Familie Fillmann, Ottweiler)

 

 

Kino im Schlosstheater

 

Dieses Kino fasste 630 Besucher und wurde von Herbert Sick betrieben. Er war der Bruder von August Sick, dem Inhaber der Bauunternehmung August Sick & Söhne, Ottweiler. Das Gebäude "Schlosstheater" gibt es heute noch; es dient größeren Veranstaltungen (berichtet Armin Flackus; Bild: Wikimedia Commons)

 

 

Frage an unsere Besucher:

Wer weiß noch etwas über die Ottweiler Kinos und kann vielleicht Bilder davon zur Verfügung stellen? Gab es in den 50er-Jahren noch andere Kinos in Ottweiler? Wurden die Vorkriegs-Häuser irgendwann nach 1945 wieder eröffnet? (>Kontakt)

 


Otzenausen: Lichtspiele 300 Plätze

 

 

 

PÜTTLINGEN

 

Die Kaisersaal-Lichtspiele waren ab 1919 im Gasthaus zum Kaiserhof in der Marktstraße 25 und boten 550 Zuschauern Platz (erstes Bild rechts).

 

 

Ein anderes Kino nannte sich Lichtspielhaus und befand sich in der Marktstraße 64. Es wurde 1922 eröffnet und 1992 geschlossen und verfügte über 250 Sitzplätze. Betreiber waren von 1922 bis 1988 eine Familie Schmidt, und von 1988-1992 Sabine Bonner & Karl Koch (zweites Bild).

 

 

Wer hat noch mehr Informationen oder vielleicht andere Fotos von diesen Kinos? (>Kontakt)

 

 

Beide Bilder sollen das Lichtspielhaus Püttlinen zeigen. Das erste ist von der Stadt Püttlingen, das zweite von Blaes, Archive Rieger.

 

 

(einige Infos haben wir entnommen aus: http://www.allekinos.com/PUETTLINGENLichtspielhaus.html)


QUIERSCHIED  

 

 

Apollo-Theater   (Bild rechts)

 

Mühlenbergstraße 17

 

Johann Stenzhorn aus Sulzbach eröffnete 1931 das Apollo-Theater in Quierschied. Es verfügte über knapp 300 Sitzplätze. 1956 erneuerte er die Bestuhlung des Kinos und baute eine Cinemascope-Ausrüstung ein. (Foto: Archiv R.W.Müller)

 

 

 

 

 

Union-Theater (Bild links)

 

1925 nahm Johann Steffen im Saal des Hotels Kaiserhof in der heutigen Marienstraße das Union-Theater als erstes "offizielles" Lichtspieltheater in Quierschied in Betrieb. Im Frühjahr 1938 richtete er in einem Neubau neben dem Kaiserhof ein neues modernes Kino unter demselben Namen ein. Es soll anfangs über 280 Plätze verfügt haben.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand es - wie alle Kinos im Saarland - zunächst unter Sequesterverwaltung. An Weihnachten 1949 übernahmen es Steffens Schwiegersohn Jakob Kipper und dessen Frau Mathilde. Nach Johanns Tod führten es sein Sohn Ewald mit Ehefrau weiter. Sie sollen immer darum bemüht gewesen sein, möglichst anspruchsvolle Filme zu zeigen. 1955 bauten sie Cinemascope-Technik ein und erweiterten die Kapazität des Saals auf 400 Plätze.

 

(Foto: Privatbesitz Kipper)

Bilder u. Infos aus: Müller/Staerk. Quierschied. Die Gemeinde im Saarkohlenwald. 1998


 

REHLINGEN  und  SIERSBURG

 

 

a)  Rehlingen:  Cloef-Lichtspiele

 

b)  Siersburg:   Burg-Theater  in der Burgstr. 18;  Inhaber: Bruno Stein, Rehlingen, Wallerfanger Straße 3.

 

                         Betrieb an vier Tagen in der Woche. Das Kino verfügte über 260 Plätze.

 


 

RIEGELSBERG  mit Güchenbach und Walpershofen

 

So sah das Haus der früheren Lichtspiele Sander 2017 aus.

Vor dem 2. Weltkrieg gab es in Riegelsberg folgende Kinos

[nach Angaben in: http://filmtheater.square7.ch/wiki/index.php?title=Saarland]:

 

Lichtspiele, Saarbrücker Straße 50

 

Kulturhaus-Lichtspiele, Saarbrücker Straße 140 im Haus Gabriel;

     Kino ab 1923, 380 Plätze   

Lichtspiele Güchenbach, Kirchstraße (ab 1925)

 

Lichtspiele Walpershofen, Dorfstraße (ab 1924)

 

Lichtspiele Sander, Waisenhausstraße 5:  ab 1930, 400 Plätze

 

 

 

Nach dem Krieg wurden von diesen fünf Kinos nur folgende weitergeführt:

 

1) Lichtspiele Sander (Foto rechts, hier in den 70er-Jahren)

 

Dieses Kino verfügte 1949 über 485 Plätze; Inhaberin und Geschäftsführerin war nach dem Krieg Lina Sander. Es war wohl mindestens bis in die 70er- oder 80er-Jahre hinein in Betrieb. Das Haus steht heute noch (siehe Foto oben von 2017), ist jetzt aber offensichtlich unbewohnt. Die Adresse dieses Anwesens lautete früher Waisenhausstraße 5, heute Glückaufstraße 3 (wohl nach einer Straßenumbenennung?).

