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Inhalt des Kapitels VERKEHR:
a) Allgemeines / Autofahren im Saarstaat
b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes
c) Was bedeutete das "OE"?
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d) PKW: französische Fabrikate
Extraseiten: Renault 4 CV Citroën 2CV Traction Av.
e) PKW: deutsche & ausländische Marken
f ) Motorräder und Motorroller
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g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen
h) Nutzfahrzeuge: LKW 1, LKW 2, Kombis, Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn, Obusse, Eisenbahn, Feuerwehr, Fliegen, Schiffe
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d)
PKW - französische Fabrikate
Voitures particulières de fabrication française
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Wie man auf diesem Ausschnitt aus einer kolorierten Postkarte der 50er-Jahre unschwer erkennt, stehen hier auf dem Parkplatz vor dem Saarbrücker Hauptbahnhof hauptsächlich
Fahrzeuge französischer Marken: mehrere Peugeot, Renault und Citroën,
und nur wenige deutsche: Opel, Ford oder VW-Käfer.
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Aufgrund der Wirtschaftsunion mit Frankreich wurden im Saarland von 1947 bis zum Ende der 50er-Jahre wesentlich mehr französische als deutsche Fahrzeuge gefahren.
Da bei der Einfuhr von deutschen und
ausländischen Autos recht hohe Einfuhrzölle fällig wurden, konnte man
französische Fahrzeuge an der Saar viel preisgünstiger kaufen als
deutsche: Frankreich galt hier ja wirtschaftlich und zolltechnisch
als Inland.
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Hinsichtlich ihrer Fahrzeuge entwickelten die Saarländer
recht schnell Vorlieben für bestimmte Marken und Typen aus dem lieferbaren
französischen Angebot. So wurde für sie das Crèmeschnittchen (links im Bild und weiter unten, im Abschnitt 1b) zu
einem ähnlichen Erfolgsmodell wie für die Bundesbürger der Käfer.
Preislich und leistungsmäßig höher angesiedelt fand Peugeot seine
Liebhaber mit dem 203 und dem 403, Simca mit dem Typ 9 Aronde.
Wer es richtig repräsentativ haben wollte, fuhr einen Citroën Traction
als 11 CV oder 15 CV und später eine DS. Prestigeträchtig waren auch die
Achtzylinder-Vedettes, die anfangs von Ford, danach von Simca gebaut wurden.
Foto: Christine Schäfer, Niederkirchen
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Zum Bild: Spielende Kinder haben sich zwischen den Autos ihrer Eltern für ein Foto aufgebaut. Die beiden in St. Wendel zugelassenen Fahrzeuge sind ein frisch gewaschener und polierter Renault 4 CV (siehe unten im Abschnitt
1b) und ein Simca 8 (siehe Abschnitt 2b).
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Damals erhielten in Frankreich wie auch in
Deutschland viele Fahrzeugmodelle keine „richtigen“ Namen, sondern von
technischen Daten abgeleitete Typenbezeichnungen. Pragmatisch ging Renault zum Beispiel beim Crèmeschnittchen vor, das offiziell den "schlichten" Namen
4 CV trug (quatre chevaux, nach der Anzahl seiner französischen Steuer-PS). Bei Citroën folgte man mit 2 CV, 11 CV und 15 CV zunächst ebenfalls
dieser einfachen und logischen Namensgebung. Peugeot legte sich auf
Modellreihen mit einer Null in der Mitte fest, daher hießen ihre
Fahrzeuge 202, 203, 403 usw. (dieses System wird bis heute noch so fortgeführt). Ford gab seiner PKW-Baureihe einen klangvolleren Namen und nannte sie „Vedette“. Als Simca sie von Ford übernahm, wählte man für die einzelnen
Typen hingegen die Namen französischer Schlösser wie Versailles, Trianon und Chambord. Aber auch Simca
Ariane, Aronde und Châtelaine hörten sich durchaus "nobel" an.
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A
cause de l’union commerciale de la Sarre avec la France, il y eut, dans la Sarre
des années 40 et
50, une plus grande quantité de voitures
particulières de fabrication française qu’allemande. Elles
coûtaient moins cher que les voitures d’origine allemande ou d’autres pays, parce que la
Sarre était en fait considérée comme l’intérieur de la France - du moins
économiquement et sur le plan de la douane.
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Blick über den Parkplatz am Saarbrücker Schloss auf das Alte Rathaus, etwa 1955 (Foto: Stadtarchiv Saarbrücken)
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1) RENAULT
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs warfen die französischen
Behörden dem Firmengründer Louis Renault eine Zusammenarbeit
mit den deutschen Nationalsozialisten vor,
und er kam 1944 ins Gefängnis. Dort
starb er nach einem Monat Haft. Am 16. Januar
1945 wurden die Renault-Werke in Boulogne-Billancourt
verstaatlicht und in die "Régie
Nationale des Usines Renault" (RNUR - Staatl. Verwaltung der Renault-Werke)
umgewandelt.
Man baute zunächst
das Vorkriegsmodell Juvaquatre weiter (siehe unten,
Abschnitt a) und ab 1946 parallel dazu den 4 CV, also "unser" Crèmeschnittchen (Abschnitt b). Von 1951 an wurde die Frégate
gebaut, die zur oberen Mittelklasse gehörte (Abschnitt c), und ab
1956 die
Dauphine (Abschnitt d).
Foto links: Rainer Freyer
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Vers la
fin de la Seconde Guerre Mondiale, l’administration française accusa le
fondateur d’entreprise Louis Renault de collaboration avec les
Nazis allemands ; il fut emprisonné et mourut
un mois après en prison. Le 16
janvier 1945, les usines Renault à Boulogne-Billan- court furent nationalisées et
transformées en « Régie Nationale des Usines Renault » (RNUR).
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a) Renault
Juvaquatre
Der Renault
Juvaquatre wurde von 1937 an zunächst als Limousine gebaut (siehe Farbfoto), anfangs
zwei-, später auch viertürig. Schon bald wurde
er auch als Break oder Fourgonnette hergestellt.
Dieser Fahrzeugtyp wurde gerne als Lieferwagen für kleinere Transporte
verwendet und natürlich auch häufig im Saarland gefahren.
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Das Bild oben zeigt einen Juvaquatre
Fourgonnette,
mit dem die Sport-Zeitschrift SPORT ECHO ausgefahren wurde.
Foto: Landesarchiv
Saarbrücken, B 571 C.
Das Foto links wurde 1953 aufgenommen. Dieser
Juvaquatre
Fourgonnette
trägt auf der Rückseite und an den Seiten
Reklame- aufschriften für GROLIN Bohnerwachs (siehe unsere Seite Saarländische Produkte unter E). Foto: Egon Groß, Lebach
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Einen Juvaquatre als Polizeifahrzeug finden Sie hier, und einen Juva als Postzustellauto
Der Juvaquatre als zweitürige Limousine:
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Dieses
hübsche Modell in Grün stammt zwar nicht aus dem Saarland, aber
ähnliche Autos könnten in den 50er-Jahren auch bei uns gefahren sein. Foto: http://www.carsablanca.de/
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Der Juvaquatre Fourgonnette
von Viktor Hussong aus Rohrbach. Interes- sant an diesem Fahrzeug sind
die seitlichen Glasfenster hinten. Gut zu sehen ist auch der außen
angebrachte Winker. Foto: Karl Abel, Rohrbach
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b) Renault 4 CV - das "Crèmeschnittchen"
Hier
folgt nur eine kurze Vorstellung dieses legendären Lieblingsautos der
Saarländer. Zahlreiche weitere Bilder, erklärende Texte (z.B. auch über
den Namen 'Crèmeschnittchen') und Zeitzeugenberichte finden Sie auf
unserer >> Extraseite
zum 4 CV.
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Das beliebteste Auto war im Saarland zu jener Zeit das Crèmeschnittchen. Mit "bürgerlichem Namen" hieß es RENAULT 4 CV. Seine Besonderheit waren der wassergekühlte Heckmotor und vordere Türen, die hinten angeschlagen waren (an der B-Säule). Sie öffneten sich deshalb
nach vorne (solche Türen nennt man auch "Selbstmördertüren"). Die hinteren Türen waren ebenfalls an der B-Säule angeschlagen und gingen somit nach hinten auf.
Der 4 CV wurde nur als viertürige Limousine (französischer Sprachgebrauch: Berline) gebaut, war 3,66 m lang und 1,43 m breit. Er
verfügte über einen Vier- zylinder-Viertakt-Reihenmotor mit einem Hubraum
von 751 ccm und erbrachte eine Leistung von zunächst 17, später 19 PS bei
4000 U/min, die ihn auf bis zu 100 km/h beschleunigten. 1950 wurde die
Leistung auf 21 PS erhöht. Der
4 CV
war mit einem Dreigang-Getriebe,
vier
Sitzplätzen und einzeln aufgehängten Hinterrädern ausgestattet.
Die Zeichnung rechts befindet sich seit 1953 in Tholey
auf der Hauswand des damals dort ansässigen Renault-Händlers. (Die Jahreszahl steht in dem Nummernschild - hier im Bild kaum zu erkennen.) Foto: Eduard Schneider, Tholey
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Der Werdegang des Renault 4 CV
Louis
Renault hatte schon seit 1940 den Bau eines neuen Kleinwagens für eine
breitere Käuferschicht geplant. Da die Vichy-Regierung während der
deutschen Besetzung Frank- reichs Entwicklung und Bau von zivilen
Fahrzeugen unter- sagt hatte, begann man bei Renault ab etwa 1941 in
aller Heimlichkeit
damit, den späteren 4 CV zu entwickeln. Sogar Louis Renault soll nichts
davon gewusst haben. So konnte man schon unmittelbar nach Kriegsende
die ersten Prototypen des 4 CV testen. 1946
wurde der neue Wagen auf dem Pariser Autosalon vorgestellt.
Ab
1947 wurde der 4 CV mit so großem Erfolg verkauft, dass man mit
Lieferzeiten von mehr als einem Jahr rechnen musste. Erst 1961 wurde
die Produktion des 4 CV eingestellt, nachdem man fast 1,2 Millionen
Exemplare davon verkauft hatte.
< Autopflege Anfang der 50er-Jahre. Foto: Familie Bellmann
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Développement de la Renault 4 CV
Louis
Renault avait planifié déjà en 1940 la construction d’une petite voiture pour
une clientèle plus large. Mais comme le gouvernement de Vichy avait interdit
pendant l’occupation allemande de la France la planification et la construction
de voitures civiles, l’entreprise Renault commença en 1941 environ à planifier
clandestinement la future 4 CV. Il
paraît que même Louis Renault n’en savait rien. Cela fit que l’on put tester
aussitôt après la guerre les premiers prototypes. En 1946 la nouvelle voiture
fut présentée au Salon de l’automobile à Paris. A
partir de 1947, la 4 CV se vendit avec un tel succès qu’on devait compter sur
plus d’un an pour la livraison. C’est seulement en 1961 que la production fut
arrêtée après la vente de presque 1,2 millions d’exemplaires.
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c) Renault
Frégate (Fregatte)
Nach dem Krieg wollte Renault neben dem 4 CV
einen modernen neuen Mittelklasse-Wagen bauen. Heraus kam die Frégate. Sie hatte einen Frontmotor und als Neuheit Einzelradaufhängung an allen vier Rädern. 1950 wurde sie erstmalig auf dem Pariser
Autosalon gezeigt, und vom November 1951 an konnte man sie kaufen.
Ab 1956 war auch eine Kombi-Version der Frégate erhältlich, und zwar unter dem Namen "Domaine".
Nachdem etwa 180.000 Stück der Renault Frégate gebaut worden waren, wurde ihre Produktion 1960 eingestellt.
Foto rechts: Heiner Lenthe
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Werbung
der Saar-Auto-Contor, Saarbrücken
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Fregatte auf dem Titelbild der ACS-Zeitschrift März 1953
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Eine Frégate Amiral aus Völklingen um 1955 in Immenstaad am Bodensee vor der "Badischen Weinstube".
Das
Modell Frégate Amiral wurde ab 1954 gebaut. Es hatte eine gehobene
Ausstattung und einen geänderten Kühlergrill. Der Motor brachte eine
Leistung von 64 PS.
