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Inhalt des Kapitels VERKEHR:
a) Allgemeines / Autofahren im Saarstaat
b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes
c) Was bedeutete das "OE"?
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d) PKW: französische Fabrikate
Extraseiten: Renault 4 CV Citroën 2CV Traction Av.
e) PKW: deutsche & ausländische Marken
f ) Motorräder und Motorroller
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g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen
h) Nutzfahrzeuge: LKW 1, LKW 2, Kombis, Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn, Obusse, Eisenbahn, Feuerwehr, Fliegen, Schiffe
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Extraseite zu d) PKW - französische Fabrikate:
Das Crèmeschnittchen (Renault 4 CV) résumé en Français: voir ici
Auf unserer Seite PKW (französisch) sehen Sie die wichtigsten französischen PKW-Modelle, die damals im Saarland gefahren wurden. Dort gibt es auch eine kurze Einführung zum Renault 4 CV, die wir hier am Anfang dieser Seite noch einmal wiedergeben. Zusätzlich finden Sie hier weiter
unten detaillierte
Informationen zu dem Fahrzeugtyp und zahlreiche Fotos von saarländischen Crèmeschnittchen, zum Teil mit persönlichen Geschichtchen dazu.
Hinweis: Es gibt
seit Februar 2018 ein Buch in deutscher Sprache über das Crèmeschnittchen: siehe
ganz unten hier auf dieser Seite!
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Das wohl beliebteste Auto der Saarstaatzeit Zeit
war das Crèmeschnittchen.
Mit "bürgerlichem Namen" hieß es
RENAULT 4 CV (gesprochen Rennoh
Kattschewoh). Seine Besonderheiten waren
der wassergekühlte Heckmotor und vordere Türen, die
mittig angeschlagen waren (an der B-Säule); sie öffneten sich also
nach vorne (solche Türen nennt man auch "Selbstmördertüren"; im unteren Teil dieser Seite sehen Sie mehrere Bilder von 4 CVs mit geöffneten Vordertüren). Die hinteren Türen waren ebenfalls an der B-Säule angeschlagen und gingen daher nach hinten auf.
Der 4 CV wurde nur als viertürige Limousine gebaut, war 3,66 m lang und 1,43 m breit. Er verfügte über einen Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor mit einem Hubraum von 751 ccm und einer Leistung von zunächst 17, später 19 PS (bei 4000 U/min), die ihn dann auf bis zu 100 km/h beschleunigten. 1950 wurde die Leistung
sogar auf 21 PS erhöht. Das Crèmeschnittchen
war mit einem Dreigang-Getriebe, vier Sitzplätzen und einzeln aufgehängten Hinterrädern ausgestattet.
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Das Bild zeigt die Zeichnung, die seit 1953 auf der Hauswand des damaligen Renault-Händlers in Tholey zu sehen ist. (Foto: Eduard Schneider)
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Technische Hinweise:
a) Mit den PS-Angaben in dieser Abhandlung sind SAE-PS gemeint.
b) Die
französische Abkürzung "CV" bedeutet nicht "chevaux vapeur", wie man oft hört (dafür verwenden
die Franzosen die Abkürzung "ch"), sondern sie stand für "chevaux fiscaux", zu deutsch "Steuer-PS". Diese gaben nicht wie unsere DIN-PS die Motorleistung an, sondern dienten nur zur Bemessung der Kraftfahrzeugsteuer. Die Berechnung der CV erfolgte nach einer ziemlich komplizierten Formel, bei der u.a. die Anzahl der Zylinder und der Hubraum eine Rolle spielten. Sie wurde bis 1998 angewendet. (Erläuterungen von Karl Presser)
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Der Werdegang des Renault 4 CV
Louis Renault hatte schon seit 1940 den Bau eines neuen Kleinwagens für eine breitere Käuferschicht geplant. Da die Vichy-Regierung während der deutschen Besetzung Frankreichs Entwicklung und Bau von zivilen Fahrzeugen untersagt hatte, begann man bei Renault ab etwa 1941 in aller Heimlichkeit
damit, den späteren 4 CV zu entwickeln (sogar Louis Renault soll nichts davon gewusst haben!) So konnte man schon unmittelbar nach dem Kriegsende die ersten Prototypen des 4 CV testen. 1946
wurde der neue Wagen mit 17 PS-Motor auf dem Pariser Autosalon vorgestellt.