 

2) Kulturhaus-Lichtspiele (ohne Bild),

 

Saarbrücker Straße 140: Nach einem Brand im Haus Gabriel im Jahr 1935 wurde der dort vorhandene Saal in der Zeit des Kinobooms nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 wieder aufgebaut und in ein Filmtheater umgewandelt. Aber die Begeisterung für dieses Medium soll nicht lange angehalten haben.

Wer hat weitere Bilder und/oder Infos von den Riegelsberger Kinos? (>Kontakt)

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Roden - siehe unter Saarlouis!

 


 

ROHRBACH  

 

 

Das Union-Theater Rohrbach

 

war in der Kaiserstraße 84, rechts neben dem Gasthaus Zur Glocke (bzw. Hotel Erbelding - s. Bild). Es war vom Ende der 20er-Jahre bis 1963 in Betrieb und bot 250 Zuschauern Platz.

 

   

 

Das alte "Union" war besonders an langen Winterabenden wegen seiner geringen Anzahl von Sitzplätzen häufig ausverkauft. Deshalb freuten sich die Rohrbacher Kinofreunde auf ein neues, größeres Lichtspielhaus, das in Rekordzeit erbaut und am 29. November 1958 unter dem Namen

 

Wilhelma-Theater

 

eingeweiht wurde (Bild rechts). Es verfügte über 650 Sitzplätze und blieb bis 1972 in Betrieb. - Beide Kinos gehörten den Brüdern Willi, Robert und Albert Schmelzer aus St. Ingbert.

 

         

 

 

  (Danke für Infos an Karl Abel!)   Zeitungsausschnitt: SZ vom 29.11.1958

 


 

           Saarbrücken: Die Kinos der Landeshauptstadt finden Sie ganz oben auf dieser Seite!

 


 

SAARLOUIS  

 

 

a) Kino im Theater am Ring

 

 

Das Theater am Ring wurde von 1957 bis 1960 nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Hanns Rüttgers am Kaiser-Friedrich-Ring (Ecke Lothringer Str.) gebaut. Konzipiert war es als Zweckbau mit zwei Sälen, Foyer, Gastronomie, Bühnenhaus und Funktionsräumen. Es war ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt und des Kinobetreibers Ernst Gill. Die Finanzierung des Bühnenhauses für das Theater übernahm die Stadt, Gill finanzierte das Kino und betrieb es mit rund 800 Sitzen.

 

Zwischen Zuschauerraum und Bühnenhaus befand sich die Kinoleinwand, die einschließlich der Lautsprecherausrüstung komplett nach oben gezogen werden konnte.

 

Hinter ihr wurde, wie für Theater vorgeschrieben, ein "Eiserner Vorhang" als Brandschottung zum Bühnenhaus eingebaut. Durch diese Trennung war es Ernst Gill möglich, den Kinobetrieb schon 1959 vorab aufzunehmen. Die offizielle Einweihung des gesamten Gebäude- komplexes erfolgte am 22. Dezember 1960 mit einem Konzert des Saarländischen Kammerorchesters unter Karl Ristenpart (siehe auch auf unserer Seite "Die Wartburg" unter C1).

 

Die Vorführtechnik war vom Feinsten. Mit Bauer-U2-Kinomaschinen konnten nicht nur CinemaScope-Filme im 35-mm-Format mit Vierkanal-Magnet-Ton, sondern auch 70mm-TODD-AO-Filme mit Sechskanal-Ton vorgeführt werden. Im Saarland hatte nur der Gloria-Palast in Saarbrücken (der ebenfalls Ernst Gill gehörte) eine solche Ausrüstung. 

 

Knapp ein Jahr nach der Eröffnung des Kinos brach dort im Oktober 1960 ein Brand aus. Der geschlossene Eiserne Vorhang verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf das Bühnenhaus. Der Zuschauerraum wurde allerdings stark beschädigt.

 

Bereits 1963 kaufte die Stadt Saarlouis Ernst Gill den Kinotrakt ab. Mehrfach renoviert, wurde das Ensemble in letzter Zeit nur noch als Veranstaltungshaus betrieben. Die Bauer-70mm-Projektoren waren bereits Anfang der 80er-Jahre an ein Stuttgarter Kino verkauft worden. 2016 wurde das Theater am Ring nach einem Totalumbau als neues großes Kulturzentrum eingeweiht. (Text: Karl Presser)

    

b) Capitol Saarlouis

 

Schon von 1930 bis etwa 1944 befand sich in der Vaubanstraße 1 (Ecke Wallstraße) bereits ein Kino mit dem Namen Capitol. Es verfügte über 538 Plätze.

 

Nach dem Krieg eröffnete Ernst Gill 1949 in der Deutschen Straße

14 ein neues Filmtheater unter dem Namen Filmbühne Capitol.

 

 

 

 

Mitte der 50er-Jahre hatte das Kino  einen großen  und einen      

weiteren "Kleinen Saal", in dem ein anderes Programm lief:      

 

                   (< 1956)

 

Heute ist in dem Gebäude unter dem Namen "Capitol Movie-World Saarlouis" ein großes Kino-Center in Betrieb. Es umfasst sechs Kinos verschiedener Größe (46 bis 222 Plätze).