[Amiral ist das französische Wort für Admiral.]
Foto: H.-G. Altmeyer
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d) Renault Dauphine
Die Renault Dauphine kam im März 1956
auf den Markt. Da nach dem 1.1.1957 im Saarland nur noch die neuen
deutschen Nummernschilder ausgegeben wurden, dürften in den wenigen
Monaten (März bis Dez. 1956) nicht allzu viele Exemplare dieses Typs
mit OE-Kennzeichen fotografiert worden sein. Die Familie Ziebuhr,
Saarbrücken, besaß damals ein solches Auto und hat nun diese drei
hübschen Fotos vom Herbst
1956 in ihren Fotoalben.
Foto: Familie Ziebuhr, Saarbrücken
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Zu der oben links abgebildeten Floride: siehe etwas weiter unten im Abschnitt e)!
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Die DAUPHINE*) war das Nachfolgemodell des Crèmeschnittchens. Sie hatte wie dieses einen Heckmotor und vier Türen, die sich aber alle nach hinten öffneten. Es fehlten auch die "abstehenden" Kotflügel des Vorgängermodells 4 CV.
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*)
Im Französischen sind die Bezeichnungen für alle Autos weiblich. "La 4
CV" (der 4 CV) war damals für Renault die Nr. 1, also sowas wie die
Königin, und so wurde ihre Nachfolgerin "Dauphine" genannt (=
Kronprinzessin, Thronfolgerin).
Ihr Reserverad (siehe Kommentar etwas weiter unten) war
unter dem vorne liegenden Kofferraum untergebracht, und sie war 30 cm
länger als der 4 CV. Hierdurch erhielt sie einen geräumigeren
Innenraum. Angetrieben wurde sie von einem 4- Zylinder-Reihen-Motor mit
anfangs 845 ccm und 26 PS (in späteren Versionen 36 PS). Weitere
Merkmale: drei Gänge plus Rückwärtsgang, hydraulische Trommelbremsen an
allen vier (einzeln aufgehängten)
Rädern, eine selbsttragende
Karosserie,
hydraulische
Stoßdämpfer und ein Gewicht von 635 kg. Sie erreichte eine
Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h und wurde unter der Typenbezeichnung
R 1090 bis 1963 gebaut.
Das Foto rechts zeigt die Dauphine von Otto Friedrich Nau- mann, Wiebelskirchen (im Bild rechts mit seiner Frau, etwa 1958). Foto: O.F.Naumann
Anmerkung zum Reserverad der Dauphine:
"Mein Vater fuhr damals auch eine Dauphine von Renault (26 PS), und bei
diesem Wägelchen war das Ersatzrad hinter dem vorderen Nummernschild
versteckelt. An das Ersatzrad kam man durch Ziehen eines Ringes im
Kofferraum, das Nummernschild klappte nach unten weg und man konnte den
Michelin X Ersatzreifen entnehmen". (Konrad Eifler, Kleinrinderfeld, Unterfranken)
Kommentar
unseres Lesers Diter Mach aus dem Saarland, der seit vielen Jahren in
Cartagena de Indias/Kolumbien lebt, zu diesem Fahrzeugtyp: "Die
gute alte Renault Dauphine war mein allererstes eigenes Autochen - ganz
schön gefährlich: Wenn man mit zuviel Gas in die Kurve ging, dann
konnte sie hinten (wegen
des Heckmotors!)
auch schon mal ausbüxen...!"
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Englischsprachige Dauphine-Werbung
e) Renault Floride
Da
die Floride auch im Saarland gerne gefahren wurde, zeigen wir sie hier,
obwohl die ersten Serienmodelle der Floride erst Ende 1959 auf den Markt kamen. Aus diesem Grund gab es keine Floride mit OE-Nummer. Die Floride S mit dem OTW-Kennzeichen auf unserem Bild wurde 1965 fotografiert. Fotos: Dr. Simmet
"Eine
lang gestreckte Motorhaube, die elegant gewölbte Panoramascheibe,
angedeutete Heckflossen: So ein - um es im Vokabular der 50er-Jahre zu
sagen – „schnittiger“ Zweitürer konnte doch nur aus den USA kommen.
Oder? Zugegeben: Eine waschechte Französin war die Renault Floride
nicht. Die Idee zu diesem schlanken Sportwagen
wurde bei einem Treffen des damaligen Renault
Chefs Pierre Dreyfus mit US-Händlern geboren, und die flotte Außenhaut
stammte vom italienischen Star-Designer Pietro Frua. Doch spätestens,
als sich die damals 25-jährige Brigitte Bardot für Werbeaufnahmen
genüsslich auf der Motorhaube räkelte, war die Floride so französisch
wie der Eiffelturm und so mondän wie St. Tropez. (...)"
(Zitat von der Website http://www.renault.de/renault-welt/unternehmen/historische-modelle/renault-floride)
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f) Renault Colorale
Die
Colorale-Reihe wurde von 1950 bis 1957 produziert. Der Renault Colorale
Prairie war eine viertürige Limousine, dessen Form an einen Kombi
erinnerte. Ein 2-Liter-Motor mit etwa 55 PS konnte ihn auf bis zu 110
km/h beschleunigen.
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Das Foto unten haben wir in größerem Format abgebildet auf unserer Seite Polizeifahrzeuge im Abschnitt Die wichtigsten nach 1945 bei der Saar-Polizei verwendeten Fahrzeugtypen.
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2) SIMCA
Der französische Autohersteller
Simca baute ab 1935 in Nanterre zunächst
nur FIAT-Modelle in Lizenz, und zwar den Simca 5, 6
und 8. Für die Lizenzen erhielt FIAT Aktienanteile
der Simca-Werke. Als erstes eigenständiges Fahrzeug baute Simca ab 1951 den Simca 9 Aronde. Nachdem Simca 1954 die französischen Ford-Werke in Poissy (Département Seine-et-Oise nahe Paris) übernommen hatte, produzierte die Firma dort eine neue, noch von Ford überarbeitete
Reihe unter dem Namen Vedette (siehe unten, Abschnitt d).
a) Simca 5
Der Simca 5 war die französische Version des Fiat 500 "Topolino".
Auf dem Foto rechts posiert Heinz Landwehr aus St. Wendel neben seinem Simca 5, der auf den Namen "Fifi"
'hörte'. Das Bild wurde etwa 1958 aufgenommen.
Links sehen wir einen Simca 5 schräg von vorne, 2009 in Saarlouis.
Fotos: Elmar Landwehr, St.Wendel (Bild rechts) und Rainer Freyer (links)
Der
kleine Simca wurde von 1936 bis 1949 gebaut und verfügte über einen
4-Zylindermotor mit 570 ccm Hubraum und 13 PS. Sein Leer- gewicht
betrug 560 kg.
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Foto: ARCHIV REDUIT |
Der
Fiat Topolino wurde in Italien auch als Kastenwagen mit einer Nutzlast
von 300 kg gebaut. Er trug dort den Namen "Furgoncino". Auch in Frankreich gab es den Simca 5 als kleinen Lieferwagen. Er wurde in dieser Form als "Fourgonnette 250 kg Simca cinq" bezeichnet.
Die
Fourgonnette im Bild links gehörte zum Wagenpark der Firma "Pauls
Eiernudeln", Rohrbach. Die mit dem Baby war aus St. Wendel.
(Foto
links: Alois Paul; weitere Fotos von Fahrzeugen der Firma seines
Großvaters und Vaters gibt es weiter oben unter Renault 4 CV sowie auf
der Seite Nutzfahrzeuge - LKW1, ziemlich unten beim Opel Blitz.)
b) Simca 6
Der Simca 6 wurde zwischen 1947 und 1950 von Simca in Frankreich und von Fiat (als Fiat 500 Topolino C) in Italien gebaut.
Leider haben wir kein Bild von einem solchen Fahrzeug aus der Saarstaatzeit.
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c) Simca 8
Foto: Christine Schäfer, Niederkirchen |
Der Fiat 508 C (ab 1939 Fiat 1100 genannt) wurde von 1937 bis 1951 auch in Lizenz von Simca in Nanterre gebaut. Er hieß in Frankreich Simca 8, verfügte über vier Türen, einen vorne eingebauten Vierzylinder-Reihenmotor mit 1089 ccm und 30 bis 32 PS.
Er hatte ein Vierganggetriebe und Heckantrieb und erreichte eine Höchstge- schwindigkeit von 95 bis 105 km/h.
Foto: Stadtarchiv Saarlouis
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Eine Lieferwagen-Variante des
Simca 8, Baujahr etwa 1950. Es handelt sich um ein Fahrzeug mit großen hinteren Seitenfenstern ("Fourgonnette Vitrée").
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Fotos: Sammlung Ferdinand Kleineick.
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Simca 8 Sport Cabriolet
Technisch
baute das Cabrio auf der Simca 8-Limousine auf, es hatte aber ein
vollkommen anderes Aussehen als diese. Seine Karosserie bestand aus
Aluminium. Sie sollte nach dem Wunsch des damaligen Simca-Chefs Pigozzi
dem Ferrari 166 ähnlich sehen.
Der
Zweisitzer hatte einen auf 1221 ccm aufgebohrten Fiat-Motor, der 50 PS
leistete. Er erreichte in der Spitze 135 Stundenkilometer. Anfang der
fünfziger Jahre war dies ein durchaus sportliches Tempo. Das Cabrio
wurde von 1949 bis 1952 bei Facel-Metallon in Paris gebaut (siehe auch unten unter 7d) und kostete doppelt so viel wie der normale Simca 8, nämlich
fast 920.000 frs. Das im Kreis Saarlouis (OE 6) angemeldete Fahrzeug im Bild links war aus dem Baujahr 1950 oder 1951.
Das Foto war 1952 auf einem Titelblatt der saarländischen Zeitschrift "Auto Technik und Sport" zu sehen.
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Rechts: Eine junge Saarländerin mit ihrem Simca 8 Sport Cabrio
im Sommer 1956 in dem bekannten französischen Mittelmeer-Badeort Saint
Raphaël. Saarländer verbrachten in den 50er- und 60er-Jahren ihre
Ferien sehr gerne
an der Côte d'Azur.
Für
das Fahrzeug hatte die Besitzerin damals als Gebrauchtwagen etwa eine
halbe Million Franken bezahlt (das waren umgerechnet ca. 4300 DM oder
etwa 2200 €) und damit etwas mehr als die Hälfte des Neupreises (siehe auch im Text zum vorigen Bild).
Farbfoto: Sammlung Rainer Freyer
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Zwei weitere Simca 8 Sport Cabrios, beide mit einer OE9-Nummer. Das linke Bild entstand im Jahr 1953 in Bonn. Im Hintergrund sieht man das Chemische Institut der
Uni Bonn (danke für diese Info an Gunter Ulrichs-Fischer, Bonn). Da das Wetter nicht so schön war, hat der Fahrer das Verdeck geschlossen gelassen. (Foto: Slg. Volkhard Stern) Das Bild unten bietet uns eine Seitenansicht (Foto: Winfried Lux).
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d) Simca 9 Aronde
(nach kurzer Zeit nannte man ihn nur noch 'Simca Aronde', ohne 9)
Dies
war das erste eigenständige (d.h. nicht in Fiat-Lizenz gebaute) Modell
von Simca. Es war ein Mittelklassewagen mit 1,1- bis 1,3-ltr.-Motoren
(z.B. 1221 ccm, 45 PS, über 120 km/h, 7,5 ltr./ 100 km).
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Die Aronde wurde in drei Generationen gebaut:
1951-55: Simca 9 Aronde,
1955-57: Simca Aronde Typ 90A,
1958-64: Simca Aronde Typ P60
Anfangs
trugen die Modelle (wie im Bild oben) eine Art Zierspange an der
Frontseite, ab Herbst 1953 wurde diese durch eine gebogene Leiste
("moustache courbe") ersetzt (siehe Bild links; Foto: Karola Hartkorn)
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Die
Original-Farbaufnahme oben rechts von einem Simca Aronde mit
OE-13-Kennzeichen wurde mit freundlicher Genehmigung einem
8-mm-Schmalfilm entnommen, der im Mai 1955 beim Großen Preis des
Saarlandes in St. Wendel von Schmalfilmamateuren gedreht wurde. © MCW
Motorsport Historiker St. Wendel. - Von dort kann man DVDs mit den Filmen auch käuflich erwerben (siehe auch Seite Motorsport).