Ab 1947 verkaufte sich der 4 CV mit so großem Erfolg, dass Besteller mit Lieferzeiten von mehr als einem Jahr rechnen mussten. 1955 wies die Version R1062 ganze 27 SAE-PS aus. Damit konnte die 100km/h Marke für die Höchstgeschwindigkeit geknackt werden.
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Vom Jahr 1959 an warb man mit satten 30 SAE-PS, die 26 DIN-PS entsprechen sollten.
Erst im Jahr 1961 wurde die Produktion des 4 CV eingestellt, nachdem man fast 1,2 Millionen Exemplare davon abgesetzt hatte.
Im Foto oben sehen wir einen 4 CV während einer
intensiven familiären Autopflege zu Anfang der 50er-Jahre.
(Foto: Familie Bellmann)
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Développement de la Renault 4 CV
Louis
Renault avait planifié déjà en 1940 la construction d’une petite voiture pour
une clientèle plus large. Mais comme le gouvernement de Vichy avait interdit
pendant l’occupation allemande de la France la planification et la construction
de voitures civiles, l’entreprise Renault commença en 1941 environ à planifier
clandestinement la future 4 CV. Il
paraît que même Louis Renault n’en savait rien. Cela fit que l’on put tester
aussitôt après la guerre les premiers prototypes. En 1946 la nouvelle voiture
fut présentée au Salon de l’automobile à Paris. A
partir de 1947, la 4 CV se vendit avec un tel succès qu’on devait compter sur
plus d’un an pour la livraison. C’est seulement en 1961 que la production fut
arrêtée après la vente de presque 1,2 millions d’exemplaires.
Picknick
am Waldesrand in den 50er-Jahren mit einem
schicken
Crèmeschnittchen > >
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Vielfach wird vermutet, dass Ferdinand Porsche an der Entwicklung des 4 CV oder zumindest seines Motors mitgewirkt habe. Dafür sprechen gewisse Ähnlichkeiten zwischen den ersten Prototypen des 4 CV und des VW Käfers. Diese Vermutungen sind aber sehr umstritten. Über direkte Verbindungen von Porsche zur 4 CV-Konstruktion während der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs gibt es keinerlei Hinweise in den Quellen. Dass
sowohl der Renault als auch der VW über einen Heckantrieb verfügten, ist
wohl darauf zurückzuführen, dass dieses Antriebskonzept mit dem hinten liegenden Motor-Getriebe-Block die kostengünstigste
Lösung darstellte. Die rundliche Grundform entsprach darüber hinaus dem Zeitgeschmack der 40er-Jahre; sie wurde weder von Porsche noch von Renault erfunden.
Nachdem Ferdinand Porsche im Dezember 1945 in Baden-Baden verhaftet worden war, verbrachte er die folgenden 22 Monate in französischer Gefangenschaft. Dort sollte er 1946 auf Verlangen des französischen Industrieministeriums anhand von Konstruktionsakten seine Meinung zum 4 CV äußern. Es gab insgesamt neun Begegnungen zwischen Porsche und den Renault-Konstrukteuren,
wobei Porsche den 4 CV wohl auch zur Probe fahren konnte. Über sein Urteil gibt es unterschiedliche Informationen. In französischen Quellen wird gesagt, er habe lediglich vorausgesagt, dass das Fahrzeug etwa ein Jahr später auf den Markt gebracht werden könne. Sohn Ferry Porsche schreibt in der Biografie über seinen Vater hingegen,
dass dieser gemäß seinen Erzählungen zahlreiche Verbesserungsvorschläge eingebracht habe. Wenn man sich vor Augen führt, daß zu diesem Zeitpunkt die Serienproduktion bereits vorbereitet wurde und die Renault-Konstrukteure die vorgeschriebenen Treffen mit Porsche nur sehr widerwillig wahrnahmen, dürften sie Porsches Vorschläge allerdings kaum berücksichtigt haben.
Die Infos zu diesem Text über Ferdinand Porsche sind von Dietrich Stark, Bochum. Er hat als Besitzer eines selbst restaurierten 1952er Renault 4 CV im Laufe der Jahre zahlreiche Informationen und sonstiges Material zu diesem Fahrzeug gesammelt.