 

 

Das Bild oben bietet einen Blick in die Deutsche Straße von der Kreuzung Pavillonstraße aus in Richtung zu den Kasematten. Das Gebäude mit dem Capitol-Kino reicht bis zur Fahrbahn, Fußgänger können unter den Arkaden durch das Haus hindurchgehen. Dieses Foto entstand im Frühjahr 1952; auf beiden Straßenseiten waren damals die Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Krieg in vollem Gang.  (Foto: Stadtarchiv Saarlouis)

 

Auf dem Postkartenfoto rechts ist das Kino von der anderen Seite

der Deutschen Straße aus zu sehen; wir blicken in Richtung zum Rathausturm am Großen Markt. Die Gebäude rechts und links der Straße sind schon wieder aufgebaut. An den Seiten des Kinos ist oben "Capitol" zu lesen, an der Stirnseite war der Name "Filmbühne" angebracht. Das Bild muss nach 1956 entstanden sein, denn der Peugeot 403 im Vordergrund trägt schon ein SLS-Kennzeichen, und diese gab es erst ab 2.1.1957 (mehr darüber siehe >hier).

 

c) Weitere Kinos in Saarlouis  in der Saarstaatzeit  - siehe auch in dieser

 Zeitungs-Annonce vom Dezember 1947  >>       

 

Cinéma Central  bzw. C.C.-Lichtspieltheater, Saarstraße 14;

 

 

Perkeo Lichtspiele  (Perkeo-Theater), Augustinerstraße;

 

Inhaberin: Maria Hasemann-Fontaine. Das Kino hatte 350 Plätze.     

     

 

Eden-Cinema, Augustinerstraße 1; später hieß es  ROXY-Kino

 

Es befand sich unmittelbar neben der gymnasialen Kultkneipe MEX, verfügte über 50 Plätze und soll sehr beliebt und gemütlich, sogar romantisch gewesen sein; auch für "Pärchen" gut geeignet - es gab dort auch Nachtvorstellungen. Inhaber war Martin Wagner.

 

Später hat man es in ROXY-Kino umbenannt; danach wurde es zu einem Tanzstudio umgebaut.

 

 

O.C. Lichtspieltheater

 

Laut dem Berufsverzeichnis (so hieß damals im Telefonbuch das heutige Branchenverzeichnis) im Amtlichen Fernsprechbuch von 1955 soll es dieses Kino in Saarlouis gegeben haben (mit der Telefonnummer 2450). Wer weiß, wo dieses Kino war und was "O.C." bedeutete? (> Kontakt). Möglicherweise war mit dem C das "Capitol" gemeint (siehe weiter oben im Abschnitt b), aber was bedeutete dann das "O" in der Abkürzung? (Eine Besucherin hat uns im März 2019 als Erklärung für "O.C." vorgeschlagen "Obszöne Cineasten"...)

 

In der Schillerstraße 30 waren die Adler-Lichtspiele in Betrieb, aber sehr wahrscheinlich nur bis 1944.

 

 

d) Kinos in Fraulautern:

 

Adler-Lichtspiele, Helios und U.T.  (1920er-Jahre bis ...?)

 

Central-Theater oder Zentral-Theater (mit Gaststätte)

Inhaber: Hedwig Alger und H. Rubel, Lebacher Straße 98; 420 Plätze. Dieses Kino wurde bis in die 1990er-Jahre hinein bespielt.

 

Ein weiteres Kino in Fraulautern (Name unbekannt) soll in der Saarlouiser Straße gewesen sein, schräg gegenüber dem heutigen Vereinshaus.

 

 

e) in Roden:

 

Scala Kino, am Marktplatz (Thirionstr. 40), betrieben von Martin und Maria Ripplinger (Martin scheint 1955 schon verstorben zu sein, im Telefonbuch von 1955 ist nur "Maria Ripplinger, Wwe." aufgeführt). Das Kino soll bis Mitte der 80er-Jahre betrieben worden sein, das Gebäude steht heute noch; auch den Saal im Obergeschoss gibt es noch - einschließlich Balkon-Loge -, er ist aber nicht mehr bestuhlt und ohne Kinotechnik (Stand 2016).

 

Es gab noch ein zweites Kino in Roden (Name unbekannt), und zwar in der Saarwellinger Straße 55. Dort befindet sich heute eine Druckerei. (Info aus dem Amtl. Telefonbuch 1955 und von Thomas Schillo aus Saarlouis)  - Wer weiß, wie es gehießen hat?  (> Kontakt)


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SAARWELLINGEN -  Hier gab es ein Filmtheater mit 450 Plätzen - wer kann Näheres darüber berichten?  (> Kontakt)

 


 

ST. INGBERT   

 

Wer kann uns noch Bilder und/oder weitere Infos von den St. Ingberter Kinos in den 50er-/60er-Jahren zur Verfügung stellen oder besorgen? (>Kontakt)

 

 

Die Kaiser-Lichtspiele

 

wurden bereits 1912 in der Kaiserstraße 43 als damals "hochmodernes Kino" erbaut, das über eine eigene Stromversorgung durch Gasmotoren verfügte.

In den 50er-Jahren konnte man hier ziemlich "wilde" Filme sehen, und es wurde deshalb gerne als "Revolverkino" bezeichnet. Es war bis 1960 in Betrieb (395 Plätze).

 

Das Union-Theater

 

hatte 1924 eine Aktiengesellschaft Saarbrücker Kaufleute erbaut und befand sich in der Rickertstraße 7-9; es verfügte über 200 Plätze. 1928 errichtete die Firma Willi Schmelzer über dem Kino das Hotel Astoria. In den 50ern: 570 Pl.

 

Das Regina-Theater  

 

war in der Rickertstraße 10-12 (Ecke Poststraße). Es wurde in den Jahren 1954 bis 56 gebaut.