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Die unten abgebildete Simca Aronde Elysée mit
dem Kennzeichen 3844-OE7 gehörte Edmund Meier, St. Ingbert. Links neben
dem Auto ist sein damals etwa 12-jähriger Sohn Ulrich zu sehen, der uns
die Fotos zur Verfügung gestellt hat. Die Aronde parkt hier im August
1957 auf der Fahrt nach Kärnten (mit dem Ziel Wörthersee), kurz nach
der Passage durch den Tauerntunnel. Im Bild unten rechts sieht man den
Vater
1956hinter seiner Aronde, mit der er gerade den St. Ingberter "Staffel"
bezwungen hat. So nannte man damals die Serpentinenstraße, die von der
jetzigen BAB-Ausfahrt St. Ingbert-West auf die "Ensheimer Höhe"
(Richtung Flugplatz) hinaufführt.
Ulrich Meier berichtet: "Den
Staffel rauf wars nicht weit, es folgte jeweils der Spaziergang auf der
Höhe bzw. dann ging es wieder runter ins 'Ensheimer Gelösch' (bitte
nicht fragen, wo dieser Name herkommt!).
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Die Kurven waren - d.h. die ganze
Straße war - allerdings damals sehr viel enger
als heute. Mein Vater war zwar ein ausgezeichneter Maschinenbauer,
aber das Autofahren war ihm recht anstrengend.
Der Simca war übrigens
für meinen Vater eher noch zusätzlich stressfördernd.
Ständiger Blick auf die Kühlwasser-Temparaturanzeige,
nahezu keine lange Urlaubsreise ohne Schaden an der
Kühlung. Ein altertümlicher Motor, langhubig.
Viele Reparaturen. Wir fuhren ihn aber trotzdem so lange,
bis er (fast) auseinanderfiel." Fotos: Ulrich Meier
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Diese beiden Bilder zeigen ein und dasselbe Fahrzeug. Es stellt eine der beiden Lieferwagen-Versionen der Simca Aronde dar, die den Beinamen "Messagère" führte.
Es gehörte zu den Karosseriewerken Schreiner und war wohl um 1952/53 gebaut worden.
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Die anderen Lieferwagen-Varianten der Aronde waren hinten mit Glasscheiben versehen. Sie wurden als "Aronde Châtelaine" und "Aronde Commerciale" vertrieben (ohne Abbildung). Preise 1954: 735.000 bzw. 690.000 Frs.
Fotos: Sammlung Ferdinand Kleineick, Bischmisheim.
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Bild
links: die Brüder Klaus, Herbert und Ernst Stock (v.l.n.r.) aus
Klarenthal bei der Wagenpflege. Auf der Bank sitzt ihre Mutter Olga Stock. Fotos: Torsten Gatzke, Völklingen
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Die
nächsten beiden Bilder zeigen die Simca Aronde des Oberstudienrats
Peter Schirra, im Bild rechts der Herr in der Mitte. Er unterrichtete
am Gymnasium St. Wendel. Das Foto wurde vor der Kaserne in
Hemer/Iserlohn im April 54 aufgenommen.
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Unten:
Auf Ferienfahrt in Bad Aussee im Salzkammergut am 11. August 1955. Die
Dame ist Peter Schirras Frau Ria, geboren 1920 in der Herrmannstraße
Neunkirchen als Ria Linnenberger.
Fotos: Wolfgang Linnenberger
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Links
die Simca Aronde der Familie Beilstein, St. Wendel, im Jahr 1951. Sie
hat vorne noch die bei den frühen Modellen verwendete eckige
"Zierspange".
Foto: Beilstein, St. Wendel
Die
Aronde rechts wurde etwa 1957 in Saarbrücken auf dem Saarbrücker Messe-
gelände fotografiert. Ihr Besitzer kam aus dem Kreis Saarlouis (OE16).
Foto: Sammlg. F. Kleineick
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Claire Baumgarten war die Frau des Unternehmers Hans H. Baumgarten, dem die
damalige saarländische Kugellagerfabrik am Bahnhof Etzenhofen (späteres SKF- Werk) gehörte.
Hier kehrt sie nach einem Spaziergang mit Pudel zu ihrer Simca Aronde zurück.
Die Aufnahme entstand etwa im Jahr 1955 am Bahndamm der ehemaligen Grubenbahn zwischen Etzenhofen und Walpershofen.
Foto: Archiv Verein für Industriekultur und Geschichte Heusweiler-Dilsburg
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Aronde
Coupé 9 Sport
Dieses schnittige Auto
gehörte in den 50er- Jahren dem Inhaber der Brauerei Bruch in Saarbrücken.
Das
Coupé wurde von 1951 bis 1955 von Facel Métallon in Paris gebaut, aber
nur in einer Mini- Stückzahl von 1440. Es kostete 1954 1.296.550
Franken (nach damaligem Kurs etwa 15.500 DM).
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Das
Sport Coupé zeichnete sich durch einen geräumigen Innenraum aus; seine
Rücksitze waren allerdings recht klein. Es wurde mit einem Knopf
gestartet und verfügte über eine Lenkrad-schaltung, Ledersitze und viel
Chrom.
Foto: Brauerei Bruch. Infos aus
hr-online.de und Simca-Werbung
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Aronde Coupé "Plein Ciel"
Im Oktober 1955 kam
die Aronde Typ 90A auf den Markt. Sie war mit einem völlig neuen Motor
ausgestattet, einem 1290 cm³ Flash. Im Oktober 1957 folgten ein Cabrio
unter dem Namen "Océane" heraus sowie ein Coupé, das unter der
Typenbezeichnung "Plein Ciel" (Bild rechts) vertrieben wurde.
Beide Modelle baute, wie schon das Coupé 9 Sport,
die Firma Facel Métallon.
Dieses Foto eines Plein Ciel wurde im Jahr 1959 vor einer Plakatwand in Saarbrücken aufgenommen.
Foto: Historisches Museum Saarbrücken
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e) Simca Vedette
Als die Firma Simca 1954 die französischen Ford-Werke in Poissy bei Paris aufkaufte, setzte sie deren zur Oberklasse gehörende Vedette-Reihe fort (siehe unten bei FORD France unter b).
Diese neue Simca-Vedette-Serie beinhaltete zunächst die vier Ausstattungsvarianten
Trianon, Versailles (Bild rechts), Régence (siehe Foto weiter unten) und als Kombi-Version Marly. Alle hatten einen V8-Motor von Ford mit 2,3 Litern Hubraum und 72 bis 84 PS.
1957 wurde die Vedette überarbeitet und in den neuen Versionen Beaulieu und Chambord vertrieben.
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Die von Beginn an mager ausgestattete Basisversion Trianon der bisherigen Vedette-Reihe baute Simca weiter und taufte sie in Ariane
um. Sie erhielt den Vierzylindermotor und das Vierganggetriebe der
Simca Aronde. Bereits ab Ende 1957 baute man auf Wunsch auch wieder den
Achtzylindermotor ein und unterschied von diesem Zeitpunkt
an zwischen den Modellen Ariane 4 und Ariane 8. Die Produktion der
Ariane endete 1963.
Ab 1959 wurde in geringer Stückzahl ein neues Vedette-Modell unter dem Namen Présidence gebaut; es hatte eine Trennscheibe zwischen Vorder- und Rücksitzen sowie hinten ein außen senkrecht angebrachtes Reserverad.
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Die Versailles im
Bild oben gehörte der Familie Gross in Lebach. Die Aufnahme stammt aus
dem Jahr 1956. Zu dieser Zeit waren Farbfotos in privaten Fotoalben
noch eine Seltenheit. (Foto: Egon Gross, Lebach)
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Das
Bild unten zeigt die Heckpartie einer anderen Versailles aus dieser
Zeit. An der Seite ist die Typenbezeichnung gut zu lesen (links oben
vergrößert).
(Foto: Landesarchiv Saarbr.)
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Bild oben:
Im Ausstellungsraum eines Autohauses steht eine Simca Vedette. Im Hintergrund erkennt man auch einen Peugeot 403.
(Foto:Torsten
Gatzke)
Bild rechts: Die Vedette Régence war nach 1954 an die Stelle der Ford Vendôme getreten (siehe unten in 3d). Sie wurde in einer Zweifarbenlackierung geliefert und war luxuriös ausgestattet.
(Foto: Günther Willinger, Völklingen)
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Dieses
Bild hat uns Christian Rumler zur Verfügung gestellt. Er ist einer der
hier abgebildeten jungen Söhne der Familie, mit der er damals noch in
Saarbrücken wohnte. Heute lebt er in Tirol.
Auf
dem Foto sehen wir die Familie Ende der 50er-Jahre während einer Reise
mit ihrer Vedette nach Österreich. Sie machten wohl auf einem Parkplatz
in den Alpen einen Zwischenstopp; Mutti will ihrem Kleinsten etwas
Interessantes zeigen, und die Oma war auch dabei...
(Foto: Christian Rumler, Tirol)
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Simca Vedette Chambord (Foto: wikicommons_Dino 1948 Ladislaus Sztankay, Budapest)
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1958
kam die zweite Generation der Simca Vedette auf den Markt. Technisch
war im Vergleich zum Vorgänger nur wenig geschehen, allerdings war die
Karosserie dahingehend geändert worden, dass sie mit jetzt wesentlich
größeren Heckflossen und Panorama- Frontscheibe besser dem Zeitgeist
entsprach. Je nach
Ausstattung erhielten die Modelle die Namen Beaulieu bzw. Chambord. Das Spitzenmodell stellte die Version Présidence mit
verlängertem Radstand dar. Der damals ebenfalls erhältliche Citroën DS
19 erschien unseren Saar-Repräsentanten wohl offensichtlich zu
futuristisch, oder aber der Achtzylinder des Chambord verschaffte mit
seinen 84 PS mehr Sozialprestige als der sich stets abmühende
75-PS-Vierzylinder des frühen DS, der nur mit diesem Motor ausgeliefert
wurde. - Selbst Regierungsfahrzeuge wurden damals mit zweifarbiger
Lackierung gefahren. [Text: K. Presser]
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Ein weiterer Chambord, mit Stander, ist auf unserer Seite "Allgemeines zum Verkehr in der Saarstaatzeit"
in Abschnitt F) "Anfänge des Autobahnbaus" im vorletzten Bild bei der
Einweihungsfahrt 1959 anlässlich der Fertigstellung eines neuen
Bauabschnitts zu sehen.
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3) Ford France
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a) Ford/Matford V8, Modell 1939
Dieses
Fahrzeug (Typ F91A) war mit einem 21-CV-Motor ausgerüstet. Mit einem
Hubraum von 3,6 Litern und 90 PS erreichte es eine
Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Die Schwinge am Kühlergrill, die
Chromleisten an den Seiten der Motorhaube, das Rolldach (Berline
découvrable) und das Autoradio sind Sonderausstattungen.
Matford,
gelegentlich auch MatFord geschrieben, entstand 1935, nachdem die
französische Ford-Gesellschaft den Autobauer Mathis in Strasbourg
übernommen hatte. Die Produktion der Mathis-Modelle wurde bald
eingestellt, und das Fahrzeugprogramm basierte danach ausschließlich
auf Ford-Entwicklungen. Es
wurden PKW und LKW mit V8-Motoren gebaut. Das Werk in Strasbourg wurde
1939 geräumt.
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Matford-Fahrzeuge
wurden bis 1940 im Ford-Werk Poissy gebaut. 1941 wurde die gesonderte
Marke Matford aufgegeben. 1947 nahm Ford France die Produktion des
Vorkriegs-Modells mit einem 13-CV-V8-Motor als Ford F472A wieder auf. (Recherchen u. Text zum Matford: Karl Presser)
Einen zum Krankenwagen umgebauten Matford sehen Sie hier auf der Seite LKW2.