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Warum die Saarländer ihre 4 CV 'Crèmeschnittchen' nannten
Das Crèmeschnittchen wurde im Saarland vielleicht deshalb so genannt, weil es von der Form her - mit seinen vielen Rundungen - einem solchen Kaffeeteilchen irgendwie ähnlich sah. Aber der Hauptgrund
war wohl seine Farbe. Während des Krieges wurden von 1940 bis 1944 im Renault-Werk Lkw, Motoren und Motorenteile für die Wehrmacht gebaut. Zum Ende der Besatzungszeit waren noch Bestände der für die Wehrmachtsfertigung verwendeten Farbe übrig geblieben, die man aus
Ersparnisgründen zunächst aufbrauchen wollte. Und so lackierte man
alle in den ersten Serien ausgelieferten 4 CV in dieser Farbe.*)
Die Saarländer muss der Farbton an denjenigen von Buttercrème erinnert haben, denn bald nannten sie diese Autos "Crèmeschnittchen". Auch in Frankreich verwendete man für sie einen Kosenamen, nämlich - wahrscheinlich ebenfalls wegen der Farbe und der Form - "motte de beurre"
(zu Deutsch: "Klumpen Butter"; in Frankreich wird Butter auch in Klumpen verkauft). - Bild rechts: So etwa sah die Originalfarbe der ersten Crèmeschnittchen aus. (Foto: R. Freyer)
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Karl Presser ergänzt hierzu noch: Französische Butter, und die gab es im Saarland überwiegend, war
Molkereibutter und gelblich. "Bleiche Butter" kam, dank gesetzlicher Grundlage (Butterverordnung), als "Deutsche Markenbutter" erst nach dem Tag X zu uns.
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Als weiteren Grund für die erste Farbe des 4 CV wird
in der Literatur und im Internet häufig berichtet, dass während des
2. Weltkrieges im Renault-Werk Billancourt Panzer gebaut worden seien, die für den Kampf des deutschen Nordafrikakorps in der Sahara bestimmt waren. Aus diesem Grund habe man man sie in einer wüstensandähnlichen, crème-beigen Tarnfarbe lackiert. Die angeblichen Restbestände dieser Farbe seien nach dem Krieg für die ersten 4 CV verwendet worden. Dietrich Stark aus Bochum hat recherchiert und herausgefunden, dass damals aber
gar keine Panzer in Billancourt gebaut wurden, sondern Motoren und Lkw.
Bei der Farbe, die Renault für die ersten 4 CV verwendete und als "Ivoire" (Elfenbein, Farbcode 314) bezeichnete, handelte es sich um den Farbton "Dunkelgelb" der Wehrmacht; er wurde später als RAL 7028 normiert. Ab Anfang 1943 war er für alle neuen Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände der Wehrmacht als Basisfarbe vorgeschrieben (zusätzlich wurden zu Tarnungszwecken oft grüne und braune Flecken von der Truppe aufgebracht). Er unterschied sich allerdings wesentlich von den für das Afrikakorps verwendeten Farbtönen. Letztere waren deutlich dunkler, eher bräunlich. - Den Farbton "Ivoire" konnte
man als Außenlackierung für den 4 CV nur in den ersten beiden Modelljahren 1947 und 1948 wählen, bis 1953 wurde er dann noch für Felgen, Armaturenbrett und die inneren Fensterrahmen
benutzt.
Verwendete Literatur zum Thema 'Farbe des 4 CV': Jacques Borgé und Nicolas Viasnoff. Renault l'Empire de Billancourt. Éditions e.p.a. Paris, 1977. Deutsche Ausgabe erschienen im M.