     (Vielen Dank für Infos an Manfred Schmelzer und Hans Werner Hartz)  

 

Auszug aus der SZ vom 20.7.1956


 

ST. WENDEL und  SAAL bei St.Wendel

 


Central-Theater (siehe Anzeige und Foto rechts)

 

Brühlstraße 21 (im selben Haus war auch Möbel Becker)

Inhaber war Hermann Marzen (er betrieb auch ein Lokal am Schlossplatz). 1949 wurde das Kino um- und neugebaut (750 Plätze)

Rechts oben: Anzeige aus dem Heimatbuch St. Wendel von 1949, Seite 161

Foto darunter: Elmar Landwehr

 

 

Neues Theater  

 

Alter Woog, St. Wendel (700 Plätze)

Inhaber: Hubert Gard (er stammte aus Marpingen)

 

 

Saalbau  

 

Schon kurz nach dem Krieg wurden hier Kinofilme gezeigt. Für die Kindervorstellung konnte man eine Karte für nur 20 frs. erstehen. Der Saalbau befand sich am früheren Übergang von der Balduin- zur Hindenburgstraße (Richtung Oberthal); heutige Anschrift: Balduinstraße 45.

 


Vielen Dank an Elmar Landwehr für einige Informationen über die St. Wendeler Kinos und das Foto oben!

Haben Sie noch weitere Infos oder Bilder zu den Kinos in St. Wendel von früher?  (>Kontakt)

 

Saal bei St. Wendel  (Text von Klaus Zimmer, St. Ingbert)

 

Von 1947 bis 1950 veranstaltete Otto Drumm im Tanzsaal der Wirtschaft Cullmann (Jachdhiedersch) in Saal Filmvorführungen. 1948/49 errichtete er an der Straße nach Bubach eine eigene Wirtschaft mit Tanzsaal. Dorthin verlegte er nun auch die Kinovorführungen, die bisher in Jachdhiedersch stattgefunden hatten. Bald gab Otto Drumm den Betrieb an seinen Sohn Werner Drumm ab. Dem Niederkirchener Pfarrer Fauß war der Kinobesuch in Saal durch die Jugend stets ein Dorn im Auge, und er meldete 1947 in seinem Jahresbericht: “Dieser Kinobesuch war am Ende immer der Ausgangspunkt zu grobem Unfug.”Nachdem der Kinobesuch gegen Ende der 1950-er-Jahre immer mehr nachgelassen hatte, wurden die Vorführungen in Saal 1964 eingestellt.


 

SCHEIDT   

 

Lichtspiele Scheidt

 

Kaiserstraße;  Inhaber: Franz Kall; 204 Plätze

 

Wer hat Bilder und Infos über die Lichtspiele Scheidt?

Gab es weitere Kinos in dem Ort? (>Kontakt)


SCHIFFWEILER: 

 

Saalbau-Lichtspiele Hauptstraße 33  (Inhaber: Karl Wagner)

 

500 Plätze

 

Wer hat Bilder und Infos über das Kino in Schiffweiler?

(>Kontakt)              

 


 

SCHMELZ

 

Schmelzer Lichtspiele

 

Dieses Kino wurde bereits 1919 eröffnet. 1956 erfolgte eine Vergrößerung auf 300 Plätze. Das Mauerwerk für diese Erweiterung war schon vor dem Krieg erstellt worden.

Nun errichtete man ein neues Dach und verlegte den Eingangsbereich in das bereits erbaute Wohnhaus. Heute verfügt das Kino über zwei Säle: Das MAXI bietet Platz für 200 Besucher, davon 52 auf dem Balkon, und das MINI hat 72 Sitzplätze sowie eine Snackbar im Foyer.

 

Rechts: Blick in den Eingangsbereich der Schmelzer Lichtspiele heute

(Foto von der Website http://www.schmelzer-lichtspiele.de)

 

 

Gloria - Filmbühne   (Foto: Sammlung Theis)

 

 

 

 

 

Heute befindet sich dort außer dem "Gloria Kino Digital +3D" ein Entertainment-Center ("Gloria Casino").

(Text nach Angaben auf der heutigen Website des Kinos)

 



SCHWALBACH - Metropoltheater - 200 Plätze

 

SCHWARZENHOLZ - Lichtspiele - 200 Plätze

 

SÖTERN - Lichtspiele:  250 Plätze

 

SPIESEN

 

In Spiesen gab es seit 1921 die Alexander-Lichtspiele  (Inhaber: Josef Greff, 260 Plätze).

Die alten Besitzer haben die Stummfilme noch mit dem Klavier begleitet.

 

Außerdem war in Spiesen das Kino Euschen.



 

SULZBACH  und  Hühnerfeld

 

a) Vor dem Krieg waren in Sulzbach folgende Kinos in Betrieb:

 

Luna  ab etwa 1920, in der Hauptstraße 99

 

Metropol  ab etwa 1920 mit 120 Sitzen; Besitzer Heinz Müller (der auch das weiter unten unter c) Hühnerfeld genannte Kino leitete.)

 

 

b) Nach dem Krieg gab es in der Kernstadt Sulzbach zwei Kinos. Jugendliche besuchten dort sonntags gerne die Vorstellungen um 14 und 16 Uhr; der Eintrittspreis betrug dann nur 25 Franken.

 

Lichtspiele ("Sulzbacher LS"), ab 1911; ab 1920 in der Hauptstraße 66a mit 380, später 430 Sitzplätzen,

                     der Besitzer und wohl auch "Namensgeber" des Kinos war Wilhelm Licht.

 

Modernes Theater  ab 1906 in der Hauptstraße 89 mit 630 - 700 Plätzen, Besitzer oder Pächter: Karl Petri. Dieser soll

                                        in den 50ern einen weißen Ami-Sportwagen mit Riesen-Haifischflossen am Heck gefahren haben.