Zur
Geschichte des Bildes oben: Wilhelm Klein war Berufskraftfahrer bei der
Waggonfabrik Gebr. Lüttgens GmbH in Saarbrücken-Burbach. Eine
wohlhabende Fabrikantenfamilie wie die Lüttgens konnte sich sowohl
solch ein schickes Auto als auch kostspielige Ferienreisen, z.B. nach
Südfrankreich, leisten. Auf diesem Bild sehen wir Wilhelm Klein
zusammen
mit seiner Chefin, Maria Münch, irgendwo an der Côte d'Azur, unweit von
Menton. Die Chefin blieb danach einige Wochen am Mittelmeer, dann kam
ihr Chauffeur wieder, um sie abzuholen. (Foto und Story zum Bild: Alfred
Klein, Kirkel)
Die
1860 gegründete Firma, deren Anteile von der Familie 1969 veräußert
wurden, wird heute unter dem Namen BHSW Burbacher Stahl- und Waggonbau
GmbH als eine 100 % Beteiligung der SAARSTAHL AG geführt (Mitteilung von Jürgen Dippe)
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b) Ford Vedette (von FORD France in Poissy gebaut)
Die in den französischen Ford-Werken in Poissy von 1948 bis 1954 gebauten Ford Vedette-Fahrzeuge waren die Vorläufer der mit einer neuen Karosserie ausgestatteten und von Simca gebauten
Vedette. Diese wird weiter oben beschrieben (siehe unter Simca, Abschnitt
d).
Anzeige aus der Zeitschrift SAAR-HANDEL Nr. 14 vom 25.12.1949 (das Bild hat Torsten Gatzke zur Verfügung gestellt.)
Die Ford Vedette war zwar von Ford-USA in Detroit
entwickelt worden, wurde dort jedoch nie gebaut. Stattdessen produzierte sie die Ford France SA in ihrem Werk in Poissy (Département Seine-et-Oise). Sie wurde ab 1948 auf den französischen Markt gebracht.
Sie
wirkte wie ein Ford Mercury von 1949 im Kleinformat und sorgte mit
ihrer recht bulligen Karosserie und dem Fließheck für Aufsehen im
Nachkriegs-Europa. Als ein PKW der Oberklasse verfügte sie über einzeln
aufgehängte
Vorderräder und einen V8-Motor mit Seitenventilen und 2.158 ccm
Hubraum. Ihre hinteren Türen öffneten sich nach vorne
("Selbstmördertüren") und die vorderen nach hinten (umgekehrt als beim
4 CV, siehe oben!). Die Karosserie war mit dem separaten Fahrgestell
verschraubt.
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Bei
den
ersten Exemplaren der Vedette soll es von 1949 bis 1951 zahlreiche
mechanische
Probleme gegeben haben. Daher ließen die Verkaufszahlen zu wünschen
übrig. Man konnte eine frisch bestellte Vedette ohne lange Wartezeit
erhalten,
wogegen man sich z.B. beim Citroën Traction Avant oft ein bis
eineinhalb Jahre
gedulden musste. 1953 wurde die Vedette modernisiert, ohne dass dadurch
der Verkauf stark angekurbelt worden wäre. Als 1954 die Fordwerke in
Poissy von Simca übernommen wurden, stellte man die Produktion der Ford
Vedette eingestellt und an ihrer Stelle von Simca eine neue, noch von Ford überarbeitete Vedette-Reihe gebaut - siehe oben unter Simca im Abschnitt d)Vedette.
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Die
beiden Fotos zeigen eine Ford Vedette Baujahr 1951. Das Bild rechts
wurde kurz nach der Auslieferung des Wagens im Frühjahr 1951
aufgenommen, und das Foto links zeigt seine Rückfront zwei Jahre
später, im Oktober 1953. Der kleine Junge ist der damals vier Jahre
alte Kurt Harrer, der uns die Bilder zur Verfügung gestellt hat. Die
Dame auf dem Foto ist
seine Mutter. (Fotos: Kurt Harrer)
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Das oben abgebildete Fahrzeug war eine Ford-Vedette 54 (F22E) in Dover-Grau. Gegenüber den früheren Modellen war u.a. die Frontpartie geändert worden. Geliefert wurde sie von der Firma Auto-Industrie GmbH Saarbrücken, die damals noch in der Bleichstraße 11-15
war (wo sich heute die "Garage" befindet, siehe Bild unten!). Das Fahrzeug wurde im Juli 1954 nach
Quierschied verkauft und kostete einschließlich Überführung und fünf
Reifen 165/400 mit weißen Flanken genau 975.700 Franken - fast eine
Million (nach den jeweils letzten
Kursen umgerechnet ca. 8.300 DM oder 4.240 €). Das polizeiliche
Kennzeichen lautete 6222 - OE 14. Der Sohn des Besitzers, Heiner Lenthe (im Bild),
kann sich noch genau erinnern, wie sein Vater, mit ihm auf dem
Beifahrersitz, den Wagen in der Bleichstraße abholte und vorsichtig aus
der Fordgarage herausfuhr. (Foto: Heiner Lenthe)
Das linke Bild zeigt die alte Ford-Garage der Firma Auto-Industrie in der Bleichstraße
in Saarbrücken. Auf dem Bürgersteig steht eine ESSO-Tankzapfsäule. Die
Auto-Industrie war Simca- und Ford-Großhändler für das Saarland. Das
Foto rechts zeigt die Ford-Vedette, die Kurt Harrer noch lange als
Oldtimer gefahren hat. (Foto: Kurt Harrer; Briefausschnitt darüber: Freistempler-Sammlung von Elmar Landwehr, St. Wendel)
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Auf diesem Zeitungsfoto sehen wir eine FORD Vedette mit VWS-Nummer als ersten Wagen einer Kolonne der FORD-Werke. Sie steht hier im Neugrabenweg, Ecke An der Trift.
Auf
dieser Schau- und Werbefahrt fuhren an einigen Tagen Anfang der
50er-Jahre mehrere Ford-PKW durch Saarbrücken und alle größeren Orte
des Saarlandes.
Besonders
die Vedette war überall von Zuschauern umringt, die sich für diese
damals Aufsehen erregende Neuheit interessierten. Sie bestach besonders
durch ihre damals sehr modern wirkende Karosserie.
Die Werbe-Karawane war von der Saarbrücker Firma Auto-Industrie auf den Weg gebracht worden.
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In dieser Gegenüberstellung sieht man die unterschiedliche Gestaltung der Frontpartie der Ford Vedette vor 1953 (Bild links, ARCHIV REDUIT) und ab 1953 (Bild rechts, Günther Willinger, Völkl.)
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c) FORD Comète Coupé
Ein FORD Comète Coupé in der ursprünglichen Ausführung von
1951, mit einer VWS-Nummer. Der
LKW daneben mit der Aufschrift "VESPA" gehörte der Fa. Auto-Industrie, die neben Ford-Fahrzeugen auch Vespas vertrieb (siehe hier).
Der
Ford Comète war ein von Ford France SAF im Werk in Poissy von 1951 bis
1954 produzierter PKW der Oberklasse.
Er war mit einem 2,2-Liter-V8-Motor ausgerüstet,
wie er auch in der Limousine verwendet wurde. Mit seinen 66 PS erreichte der Wagen 130 km/h.
(Foto: ARCHIV REDUIT)
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d) FORD Vendôme
Im Herbst 1953 wurde auf dem Automobilsalon in Paris eine Art Luxus-Vedette vorgestellt: der Ford Vendôme.
Der 3,9- Liter-V 8-Motor ("Mistral") erreichte mit seinen 95 PS eine
Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h (0 auf 100 in 19 sec.).
Die Produktion des Vendôme wurde bereits 1954 wieder eingestellt. - So sah der Typ schräg von vorne aus:
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Geert Flammersfeld verbrachte seine Jugend in Saarbrücken und lebt jetzt in Manhattan. Er erzählt,
dass er mit dem rechts abgebildeten Ford Vendôme seines Vaters etwa
1956 auf der Metzer Straße bergab von der Lerchesflur kommend (allein
und heimlich) erstmals in seinem Leben eine Geschwindigkeit von 120
km/h erreichte: "Es
war gruselig schön." Sein Vater tauschte den Wagen 1957 gegen einen
US-Ford (Fairlane 500 Coupé)
ein.
Das
Farbfto links ist von Croquant (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) ] Das Bild rechts
gehört Geert Flammersfeld.
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4) Citroën
Anfangs baute der 1878 geborene André Citroën Getriebe. Von einem dabei verwendeten Zahnrad mit doppelter Schrägverzahnung (ähnlich
wie im Bild rechts) leitete er das Logo für seine spätere Firma ab, die so genannten Citroën-Winkel (französisch: "double chevron"; siehe Bild links). Seine ersten Serienautos baute er 1919. Ein Jahr vor
seinem frühen Tod brachte er 1934
einen neuen PKW mit Frontantrieb auf den Markt,
der bis 1957 gebaut werden sollte: den Traction Avant.
a) Traction Avant
Mehr zum Citroën Traction Avant mit weiteren Erläuterungen und Bildern finden Sie auf unserer Sonderseite "Traction Avant"!
Diese
große Limousine entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem
Kultobjekt, sie wurde zu einem Statussymbol für Firmen- und
Regierungschefs, aber auch zum Lieblingswagen für Ganoven, besonders
auf der Kinoleinwand. Daher nannte man sie auf Deutsch auch gerne
"Gangsterauto". Die offizielle Typenbezeichnung bezieht sich
auf die Art ihrer Kraftübertragung
'Traction avant' (zu Deutsch: 'Frontantrieb'). Diesen Namen hört man im
deutschsprachigen Raum aber selten, obwohl er auch auf der deutschen
Betriebsanweisung so verwendet wird. Bei uns sagt man eher Citroën 11
CV oder 15 CV. Damit sind die Motorstärken gemeint, mit denen der
Traction Avant geliefert wurde. Vor dem Krieg gab es auch Modelle mit 7
CV-Motoren
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Dieses nostalgische Zahnrad mit einer doppelten Schrägverzahnung ist
etwa 1,50 m hoch und steht in Saarbrücken im it-Park Füllengarten. Ein
solches Zahnrad soll als Vorbild für das Citroën-Logo gedient haben.
(Foto: R. Freyer, 2010)
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Eine ausführliche Übersicht über alle Versionen, die während der gesamten Bauzeit herauskamen, finden Sie auf unserer Sonderseite über den Traction Avant. Dort zeigt Karl Presser anhand vieler
Fotos auch die Eigenschaften dieses besonderen Fahrzeugs auf
und erläutert die
Kriterien zur Unterscheidung
der einzelnen
Typen.
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Links: Eine 11 B Légère, gebaut zwischen 1946 und 52
Rechts: Mit einem 15 CV unterwegs im Gebirge
(Foto:
Brauerei Bruch, Saarbrücken)
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Farben:
In der Vorkriegszeit wurden auch zweifarbige Fahrzeug ab Werk
geliefert, wobei die Kotflügel immer schwarz waren. Nach dem Krieg
waren zunächst alle Traction Avant einfarbig schwarz lackiert
(wahrscheinlich hatte man in der schwierigen Zeit keine anderen
Farben). Aber von 1952 an konnte man sich seinen Traction ab
Werk auch in anderen Lackierungen bestellen, zum Beispiel in Grau,
mehreren Blau- und Beige-Tönen oder auch in Bordeaux-Rot. Man sieht
deutlich, dass das hier fotografierte Modell nicht schwarz lackiert war.
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Ausflug an die Mosel mit einem 11B "Normale".
Dies war ein so genanntes Koffermodell, gebaut nach Herbst 1952, mit geraden Stoßfängern und unten liegenden Scheibenwischern.
(Foto: privat)
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Zwei Bilder, die zeigen, dass Saarländer
gerne auf Fernfahrt gingen,
wie zum
Beispiel links mit einem frühen 15-Six, vermutlich durch die Kolonien
Nordafrikas. Auffällig ist der montierte Kühlerschutz; er sollte vielleicht
gegen Sand helfen. Ein Sandblech liegt jedenfalls auf dem
Dachgepäckträger zum
Unterschieben parat, falls man sich festfahren sollte.
Das Bild zierte das Titelblatt der Auto Technik und Sport (offiz. Zeitschrift des ACS) vom März 1951.
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Im
Bild rechts kommt ein Traction Avant aus dem Saarland bei einem Wettbewerb
unter Palmen in Küstennähe ins Ziel. Aber wo war das?