Kühsel-Verlag. Darmstadt, 1980. - Reinhard Frank. Lastkraftwagen der Wehrmacht. Podszun-Pallas Verlag 1992. - Dominique Pagneux. Album 4 CV. Éditions e.p.a. Paris, 1992. - Website: http://www.fahrzeuge-der-wehrmacht.de/Artikel/Lack.html
Weitere Literatur und Links zum Thema Renault 4CV: Von der Stunde 0 zum Tag X (Näheres siehe Literaturverzeichnis), S. 425 ff.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Renault_4CV - http://www.kleinwagenfreunde.de/html/renault4cv.html
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Stolze Besitzer fotografierten gerne ihr geliebtes Crèmeschnittchen:
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Dies war der 4 CV von Hardi-Herfried Chall aus Nunkirchen. Als ihn der damals 18-jährige Schüler mit frischem Führerschein im September 1956 kaufte, hatte es bereits 80.000 km auf dem Buckel. Er erzählt, dass seine Eltern bei der Finanzierung halfen. Bald wurde das Auto zum Stolz der ganzen Familie. Es war ja auch keine Standard-, sondern eine "L-Version" mit mehr Komfort, z.B. einer Sonnenblende, vier Weißwandreifen, Luxus-Radkappen und sogar mit einem Radio. Trotzdem ließen die Autos damals noch so manchen Komfort vermissen, der heute selbstverständlich ist. Die Sitze waren nicht während der Fahrt und auch nicht nur mit einem einfachen Hebel zu verstellen. Man musste dazu schon aussteigen und sich unter den Sitz beugen. Auch die Heizung war in den kalten Wintern nicht imstande, den Wagen einigermaßen angenehm zu wärmen.
Der 4 CV war so leicht, dass man ihn mit bloßen Händen von der Seite aus hochheben konnte. Allerdings waren die französischen Autos damals noch nicht sehr zuverlässig. Die Batterie machte öfter schlapp, und die Bremsen versagten auch schon mal ihren Dienst, weil z.B. die Bremskolben plötzlich festsaßen.
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Jeden Samstag wurde das Auto von seinen stolzen Besitzern "gewienert", und dann begannen oft die Ausflugsfahrten der Familie, nach Frankreich oder an den Rhein, in den Schwarzwald und sogar bis Aachen oder Neu-Ulm. Manchmal kündigte nach drei Jahren treuer Dienste während eines Ausflugs ein lauter Knall mitten auf der Autobahn das Ende an: Ein Kolben war abgerissen und hatte den dicken Motorblock durchschlagen. Das Auto wurde für viel Geld von einem Unternehmen bis nach Saarlouis geschleppt. Noch mehr Kosten verursachte
dann der Einbau eines neuen Motors. Schon einige Wochen später wurde das Crèmeschnittchen der Challs gegen einen Opel Rekord eingetauscht. Infos und Foto: Hardi-Herfried Chall, Nunkirchen
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Auf diesen beiden Bildern sehen wir das Crème- schnittchen der Familie Gatzke, Ludweiler. - Torsten Gatzke: "Auf dem Foto links sind meine Oma Klara sowie Adolf Hilt zu sehen. Es wurde aufgenommen in
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der Karlsbrunner Straße. Das Foto rechts zeigt meine Eltern Adolf und Edith Gatzke bei einem Sonntagsausflug an die Nied." Fotos: T. Gatzke
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Hans Gatzke aus Ludweiler kaufte im Mai 1951 das oben abgebildete Crèmeschnittchen (4142 - OE 4). Die dazu gehörige Rechnung der Firma Saar-Auto-Contor in Saarbrücken wies einen Kaufpreis von umgerechnet etwa 4000 DM aus.
Auf der Rechnung (siehe links) musste der Käufer damals einige Erklärungen und Verpflichtungen unterschreiben, die u.a. auf zollrechtlichen Gründen beruhten. Da die Fahrzeuge zollfrei aus Frankreich ins Saarland eingeführt wurden, verpflichtete man die Endverbraucher schon beim Kauf dazu, sie ein halbes Jahr lang nicht ohne Genehmigung zu verkaufen und
auch nicht in Gebiete außerhalb des Saarlandes, also auch nicht nach Deutschland, abzugeben.
Bild unten: Der Deckel des Wassereinfüllstutzens befindet sich über der Motorhaube am Heck des 4CV. Der Tankverschluss sitzt dagegen unter der Motorhaube. Foto: R. Freyer
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Drei oder sechs Zierleisten?
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass die Frontpartie (frz. "moustache") des Renault 4 CV bei einigen
Modellen drei und bei anderen sechs
Chrom-Zierleisten (auf Französich "barettes") aufweist?
Des Rätsels Lösung: Bis August 1953 wurde der 4 CV mit 6 Frontleisten ausgeliefert, ab September 1953, als
die Autos des Jahrgangs 1954 auf den Markt kamen, nur noch mit drei Leisten (die dafür aber etwas breiter waren).