 

(Danke für einige Infos zu den Sulzbacher Kinos nach 1945 an Norbert König!)

 

 

c) In Hühnerfeld gab es das Neue Theater. Es befand sich in der Trenkelbachstraße 10 und wurde wie das Metropol (siehe weiter oben) von Heinz Müller geleitet.

 


     

THELEY:  Union-Filmbühne  ("Eide-Saal")

 


Der Eide-Saal wurde in den Jahren 1952/53 von kulturtreibenden Vereinen in Eigenleistung erbaut. Er war früher der zentrale Veranstaltungsort für Vereine, Gaststätte und Kinosaal zugleich. Dort flimmerten dreimal pro Woche die neuesten Streifen. Im Vorprogramm gab es die "Fox-Tönende Wochenschau". Das Kino verfügte über 410 Sitzplätze, von denen sich 80 auf dem Balkon befanden (siehe zweites Bild).

 

Die Damenwelt lag seinerzeit der Hollywood-Legende Clark Gable

im Film "Vom Winde verweht" zu Füßen, und die Besucher trauerten über den Tod des Apachen-Häuptlings Winnetou.

fgdf

"In den Spätvorstellungen wurden manchmal auch Filme mit leicht bekleideten Darstellern gezeigt", erzählt ein ehemaliger Filmvorführer des Kinos. Bei besonders pikanten Szenen musste er auf Anweisung von Oma Dewes (der vorigen Kino-Besitzerin) seine Hand vor die Linse des Projektors halten. "Dann hat der ganze Saal lautstark gepfiffen", weiß er noch gut.


Er hat jede einzelne Vorstellung und jeden noch so geringen Vorfall penibel in einem Tagebuch aufgezeichnet. So liefen z.B. die Stumm- filmstars "Dick und Doof" immer dienstags. Am 16. Februar 1962 kämpfte der kauzige Westernheld "Fuzzy gegen Tod und Teufel", und am 17. Dezember 1955 riss der Film im ersten Akt.

 

Als das Fernsehen immer mehr aufkam, gingen auch im Theleyer Eide-Saal die Besucherzahlen - wie in allen saarländischen Kinos - stark zurück. Später musste es schließlich geschlossen werden.

gsg

 

Einige der hervorragenden Bilder des Fotografen Carsten Schröder zeigen wir hier mit seiner freundlichen Erlaubnis. Viele weitere Fotos von ihm können Sie auf seiner >eigenen Website sehen. Der obige

Text ist eine Kurzfassung des dortigen Artikels über die Filmbühne.

Dann sollte das Gebäude an die Gemeinde veräußert werden. Carsten Schröder - er wohnt in Tholey-Berg- weiler - hakte nach und erhielt die Erlaubnis, das Gebäude vorher noch innen und außen zu fotografieren.

Dabei wollte er in den Räumlichkeiten nichts umarrangieren, so dass seine Bilder authentisch blieben und die Gegeben- heiten so zeigen, wie er sie vorfand.


Da eine Sanierung des Gebäudes nicht mehr möglich war, musste man es im Jahr 2015 abreißen.



THOLEY

 

 In Tholey gab es das Central-Theater; es befand sich in der Lebacher Straße 1.

 

 In Tholey-Hasborn waren die Schaumbergring-Lichtspiele in der Lebacher Straße 46. Sie verfügten über 200 Sitzplätze.

 

 Wer hat Bilder und Infos über diese Lichtspielhäuser? Gab es dort noch weitere Kinos? (>Kontakt)


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UREXWEILER:

Auf den Bildern sieht man ganz links die Illtal-Lichtspiele in Urexweiler (der Ort gehört seit 1974 zu Marpingen). Inhaber war F. Schäfer. Über dem Transparent mit dem Kino-Namen ist der Becker-Turm als Zeichen für Gaststätte und Saal Schäfer zu sehen. Das kleine Bild ist ein Ausschnitt aus dem großen Foto rechts. Dieses zeigt einen Umzug aus uns bisher unbekanntem Anlass. Man erkennt im Hintergrund eine Saarstaat- Fahne, einen Postbus und ein Crèmeschnittchen. (Foto: Thomas Maus-Holzer)

 

 


 

LKLINGEN (Text und Bildausstattung: Karl Presser) 

 

(Der Vollständigkeit wegen auch mit Blick auf die Entwicklung vor und nach der Saarstaatzeit)

 

Das erste Völklinger Kino wurde 1910 von Sebastian Theis (1888-1973, weithin bekannt als „de Theis-Baschd“) im Obergeschoss der Gaststätte „Völklinger Hof“ in der Moltkestraße 9 eingerichtet. Es erhielt den Namen Zentral-Kino.

 

1923 weihte Sebastian Theis direkt neben dem „Zentral“ das Metropol ein, es befand sich ebenfalls dort im Obergeschoss. Im Erdgeschoss des Nachbarhauses mit der Hausnummer 7 befand sich die Gaststätte „Marktecke“. Die aneinandergebauten Gebäude erlaubten, den breiten Treppenaufgang des „Zentral“ für beide Kinos zu benutzen. Die Häuser waren von der Familie Theis erworben worden.

 

 

Bild oben (1930): „Metropol“ im Eckhaus, daneben „Zentral“ mit gemeinsamem Aufgang.

(Foto: Sammlung Theis)

 

 

 

Zwischen 1910 und 1920 wurde in der damals selbstständigen Gemeinde Wehrden das

Union-Kino eröffnet. Es befand sich in der heutigen Ludweiler Straße.

 

1920 kam das Capitol hinzu, das die Familie Rupp erbaut hatte.