Die Flagge sieht aus wie
die rot-weiß-blaue mit rotem Stern der ehemaligen sozialistischen
Republik Kroatien. Das Fahrzeug im Hintergrund rechts könnte ein BMW
328 Cabriolet oder ein EMW 327 aus der DDR gewesen sein. Die Fahrzeuge
haben einen auffälligen
Steinschlagschutz vor den Scheinwerfern. (Bild vom Titelblatt der ACS-Zeitschrift Auto Technik und Sport, Sept. 1952. Bildtexte: Karl Presser)
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Auf
dem Landwehrplatz in Saar- brücken: links sieht man die alte Feuerwache, im
Hintergrund die Oberrealschule (heute ist dort das Otto-Hahn-Gymnasium - mehr dazu: siehe hier).
Der Traction Avant ist zweifarbig lackiert. Rechts daneben eine BP-Tankstelle.
(Foto: Günther Willinger, Völklingen)
Mehr zum Citroën Traction Avant mit weiteren Erläuterungen und Bildern
finden Sie auf unserer
Sonderseite "Traction Avant"
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b) Citroën 2 CV ("deux chevaux" oder "Ente")
Am 6. Oktober 1948 stellte Citroën sein Modell 2 CV auf dem 35. Pariser Autosalon erstmals vor. Auf den Markt gebracht wurde es im Juli 1949. Es war ziemlich preisgünstig
zu haben und mit einfachster Technik ausgestattet. Auch bei den
Saarländern war der 2 CV recht beliebt, aber sie fuhren lieber
Crèmeschnittchen.
Ursprünglich
war der 2 CV als Fahrzeug für Landwirte und Gewerbetreibende gedacht.
Für 230.000 Francs konnten ihn auch die Saarländer bestellen, die
Lieferzeit betrug allerdings sechs Jahre. Ein luftgekühlter
Zweizylinder-Boxermotor mit 9 PS verschaffte dem Fahrzeug eine
Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Ab 1951 gab es einen technisch
gleichen Lieferwagen,
die „Kastenente“ (siehe Farbfoto oben links). Die folgenden fünfziger
Jahre brachten, abgesehen von einer Leistungserhöhung auf 12 PS, keine
wesentlichen Veränderungen für das Fahrzeug.
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Foto: Robert Funk (Archiv des Museums Schloss Fellenberg)
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Mehr zum Citroën 2 CV mit weiteren Erläuterungen und vielen Bildern finden Sie auf unserer Sonderseite zum 2 CV.
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c) Citroën DS 19
Der
DS 19 war das Nachfolgemodell des Traction Avant. Er wurde auf dem
Pariser Autosalon von 1955 vorgestellt und erweckte schon allein durch
sein zukunftsweisendes Design sofort ein riesiges Interesse bei den
Autokäufern.
Alle DS-Modelle (es gab später auch den DS
20, 21, 23) waren mit 4-Zylinder-Reihenmotoren ausgerüstet. Sie hatten
Servo- Lenkung und an allen vier Rädern eine hydropneumatische Federung
und Dämpfung sowie eine Hochdruckbremsanlage. Es gab weder ein
Kupplungspedal noch ein Schaltgestänge, stattdessen verfügte der DS
über ein teilsynchronisiertes Vierganggetriebe mit Halbautomatik. Der
Fahrer bediente zum Einlegen eines Ganges lediglich einen Wählhebel
am Lenkstock. Es wurde dann automatisch aus- und nach dem Schaltvorgang
wieder eingekuppelt. Das System wurde vollständig per Hydraulik
betätigt. Sein Kofferraum packte 1/2 Kubikmeter Gepäck.
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(Foto links: Brauerei Bruch. -
Anzeige oben rechts aus "Neueste Nachrichten" vom Anfang März1956; danke an Jürgen Schmitt, Frickenhausen
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Zum Bild rechts: Die Zeitungsanzeige des
Autohauses Seibert Saarbrücken ist im März 1956 erschienen; hieraus
kann man schließen, dass der DS 19 spätestens von da an auch im
Saarland angeboten wurde.
Bild links oben zur
Verfügung gestellt von Jürgen Schmitt, Frickenhausen
Das Buchstabenpaar "DS" in der Typen- Bezeichnung klingt wie das französische Wort déesse ("Göttin"). Daher wurde diese Interpretation des Typennamens von den Franzosen gerne für ihr 'göttliches' Fahrzeug adoptiert.
Bild rechts: In der Saarbrücker Bahnhof- straße parkt vorne links ein DS; davor steht ein Peugeot 203. Dahinter ist die Firma Möller&Schaar. Vor dem Gebäude parken links zahlreiche Peugeot 403 und ein Traction Avant. (Foto: Paul Hartmann)
Wir suchen ein Foto von einem Citroën DS mit OE-Kennzeichen. Haben
Sie vielleicht selbst ein Bild von einem solchen Fahrzeug; es müsste
1956 im Saarland zugelassen worden sein - oder wisssen Sie, wo
es so ein solches Bild gibt? (> Kontakt)
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5) Peugeot
Armand Peugeot wurde 1849 in der Nähe von Montbéliard im französischen Jura geboren. Er begann im Jahr 1891 mit der
Serienproduktion von Automobilen. Außerdem stellte er zusammen mit seinem
Bruder auch Zweiräder und Mahlwerke her. Eine neue Fabrik wurde 1906 in
Sochaux-Montbéliard eröffnet. Dort blieb der Firmensitz bis 1975. Vor dem
zweiten Weltkrieg wurden neben PKW auch leichte und mittlere Nutzfahrzeuge
hergestellt, wobei hier der Schwerpunkt bei Fahrzeugen auf der Basis von
Personenwagen lag. (Info von Karl Presser)
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a) Peugeot 202
Peugeot baute den 202
zunächst von 1938 bis 1940. Seine besondere Eigenheit waren die beiden
dicht nebeneinander hinter dem Kühlergrill angebrachten Scheinwerfer.
Nach dem Krieg wurde der Kleinwagen in leicht veränderter Form bis 1949
weiter gebaut.
Ein Peugeot 202 vor dem Saarbrücker Hauptbahnhof:
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Der
hell lackierte 202 mit Schiebedach wurde zu einer Ausflugsfahrt
benutzt. Hier steht er vor dem Hôtel-Restaurant "Aux 4 Vents" zwischen
dem Col de Saverne und der Stadt Phalsbourg (es existiert heute noch). (Foto: Archiv Reduit)
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b)
Peugeot 203
Nach
dem Krieg verkaufte Peugeot zunächst den schon in den 30er Jahren
entwickelten Typ 202 weiter. 1947 wurde ein neues Modell angekündigt
und auf dem Pariser Autosalon von 1948 erstmals vorgestellt: der Peugeot 203.
Bis 1954 (als der 403 kam), baute man in Sochaux nur diesen einen
PKW-Typ, und zwar als Limousine, Cabriolet oder Kombiversion.
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Diese zwei Peugeot 203 standen vor der Schlosserei Kinzer in d. Kirchenstraße in Merchweiler. (Foto: Martin Kinzer, Merchweiler)
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Der 203 war keine Weiterentwicklung eines früheren Peugeot-Fahrzeugtyps, sondern ein neu
konzipiertes Modell, dessen Entwicklung bereits während des Krieges begonnen
wurde.
Herausragende
Merkmale waren eine selbsttragende Karosserie, ein qualitativ
hochwertiges Fahrwerk mit Einzelradauf- hängung vorne, hydraulische
Bremsen und sparsame Verbrauchswerte.
Äußerlich
erinnerte er an eine stromlinien- förmige amerikanische Limousine im
Kleinformat. Obwohl die meisten neuen Autos nach dem Krieg mit dem ersten Aufkommen von Pontonkarosserien
ein Stufenheck erhielten, gönnte man dem Peugeot 203 noch einmal ein
Fließheck, wie es zuvor (in den späten 30er-Jahren) weit verbreitet war.
Sein cw-Wert betrug, für damalige Zeiten erstaunlich, nur 0,37.
(Foto: Jürgen Konrad, Wadgassen)
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Angetrieben wurde der neue
Peugeot von einem leichten, aber robusten Motor mit vier Zylindern, hängenden
Ventilen, Aluminium-Zylinderkopf und
1290 ccm Hubraum und einer Leistung von 45
PS.
Damit erreichte das Fahrzeug eine Höchstgeschwin- digkeit von etwa 120 km/h.
Der
Peugeot 203 verfügte über ein synchronisiertes Vierganggetriebe mit
Lenkradschaltung.
Zwei in Reihe geschaltete 6-V-Batterien sorgten
bereits damals für eine Bordspannung von 12 Volt.
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Man
konnte den 203 mit oder ohne Schiebedach kaufen. Es gab ihn auch als
Cabriolet, und man konnte zwischen verschiedenen Radständen wählen.
Die
Kombiversionen wurden unter den Namen "Commerciale" und "Familiale"
vertrieben.
Im
Laufe der Jahre nahm Peugeot regelmäßig Verbesserungen an seinem 203
vor, die sich vor allem auf das Fahrverhalten und den Komfort
auswirkten.
Die
Fertigung des 203 wurde erst 1960 eingestellt.
Bis dahin waren
insgesamt über 680.000 Exemplare in verschiedenen Varianten verkauft
worden.
(Fotos: Sammlung Ferdinand Kleineick, Bischmisheim)
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Bordeauxrot war dieser 203, der Rainer Glaeske aus Lebach gehörte. Er hat ihn später restauriert und dann verkauft. (Fotos: R. Glaeske)
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Foto links: Sammlung Ferdinand Kleineick; Zeichnung rechts: Autohaus Kochte und Rech,
Arndtstraße 21-25, Saarbrücken (aus einer Werbung der 50er -Jahre)
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(Foto oben: Heiner Lenthe)
Foto rechts: 1956 während der Tulpenblüte in Holland.
(Sammlung Robert Kniebe, Saarbrücken)
Nützliches Zubehör
Ist Ihnen auf dem Foto oben rechts der kleine, halb durchsichtige graue Insektenfänger auf
der Motorhaube aufgefallen? Ein solcher ist auch auf dem ersten und zweiten
203-Foto weiter oben zu sehen. Mit ihm sollte verhindert werden, dass
Fliegen und Mücken die Windschutzscheibe verunreinigten. Richtig
platziert, lenkte er
in der Tat einen großen Teil des
Ungeziefers ab, sodass es nicht auf die Scheibe aufprallte. Es gab ihn
sicher auch für andere Fabrikate, aber auf Bildern mit dem 203 sieht
man ihn besonders häufig.
Über
eine weitere interessante Einrichtung beim 203 berichtet Karl-Heinz
Braun aus Merzig. Seine Eltern hatten sich 1954 nach einem Panhard Dyna X (siehe weiter unten!) einen gebrauchten Peugeot 203 zugelegt:
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Sein
Baujahr weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich noch ganz genau an
eine kleine Kurbel im Handschuhfach. Bei längerem Regen schaffte es die
Fahrzeugbatterie oft nicht mehr, die Scheibenwischer anzutreiben. Dann
konnte man diese Kurbel in eine Vertiefung unter dem Armaturenbrett
einschrauben und mit ihr von Hand den Scheibenwischer betätigen. Wenn wir
Kinder Beifahrer waren, durften wir das tun - und wir freuten uns daher auf jeden Regen!
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Welche Marke? Es
muss etwa 1950 gewesen sein, ich war wohl 7 oder 8 und konnte schon
ganz gut lesen. Eines Tages stand am Unteren Markt in Neunkirchen ein
Auto, ich konnte den Namen der Marke nicht entziffern. Also lief ich zu
meiner "Tante Gisela", die im Haus Rettig wohnte. "Auf dem
Auto steht vorne Geu-ge-ot drauf - was heißt denn das?"
Sie überlegte ein bisschen, dann lachte sie laut: "Das ist ein Pö-scho!!!" Diesen Namen hatte ich schon oft gehört. Aber ich kann mir bis heute nicht erklären, warum bei Peugeot das "P" eher wie ein "G" aussieht!
(R. Freyer)
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(Farbfotos links: Rainer Freyer, 2009; die drei S/W-Fotos.: Sammlung Ferdinand Kleineick)
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c) Peugeot 403
Text: Karl Presser
1954
machte die Nachricht
von einem neuen, größeren Peugeot- Modell die Runde. Offiziell
vorgestellt wurde der 403 im April 1955. Präsentiert wurde ein von
Pinin Farina entworfenes Fahrzeug mit klassischer Ponton-Karosserie.