Außerdem war in dem neuen Modell die Sitzbank (für eine größere Beinfreiheit) weiter nach hinten verschoben und die Heizung verbessert worden,
die Batterie war nach hinten gewandert, das Reserverad jetzt
senkrecht montiert, und man konnte das Fahr-zeug auch mit 21-PS-Motor
erhalten. Foto: Christoph Welter
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Ein nützliches Zubehörteil ist bei diesem 4 CV hinter der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite zu sehen: Mit diesem Heizelement konnte man Beschläge und
Vereisung verhindern oder vertreiben, die bei niedrigen Temperaturen
auf der Frontscheibe entstanden.
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Der kleine Matz im Spielhöschen wirft einen fachmännischen Blick in den Motorraum von Papas Crèmeschnittchen. Diese Szene erinnert mich an einen Vorfall mit dem 4 CV, den ich mir zusammen mit meinem Freund, früheren Klassenkameraden und Studienkollegen Fritz Kaul in der Normandie gekauft hatte, als wir 1963/64 unseren halbjährigen Auslandsaufenthalt
für das Studium der Romanistik in Caen (Calvados) absolvierten. Wir waren zum Weihnachtsurlaub mit unserem 4 CV ins Saarland zurückgefahren. Um meinem Bruder Klaus unser Auto vorzuführen, machte ich mit ihm eine kleine Probefahrt. Plötzlich rochen wir Rauch; er musste aus dem Motorraum kommen. Schnell angehalten, Motor abgestellt, nach hinten gestürzt und in den Motorraum geblickt (so wie der kleine Mann im Bild rechts!). Ich entdeckte einen Öllappen, den ich vor Beginn der Fahrt zum Überprüfen des Ölstandes benutzt und dann unbedacht so dicht
neben dem Keilriemen abgelegt hatte, dass dieser an ihm vorbeischleifte und durch die Reibung während der Fahrt Feuer fing. (Text: Rainer Freyer; Foto: Ernst Becker)
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Das Foto links zeigt einen (nur halb zu sehenden)
Renault 4 CV mit seiner stolzen Eigentümerin (in voller Größe).
Es war Tante Käthchen Lorscheider, die zur Familie Hartkorn,
Elversberg, gehörte.
Foto: Karola Hartkorn
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Am Waldrand in der Nähe
von Merzig präsentiert sich dieses wunder- schöne
Crèmeschnittchen.
Es gehörte der Tante meines Freundes Christoph
Welter, Saarlouis. Beide Aufnahmen entstanden etwa 1954.
Foto oben rechts: Christoph Welter
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Zwei Crèmeschnittchen und
ein Peugeot 203 (6377-OE14) parken hier in Rohrbach am Gasthaus Waldhorn im Jahr 1957.
(Mehr über den Peugeot 203 finden Sie
hier unten im Abschnitt 4a!)
Foto:
Karl Abel, Rohrbach |
Hier sehen wir den 4 CV einmal richtig in Seitenansicht. Dieses Fahrzeug gehörte zum Fuhrpark der Teigwarenfabrik Andreas Paul & Sohn, die damals in Kirkel, ab 1953 in Rohrbach angesiedelt war. Das Foto stammt aus dem Jahr 1950. Links im Bild ist der Sohn von Andreas Paul zu sehen; er hieß ebenfalls Andreas. Weiter unten ist ein Simca 5 der Firma abgebildet.
Auf unserer Seite Nutzfahrzeuge finden Sie mehr über die Firma und ihren Opel Blitz.
Foto oben: Alois Paul, Enkel des Firmengründers Andreas Paul
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In der Püttlinger Hengstwaldstraße wurde dieses Crèmeschnittchen etwa im Jahr 1954 aufgenommen.
Foto: Günther Faust
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Alfred Fink aus St. Ingbert sitzt
hier bei einem Sonntagsausflug ganz
friedlich auf dem Kotflügel. Aber
eines Tages jagte er seiner Mutter einen Riesen- Schrecken
ein. 1956 war er gerade mal neun Jahre alt (!), als er sich
heimlich hinter das Steuer des Crèmeschnittchens klemmte und dieses in Bewegung
setzte. Er erzählt:
"Gelernt hatte
ich das durchs Zusehen und Verstehen der
Funktionen von Kupplung, Schalthebel usw.