 

Links: „Capitol“. Der Kinosaal war im rückwärtigen Anbau. (Foto: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V.)

 

Das Kinogeschäft boomte. Theis hatte zwei Kinos mit jeweils mehr als 400 Sitzplätzen und plante schon in den 30er Jahren einen Neubau dort, wo er später (1957) das „Residenz“ errichtete (siehe weiter unten!). Dazu kam es allerdings erst einmal nicht, wohnten doch noch mehrere Familien in alten Bauernhäusern auf dem Eckgrundstück Wilhelmstraße/Hofstattstraße. 

 

Stattdessen machte sich Konkurrenz breit. Ernst Gill, ein Parteigenosse, entstammte der "Capitol-Filmbühne" in Saarlautern und schaffte es, trotz Baustoffmangels, noch 1939 mit dem Bau eines neuen Völklinger Kinos in der Wilhelmstraße (heute Rathausstraße) 25 zu beginnen (später zog dort das Woolworth-Kaufhaus ein).

 

Gill nannte sein Kino Westmark-Filmbühne. Die erste Vorstellung fand am 1. April 1941 statt. Mit 776 Plätzen fasste es fast ebenso viele Zuschauer wie die beiden Theis-Kinos zusammen. Architektur der Front und Ausgestaltung des Foyers entsprachen dem damaligen großdeutschen Stil.

Die Filmbühne 1946, zweites Gebäude vorne links

(Foto: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V.)

 

Nach dem Krieg konnten die drei Kinos in der Stadtmitte und das „Capitol“ in Wehrden ihreVorführungen bald wieder aufnehmen. Ernst Gill bekam eine Sequesterverwalterin und musste natürlich sein Kino umbenennen. Die „Westmark-Filmbühne“ wurde vorübergehend zu "Saarland-Lichtspiele".

 

Bald aber kehrte man zu dem Namen Filmbühne zurück und ließ "Westmark" weg. Sebastian Theis, seit Jahrzehnten Mitglied der SPD, wurde in den Vöklinger Stadtrat gewählt und war von 1947 bis 1955 erster Beigeordneter und stellvertretender Bürgermeister. Die 50er-Jahre waren das letzte große Jahrzehnt der Kinos, auch im Saarland. (Eintrittskarte - danke an  Bernhard Metzen)

 

Theis entschloss sich, ein weiteres Kino am Völklinger Alten Markt 15 zu errichten. Dort gehörte ihm die Gaststätte „Bürgerbräu“ (BB) mit angebautem großem Saal. Das Kino wurde 1952 eingeweiht und in Anlehnung an den Namen der vorherigen Nutzung BB-Lichtspiele genannt (siehe Bild links).

 

Es hatte knapp über 500 Sitzplätze, die Bild- und Ton-Ausrüstung stammten von Philips. Im März 1952 stattete der bekannte Schauspieler Hans Albers anlässlich der Präsentation seines Filmes „Nachts auf den Straßen“ dem neuen Kino und anschließend der Familie Theis in deren Privathaus einen Besuch ab. Außer aktuellen Filmen gab es damals auch Schulvorstellungen. So wurde zum Beispiel der Walt-Disney-Film „Die Wüste lebt“ von 1953 in der zweiten Hälfte der 50er-Jahre im „BB“ vorgeführt.

 Bild: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V.

 

Sein nächstes Kino, das Residenz-Theater, eröffnete Theis im Oktober 1957. Auf dem Eckgrundstück Karl-Jansen-Str. 9 / Hofstattstraße waren zwischenzeitlich nicht nur die alten Bauernhäuser, sondern auch die Widenmeyer-Tankstelle abgerissen worden.


Der Neubau hatte einen Kinosaal mit zunächst 780 Plätzen. Theis hatte damit seinen Wettbewerber Gill um genau vier Sitzplätze übertroffen und besaß jetzt das größte Kino in Völklingen.

Die Kinomaschinen waren vom Typ Bauer B12.

 

Rechts und unten: Residenz-Theater Völklingen, 1957

(drei Fotos: Sammlung Theis; Eintrittskarte: Sammlung Berhard Metzen)

 

 

       

 

 

             

 

In Wehrden wurde am 24. Juli 1959 in einem neu erbauten sechsgeschossigen Wohnhaus an der Ludweiler Straße das Atrium, unmittelbar am Brückenkopf eröffnet. So waren auch dort wieder zwei Filmtheater in Betrieb. 

 

In dem Gebäude links befand sich das „Atrium“ Wehrden. Der Eingang war rechts um die Ecke.

(Foto: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V.)

 

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Einige der Völklinger Kinos gaben regelmäßig bis zu 23 Vorstellungen pro Woche. Allerdings hatten sich die Besucherzahlen zwischen 1957 und 1960 bereits mehr als halbiert. Das Zentral-Theater als ältestes Völklinger Kino wurde nach Eröffnung des „Residenz“ als erstes geschlossen. Im April 1962 lief im „BB“ die letzte Vorstellung. Die Gebäude mussten einer neuen Verkehrsführung weichen.

 

Bereits im Kino-Abwind, ersetzte Ernst Gill 1961 das Gebäude mit der „Filmbühne“ durch einen großen Neubau. Hauptnutzer war allerdings der amerikanische Woolworth-Konzern, der dort sein erstes deutsches Kaufhaus einrichtete. Das Kino wurde in das erste Obergeschoss verlegt. Die Anzahl der Sitzplätze reduzierte sich auf 478. Gill bescherte Völklingen neueste Kinotechnik, konnten dort auf einer gebogenen Bildwand doch jetzt auch 70mm-Filme in Todd-AO mit Mehrkanalton auf modernsten Bauer-U2-Maschinen vorgeführt werden. Das gab es außer in Völklingen im Saarland nur noch je einmal in Saarbrücken und in Saarlouis. Schon 1966 wurde das Kino wieder geschlossen, da Woolworth weitere Verkaufsflächen benötigte.