Diese bot viel Platz im Innenraum und wies einen großen Kofferraum auf.
Darin war ein Zwischenboden fest eingebaut, unter dem das Reserverad
verstaut war. So konnte es ohne Entladen des Gepäckraums entnommen
werden. Serienmäßig waren vordere Einzelsitze, die als Liegesitze
ausgeführt
waren. Es gab aber keinen Zwischenraum zwischen den Vordersitzen.
Lenkradschaltung und Revolver-Handbremsbetätigung links unterhalb des
Armaturen- bretts machten das möglich. So konnte man auch mit sechs
Personen fahren.
Das
Armaturenbrett war oben und unten gepolstert, was damals durchaus noch
nicht üblich war. Technisch hielt sich Peugeot, nach Art des
Hauses, mit Neuerungen eher zurück. Der Motor der aktuellen Ausführung
des 203
wurde leicht modifiziert und der Hubraum von 1,3 auf 1,5 Liter
vergrößert.
Damit erreichte man statt 45 PS nun werbewirksame 58 PS (SAE), die etwa
53 PS
(DIN) entsprachen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 130 km/h. Die
übrige
Technik wurde, mit nur geringen Veränderungen, vom Typ 203 übernommen.
Später sollte der 403 aber doch noch Automobilgeschichte schreiben. Er war das erste Fahrzeug, das (ab 1959)
mit einem über Thermostat gesteuerten elektromagnetisch gekuppelten
Kühlerventilator ausgerüstet wurde. So sollte die Spitzenge- schwindigkeit um fünf
km/h ansteigen und der Kraftstoff- Verbrauch um 0,5 Liter sinken. Ab Herbst 1958
konnte man einen Indénor-Dieselmotor mit 48 PS (SAE) bestellen.
Dieser entwickelte sich, zunächst für Pariser Taxis gedacht, zu einem
Marktrenner; er wurde auch von Citroёn und
Renault eingesetzt
Nach Einstellung der Produktion des
203 lieferte Peugeot eine Sparversion des 403 mit der betagten 1,3 Liter
Maschine des Vorgängers, deren Leistung man durch eine Erhöhung der Verdichtung auf
54 PS (SAE) gesteigert hatte. Dieses Modell war aber mager ausgestattet. Der Peugeot 403 konnte mit vielen
auf PKW-Basis aufbauenden Karosserievarianten geliefert werden (mehr dazu auf
unserer Seite über Kombis).
Die saarländische Polizei verwendete den 403 als Streifenwagen in Tannengrün mit weißen Kotflügeln (siehe Foto rechts und auf unserer Seite Polizeifahrzeuge).
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Oben: Ein 403 am Beethovenplatz, 1957. (Foto: Walter Barbian, http://www.
saarlandarchiv-walter-barbian.eu) Unten: Polizei Saarbrücken, etwa 1959
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Das bekannteste, aber auch seltenste Modell ist bis heute
das 403-Cabrio, von welchem 1959 genau 504 Stück gebaut wurden (siehe Bild weiter unten!). Eines davon war der "Dienstwagen" von Inspektor Columbo (alias Peter Falk) in der gleichnamigen Krimiserie.
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Die Saarländer fuhren damals gerne zum Einkaufen und Tanken über die deutsche
Grenze. Dort war der Kraftstoff billiger. Besonders erheiternd war dies ab 1956
manchmal mit dem neuen Peugeot 403. Selbsttanken war zu dieser Zeit noch verpönt bzw. sogar verboten. Das bundesdeutsche
Tankstellenpersonal hatte allerdings anfangs gewisse Schwierigkeiten beim
Betanken des für sie neuen Modells. Trug
der Fahrer seinen Wunsch nach Kraftstoff mit der Aufforderung "voll"
vor, dann umkreiste der Tankwart erst dienstbeflissen erfreut, dann
zunehmend ratlos den Peugeot. Bisweilen kam dann, statt einer nun
fälligen Nachfrage, seine Bitte, den Kofferraum zu öffnen. Der bereits
erwartungsfroh beobachtende, gewiefte Saarländer antwortete jetzt mit
einem schlichten "Warum?". Mit häufig rotem Kopf
bekannte dann der Tankwart: "Ich kann den Einfüllstutzen des Tanks
nicht finden". Des Rätsels
Lösung war einfach. Der Tankstutzen des 403 lag gut versteckt hinter
einer abschließbaren Klappe unterhalb des linken Rücklichts - siehe Bild links bei einem 403 Kombi.
Foto von: http://buyvintage1.wordpress.com/page-36/
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Anmerkung zu dem Löwenkopf-Symbol auf der Motorhaube der Peugeot-Fahrzeuge (siehe z.B. beim 403 im Bild rechts):
Alle 403 wurden bis 1958 mit dem über die Motorhaube hervorragenden
Kopf des Peugeot-Löwen als Chromschmuck geliefert.
Später wurde diese Verzierung
nicht mehr angebaut, weil sie
bei Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern schwere Verletzungen
verursachte. Alle im Saarland und in der Bundesrepublik zugelassenen
Fahrzeuge mit Löwenkopf mussten sogar auf die neue, längliche,
schlichte Chromblende an der Motorhaube umgerüstet werden - siehe an dem Polizeiauto etwas weiter oben.
Bild rechts: "Peugeot403 cabriolet.jpg"
Quelle: public domain von wikimedia commons, Bild-Autor: Rundvald
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Leider haben wir bisher nirgends ein Foto von einem Peugeot 403 mit OE-Kennzeichen entdecken können,
obwohl Fahrzeuge
dieses Typs sicherlich auch schon vor dem 2. Januar 1957 im Saarland
zugelassen wurden und deshalb eine OE-Nummer erhielten. Sollte wirklich keines
von ihnen fotografiert worden sein? Wenn Sie ein solches Foto
haben
(oder wissen, wo es eines gibt), geben Sie uns bitte Bescheid! (> Kontakt).
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Der Nachfolger des Peugeot 403 war der Peugeot 404.
Er wurde ab 1960 gebaut, also nach der Saar-Nostalgie-Zeit - deshalb gehen wir hier nicht näher auf ihn ein.
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Farbfotos links und oben: R. Freyer;
Bild rechts: Stadtarchiv Saarbrücken
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Zwangs-Umrüstung: Nach der Angliederung der Saar an die BRD 1957/59 mussten überstehende kantige Bauteile
an saarländischen Fahrzeugen entfernt werden, wie wir es etwas weiter
oben beim Löwenkopf-Symbol des Peugeot 403 beschrieben haben. Wolfgang Lauer, Beckingen, berichtete uns im Juni 2013, dass dies damals auch für andere
Fahrzeuge
galt. Er erzählte, wie die Ford-Vedette seines Vaters eines Tages „polizeiamtlich umgerüstet“ wurde - auf einigen Bildern weiter oben im Abschnitt 3 B) FORD Vedette sehen Sie, wie die nun beanstandete Kühlerfigur vorher ausgesehen hat. Das gleiche galt aber auch für die Peugeots der Typen 203 und 403, die ja mit ähnlichen Kühlerfiguren gesegnet waren.
Kleine Anekdote zu diesem Thema: Das
letzte Foto der noch unveränderten Kühlerfigur unserer Vedette, das wir
besitzen, stammt von einem Italienaufenthalt in den großen Ferien 1959.
Also muss es nach den Sommerferien 1959 gewesen sein - damals war ich
12 -,
als ich mit
meinem Vater in besagter Vedette von Dillingen nach Fraulautern fuhr.
Auf der „Rodener Schanze“, die hinter der heutigen Firma Krevet
vorbei führte, hielt uns die Polizei an und wies meinen Vater darauf
hin, dass diese „Kühlerfigur“ längst abmontiert sein müsste. Sofort
sägte ein Polizist ohne weitere Diskussion ratzfatz die Spitze mitsamt
dem darüber angebrachten Bogen ab, griff zur Feile und entgratete fein
säuberlich die Schnittkante; trotzdem blieb später immer die
Polierwatte dran hängen. Leider existiert kein Foto der misshandelten
Vedette. Vielleicht erinnern sich noch mehr Leute an diese
Aktion, denn wir waren nicht die einzigen, die deswegen angehalten
wurden.
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6) Panhard
Die Pariser Société Panhard-Levassor gehörte zu den ältesten Fahrzeugherstellern Europas. Schon 1891 begann sie mit der serienmäßigen Produktion von Kraftfahrzeugen. Nach dem 2. Weltkrieg baute Panhard Panzer und Lastwagen, aber auch
kleine PKW mit luftgekühlten Boxermotoren. Folgende Modelle wurden produziert:
Dyna
X (1945-54) Junior
(1951-56)
Dyna Z (1953-59)
PL
17 (1959-65) CD
(1962-65)
24 (1963-67)
Die Firma wurde 1955 zu 25 % und später vollständig von Citroën übernommen. Nach 1967 verschwand sie gänzlich vom Markt.
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a) DYNA X
Panhard wagte sich bei der Konstruktion des Dyna X an eine Verbundkonstruktion aus
Aluminium und Stahl. Karosserie und auch tragende Teile waren aus
Aluminiumblech oder Aluminiumguss gefertigt. Bei Motor und Getriebe wurde
dieser Werkstoff, wo möglich, ebenfalls eingesetzt. Man entschied sich für klassischen
Leichtbau, was bei einer Serienlimousine damals ein ungewöhnliches Vorgehen war.
(An diesem Text hat Karl Presser mitgewirkt. - Zeitungsausschnitte: Torsten Gatzke, Völklingen)
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Die
Konstruktion erlaubte, da nicht selbsttragend, relativ einfach weitere
Karosserievarianten wie z.B. Roadster, Lieferwagen und offene Pritsche. Der
Lieferwagen (Fourgonnette) ließ eine Zuladung von
500 kg bei einem Leergewicht von weniger als 650 kg zu.
Nach
der Ölkrise in den 70ern und dem damit verbundenen Ruf
nach sinkendem Kraftstoffverbrauch und weniger Fahrzeuggewicht wurde so
mancher Karosserie-Entwicklungsingenieur auf
französischen Schrottplätzen auf der Suche nach frühen Dynas gesichtet.
Er
konnte sich dort ein Bild vom Langzeitverhalten eines gewichtsparenden,
aber konstruktiv nicht gerade einfach zu beherrschenden
Stahl-Alu-Verbundbaus machen.
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Der Dyna X war
das erste Nachkriegsmodell von Panhard. Er hatte Vorderradantrieb,
4-Gang-Schaltung und einen 2-Zylinder-Boxermotor mit zunächst 610 ccm
und 24 PS. Er war später auch mit bis zu 40 PS starken Motoren zu
haben. Sein Aussehen erinnerte ein wenig an die Auto- scooter-Wagen auf
der Kirmes.
Das Bild rechts zeigt einen Panhard Dyna X bei einem Oldtimer-Treffen in Kirkel, etwa 2010. (Foto: Torsten Gatzke) |
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Zu den drei Fotos unten erzählt Karl-Heinz Braun, Merzig:
Mein
Vater war von 1948 bis 1960 Braumeister der Brauerei Becker in St.
Ingbert (daher OE 7). Er kaufte den Wagen 1952 (wahrscheinliches
Baujahr 1949) gebraucht und bezahlte 350 000 Franken dafür. Er war
nicht sehr schnell, und deshalb fuhren wir von St. Ingbert nach
Teisendorf in Oberbayern (etwa
600 km) in zwei Tagen. Dort hatten wir ein Urlaubsquartier für zwei
Wochen...
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...Mein
Bruder (der größere Junge auf dem Bild) und ich bekamen dort eine Lederhose gekauft,
die wir gleich tragen durften. Nach zwei Wochen hatten wir sie so
abgerutscht, dass wir auf der Heimfahrt keine Angst vor dem Zoll zu
haben brauchten, denn sie sahen nicht mehr neuwertig aus. Das Bild oben
links hat meine Mutter aufgenommen. Es zeigt meinen Vater, meinen Bruder
und mich (der kleinere
Junge, ich war damals acht Jahre alt) kurz vor der Heimreise.