Dann probierte ich mit Erlaubnis meiner
Mutter vor der Garage durch Hin- und Herfahren,
ein Gefühl für das Auto zu bekommen.
Nach einigen Wochen des Übens war ich
mir sicher, das Auto dorthin bewegen zu
können, wo ich es habe wollte."
Eines Tages wollte er seine Mutter mit seinen Fähigkeiten überraschen,
und als sie nicht da war, steuerte er das
Auto durch geschicktes Manövrieren so in die Garageneinfahrt hinein, dass es
im rechten Winkel quer zur Einfahrt stand.
"Meine Mutter war natürlich zuerst sehr erschrocken, dann in Sorge darüber,
wie sie das Auto aus dieser "Zwangslage"
herausbringen könne. In meinem Stolz
über diese Leistung bot ich ihr sofort
an, den "Status Quo" wieder herzustellen.
Da sie sich selbst das nicht zutraute, ließ
sie mich gewähren (es blieb ihr ja
auch nichts anderes übrig) und war
anschließend froh, dass alles ohne
Kratzer oder sonstigen Schaden abging. Geschehen
ist diese Geschichte in Auersmacher, wo
wir damals wohnten." (Foto: Alfred Fink)
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Links: Dieter Berger aus Bexbach hat
uns dieses Foto geschickt. Es zeigt seine Mutter Mathilde mit ihrer Kollegin Frl. Jenni. Mathilde Berger war Biohelferin (Näheres über diesen Beruf auf unserer Seite Ausweise & Pässe
unter Nr. 4). Sie
arbeitete bei der Landeszucht- anstalt; wohl deshalb hatte das Auto eine
OE 9-Nummer für Dienst-
wagen (siehe
hier am Ende von Abschnitt 3)!
Rechts: Ein junges Mädchen stellt uns stolz das Auto seiner Familie vor. Das
Foto wurde in Webenheim gemacht.
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Fotos: Dieter Berger, Bexbach
(links); Torsten Gatzke, Völkl. (rechts)
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Zwei prominente Saarländer präsentieren ihr "Crèmeschnittchen":
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Luitwin von Boch-Galhau, geb. 1906 in Keuchingen [Ort gehört seit 1936 zu Mettlach]. Mehr über Villeroy & Boch gibt es demnächst auf dieser Website.
Foto: V&B, Mettlach
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Auch Fritz Weissenbach fuhr ein Crèmeschnittchen. Infos über den beliebten Rundfunkmoderator finden Sie auf der Seite Die Weissenbachs.
Foto: Landesarchiv Saarbrücken, Sammlung Weissenbach
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Links: Der Zusammenstoß eines 4 CV mit einem Chausson AP 48 Omnibus ist dem kleinen PKW gar nicht gut bekommen. Der Unfall war der Zeitschrift AUTO des Automobil- und Touringclubs Saar (ATS) im September 1953 ein Bild auf der Titelseite wert. Die Bildunterschrift lautete: "Wie konnte das passieren?" Foto: Zeitschrift AUTO, Nr.
9/1953
Unten: Ein selten fotografiertes Paar: ein Crèmeschnittchen und ein VW- Käfer einträchtig nebeneinander, der 4 CV mit OE-Kennzeichen; das Num- mernschild des Käfers ist nicht zu erkennen. Foto: Torsten Gatzke
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1950 konnte man den Renault 4 CV - zur Lieferung an Pfingsten! - auch als Cabrio- Limousine bestellen. Zeitungsanzeige: Sammlung Torsten Gatzke
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Ein 4 CV wird in der Saarbrücker Central-Garage gewartet. (Foto: Autohaus Dechent, Sbr.)
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Edmund Becker aus Ludweiler in jungen Jahren mit seinem flotten 4 CV.
Das Bild wurde 1959 aufgenommen, daher hat das Auto schon ein SB-Kennzeichen: Alle Fahrzeuge mussten
ja vom 1. Januar 1959 an ein Nummernschild nach deutschem Muster haben. (Näheres darüber lesen Sie
auf unserer
Seite Kfz-Kennzeichen unter Punkt 8.)
Die schicke Sonnenblende in diesem Bild war als Zubehör erhältlich und konnte von außen angebracht werden.