 

Sebastians Sohn Günther Theis gründete 1964 zusammen mit seiner Ehefrau Inge die „Theis Filmtheater-Betriebe GmbH“, die fortan auch die elterlichen Kinos betrieb.

 

Ende der 70er-Jahre machten „Metropol“ und „Capitol“, Anfang der 80er auch das „Atrium“ in Wehrden dicht.

 

Der Umbau des seit 1974 vermieteten „Residenz“ in ein Kinocenter mit vier Kinos brachte dort nur eine kurzzeitige Steigerung der Besucherzahlen. Schließlich wurde das Kinocenter im Jahr 2000 nochmals neu verpachtet. Von 2006 bis 2008 stand es erstmals leer. Ab September 2008 spielte Irene Holbach aus Nalbach in lediglich zwei Sälen auf mitgebrachten Maschinen aus ihren bereits geschlossenen Neunkirchener Corona-Kinos (siehe weiter oben unter Neunkirchen!) bis Februar 2013 weiter. Noch im gleichen Jahr wurde der Betrieb nach Unterbrechungen und weiteren, jedoch erfolglosen Verpachtungsversuchen der Familie Theis eingestellt.

 

Seitdem ist Völklingen wohl endgültig kinofreie Zone...

 

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Verwendete Publikationen zu den Völklinger Kinos:

 

- Theis, Günther. 100 Jahre Völklinger Filmtheater 1910-2010. 3. Auflage, Selbstverlag

- Howest-Uthemann, Sigrid (Hrsg.). Völklingen und seine Stadtteile: Vom Dorf zur Mittelstadt. Eine Sammlung historischer Fotos.
  Heimatkundlicher Verein Warndt e.V. 1989. Aus diesem Bildband stammen die benannten Fotos.

- http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Film-_und_Kino-Adressbuch

 


WADERN      

 

Ratsschenke-Lichtspiele Wadern

 

 

Heinrich Dubois eröffnete 1938 die Ton-Lichtspiele Wadern in der Adolf-Hitler-Straße 30.

 

Nach dem Krieg betrieb Anny Dubois das Kino unter dem Namen Ratsschenke-Lichtspiele weiter, die Adresse lautete nun Oberstraße 10.

 

Die Anzeige ist aus der Festschrift zur 50. Jubiläumsfeier des Turn- und Sportvereins Wadern, Juni 1959. Danke für Infos und Bild an Stefan Haas.

 

 

In neuerer Zeit wurde dort bis August 2011 das Starlight Kino betrieben. Seit 2012 befindet sich hier wieder ein Kino unter dem alten Namen Lichtspiele Wadern. Filmbegeisterte aus Nah und Fern haben sich im Verein "Filmfreunde der Lichtspiele Wadern" zusammengefunden, um dort selbst Kino zu machen.

 


WADGASSEN    

 

Differten, Friedrichweiler, Hostenbach, Schaffhausen, Wadgassen und Werbeln waren früher einzelne Dörfer. Sie wurden 1974 im Zuge der Saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform zu der heutigen Gemeinde Wadgassen zusammengeschlossen. In den 50er-Jahren gab es in einigen der genannten Orte folgende Kinos:

Differten:          Film-Theater  und

                         Warndt-Lichtspiele,

                                             Werbelner Str. 2

 

Hostenbach:     Roxy Lichtspiele, Kirchstr. 26

 

Wadgassen:     Kino Braun

 

Schaffhausen:  Modernes Theater

- siehe Bild rechts!   

 

Das Moderne Theater war in der Provinzialstraße 8 (oder 10-12 ?); Inhaber: Franz Braun.

Das Kino hatte Plätze für 400 Besucher.

 

(Foto: Dieter Braun, Wadgassen)

WEISKIRCHEN

 

Im Saal der Gastwirtschaft Reuter war schon im Dritten Reich auch ein Kino eingerichtet. Man zeigte dort die NS-Wochenschau und verbreitete Kriegs-Meldungen.

 

Hochwald-Theater

 

Nach dem Krieg wurde bis Mitte der 50er-Jahre das Weiskircher Hochwald-Theater im Saal der Gastwirtschaft Josten betrieben. Der Inhaber Franz Hero errichtete 1953 einen Neubau im Kirchenweg 157 und führte das Kino dort weiter. Es verfügte nun über 306 Sitzplätze.

 

Die Weiskircher nannten ihr Hochwald-Theater "et Kinno"

 

Die Anzeige rechts stammt aus dem Jahr 1951.

(Sie ist aus der Festschrift anlässlich des 25. Stiftungsfestes des Sp.V. Weiskirchen am 2. und 3. Juni 1951. Danke für Infos und Bild an Stefan Haas!)

 


 

WELLESWEILER

 

Wellesweiler Lichtspiele, Kirchenstraße  (Inh.: Leopold Gill)

 


 

WEMMETSWEILER

 

Rathaus - Lichtspiele

 

Seit 1922 gab es in der Hauptstraße ein Saalkino mit dem Namen Kino Wemmetsweiler. Von 1927 an war es mit fester Bestuhlung in der Rathausstraße und trug die Bezeichnung Rathaus- Lichtspiele. Dort verfügte es über 425 Sitzplätze. Die Betreiber hießen bis 1945 Gindorf und Dietrich. Das Kino war auch in der Saarstaatzeit in Betrieb und wurde erst 1973 geschlossen.