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Das Bild oben rechts
zeigt meine Mutter (mit Hut), meinen Bruder und mich mit dem
bayerischen Ehepaar, das uns, wie es damals üblich war, ihr
Schlafzimmer als Ferienquartier überließ. Mein Vater verkaufte den
Wagen zwei Jahre später
wieder. Er erhielt nur 10 000 Franken (!) weniger als er ursprünglich
bezahlt hatte und kaufte
dann
einen gebrauchten Peugeot 203. Das letzte Bild unseres Panhards habe
ich in der Kaiserstraße in St. Ingbert gleich neben der Brauerei Becker
aufgenommen. Wir wohnten dort von 1948 bis 1960.
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b) DYNA Z (oder DYNA 54)
Der Panhard DYNA Z erschien
1953 auf dem Markt und wurde bis 1959 in einer Stückzahl von über
300.000 hergestellt. Motor: Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit 42 PS,
851 ccm Hubraum und Luftkühlung. Ab 1958 gab es auch eine Version
"Tigre"mit 50 PS, später sogar mit 60 PS, und einer
Höchstgeschwindigkeit von 144 km/h. Der DYNA Z hatte Frontantrieb
und ein 4-Gang-Getriebe mit Lenkradschaltung.
Zu
Produktionsbeginn bestand die Karosserie der Dyna Z aus Aluminium wie
beim DYNA X. Ab Mitte der Modell-Laufzeit etwa wurde, nach und nach
mehr, am Ende aber praktisch komplett, Stahlblech verbaut.
(Foto links: R. Freyer, 2007)
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Die
Bilder unten zeigen zwei Panhard DYNA Z. Links am St. Gotthard in den
späten 50ern (daher schon mit OTW-Kennzeichen). Rechts in Lindenberg
(Pfalz), Mitte der 50er-Jahre. Fotos: Edgar Sosalla (am St. Gotthard) und Gerhard Fell, Bexbach
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Hier gehts auf eine Werbefahrt durch Saarbrücken. Alle Fahrzeuge, auch der
Hotchkiss-LKW, welcher die Kolonne anführt, haben ein VWS-Kennzeichen. Die
Dynas sind wahrscheinlich gerade frisch aus dem Werk eingetroffen. Das
Bild dürfte also 1953 oder 1954 entstanden sein. Dass der LKW ein Hotchkiss ist, war kein Zufall
- die Firma hatte auch
diese Marke unter ihren Fittichen (siehe im Eintrag hier rechts aus dem Telefonbuch von 1955!). (Foto: Walter Barbian (http://www.saarlandarchiv-walter-barbian.eu)
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c) Panhard PL 17 (1. Serie)
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Der Panhard PL 17
wurde anfangs wie sein Vorgänger Dyna Z mit einem
Zweizylinder-Boxermotor mit 851 ccm und 42 PS ausgeliefert. "PL" steht
für Panhard und Levassor, die Herstellerfirma der Panhard-Fahrzeuge.
Der PL17 erschien 1959 auf dem Markt
und wurde bis 1965 gebaut.
HINWEIS: Die beiden Fotos wurden 2009 in Homburg bei der 50-Jahr-Feier zum Tag X aufgenommen. Die OE7-Schilder sind
offensichtlich in heutiger Zeit angefertigt und am Fahrzeug montiert worden (OE7
für Kreis St. Ingbert). Da der PL 17 erst im Juni 1959 auf den Markt
kam, ist es ausgeschlossen, dass Fahrzeuge dieses
Typs noch mit OE-Kennzeichen zugelassen wurden (siehe
auf unserer Seite Kfz- Kennzeichen unter 2) und 8). Trotzdem gratulieren wir dem Besitzer zu seinem wunderschönen Panhard! (Fotos: Rainer Freyer)
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7) Weitere französische
Fabrikate
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a) Bugatti 57 Cabriolet
Dieser schnelle Tourenwagen
war im Bugatti-Werk gebaut worden und hatte vier Sitzplätze. Er wurde
im Februar 1935 an den Autohändler Ambrosius in Saarbrücken
ausgeliefert und an H. Seibert in Saarbrücken für 58.000 Franken
verkauft
(das Saargebiet gehörte
bis zum 28.2.1935 wirtschaftlich noch zu Frankreich). Der Wagen trug
folgende Hersteller-Kennzeichnung:
Cabriolet 7.2.3.5, Fahrwerk: 57309, Motor: 164.
Sein amtliches Kennzeichen lautete damals:
SAAR 33333.
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Im September 2016 hat uns eine weitere Aufnahme dieses Fahrzeugs erreicht.
Sie
wurde offensichtlich in derselben Baumallee zwischen Ährenfeldern
gemacht; diesmal aber mit einem jungen Fräulein als Passagierin.
Vielen Dank an Torsten Gatzke für die Überlassung des Fotos.
Wie
man auf beiden Bildern gut erkennt, war der Bugatti rechtsgesteuert und
mit vier Scheinwerfern sowie zwei Signalhörnern ausgestattet.
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Das
Bild rechts wurde etwa 1947 vor der Bugatti-Werkstatt Louis Dorget in
Nancy aufgenommen. Das Fahrzeug war nach dem Krieg in Saarbrücken mit
dem Kennzeichen SA - 05 - 6012 zugelassen worden.
Der heutige
Besitzer würde gerne herausfinden, ob dieses Foto dasselbe Fahrzeug
zeigt wie auf den Bildern oben. Wenn es so wäre, hätte die Karosserie
in der Zwischenzeit
einige Änderungen erfahren:
Die Kotflügel wären verlängert und die Stoßstange ausgetauscht worden.
Es erscheint allerdings ziemlich unwahrscheinlich, dass Bugatti vor dem
Krieg zwei gleiche "Stelvio" Cabriolets an die Saar geliefert haben
soll.
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Der
Wagen in dem später aufgenommenen Bild rechts ist in den Farben
Schwarz-Gelb lackiert, in denen die Firma Bugatti ihre Fahrzeuge
üblicherweise auslieferte. Das Fahrzeug im Bild unten ist offenbar einfarbig.
Vielleicht können Sie uns bei der Beantwortung einiger noch offener Fragen zu diesem Fahrzeug helfen:
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Das Foto links zeigt ziemlich sicher dasselbe Fahrzeug wie die ersten beiden Bilder weiter oben mit dem SAAR-Kenn- zeichen.
Es
ist schwierig zu entscheiden, ob die hier gezeigten Fahrzeuge
identisch sind. Es gibt noch einige Fragen zu klären. Wenn es wirklich
ein und dasselbe Fahrzeug wäre, könnte es z. B. in der Werkstatt der
Firma Hermann Seibert, Sbr., Dudweiler Str. 71 umgebaut worden sein, an
die es 1935 verkauft wurde. Weiß jemand, ob die Firma Seibert solche
Umbauten vorgenommen
haben könnte?
Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie etwas zur Beantwortung dieser Fragen beitragen können! (> Kontakt).
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Zum Vergleich der hier gezeigten Bugattis hat Jean Kind einen Kommentar geschrieben (siehe Anhang ganz unten auf dieser Seite!).
Lisez dans l'annexe tout en bas de cette page-ci le commentaire de Jean Kind sur les deux Bugatti d'en haut.
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Foto: Fritz Francke, Mainz.
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b) Salmson S4-61
1896
begann die Firma "Emile Salmson & Cie" mit der Konstruktion von
Benzinmotoren und baute bis zum 2. Weltkrieg in Boulogne-Billancourt
Flugzeug-Sternmotoren. 1920 brachte sie ihr erstes Automobil heraus,
den Cyclecar GN Salmson. Zahlreiche weitere zumeist exquisite Modelle
folgten. Bis 1928 gewannen Salmson-Fahrzeuge 550 Rennen und stellten
10 Weltrekorde auf.
Das hier gezeigte Modell S4-61 wurde
von 1938 bis 1951 gebaut und bescherte der Firma zusammen mit dem
Modell S4E ein Nachkriegs-Comeback. Es hatte einen 4-Zylinder-4-Takt-
Reihenmotor mit 1732 ccm und 55 PS.
Ende der 50er Jahre endete die Salmson- Autoproduktion, und die Fabrik in Billancourt wurde von Renault aufgekauft.
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c) Hotchkiss Cabourg
Der Ingenieur Benjamin Berkeley Hotchkiss gründete 1875 in den USA ein Rüstungsunternehmen. Da seine Waffenerfindungen in Amerika niemanden überzeugten, zog er nach Frankreich um und baute dort die Société
Anonyme
des Anciens Etablissements Hotchkiss et Cie auf. Da die Nachfrage nach ihren Rüstungsgütern zu gering war, beschloss die Firma zu Beginn des 20.
Jahrhunderts, auch in den Automobilbau einzusteigen.
1936 brachte Hotchkiss das PKW-Modell Cabourg
heraus. Es gab zwei Versionen davon. Der Typ 680 hatte einen
Sechszylindermotor von 17 CV und 80 PS, der Typ 686 dagegen 20 CV und
100, später 125 PS. Beide Ausführungen sind äußerlich kaum voneinander
zu unterscheiden. Der Typ 686 wurde meist mit Zusatzscheinwerfern
ausgeliefert. Die Produktion des Cabourg endete 1949. (Infos von Karl Presser.)
Das
rechts abgebildete Fahrzeug wurde im Winter 1950/51 in Saarlouis
aufgenommen. Sein Kennzeichen endete auf "LH4"; demnach war er im
französischen Département Moselle zugelassen.
(Bild: Ausschnitt aus einem Foto des Stadtarchivs Saarlouis)
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d) Facel Vega HK 500
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Die Werkstätten von Facel (Forges et Ateliers de Construction d’Eure et Loir) in der Nähe von Paris bauten nach dem Krieg Karosserien für bekannte französische Autohersteller wie Ford France (z.B. den Ford Comète, siehe oben unter 2e) und Simca (siehe
oben unter 2c), weil
deren Produktionsstätten
noch nicht wieder aufgebaut waren. Ab
1954 begann Facel damit, eigene luxuriöse Personenwagen in Kleinserien herauszubringen. Man nannte sie Vega, nach dem gleichnamigen Stern. Der erste war der Facel Vega FVS. 1958 folgte der HK 500, von dem wir hier drei Exemplare zeigen; sie sind alle im Saarland gelaufen. Spätere Modelle hießen Vega Excellence, Facel III (s. 2. Bild links und Bild unten!), Facel 6 und Facellia.
Der Facel Vega HK 500
verfügte zunächst über einen V8-Motor mit 5,8 Litern Hubraum und 335
bis 360 PS, ab Frühjahr 1959 über einen Chrysler-Motor mit 6,3 Litern
Hubraum und bis zu 390 PS. Er erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von
ca. 230 km/h und konnte damals schon elektronisches Zubehör
wie Fensterheber, Antenne,
Klimaanlage etc. aufweisen.
Knapp
500 Stück wurden davon gebaut, einige befinden sich noch heute in
Händen begeisterter Sammler. Mit mehr als 34.000 DM war der Preis des
HK 500 gesalzen. Für dasselbe Geld gab es, zum Vergleich, von
Mercedes-Benz ein 300er "Adenauer"-Cabriolet.
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In
der Bundesrepublik dürften nicht wesentlich mehr als insgesamt 100
Fahrzeuge aller Modellreihen des Herstellers verkauft worden sein.
Facel Vega war der letzte Versuch, in Frankreich eine eigene
Luxus-Automarke zu etablieren. Er endete im Oktober 1964 mit der
Einstellung
der Produktion.
Den Text zu Facel haben wir erstellt nach Infos von Dr. Alfred Simmet, Karl Presser und aus wikipedia. Fotos: Dr. Alfred Simmet
Im Bild unten rechts steht ein Facel III im
Deutsch-Französischen Garten vor dem ursprünglichen Musikpavillon oberhalb der Wasserorgel.
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Logo der französichen Automobilmarke Facel Vega.
(Quelle: Facel Broschüre / adaptiert. Urheber bzw. Nutzungsrecht-Inhaber: Firma Facel. Da Diese Datei ein Logo oder ein ähnliches Objekt darstellt und dem Marken- oder Namensrecht unterliegt, müssen bei der Weiterverwendung diese Schutzrechte beachtet werden. Die Datei darf ausschließlich zu enzyklopädischen Zwecken und in mit dem Logo im Zusammenhang stehenden
Artikeln
verwendet werden.)