Foto: Torsten Gatzke
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Auto-Fuhrmann in Homburg
feierte am 1. Juli 1952
50-jähriges Firmenjubiläum
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Plakette vom Freundschaftstreffen am 22.3.1953
(zur Verfügung gestellt
von Dietrich Stark, Bochum)
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In der Saar-Garage in Saarbrücken konnte man auch einen kleinen Wohnwagen-Anhänger für den 4 CV kaufen.
Anzeige in der SZ vom 19.3.1955)
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4 CV - Oldtimer-Fotos aus heutiger Zeit
Auch heute kann man bei fast jedem Oldtimer-Treffen oder auf Auto-Ausstellungen noch gut erhaltene und liebevoll restaurierte 4 CVs bewundern. Manchmal hat man auch in unserer Zeit noch das Glück, einem Crèmeschnittchen auf unseren Straßen zu begegnen.
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Foto: Walter Volkmar, Riegelsberg, 2007
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Foto: Stefan Haas, Weiskirchen, 2011
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Die Fotos oben, links u. unten sind von Stefan Haas. Viele weitere Auto-Fotos von ihm können Sie auf seiner Seite www.blitzlichtkabinett.de sehen. Bild unten: R. Freyer 2007
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Ein Oldtimer-Crèmeschnittchen im direkten Größen-Vergleich mit einer modernen Mercedes-Limousine.
Foto: Stefan Haas
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Oben: Diese Frontpartie eines 4 CV wurde 2009 in Homburg fotografiert. Foto: Rainer Freyer
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Links: Das "Police"- Crèmeschnittchen haben die neuen Besitzer vor einigen Jahren in Saarbrücken restauriert. Foto: Torsten Gatzke
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Ein Buch über das Crèmeschnittchen
in deutscher Sprache
Andreas Gaubatz und Jan Erhartitsch haben zu Anfang des Jahres 2018 ein 96 Seiten starkes Hardcover-Buch über den Renault 4 CV im Motorbuch Verlag herausgegeben:
Renault 4 CV - Das Crèmeschnittchen
ISBN-978-3-613-04064-9. Abmessungen: 24x22 cm. Preis: 12.95 EUR
Verlagstext: Die Geschichte des Renault 4CV gleicht
streckenweise einem Kriminalroman. Geboren unter feindlicher Besatzung,
später von den meisten Mitarbeitern im Staatskonzern Renault nicht
gerade geliebt, hätten diese Umstände eigentlich schon das Ende für den
»Kattschewo«, den französischen Volkswagen, bedeuten können, bevor seine
Geschichte überhaupt begonnen hatte. Haben sie aber nicht. Stattdessen
wurde der 4CV zum weltweiten Erfolg. Andreas Gaubatz’ und Jan
Erhartitschs Reise in die Welt und Geschichte des Renault 4CV ist eine
einzige Liebeserklärung an den kultigen kleinen Franzosen aus
Billancourt.
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Das Buch enthält zahlreiche Schwarz/Weiß- und Farbfotos und beschreibt auf knapp 100 Seiten die Geschichte des 4 CV.
Inhaltsverzeichnis: Vorwort / Auferstanden aus Ruinen (Anfang mit Hindernissen) / Der Global-Player (ein kleiner Butterklumpen erobert die Welt) / Sport und Innovation (Die Karriere des Kattschewo - im Motorsport und als Spezialkarosse) / Le monde dit oui à Renault - eine kleine Auswahl der letzten überlebenden Fahrzeuge, die heute noch in privater Hand ihren Dienst verrichten / Kleine Sahneteilchen (die kleine Welt des 4CV) / Technische Daten / Zu guter Letzt.
- URL des Verlages: https://www.motorbuch-versand.de/product_info.php/info/10798
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Inhalt des Kapitels VERKEHR:
a) Wiederaufbau / Autofahren im Saarst.
b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes
c) Was bedeutete das "OE"?
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d) PKW: französische Fabrikate
Extraseiten: Renault 4 CV - Citroën Traction Avant
e) PKW: deutsche & ausländische Marken
f ) Motorräder und Motorroller
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g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen
h) Nutzfahrzeuge: LKW 1, LKW 2, Kombis, Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn, Obusse, Eisenbahn, Feuerwehr, Fliegen, Schiffe
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Diese Seite wurde begonnen am 2.5.2011 und zuletzt bearbeitet am
3.3.2021
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