 

Infos von Martin Schneider, Merchweiler

 


 

 

WIEBELSKIRCHEN

 

 

(Text und Bilder von Olaf Schuler)

 

Ein Unternehmer namens Zimmer eröffnete 1920 in Spul-ches Saal in der Kaiserstraße 15 (heute Kuchenbergstr. 21 u. 23) an der Stelle der ehemaligen Drogerie Penningh/Wein-gärtner das erste Stummfilm-Kino. Für die Begleitmusik sorgten J. Abriss und J. Frank. Es wurde aber bald an zwei andere Unternehmer weiterverkauft und musste schon 1923 schließen.

 

Im Jahre 1932 eröffnete Fritz Theisinger in „Glasersch Saal“ in der Brückenstraße 19 (heute Wibilostr. 13) an der Stelle, wo sich jetzt der REWE Markt befindet, das erste Tonfilm- kino im Ort. Es trug den Namen Capitol.

 

Theisinger war schon seit 1919 in der Kinobranche tätig und hatte in Altenwald mit der ebenfalls „Capitol-Theater“ genannten Lichtspiele sein Stammhaus (siehe oben unter ALTENWALD).

 

Das Bild rechts oben zeigt das Capitol im Jahr 1935 mit einer tannengeschmückten Hauswand und dem Hakenkreuz. Es lief der deutsche Spielfilm "Ein Mann will nach Deutschland" von 1934 (mit Willy Birgel und Brigitte Horney, Regie Paul Wegener).

 

Auf dem zweiten Bild sehen wir das Capitol-Kino

im Jahr 1947, also kurz vor der Gründung des Saarstaats. Man spielte "Die Mörder sind unter uns" von 1946 mit Hildegard Knef und E.W. Borchert, Regie: Wolfgang Staudte).

 

 

1954 erbaute Theisinger in der Wiebelskircher Reichsstraße 4a (heute Kuchenbergstr. 6) ein eigenes Kinogebäude. Es wurde 1956 als Capitol-Lichtspielhaus mit 700 Sitzplätzen eröffnet und war weit und breit das schönste Kino. Bei der Bevölkerung fand es von Beginn an großen Anklang. Das Theater in „Glasersch Saal“ wurde geschlossen.

 

1958 wurde nach umfangreichen Umbaumaßnahmen in dem Gebäude des alten „Capitol“ in der Brückenstraße ein neues Kino eröffnet. Es trug nun den Namen Bambi-Kino (ohne Bild) und hatte 380 Sitzplätze. Ausgelegt war es als reines Parterrekino. Die gesamte kinotechnische Apparatur, u.a. zwei Philips-Vorführgeräte und drei Lautsprecherboxen, waren neu. Der Kinoraum erstrahlte in einem freundlichen grünen Farbton. An Stelle der Deckenbeleuchtung zierten moderne Leuchten die Wände. Die Möglichkeit zum Vorführen von CinemaScope-Filmen war, wie auch im Capitol-Kino, gegeben.

 

 



Aufgrund mangelnder Zuschauerzahlen sah sich Fritz Theisinger leider gezwungen, das Bambi schon im Jahre 1960 wieder zu schließen.

 

Auch das Capitol-Lichtspielhaus fiel dieser Entwicklung zum Opfer und musste 1965, nur neun Jahre nach seiner Eröffnung, schließen.


Aber Fritz Theisinger wollte noch nicht ganz aufgeben und eröffnete 1966 erneut das Bambi-Kino in der Brückenstraße. Mit der immer stärker werdenden Verbreitung des Fernsehens sanken die Besucherzahlen immer mehr, so dass das Kino 1976 endgültig und für immer seine Pforten schließen musste. Ab diesem Zeitpunkt war die ehemalige Großgemeinde Wiebelskirchen ohne Kino.

 

 

Oben links: Eingangsbereich des Capitol

 

Oben rechts: Blick auf die Bühne

 

Links: einer der Filmprojektoren

 

Rechts: Blick auf den Zuschauerraum mit Empore

 

 

(Alle Bilder: Olaf Schuler)

 

 

 



  

              


 

Links: Anzeige aus einer Zeitung oder Zeitschrift aus den 50er-Jahren.

 

Die drei darin genannten Kinos wurden von Ernst Gill, Leopold Gill und weiteren Kino-Besitzern geführt.

 

 

Ernst Gill war auch Mit-Gesellschafter der Saar-Film-Union (mehr dazu auf unserer Seite Kino im Saarland).

 

 

Einzelheiten zu den drei in der Anzeige genannten Kinos finden Sie weiter oben unter Saarlouis, Völklingen und Neunkirchen.


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Diese Seite soll noch erweitert werden.

 

Wenn Sie Fotos und/oder Infos aus den späten 40er-, den 50er- oder 60er-Jahren von Kinos in weiteren saarländischen Orten haben oder wissen, wo sie veröffentlicht sind, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf!

 

 


 

Hinweis: Einige Angaben über die Kinos haben wir folgenden Websites entnommen:

http://www.allekinos.com/saarland.htm

http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Film-_und_Kino-Adressbuch  [Seite gelöscht]

Kinowiki Saarland (http://filmtheater.square7.ch/wiki/index.php?title=Saarland)

http://filmtheater.square7.ch/wiki/index.php?title=1949-Saar

 


Seite begonnen am 13.11.2010, zuletzt bearbeitet am 7.1.2021

 

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