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e) VELAM-Isetta & BMW-Isetta
Die Isetta war ursprünglich eine Entwicklung der
Iso SpA in
Mailand. Sie wurde 1953 in Turin vorgestellt. Die Iso Spa baute
Motorräder und Motorroller und hatte aufgrund kümmerlicher
Verkaufszahlen in Italien offensichtlich nur wenig Vertrauen in den
Erfolg ihres neuen Kleinstwagens; dazu kamen finanzielle
Schwierigkeiten. Deshalb verkaufte die Iso Isetta-Lizenzen an
BMW in Deutschland und an die französische Firma VELAM (Abkürzung für Véhicule Léger à Moteur).
Da BMW nicht nur eine Lizenz, sondern auch die originalen Presswerkzeuge von
der Iso Spa kaufte, ähnelten ihre Isetta-Lizenzbauten äußerlich viel
mehr der Iso-Isetta als die VELAM-Modelle. Zudem baute BMW in ihre
Isetta statt des lauten Zweitakters von Iso den Viertakter ihres
R-25-Motorrades mit 12 PS ein und entwickelte das Auto weiter. Die
VELAM- Isetta behielt dagegen den von Iso entwickelten
Einzylinder-Doppelkolben-Zweitakt-Motor bei. Er hatte 236
Kubikzentimeter und leistete 9,5 PS.
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Zum Ein-und Aussteigen
musste man die Klapptür der Isetta nach vorne öffnen.
Iso
baute von 1955 bis 1958 in der ehemaligen Fabrik von Talbot in Suresnes
höchstens 7000 Fahrzeuge. Danach wurde die Produktion eingestellt, denn
der Kleinstwagen war nicht mehr marktfähig: Ein Citroën 2CV oder eine
Renault Dauphine wurde in Frankreich zu vergleichsweise attraktiveren
Preisen angeboten. - Bis zum Ende der Isetta-Produktion Anfang der
60er Jahre wurden einschließlich britischer und brasilianischer
Lizenzbauten rund 160.000 Fahrzeuge hergestellt.
Bild
links: Eine VELAM-Isetta im Musée automobile de Vendée. Foto: Gérard
Delafond. Verwendung gemäß GNU Free Documentation License.
Bild
unten: Heckansicht der VELAM-Isetta von Hubert Taffner, Schiffweiler,
gekauft ca. 1955 bei Großklos in Saarbrücken. Mit seiner "Knutschkugel"
fuhr er zusammen mit seiner Frau Agnes sogar über die Alpen zum Urlaub
in Italien. Sicherheitshalber begleitete ihn sein Onkel in der Simca Aronde, die im Bild ebenfalls zu sehen ist.
Text:
Karl Presser. Literatur: Roger Gloor, Nachkriegswagen, Hallwag, 1981
und Werner Oswald, Deutsche Automobile seit 1945, Motorbuch Verlag
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f) VESPA 400
Die "VESPA 400" genannte Cabrio-Limousine von Piaggio wurde in Fourchambault, südlich von Paris, von ACMA
in den Jahren 1957 bis 1961 gebaut. Der luftgekühlte Zweitakt-Twin-Motor hatte
400 ccm Hubraum und leistete 14 PS. Das Fahrwerk war mit Einzelradaufhängung,
Schraubenfedern und vorne sogar mit Federbeinen ausgestattet. Das Getriebe hatte
drei, später vier Gänge. Die äußeren Abmessungen entsprachen etwa denen eines
Goggomobils. Das Foto unten rechts zeigt die "Luxe"- Version, erkennbar an ihren zwei
Scheibenwischern. Hinter der Frontblende war die Batterie
untergebracht. Das Reserverad lag unter dem Beifahrersitz, der sich nach vorne umklappen ließ.
In
Italien sah man keine Chance, mit dem Autochen gegen den erfolgreichen
Fiat 500 anzukommen und brachte es dort erst gar nicht auf den Markt.
Wenig später war in Mitteleuropa die Zeit der Kleinstwagen ohnehin
vorbei.
(Text
von Karl Presser mit Infos aus: Kleinwagen international von Walter
Zeichner, erschienen 1999 im Motorbuch-Verlag, Stuttgart)
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Anzeige
aus dem Programmheft des St. Wendeler Motorradrennens 1959: Torsten
Gatzke; Foto rechts zur Verfügung gestellt von Karl-Ludwig Kunz,
CH-3110 Münsingen
Das
Fahrzeug im rechten Bild trägt ein von Hand geschriebenes
VWS-Kennzeichen. Diese wurden ja auch nach der "Rückgliederung" der
Saar (1957/59) noch eine Zeitlang weiter verwendet und waren bis Ende
Juni 1961 gültig; danach sind auch bei uns die bundesdeutschen roten
Überführungskennzeichen eingeführt worden (siehe unsere Seite Kfz-Kennzeichen im Abschnitt 6) Kurzzeitzulassung!).
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Wenn Sie, verehrte Leser,
noch private Fotos
von Autos oder Motorrädern mit SA- oder OE-Kennzeichen besitzen, würden wir uns
freuen, wenn Sie sie uns für
diese Webseite zur Verfügung stellen würden
(wir benötigen nur eine Kopie der Fotos). Bitte
rufen Sie an oder senden Sie eine e-Mail (siehe unsere Seite
Kontakt).
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> Extraseite zum Crèmeschnittchen Renault 4 CV
> Extraseite zum Citroën Traction Avant
ANHANG zu Bugatti (deutscher Text)
2.1.2013: Neue Hinweise. Armin Flackus schickte uns das folgende Bild aus dem Heft "Automobilclub des Saargebietes", Ausgabe Juni 1931, auf dem gemäß Bildunterschrift bei den "IV. Saarbrücker Automobil-Sporttagen" von 1931 ein "Herr Seibert"
einen Bugatti fährt. Es dürfte
ein Type 30 (1922-26) gewesen sein. Vielleicht war dieser Herr der
Hermann Seibert, der in seiner Firma den weiter oben beschriebenen
Bugatti umgebaut haben soll? Einige Anzeigen aus den Heften des ACS/ATS
von 1951 bis 1953 weisen darauf hin, dass diese Firma in der Lage
gewesen ist, Umbauten an Karosserien vorzunehmen. Hermann Seibert ist
1951 im Alter von nur 57 Jahren verstorben. Allerdings gab es noch eine
Fa. Gustav Seibert in Sbr. (Max-Braun-Straße 51 - 53). Vielleicht
können unsere Besucher
dabei helfen herauszufinden, welchem von beiden der Bugatti gehörte.
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ANNEXE (Bugatti) (texte en français)
Le
2 janvier 2013: Nouvelles informations. Armin Flackus nous a envoyé la
photo que vous voyez en bas, à gauche. Il l'a tirée du magazine "Automobilclub des Saargebietes" de juin 1931. Elle montre - selon la légende - un "Monsieur Seibert"
qui conduit une Bugatti aux "IVes
Jours de l'Automobile" à Sarrebruck de 1931. Il doit s'agir du type 30
(1922-26). Il est possible que ce M. Seibert était le même qui a
transformé dans son atelier la Bugatti décrite plus haut . Quelques
annonces des Cahiers du Club Automobile Sarrois de 1951 à 1953 montrent
que la maison Hermann Seibert était en effet capable de transformer des
carosseries. Hermann Seibert mourut à l'âge de 57 ans en 1951. Mais il
existait aussi une maison Gustav
Seibert (Max-Braun-Straße 51 - 53). Peut-être nos lecteurs pourront
nous aider à trouver lequel des deux messieurs du nom Seibert était le
propriétaire de la Bugatti que nous décrivons plus haut.
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Jean Kind schreibt uns zum Vergleich der beiden weiter oben gezeigten Bugattis (er hatte hochaufgelöste Fotos zur Überprüfung von Details zur Verfügung):
A) Die Bilder 1 und 3 dürften ein und dasselbe oder zwei sehr ähnliche Fahrzeuge zeigen.
1) Bei beiden Autos enden die vorderen Kotflügel vorne fast oberhalb der Räder.
2) Die vorderen Kotflügel tragen beide auf der Oberseite eine Positionsleuchte.
3) Auf Bild 1 kann man hinter den Scheinwerfern die Winker erahnen; den rechten davon kann man im Bild 3 sehen.
4) Die Windschutzscheiben sind identisch, aber in Bild 3 stehen die Scheibenwischer in einer ungewöhnlichen Stellung.
B) Das Auto in Bild 2 ist offensichtlich ein anderes Cabrio-Modell von Bugatti.
1) Die vorderen Kotflügel gehen vorne bis auf die Höhe der Stoßstange hinunter.
2) D.äußere Zierring der Windschutzscheibe ist anders als in Bild 1.
3) Auf der Oberseite der vorderen Kotflügel befinden sich keine Positionsleuchten.
4)
Ein wichtiges Detail ist der Abstand zwischen dem hinteren Rand der Tür
und der Vorderseite des hinteren Kotflügels. Im Foto 2 scheint dieser
Abstand, trotz der Spiegelung des Kotflügels in der schwarz lackierten
Karosserie an dieser Stelle und des ungünstigen Blickwinkels (man
erahnt die Fugenleiste zwischen Kotflügel und Karosserie), kürzer zu
sein
als beim Cabrio im Bild 3. Fahrgestell und Radstand des Wagens in Bild
2 wären demnach kürzer als die des oder der anderen Cabrios (Bild 1 und
3), was darauf schließen lässt, dass es sich tatsächlich um zwei
verschiedene Fahrzeuge handelt.
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Jean Kind nous écrit à propos de la comparaison des Bugattis que vous voyez plus haut (il disposait de photos de haute définition pour vérifier les détails):
A) Les autos des photos 1 et 3 pourraient être une seule et même voiture, tout au moins d'un même modèle.
1 - Les ailes avant se terminent juste à l'avant et sur
le haut des roues.
2 - Les ailes avant portent chacune sur le dessus un feu
de position.
3 - On devine sur la photo 1, juste derrière
les lunettes de phares, les flèches de direction dont on voit celle
du côté droit sur la photo 3
4 - Les pare-brise sont identiques, mais sur la photo 3 les balais d'essuie-vitre sont arrêtés de manière
insolite.
B) L'auto de la photo 2 stationnée à
Nancy devant un garage, est manifestement un autre modèle de
cabriolet Bugatti.
1 - Les ailes avant descendent jusqu'au niveau du
pare-choc. Ce pare-choc est d'ailleurs d'un modèle différent de
celui de la voiture de la photo 1.
2 - L'enjoliveur exterieur du pare-brise est d'un type
différent de celui de la voiture sur la photo 1.
3 - Il n'y a pas de feux de position sur le dessus des
ailes avant.
4 - Un détail plus significatif est la distance entre l'arrière
de la portière et l'avant de l'aile arrière. Dans le cas du
cabriolet Bugatti de la photo 2 il semble que cet écart,
malgré le reflet de l'aile dans la caisse peinte en noir brillant à
cet endroit et une perspective défavorable (on devine le filet du
joint entre l'aile et la caisse), soit plus court que dans le cas du
cabriolet sur la photo 3. Le chassis et l'empattement de
la voiture 2 photographiée devant le garage Dorget à Nancy
seraient alors plus courts que ceux de l'autre (ou des deux autres)
cabriolet(s), ce qui impliquerait nécessairement un modèle de
voiture différent.
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>Liste de toutes nos pages en français ou bilingues
Inhalt des Kapitels VERKEHR:
a) Wiederaufbau / Autofahren im Saarst.
b) Die Kfz-Kennzeichen des Saarlandes
c) Was bedeutete das "OE"?
|
d) PKW: französische Fabrikate
Extraseiten: Renault 4 CV - Citroën 2CV - Traction Av.
e) PKW: deutsche & ausländische Marken
f ) Motorräder und Motorroller
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g) Fahrzeuge mit "SAAR"-Kennzeichen
h) Nutzfahrzeuge: LKW 1, LKW 2, Kombis, Sonderfahrzeuge, Omnibusse, Straßenbahn, Obusse, Eisenbahn, Feuerwehr, Fliegen,Schiffe
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